- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Großes Hotel im alpenländischen Stil, bestehend aus verschiedenen Gebäuden, die nicht miteinander verbunden und durch eine Straße vom Haupthaus getrennt sind. Durch das architektonisch geschickte Hinzufügen von diversen kupferbedachten Türmchen an die Gebäudeecken ist man an ein Grand-Hotel des 19. Jahrhunderts erinnert. Dadurch, rein optisch, mondäner und luxuriöser Gesamteindruck. Jemandem, der einen Aufenthalt in einem gepflegten Ambiente, den entsprechenden Gästen und einer ebensolchen Küche erwartet, ist dieses Hotel nicht zu empfehlen.
Zimmer war Durchschnitt aber OK.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir haben noch nie so schlecht gegessen!!! Aber alles schön der Reihe nach: Meine Frau und ich wollten für eine Woche in den Bayerischen Wald zum Wandern. Das Hotel sollte einen gehobenen Wellness-Bereich besitzen, die Nähe zur tschechischen Grenze ließ uns an böhmische Küche und Pilsener Bier denken und die Bilder des Hotels, auf das ich im Internet gestoßen war, versprachen Luxus pur. Daß das Hotel nur 3 Sterne besaß, irritierte mich anfangs ein wenig aber ich tröstete mich bei dem Gedanken an das pompöse Erscheinungsbild im Internet, daß man vielleicht nur ganz knapp am vierten Stern vorbeigeschrammt war. Wir wollten also die Seele baumeln und uns eine Woche lang so richtig verwöhnen lassen. Da wir in der Pilzzeit dort waren, hatten wir natürlich erwartet, im Restaurant mit Pilzgerichten erschlagen zu werden. Aber wir hatten unsere Erwartungen ganz offensichtlich doch etwas zu hoch geschraubt. Die Ernüchterung folgte leider auf dem Fuß: Obwohl unsere Bedienung eine Bistro-Schürze mit der Aufschrift "Budweiser Pilsener" trug, gab es nur einheimisches Einheitsbier. Am ersten Abend war ein warmes Buffet, in Form von verschiedenen Fleischsorten, angesagt, die allesamt zäh waren. Die Beilagen paßten geschmacklich ausgezeichnet dazu, die Soßen kamen aus der Tüte. Dieses Niveau war während unseres gesamten Aufenthaltes durchgängig. Auch meine Reklmationen beim Service änderten daran nichts. Schlimm haben wir auch empfunden, daß man uns beim Abendessen jedesmal einen Zettel auf den Tisch lagte, auf dem man seine Speisewünsche für den nächsten Tag ankreuzen mußte. Man mußte sich also am Vortag entscheiden, was man am nächsten Tag essen wollte. Dabei kam bei mir inzwischen eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und längst vergessen geglaubten Erinnerungen an meine Internatszeit, sowie verschiedene Jugenherbergsaufenthalte und Kantinenbesuche in den 70er Jahren hoch. Es gab aber auch keine Alternative in unserem kleinen Dorf, so daß wir uns vorkamen wie auf einer Insel. Das Ganze wurde allerdings dann doch noch einmal getoppt, als ein dickbäuchiger Mann, wie selbstverständlich, im weißen Saunamantel, vorbei an den Speisenden, mit Badelatschen durch das Restaurant schlurfte, um in die Wellnesabteilung zu gelangen, die sich offensichtlich an das Restaurant anschloß. Als er die Tür dahin öffnete, waberte ein Schwall feuchtwarmer chlorgeschwängerter Luft durch den Speisebereich... Wir hatten uns also, ganz offensichtlich, das falschen Hotel ausgesucht. In den darauf folgenden Tagen haben wir uns natürlich zum Essen anderweitig orientiert, mußten jetzt aber immer, oft weit, mit dem Auto fahren. Das hatten wir so natürlich nicht geplant. Na ja, und daß das Geschirr öfter mal abgeplatzte Stellen aufwies, vom Dakor her auch nicht immer zusammen passte und einige Gäste im "Kleinen Speerwerfer-Anzug" (= Trainingsanzug aus Ballonseide) zum Essen erschienen und das Messer ableckten, machte den Braten dann auch nicht mehr fett.
Der Service war sehr freundlich und aufmerksam aber teilweise fachlich inkompetent. Wir hatten überwiegend den Eindruck, daß die Leute nicht geschult waren, und für kleines Geld schleppen mußten.
Ruhig gelegen am Rande eines kleinen Dorfes. Vom Balkon der Zimmer aus Blick bis zum Anschlag auf die Felder der Umgebung.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Da keine direkte Verbindung zwischen den einzelnen Gebäuden besteht, muß man entweder in Badekleidung die Straße überqueren, um im Hauptgebäude den Wellnessbereich zu erreichen oder sich erst dort umziehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2008 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |