- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das war unser 10. Maledivenbesuch. Filitheyo ist eine größere Insel mit viel Vegetation und hat deswegen ein Mückenproblem (April). Zwar wird zweimal täglich gesprüht, jedoch half dies nicht wirklich. Das Sprühen steht übrigens auch zu dem Öko-Anspruch der Insel (Wasser in Glasflaschen) in Widerspruch. Die Insel ist sehr gepflegt (Zimmer, Restaurant, Wege etc.). Schuhe braucht man maximal abends. Um wegen der teilweise fehlenden Beleuchtung die armen kleinen Einsiedlerkrebse nicht zu töten ;-) ist eine Taschenlampe empfehlenswert. Auch sinnvoll wegen der Stromausfälle, die es hin und wieder gab. Bar und Restaurants sind landestypisch einfach, weder besonders toll noch besonders schlecht. Es überwiegen deutschsprachige Gäste. Wer das erste Mal auf die Malediven fliegt, wird mit Sicherheit begeistert sein. Da wir sehr viele Inseln kennen, sind wir sehr verwöhnt. Allerdings sind wir uns durchaus bewußt, dass jede Insel Vor- und Nachteile hat. Alles zusammen geht nicht. Wenn Euch Mücken und viel Korallenbruch am Strand nicht stören und Ihr einen tiefen Schlaf habt bzw, einen Einzelbungalow wählt, dann wird Euch Filitheyo gefallen. Erreichbarkeit war mit Prepaid (SMS) und Vertragshandy möglich. Tipps: 1. Hinreise: Nehmt die wichtigsten Dinge (z.B. Badesachen, Sonnencreme 50ml etc.) ins Handgepäck. Es wird gnadenlos alles gewogen (auch Ihr), so dass evtl. ein Koffer später auf die Insel kommt. 2.Gepäck komplett wiegen. Die Fluggesellschaften zocken jedes Kilo ab. Das Handgepäck wurde bei Boarding mit einer Personenwage (!) nachgewogen. Laptop zählt nicht, was ja im Prinzip Schwachsinn ist, da das Gewicht trotzdem mitfliegt, genau wie schwerere Passagiere. 3. Bitte macht diese Langstreckenreisen nicht mit Kleinstkindern! Regelmäßig haben wir Säuglinge ins Krankenhaus (Male) fliegen sehen. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Nahrungsmittel, gnadenlose Sonne am Äquator - über die Jahre haben wir ungläubig festgestellt, dass immer mehr Eltern der Meinung sind , dass das überhaupt keine Rolle spiele. Leidtragende sind die Kinder.
Die Bungalows sind schön aber abgewohnt. Extrem störend ist die Hellhörigkeit. Wir konnten unseren Nachbarn schnarchen hören, als wenn er zwischen uns liegen würde... Allerdings hatten wir Glück und die Nachbarn waren sehr leise und hatten die gleichen Aufsteh- und Zubettgehzeiten wie wir. Die Matratzen sind extrem hart und rückenunfreundlich. Roomboy war sehr engagiert, zweimal täglich Säuberung, täglich neue Handtücher. TV nicht genutzt. Klimaanlage funktionierte zuverlässig.
Eine Hauptbar und eine Strandbar (extra Kosten) sowie das Hauptrestaurant, alles einigermaßen ok. Der Liebhaber der indischen Küche wird sich freuen, wer nicht auf Curry steht hat es etwas schwerer. Das jeden Tag frisch gebackene Brot war genial! Wir hatten auf einigen Inseln auch nur Industrietoast. Auswahl und Qualität waren immer gut. Hygiene schien ok. Hier loben wir die Malediven im Gegensatz zu manch anderen heißen Urlaubsländern. Mit sehr wenig Möglichkeiten bekommt der Malediven-Urlauber hier wirklich viel geboten (Lebensmitteltransportwege; es gab sogar leckere frische Erdbeeren; wie geht das?). Es gibt einige "Stände" mit einem Koch dahinter, der z.B. nach Anfrage Aufschnitt, Käse, Tomaten zuteilt. Das ist etwas lästig aber dafür wiederum hygienischer. Das mit dem "Öko-Wasser" ist unserer Meinung nach zwiespältig. Zwar fällt Plastikmüll weg, aber die unglaublich schweren 1l Glasflaschen sind völlig unpraktisch und wirken mit dem Bügelverschluß teilweise schmuddelig bzw. unappetitlich. Daher, schätze ich, kamen auch meine Magenbeschwerden? Man kann die schweren Klopper auch schlecht zur Abreise mit in den Flieger nehmen, das hieß vier Stunden ohne Wasser und dann Kreislaufprobleme.
Grundsätzlich sind die Malediver angenehm zurückhaltend. Dies führt manchmal eben zu eher schleppenden Serviceleistungen. Das typisch europäische Problem von Pünktlichkeitsvorstellungen sollte man zu Hause lassen; es ist Urlaub! Da kann schon mal spontan der zuständige Kellner nach Male fliegen und vom Rest der Belegschaft fühlt sich keiner zuständig. Da kommt dann kein Wasser und der Teller ist bereits leer. Muss man halt heftig Winken oder einen vorbeilaufenden Kellner festhalten. Wir wurden auch einmal in der Sundowner-Bar eine halbe Stunde lang ignoriert. Nicht aufregen - dann geht man eben, einen halben Tag später wird man schon wieder extrem schnell und zuvorkommend bedient. Solche Dinge sind übrigens trinkgeldunabhängig. Umgangssprache ist Englisch. Wäscherei ist schnell und ordentlich. Rezeption war einmal sehr unfreundlich und genervt bei einer Nachfrage.
Hier unterscheidet sich Filitheyo nicht von den anderen Inseln: weißer Strand, türkisfarbenes Wasser, blauer Himmel; einfach traumhaft schön maledivisch!!! Kürzester Weg zum Strand, so dass man jederzeit "nach Hause" kann, zum Käffchenbereiten, zum eigenen WC, neues Buch holen, Schnorchelausrüstung ablegen oder vor einem Schauer flüchten - toll!!! Wer Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten braucht, ist hier falsch (auf allen Inseln außer Male). Es gibt wie immer einen kleinen Kiosk für Erinnerungen, Knabbereien und Vergessenes. Es gibt einen Arzt, dies ist meist nur bei größeren Inseln üblich. Ausflugsmöglichkeiten wurden angeboten (Schnorcheltouren, Inselhüpfen etc.). Einmal wöchentlich Boduberu und Beachbarbecue. Die Entfernung von Male (Hulule) macht den Wasserflieger notwendig - bei schönem Wetter ein tolles Erlebnis.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen Pool. Das ist auf den Malediven das Allerunnötigste! Das ist wahrscheinlich der vierte Stern der Insel - was für ein Quatsch. Wer es mag... Das Fitnesscenter machte einen kompetenten Eindruck mit engagiertem Trainer (nicht genutzt). Das Spa ist auf anderen Inseln besser. Preislich aber ok. Platzprobleme gab es am Strand nicht, hatten wir aber bisher auch nur auf Rannalhi erlebt (Liegenreservierende Italiener, unglaublich) Schnorcheln war sehr gut. Das Riff ist größtenteils tot, aber das ist wohl leider normal. Trotzdem gab es große Fischschwärme, Schilkröten, kleinere Riffhaie, Muränen etc. Es gab auch mehrere eigene Strandrochen, die regelmäßig vorbeischauten. Die Raben waren sehr zutraulich und klauten auch mal den Zimmerschlüssel :-). Aufpassen. Der Strand wies sehr viel Korallenbruch auf, so dass Badeschuhe (kannten wir vorher nicht) teilweise sicherer wären. Das war auch das Problem des eigentlich gut ausgestatteten Wassersportcenters. Ich surfe sehr gern, das ging hier leider gar nicht. Einstieg nur während der Flut (und auch dann nicht immer) möglich, weil das Center an der falschen Stelle liegt. Betonblöcke und massenhaft Korallenbruch bereits am Strand zerstören Beine und Surfbrett. Das interessiert aber nur Wassersportler. Das Management weigert sich, dem Surfcenter einen anderen Standort zur Verfügung zu stellen. Außer mir hatte in den 14 Tagen auch niemand Interesse. Schade. Der Surflehrer war sehr engagiert, freundlich und selber unzufrieden mit der Situation. Angaga ist in der Hinsicht ein kleiner Traum! Reethi ist auch ok.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 7 |