GF Isabel

Die Hotelkette Riu hat das Haus wohl im letzten Winter an eine lokale Hotelgruppe verkauft. Leider ging damit offenbar auch viel Know-How mit verloren. Die Anlage im Stil eines Dorfes ist schön gebaut, könnte jedoch hier und da eine Renovierung vertragen. Das entschied auch das Management, und so wurden wir morgens wahlweise von einem Bohrhammer oder einer Schleifmaschine geweckt. Sämtliche Holzbalkone und -brücken wurden abgeschliffen und neu gestrichen. Warum man das im Sommer und nicht im sehr milden Winter macht... Das Management reagierte auf unsere Beschwerde wie erwartet - nämlich gar nicht. Wir hatten Halbpension gebucht, was vollkommen ausreichte. All inclusive macht hier wenig Sinn, da die angebotenen Snacks und Getränke nicht sehr einladend aussahen. Die Zimmermädchen hatten wahrscheinlich viel zu tun, da die Staubschicht unter den Betten und in den Ecken nach den zwei Wochen recht ansehnlich war. Dafür durfte uns der Empfang vier Mal neue Schlüsselkarten programmieren, da die Zimmermädchen häufiger die Karte aus dem Einschub für die Stromversorgung mitnahmen. Wir liessen eine Karte meist drin, um die sogenannte Klimaanlage in Betrieb zu halten, die allerdings weniger die Temperatur regelte sondern nur recht laut brummte, so dass wir sie abends abstellen mussten. Wer ein Appartment im ersten Stock bekommt, kann zumindest ein Fenster nachts offenlassen. Bei Bezug des Zimmers stellten wir fest, dass leider das dritte bestellte Bett vergessen wurde. Nach etwa einer Stunde wurde ein einfacher Bettrahmen mit billigster Matratze aufgebaut. Leider entpuppte sich das Doppelbett als identische Konstruktion. Ich kann eigentlich überall schlafen, aber hier wachte ich jeden Tag mit einem verspannten Rücken auf. Unser zunächst zugeteiltes Zimmer lag im äußeren Bereich und somit direkt im Schallkegel der Abendunterhaltung des Nachbarhotels, der tatsächlich jeden Tag dieselbe CD spielte. Die Lautstärke war unzumutbar, so dass wir eine anderes Appartment verlangten und zwischen Pool und Hauptgebäude umzogen. Dort war es deutlich ruhiger. Die Kinderbetreuung war eher etwas für 3-5jährige und im Vergleich zu bisher Erlebtem recht traurig. Teneriffa im Juni ist sehr angenehm, aber falls wir nochmal dorthin reisen sollten würde ich eher zu einem anderen Hotel mit besserem Service tendieren.

Sehr groß, aber eher mit einfachen Möbeln eingerichtet. Die großen Glastüren dämpfen den nächtlichen Animationslärm wirklich gut. Die Betten empfanden wir als katastrophal. Großer Schrank mit Safe, Badezimmer ausreichend groß und ok. Von der Küche nutzten wir nur den Kühlschrank. Spülmittel etc. ist nicht vorhanden. TV mit mehreren deutschen Programmen. Kleiner Vorgarten mit Gartenmöbeln aus Plastik. Eines Abends war alles voll mit Blaukorn zur Rasendüngung. Auf unseren Hinweis, dass im Rasen ja Kinder spielen, konnte die Dame am Empfang nicht eingehen und verteidigte den Gärtner.

Naja... Frühstück war umfangreich und ok, bis auf den Kaffee. Hier gab es wahlweise grausamen Filterkaffee in Kannen oder einen Nescafe Automaten zur Selbstbedienung. Das Abendessen in Buffetform war sehr wechselhaft. Man kocht dort mit extrem vielen Fertigprodukten bzw. man ließ das meiste anliefern. Ich vermute das Hotel nutzt eine zentrale Küche in der Nähe, die dann auch die anderen Hotels der Gruppe beliefert. Die Köche beim Showcooking machten noch aus jedem schönen Filetsteak eine Schuhsohle. Das Dessertbuffet wurde ebenfalls angeliefert und war auch nichts Besonderes. Ein Riesenplus hat die "italienische Ecke" verdient. Hier gab es täglich drei Nudelgericht und verschiedene Pizzen, die zumindest hier frisch gebacken wurden, so dass die Kinder sicher jeden Abend etwas fanden.

Meine Bewertung: zwar gewollt, aber nicht gekonnt. Das Hotel hat ein Management Problem. Die Angestellten machen alles, wenn man es ihnen vorher sagt. Eigeninitiative ist nicht erkennbar. Ich habe noch nie einen solch verschmutzten Speisesaal gesehen wie dort, nachdem ich bei unserer Anreise spät abends dorthin geschickt wurde, um noch etwas zu essen abzuholen. Kleine Reparaturen etc. wurde sofort erledigt. Das Personal an der Rezeption wahl teilweise ziemlich überfordert bzw. einfach ignorant bei Beschwerden. Man versucht einfach ein Problem auszusitzen, schließlich ist der Gast ja absehbar bald wieder weg.

Die Lage ist nicht übel, man ist in etwa 15 Minuten am nächsten Strand. Bei weitem schöner jedoch ist der Strandbereich weiter westlich, wie auch die Hotels dort deutlich hübscher sind. Richtung Playa de las Americas wird es sehr einfach und laut. Die gesamte Ortschaft besteht aus Hotels und Geschäften. Wer zumindest etwas Natur oder gar Abgeschiedenheit sucht, sollte woanders hin. Zum Flughafen sind es etwa 20 Minuten. Mit Leihwagen versehen, kann man das Hotel als gute Basis für Ausflüge nutzen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure rissen sich zum Glück kein Bein heraus, dafür spielten auch sie jeden Tag dieselbe Musik. Die Sauberkeit des Wassers war optisch ok, ich sah allerdings keine Reiniger im Einsatz. Liegen gab es in der Vorsaison genügend. Nach dem zweiten Besuch am Pool waren wir nur noch am Strand.