GRIFID Vistamar

Auch wir waren voller Vorfreude auf einen schönen Urlaub nach Bulgarien gereist. Im Nachhinein fragen wir uns ernsthaft, wer diesem Hotel die vier Sterne verliehen hat. Das Hotel selber und die Angestellten waren weitgehend nett und freundlich. Die Zimmerreinigung erfolgte täglich. Und daran gab es echt nichts zu meckern. Das war aber auch so ziemlich das Einzigste. Denn es gab jedoch so einiges, wobei wir uns ziemlich unerwünscht fühlten. Es begann schon am Anreisetag. Wir hatten das „Glück“ nachts um 1: 30Uhr anzukommen. Es gab um diese Zeit keinerlei Möglichkeit im Hotel noch einen Schluck zu trinken zu bekommen. Obwohl wir auch noch kein bulgarisches Geld hatten, versuchten wir in einem nahe liegenden Lädchen etwas zu trinken zu kaufen. Dort nahm man aber keine Euros, hatte aber Mitleid (mehr jedenfalls als im Hotel) mit uns und schenkte uns eine kleine Flasche Wasser. (Wir haben diesen Umstand auch bei der Alltours- Reiseleiterin moniert. Sie wollte mit dem Manager reden und uns dann informieren, wie wir entschädigt werden könnten. Wir haben von dieser Dame oder dem Manager nie wieder was gehört. Also nehme ich mal an, steht einem da nicht mal eine Entschuldigung zu.) Als wir in der ersten Nacht im Hotel ankamen, haben wir von der Rezeptionistin nur eine ziemlich vage Beschreibung des Wegs zu unseren Zimmern bekommen und den Zimmerschlüssel. Tatsächlich fanden wir den Weg zu unseren Zimmern dann doch ziemlich schwierig. Der Schwierigkeitsgrad wurde dann auch noch erhöht, weil im langen Hotelflur nur ganz am Anfang eine (!!!!) Wandlampe brannte. Durch ertasten der Zimmernummern konnten wir schließlich unsere Zimmer finden. Überhaupt wurde dort im Hotel eine sehr interessante Variante des Stromsparens praktiziert - es brannten immer nur die Wandlampen auf einer Seite des Flurs. Unser Hauptkritikpunkt und größtes Ärgernis war das Essen. Es ist wirklich nicht übertrieben, wenn ich sage in den 14Tagen Aufenthalt, haben wir nicht einmal richtig warmes Essen bekommen. Die Präsentation der Speisen war dermaßen lieblos und gleichgültig, dass wir nur staunen konnten. Wenn Speisen in die Wärmebehälter zu Ende gingen, wurde nicht etwa der ganze Behälter ausgewechselt, nein, es kam jemand aus der Küche mit einer Tupperschüssel und füllte nach. Dann wurde erstmal umgerührt und fertig war’s! Das heißt aber nicht, das die frisch gebrachten Speisen deshalb warm gewesen wären, eher das Gegenteil. Mit diesem Prinzip wurde bei den meisten Speisen verfahren, oft auch bei der Wassermelone. Wurst und Käse wurden dann schon mal auf Vorrat an das Büfett gebracht und oben auf dem Überbau deponiert, sicher weil Käse und Wurst warme Luft so gerne haben! Das zu den Mahlzeiten angebotene Obst war auch nicht sonderlich appetitlich präsentiert: geviertelte Äpfel, geviertelte Orangen (in der Schale), halbierte Bananen. Die Äpfel und die Bananen waren schon braun angelaufen, wenn sie auf das Büfett gebracht wurden. Es gab zum Frühstück auch Müsli & Cornflakes. Diese wurden aber offensichtlich den Tag über nicht in verschlossenen Behältern aufbewahrt. Frühs wurden die zusammen geklebten Cornflakes erst einmal auseinander geklopft und dann obendrauf frische gefüllt. Wer genau hinsah, konnte sehen, dass sich in den Cornflakes schon weiße Ränder gebildet hatten. Also blieben zum Frühstück noch Brot und Brötchen übrig. Man hätte sie vielleicht auch aufbacken können. Man hätte. So aber wurden sie wie sie aus der Tüte kamen- weich und latschig- im Brotkorb angeboten. Wir haben unsere Brötchen, dann immer in dem kleinen Toaster angeröstet. Ideal war’s nicht, aber man konnte es essen. Interessant war auch der Umgang mit den schmutzigen Tischdecken, die wurden nämlich einfach umgedreht und schon waren die Flecken weg oder an einer anderen Stelle! Die Bedienungen im Speisesaal waren nett und freundlich. Etwas was man von ihrer Vorgesetzten (ich nehme mal an, dass sie das war) nicht unbedingt sagen kann. Diese Dame lief immer mit verbissenem Gesicht langsam umher und schaute nur. Man hatte das Gefühl, sich beeilen zu müssen, um ihr nicht länger zur Last zu fallen. Im Übrigen, war es dem Koch oder wem auch immer, nicht unbekannt, wie man eine Speisenplatte appetitlich herrichten kann. Denn als die oben erwähnte Dame einmal eine private Feier oder Treffen mit nicht im Hotel wohnenden Leute hatte, konnte der sprachlose Pauschalurlauber sehen , wie herrlich dekorierte Speisenplatten durch den Saal getragen wurden. Bezeichnend ist, dass eines Tages eine tote Kakerlake unter einem Tisch im Speiseraum lag. Leider hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand um das zu dokumentieren. Ich weiß auch nicht, woran dieses Tierchen gestorben ist oder ob es Selbstmord begangen hat. Der im Prospekt angegebene Pool war auch so eine Sache. Erstmal waren die Liegen, die aufgestellt wurden alle irgendwie defekt. Da hielt das eine oder andere nicht mehr oder war was abgebrochen. Von dem Vogeldreck der daran klebte ganz zu schweigen. Es gab auch einen Poolwart, dessen Aufgabe es eigentlich hätte sein können mal darüber zu wischen. Der sah seine Arbeit aber als erledigt an, wenn er die Liegen des morgens hingeknallt hatte und sie abends wieder übereinander stapelte. Ansonsten lief er die ganzen Zeit barfuss und in Badehose im Hotel rum. So ging er auch in der Küche aus und ein. Die im Prospekt angegebene Poolbar war nur Attrappe. Wenn man sich am Pool gesonnt hat, hatte man die Geruchswahl: im vorderen Teil roch es stark nach Kloake und im hinteren teil, auf der Liegewiese bekam man die Speisekarte der davor liegenden Bar um die Nase geschleudert. Also unser Fazit ist, wenn noch mal Bulgarien, dann nie nie wieder dieses Hotel!!! Von Urlaubsfreude kann in diesem Fall echt keine Rede sein

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