- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel wurde vor etwa 5 Jahren unmittelbar neben einem bereits seit 14 Jahren bestehenden Spa gebaut. Beide Gebäudekomplexe wurden derzeit mit einem architektonisch sehr gelungenen und im 1. Stock gelegenen Gang verbunden. Der Gast kann so im Bademantel zwischen seinem Zimmer und dem Spa-Bereich wandeln. Das Hotel bietet eine überschaubare Anzahl Zimmer, deren hervorragende Lage man erst mitbekommt, wenn man sich die Mühe macht, vom unscheinbaren Kreisverkehr Bad Dübens aus ein paar hundert Meter weg vom Durchgangsverkehr zu fahren. Wer sich auf der Homepage des Hotels informiert, wird erstaunt sein, welche Pakete und Einzelleistungen angeboten werden. Wir hatten einen 3-tägigen Aufenthalt gebucht, da nur so genügend Zeit (neben den halben An- und Abreisetagen) zu Verfügung steht. Die Gästestruktur, die wir kennengelernt haben, bewegte sich im fortgeschritteneren Alter. Wenige Gäste waren unter 40. Viele kamen aus der näheren Umgebung, Urlauber hatten wir bei uns im Hotel kaum. Man sprach deutsch, 1 Paar mit österreichischem Dialekt, 2 Gäste kamen aus Frankreich. Auch bei den eingeschlossenen Leistungen ist im Hotelkatalog wiederum alles möglich. Wir hatten Halbpension gewählt, anderen wird ein Frühstück genügt haben. Was uns weniger gefallen hat; (-) Die Balkons sind bestens geeignet, im Hochsommer gegen Sonne geschützt ein Bier zu trinken. Vorsicht bei Regen: Sie verfügen über keine geordnete Entwässerung. Der Regen läuft von oben nach unten überall hin - auch auf Tisch und Stühle. (-) Wenn auf einem Balkon etwas verschoben wird, hat das ganz Hotel etwas davon. Die Geräusche bewegter Gegenstände auf der Holz-/Stahlkonstruktion dringen überall hin. (-) im Hochsommer dürften die schweren Bettdecken kaum stressfreies Schlafen ermöglichen. Wir hatten die Balkontür geöffnet, aber selbst das genügte nicht, um kühl zu schlafen. (-) 24 h Internet kosten 5,- € per Kabel (verfügbar im eigenen Zimmer). Ist das wirklich zeitgemäß? (-) Die ansonsten perfekte Duschkabine lässt sich nur nach außen öffnen. Steht die Glastür offen, läuft alles Wasser von der Tür auf den Badezimmerboden. Vorsicht, Rutschgefahr in größeren Pfützen. (-) helle Teppichböden sind für Hotels ein K.O.-Kriterium. Der Innenarchitekt hat vor 5 Jahren dem Hotel dennoch Teppich heller Farbe verpasst. Das Ergebnis kann man überall schmerzhaft besichtigen: Flecke über Flecke....
Die Zimmer sind ausreichend groß und zweckmäßig möbliert. Ihr Stil ist wie eben der übrige Stil des Hauses: Sachlich, zurückhaltend, farblich dezent und eher im Stile von Büros gehalten. Neben ausreichend großen Betten gibt es kleine Sessel und ein Tischchen, der kleine LCD-TV hängt gegenüber dem Bett an der Wand. Im Einbauschrank neben der Hoteltür befindet sich ein Safe (ohne Aufschlag zu benutzen), schaltet man im Bad das Licht ein, gibt eine raumhohe Milchglasscheibenwand des Bades diese Licht dezent und diffus an den Schlafbereich weiter. Ein optisch unaufdringlicher Hingucker..... Das Bad selbst scheint nicht nur vom Innenarchitekten aus einem Messekatalog "Modernes Sanitär" entlehnt worden zu sein. Es erfüllt auf ganz eigene Weise auch diesen Anspruch, wo gerade Bäder die Achilles-Ferse vieler Hotels sind. Zuallererst: Alles im Bad ist in Ordnung und funktioniert. Es gibt kaum Verschleiß- oder Abnutzungserscheinungen; alle Silikon-Nähte sind ohne Schimmelbefall. Das Bad ist gleichmäßig hell erleuchtet, hat Ablageflächen ohne Ende, eine ganze Wand als Spiegel und eine Duschkabine, wie man sie sich öfters wünschen würde: Die Brausetasse ist fast auf dem Niveau der Bodenfliesen. Die Dusche ist geräumig, hat einen Brausekopf an der Decke und zusätzlich eine (umschaltbare) elegante Handdusche. Hier können auch Menschen mit Handicaps oder Gehbehinderte duschen. Shampoo kommt aus dem Spender, für Kosmetikktücher gibts ebenfalls ein Reservoir. Wir würden die Zimmer mit Blick auf den "Garten der Sinne" empfehlen. Wer parterre wohnt, hat eine Terrasse samt Liege zur Verfügung, die oberen Stockwerke haben einen Balkon samt Tischchen und Stühlen. Der Garten der Sinne stellt den Innenhof dar, ist besonders nachts ruhig und bietet neben Spaziergängen die Möglichkeit, früh zum Aufstehen den Vögeln und Schafen zuzuhören. Letztere gibts in der angrenzenden Nachbarschaft (vermutlich als Rasenmäher). Wer auf der Gegenseite des Hotels Zimmer bezogen hat, schaut auf ein Getreidefeld, weit dahinter eine Straße, links eine ruhige Wohnsiedlung - auch nicht schlecht und sicher nicht lauter als die Zimmer zum Innenhof.
Im Hotel und (!) im Spabereich gibt es 3 Restaurants und 1 Bar. Erwähnenswert sind die Außenbereiche, einer davon fungiert als Biergarten, der andere liegt im Innenhof des Hotelbereichs als Erweiterung des Hotelrestaurants. Die Bar öffnet von 21 bis 00 Uhr, Speisen bekommt man in Restaurants bis ca 22.30 Uhr (die Halbpensionszeiten enden verständlicherweise eher). Das Hotel-(Frühstücks)-Restaurant ist im sachlich modernen Stil des Hotels gehalten und bietet ausreichend Platz. Hingegen ist der rustikale Zuschnitt der Restaurants im Spa vielleicht nicht jedermanns Sache, passt aber erst einmal gut zum übrigen. Erwähnen sollte man noch die mit einer Bar und einem Selbstbedienungsrestaurant am ehesten vergleichbaren Angebote, die den Gast zwischen Pool und Sauna erwarten. Wer gern den Bademantel anbehält, speist gleich hier. Mängel in der Sauberkeit konnten wir nirgends beobachten, die Preise im Spa-Bereich bewegten sich für Malzeiten deutlich unter 10€, für Getränke sind Preise üblich, die man anderswo auch kennt. Also Kaffe, Bier und Wasser gibts für 3 € aufwärts, offene Weine sind zu diesen Preisen natürlich nicht zu haben. In den Restaurants speist man zu Preisen unter 20,- €.. Wir hatten ein 3- und ein 5-Gang-Menü im Paket. Den Küchenstil kann man sicherlich sowohl mit "gutbürgerlich" als andererseits auch mit "gehobenerem Niveau" bezeichnen. Unsere Mehrgang-Malzeiten zeichneten sich durch den Anspruch auf gehobenere Küche aus. Das war auch perfekt gelungen, die Scholle war lecker, das Rumpsteak auf den Punkt gegart und die mit Schinken umwickelte Schweinelende ganz zart. Die Desserts haben richtig Spaß gemacht, mein Favorit war nebenher noch eine Tomatencremesuppe mit Sahne und Kräutern. Noch ein Wort zum Frühstücksangebot: Hotel und Spa werben mit gesunden Produkten aus der Region, Fair-Trade-gehandelten Produkten und biologisch erzeugten Lebensmitteln. Vom klassischen deutschen Frühstücksangebot bis hin zu ausgedehnteren Malzeiten ist am Büffett alles vorhanden. Zum Bircher-Müsli gibts frische Obstsalate, Früchtequark und/oder -joghurts. Die Eier der Auswahl "weich" oder "hart" halten das, was auf dem Korb steht. Sie sind verlässlich weich und vermutlich auch hart. Rührei, bayerische Bratwürstchen gibts für den kräftigen Appetit, dazu natürlich Aufschnitt und etliche Sorten Käse. Erwähnung müssen unbedingt die Brote und Brötchen finden. Ob dunkel oder hell, das Brot schmeckte, wie man es anderenorts schon nicht mehr kennt. Die Brötchensorten schienen auch eher dorther zu stammen, wo man keine fertigen Standardmischungen benutzt. Solche Backerzeugnisse reicht eben auch nicht jedes Hotel. Die Atmosphäre war sehr ruhig und zurückhaltend, kein benutzter Teller stand zu lange auf dem Tisch herum.
An der Freundlichkeit des (zumeist jungen) Personals haben wir nichts zu bemängeln. Die Rezeption informiert sachlich über alles wichtige, der Empfangsbereich des Spas ist perfekt organisiert - auch hier fühlt sich der Gast willkommen. Zusätzliche Leistungen haben wir nicht in Anspruch genommen. Die Zimmerreinigung erfolgte so, wie es sein muss. Wir hatten keine Beschwerden anzumelden.
Das Hotel liegt am Rand der reizvollen Dübener Heide, verkehrstechnisch sehr zentral, dennoch außerordentlich ruhig - egal, in welche Richtung die Zimmer gehen. Halle und Leipzig (samt Flughafen) liegen nur ca. 1 Fahrstunde entfernt, Einkaufsmöglichkeiten sind auch in Bad Düben kein Problem. Die Ausflugsmöglichkeiten ins Dreieck Halle/Dessau/Leipzig dürften für Gäste des Hotels, die länger bleiben, kein Problem sein (wenn die Natur hinterm Hotel beginnt und allein in einer Richtung selbst bis an den Goitsche-Stausee bei Bitterfeld reicht). Das Hotel verfügt über enorme Parkplatzkapazitäten - schwer vorstellbar, dass dort einmal alles besetzt ist. Es wirbt mit dem Slogan "Nichtraucherhotel", im Außenbereich des Parks (Liegebereich), im Biergarten und vor dem Haupteingang gibts allerdings Aschenbecher.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wellness und Poollandschaft sind der große Trumph des Hauses. Innen- und Außenpool, Saunen aller Arten, Liegewiesen mit ausreichend Liegen, dazu Liegen im Haus hinter Glas für schlechteres Wetter - an alles ist gedacht. Der Hotelgast geht im Bademantel durch den Verbinder-Gang zur Sauna oder Anwendung, der Tagesgast findet Umkleiden ohne Ende vor, für ihn gibts an einer Wand jede Menge Föns, auch bei größerem Andrang besteht keine Platznot. Zusätzlich zu den im Inneren des Hauses gelegenen Dampf- und finnischen Saunen, stehen im Innenhof 2 weitere Blockhütten-Saunen bereit. In einer davon herrschen ständig Temperaturen knapp unter 100°C. Jede Stunde gibt es Aufgüsse, auch der Gast darf dazu Wünsche äußern. Das Platzangebot beider Saunen ist riesig, wir haben sie nie überfüllt erlebt. Die Aufguss-Zeremonie wird professionell ausgeführt, so, wie es sein muss. Dazu gehört, dass vor dem Aufguss gelüftet wird und vor dem zweiten Aufguss-Teil Eiswürfel ausgegeben werden. Die angebotenen Behandlungen und Massagen füllen mehrere Seiten des Katalogs des Spa. Hier hat man die Qual der Wahl. Von unseren 4 Behandlungen war 1 im Paket enthalten, die übrigen haben wir uns zusammengestellt. Ganz wichtig: Vorher planen, heute gabs lediglich noch 4 freie Termine für Massagen, an anderen Tagen soll es noch enger zugehen. Der Spa-Bereich liegt separat abgetrennt, im Wartebereich wird Tee serviert, die Damen des Teams arbeiten professionell und erläutern alle wichtigen Griffe. Zum Ende verabschieden sie sich, der Gast ruht letztlich dann allein noch aus bis er denkt, aufstehen zu können. Alle Behandlungsräume befinden sich in einem aufgeräumten und tadellosen Zustand. Die Preise der Behandlungen unterscheiden sich nicht von denen, die man anderswo schon einmal gesehen hat. Als grobe Orientierung gilt wohl: "1 Minute kostet ca. 1 Euro".
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2012 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 43 |