Wir sind seit 2009 regelmäßig zu Gast im Baia und haben uns dementsprechend immer sehr wohl gefühlt. Jeder Urlaub fühlt sich wie eine Rückkehr in unserer „2. Zuhause“ an. Aus diesem Grund unterscheidet sich meine Bewertung ein wenig von der klassischen Hotelbewertung und ist gleichzeitig Feedback an die Hotelführung und Gästebetreuung. Wer Details wie Nähe zum Flughafen, Anzahl der Pools etc. erfahren möchte, schaut in den Katalog oder liest die vielen anderen Bewertungen. Über die Jahre haben wir viele Mitarbeiter lieb gewonnen, die kleinen Details im Service zu schätzen gelernt und uns auch darauf immer gefreut. Leider sind es gerade die Kleinigkeiten, die wir bei unserem letzten Aufenthalt im Oktober schmerzlich vermisst haben. Die kleinen Annehmlichkeiten wie das Stückchen Schokolade als Betthupferl auf der frisch aufgeschlagenen Bettdecke oder der Obstkorb zur Begrüßung sind sicher nicht notwendig. Fehlen diese Dinge plötzlich, wird der Stammgast dennoch stutzig. Ein Beispiel dafür, dass einige Leistungen insgesamt herunter gefahren wurden. Wir führen dies auf die geplante mindestens sechsmonatige Schließung zwecks Komplettrenovierung zurück und teilen diese Ansicht mit vielen anderen Stammgästen, mit denen wir ins Gespräch kamen. Das Baia ist noch immer zu empfehlen, auch kulinarisch. Jedoch stellen wir auch hier eine Reduzierung fest. So gab es beim Obst weniger Auswahl, die Auswahl an Tee hat nachgelassen (Grüner Tee war ab Tag 3 nicht mehr aufzutreiben), die noch angebotenen Cornflakes haben mir dieses Jahr gar nicht geschmeckt (alle viel zu süß). An der Rezeption wurden wir mehrfach eher unangenehm abgefertigt und mussten drei Mal auf die nicht funktionierende Klimaanlage im Zimmer hinweisen. Passiert ist wenig. Wir hatten das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Richtig ärgerlich fanden wir den ungeheizten Adults-Only-Pool. Laut Gästebetreuerin (NICHT die gute Seele Yasemin) lohne dies nicht vor der Renovierung. Eine sehr ungeschickte Formulierung gegenüber einem Gast, der den vollen Preis bezahlt hat. Leider waren auch die anderen Pools sehr kalt, was nach einem langen Sommer nicht nur uns gewundert hat. Dadurch ist viel Urlaubsfreude verloren gegangen. Ich solle im Meer schwimmen, so der Vorschlag der Gästebtreuerin... Die meisten Mitarbeiter, insbesondere unser sehr aufmerksame und sympathische Kellner beim Abendessen und die Jungs an der Enjoy-Bar sind jedoch super. Immer für einen Spaß zu haben, sind sie uns echt ans Herz gewachsen. Allerdings merkt man auch ihnen an machen Tagen die Angst vor der Arbeitslosigkeit an. Mitunter wird die Arbeit eher lustlos erledigt, menschlich nachvollziehbar, aber unangenehm für den Gast. Viele werden sich neue Jobs suchen müssen, wenn das Hotel schließt. Sechs Monate ohne Lohn kann sich niemand erlauben. Ein herber Verlust für das Baia, das bei der Wiedereröffnung möglicherweise mit einer komplett neuen Crew antreten muss. Ein enormes Risiko, zumal die Renovierung bzw. Erweiterung mit 100 zusätzlichen Zimmern und neuen Gastronomiebereichen einher geht. Wir sind uns nicht sicher, ob man sich damit einen Gefallen tut. Uns und auch vielen anderen Baia-Fans hat gerade die Überschaubarkeit gefallen, die im starken Kontrast steht zu den umliegenden riesigen Anlagen. Ob das Baia seinen Charme bewahren kann? Für uns sind es auch die Menschen, die die angenehme Atmosphäre geschaffen haben. Man kann nur hoffen, dass die Hotelführung versucht, möglichst viele bekannte Gesichter zu halten. Wir werden wohl trotz unserer Bedenken wieder kommen, weil wir einfach neugierig auf das „neue Baia“ sind. Ich würde dem Hotel dennoch empfehlen, mehr Zeit und Mühe in die Stammkundenpflege zu investieren. So hätten wir uns beispielsweise über eine Preisermäßigung beim Late-Check-Out gefreut oder über eine Antwort auf unsere Zimmeranfrage im Vorfeld. Auch hier hat das Baia Defizite, dauert es doch teilweise Wochen bis E-Mails beantwortet werden, wenn überhaupt. Im Zuge der Renovierung sollte man auch versuchen, die Menge an Müll zu reduzieren. Mich ärgern da zum Beispiel die Süßstoffpäckchen mit lediglich einem Tab (!) oder das viele Plastik angefangen bei den Einzelportionen Frischkäse am Frühstücksbüffet. Warum nicht zum Beispiel Glasflaschen für die Mini-Bar anschaffen? Eine weitere Idee wäre eine Erweiterung des Frühstücksbüffetts um pflanzliche Milch- und Joghurtalternativen. Dies ist nicht nur für Veganer interessant, sondern auch für Gäste mit Unverträglichkeiten und zudem ein Signal in Richtung Nachhaltigkeit. Trotz allem hatten wir wie immer eine schöne Zeit und verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Liebe Grüße von Kristi und Ilona
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Kristi und Ilona |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |