Hotel Binderhäusl

Wir hatten beim Lesen der Vorgänger-Bewertungen an dieser Stelle unsere Erwartungen vor der Abreise erfreulicherweise schon heruntergeschraubt, somit war die Enttäuschung nicht zu groß. Das sogenannte "Hotel" (??) bot uns eine Unterbringung in Familienzimmern, die sehr viel Platz boten, jedoch beispielsweise ein TV-Gerät nur im Elternschlafzimmer installiert hatten. Eine Halterung war auch im Kinderzimmer voranden, nur war kein Gerät installiert. Das Badezimmer mit Duschvorhang und Fliesen aus den 60-er Jahren enttäuschte vor allem durch eine sehr stumpfe Wanne und ein Duschstativ in derselben, das halb aus der Wand fiel, sobald man die Brause abnehmen oder verstellen wollte. Gleiches galt für die Klinke an unserer Zimmertür. Bei Beanstandung dieser beiden Defizite am nächsten Morgen bekamen wir vom Wirt die Antwort "Ich sags dem Schwiegervater", dabei blieb es während des Urlaubs. Die erste Mahlzeit des Tages war am ersten Morgen noch passabel, bereits am zweiten Tag bemerkten wir, daß der Brotbelag sich auf Frischwurstaufschnitt in Form von Fleischwurst, Jagdwurst und Bierschinken o.ä. und 1 bis 3 Sorten Schnittkäse beschränkte. Ab und an gab es in Kochschinkenoptik gepresstes Formfleisch; Dauerwurst oder gar Schinken, Streichwurst oder Streichkäse suchte man vergebens. Die "Körnerecke" bot Müsli und Cornflakes, Smacks u.ä. Durch die Anwesenheit zahlreicher Kinder war naturgemäß die Smacks-Schale früh geleert. Bei Anmerkung dieser Tatsache durch die Kinder fiel auch mal die Antwort "Ja, morgen gibts wieder neue..." Die Frühstückseier waren je nach Laune des Kochs mal steinhart oder mal "kurz vorm Piepen". Zur Krönung des Frühstücks gab es allmorgendlich das sogen. Lunchpaket. Dieses bestand allzeit aus einem(!) kleinen Aufbackbrötchen (ALDI) ohne Butter oder Margarine mit einem Frischwurstbelag aus der Frühstückstheke, einem 0, 33l Saft-Tetrapak einem Äpfelchen (13 von 14 Tagen, einmal gabs einen Pfirsich, lt. Katalog: "Obst der Saison") und einem Mini-Schokoriegel. Nach einer Woche haben wir es vorgezogen, das Lunchpaket abzubestellen. Nachmittags gab es stets Marmorkuchen und noch eine weitere Kuchensorte sowie ab und an ein Dessert, das am Vorabend übriggeblieben war. Die Getränketheke bot ab 10 Uhr morgens Erfrischungsgetränke einer Supermarktmarke, die in Glaskaraffen umgefüllt wurden, vermutlich damit die Gäste nicht lesen, daß es nur Limonaden der Fa. "gut und günstig" waren. Somit konnte es passieren, daß man abends um 18 h ein Wasser/Cola/Limo o.ä. genoß, das am Morgen eingeschüttet worden war und auch entsprechend "spritzig " schmeckte. Auch hier ließ eine Reklamation den Chef des Hauses sichtlich unbeeindruckt. Das Abendessen, das dieser anrichtete, war stets abwechslungsreich und sehr schmackhaft. Lediglich einmal bekamen wir ein Gericht ein zweites Mal serviert. Leider verstehen die Wirtsleute unter einer Vielfalt der Menüauswahl an einem Tag beispielsweise einen Braten und alternativ dazu Germknödel oder "belegte Brote", was m. E. nicht als warme Mahlzeit anzusehen ist. Sehr empört waren nicht nur wir, sondern auch alle anderen Gäste über die Tatsache, daß um 22h Sperrstunde war, was bedeutete, daß nicht nur der Getränkeausschank endete, sondern daß es auch untersagt war, weiterhin auf der Terasse oder in der Gaststube zu sitzen, um sich mit anderen Gästen zu unterhalten. Das Haus bietet keinerlei Spielplatz, Schaukel oder auch nur die Möglichkeit, auf der eigenen Wiese Fußball zu spielen. Dies wird nämlich auf der "Hausordnung" ausdrücklich untersagt. Insgesamt war das "Hotel" in unseren Augen eine Pension für Gäste mit kleinem Budget und kleinen Ansprüchen.

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