Hotel Central Hof

Manchmal muss man eben nach Hof. In kleinen Städten ist das manchmal etwas schwierig mit den Hotels, so gesehen ist das Central Hotel in Hof mit seinen 103 Zimmern gut gebucht an diesem Tag. Irgendwie ist mein allererster Eindruck, dass es etwas altbacken daherkommt, das Hotel. Kostenlose Parkplätze gibt es zwar aussen genug, aber mitunter kann der Weg um das Hotel herum recht lang werden. Viele Businessgäste ab 25 Jahren Lebensalter trifft man unter der Woche. WiFi kostet, zwar habe ich es nur ein paar Minuten, war aber mit drei Euro in den Rängen - obwohl es auf etage vier nicht einmal mehr richtig funktionierte. Auffallend ist die absolute Sauberkeit, auch wenn manche Einrichtungen in den öffentlichen Bereichen etwas abgenutzt wirken. Etwas in die Jahre gekommenes Hotel, das aber durch gutes Personal und ein gutes Restaurant überzeugt. Glaube, dass ein paar wenige Modernisierungen dem Haus überdurchschnittlichen Schub geben könnten.

Sehr rustikal in dunkelbraunem Stil gehalten, geräumig und teilweise bereits etwas zu gut genutzt - so etwa die Couch oder die braunen, leicht klobigen Hängeschränke. Äusserst angenehm dagegen allerdings der Teppich, der wohl frisch ausgelegt wurde und gefahrlois barfuss betreten werden konnte. Ebenfalls ein Plusplus geht ans Bett, hart, eckig und schöne Kopfkissen. Das Bett hat mir die Möglichkeit gegeben gut zu schlafen, obwohl das Zimmer zur Strasse ging und etwas laut gelegen war bei geöffnetem Fenster. TV war flach, es gibt einen Schreibtisch, aber WiFi hakt etwas im vierten Stock. Das Bad gab mir etwas zu denken: Design der 80er Jahre: Eine enge Duschkabine mit einem gehörigen Schritt nach oben, wenn man da herein wollte, leicht antiquierte Fliesen an der Wand und vor allem das: Ada-Service aus Kehl ist ein Serviceunternehmen, das (ich glaube) Seifen udn Badezimmerausstattungen an Hotels liefert - aber: Macht doch bitte diese Aufkleber ab, auf denen steht, dass Ada aus Kehl kommt - mit einer vierstelligen Postleitzahl. So kann man denn auch erkennen, dass das Bad seit zwanzig Jahren nicht renoviert wurde. Wohlgemerkt: Alles ist tiptop-sauber.

Das Restaurant gilt als eines der besten Futterplätze in Hof. Tatsächlich ist die Karte gut gemacht und die Herausforderung lokale mit internationaler Küche zu verbinden gelingt recht gut. Die Tageskarte bietet im späten Frühjahr Spargel satt mit diversen Fleisch und Fischbeilagen - wobei das Fleisch schon mal unterbraten ist - medium kann englisch daherkommen. Nette rustikale Gerichte, wie der mächtige Zwiebelrostbraten kommt sehr nett angerichtet daher, sieht sehr lecker aus. Mein Salat war in Ordnung, das Geflügel zart und schmackhaft, wenngleich alles recht mittig vom Geschmack her war. Highlight war das Dreierei vom Matjes - in Sahnesauce, auf Speckböhnchen (sehr lecker) und Tartar. Als Wein hatte ich einen Silvaner, der aber recht flach im Glas lag - als Alternative gab es einen Riesling oder einen halbtrockenen grauen Burgunder - wo bleiben die weissen Brummer ? Das Frühstücksbuffet ist nationaler Durchschnitt. Kaffee wird gebracht, Auswahl ist nicht überragend gross, aber OK. Ich habe wenig lokales entdeckt, aber vielleicht lag es an mir. Insgesamt im Gastrobereich war alles ganz gut, kulinarische Spitzen wurden aber nicht erreicht.

Alles gut mit den Servicekräften. CheckIn/-Out O.K., keine Besonderheiten. Im Restaurant nette Kräfte, besonders zum Diner. Beim Frühstück aufmerksame Damen, vielleicht hätte ich mir etwas mehr Herzlichkeit gewünscht, aber egal.

Ich kenne Hof nicht, kann mir aber vorstellen, dass der traditionsreiche Ort - der so anders tickt, als viele andere in Bayern, seine hübschen Stellen hat. Das Hotel liegt zwar neben der Multifunktionshalle, der Freiheitshalle und gegenüber des Theaters, jedoch kommt keinerlei Romantik auf. Das Hotel liegt an einer der ständig befahrenen Hofer Ausfallstrassen und konnte nicht gerade mit einer bezaubernden Lage beeindrucken. Landschaft drumherum muss aber schön sein.

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