- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
++ Schönes Wetter, toller Strand (aber dafür kann das Hotel ja nix) -- Hotel (Essen, Sauberkeit, Gastronomie)
Wir hatten das zweifelhafte Glück, zwei Unterkünfte kennen zu lernen. Im ersten Raum rumorte des Nachts irgendein elektrisches Gerät, wahrscheinlich eine Klimaanlage des Hauses oder eines der Nachbarzimmer. Apropos Nachbarzimmer, man braucht selbst garnicht den TV anschalten, für Entertainment sorgen die hellhörigen Flure und die Fernsehgeräte der umgebenden Räume. Nicht zu vergessen - wir sind nun umgezogen in ein frisch renoviertes Ersatzzimmer - die schier grenzenlose Dauerberieselung durch die umgebenden Bars. Ja, unser neues Zimmer führte balkongewandt direkt zur Table-Dance-Bar, und da war vor 4 Uhr in der Früh nicht an Feierabend zu denken. Zum Glück wummerte nur noch der Bass, wenn man das Fenster schloß, insofern ist ja der Begriff "berieseln" nicht ganz korrekt, nennen wir es also "Dammbruch". Unser Zimmer, das mit Teppichboden ausgestattet war, wurde während des Aufenthaltes nicht ein einziges Mal gesaugt, und wenn man schon Personal und Aufwand spart, braucht man auch das Bad nicht wischen. Das wäre ja noch schöner, sich plötzlich wie ein 4-Sterne-Hotel zu gebaren. Einzig das Bett im (neuen) Zimmer war ganz ordentlich: neue Matratze mit Aufleger und bequeme Kopfkissen, ein _richtiges_ Doppelbett ohne Ritze, in der man Nachts gerne versinkt.
Das freundlichste Wort im Zusammenhang mit der Verpflegung, das mir einfällt, wäre "Überforderung". Im all-inclusive-Resort wird nur an der Poolbar sprudelndes (Cola, Limo, Wasser, Bier) ausgeschenkt. Mit Blick auf die Anzahl der Gäste sind die überaus freundlichen Barista nicht in der Lage, ein der Sternekategorie angemessene Liefergeschwindigkeit zu leisten. Und ich rede jetzt nicht vom Saufen, sondern vom Glas Wasser zum Essen: Anstehen, warten bis die Saufköpfe ihren Vodka oder das achte Bier des nur kurzen Vormittags bekommen haben. Jetzt geht es an's Tischsuchen, nun, es ist alles etwas knapp, da kann man zur Essenzeit schonmal 15 Minuten warten, bis ein Plätzchen frei wird. Vorher die (Abräum-) Kellnerin noch mit einem trockenen Tuch die Essenreste der vorherigen Gäste auf den Boden wischen lassen. Das muß nicht dringend feucht gemacht werden, ob jetzt die Unterarme wegen Schweiß ob der hohen Außentemperatur oder wegen der Marmeladenreste am Tischtuch kleben, spielt an dieser Stelle nur noch eine untergordnete Rolle. Gott sei Dank sitzen wir, dann kann's ja an das Buffet gehen. Beim Anstehen - 10 Minuten bis man einen Teller und Besteck erhascht - könnte man ja schonmal schauen, was der Koch schönes gezaubert hat, das klappt leider nicht, denn das wollen ja alle Gäste und schieben sich von Trog zu Trog. Da kehrt jetzt Ruhe und Gelassenheit ein, und wenn man endlich am Ende des Buffets am Salat angekommen ist, braucht man keine Angst haben, sich am warmen Mahl die Zunge zu verbrennen. Die Bestecks wurden im übrigen in einer dezent mit Tageszeitung beklebten Schuhschachtel aufbewahrt, bei den Kaffelöffeln und Stirrern (Löffel waren nicht immer vorrätig) war man kreativer: eine ausrangierter Pflanztopf vom Obi wäre doch bestens geeignet, die Löffel aufzubewahren. An der Kaffemaschine sollte es ganz flott gehen, das Nestle-Instant-Gelumpe ist ja schnell gebraut. Da kommt man auch nicht in die Versuchung, die verdreckte Kaffemaschine näher zu betrachten. Für Unterhaltung sorgt das Abräumpersonal, da kracht aller Nase lang mal ein Glas oder Teller runter - kann ja mal passieren und die Damen und Herren üben schließlich für "Bulgaria got Talent" in der Kategorie Geschirrjonglage ohne Tablett. Das Essen als solches ließ dem Gast viel Spielraum: selbst nachwürzen ist kein Problem und wenn man die ungesalzen gekochten Kartoffeln oder Blumenkohl-Hartlinge mit der Maggisoße des Schweinebratens mischt, stimmt ja das Gesamtbild wieder. Aufgegeben haben wir das warme Essen im Hotel dann, als wir gesehen haben, wie ein Rechaud gewechselt wurde - das Wasserbad darunter wäre locker als Kaffee oder Gemüseeintopf durchgegangen. Apropos Kaffee, wer nach dem Abendessen einen wollte war angeschmiert, die Maschinen wurden 18:30 Uhr abgeschalten. Daher schließt mein Beitrag über die Gastronomie an dieser Stelle.
Da ist jetzt die Versuchung groß, dem Personal die Schuld für die chaotischen Verhältnisse in die Schuhe zu schieben. Das wäre einerseits den überaus freundlichen jungen Damen und Herren gegenüber ungerecht, zum anderen sind sie natürlich Teil des Systems "satt, sauber, sediert". Alle mühen sich redlich, aber viel reißen können sie dann doch nicht.
Das Hotel wirbt mit einer Entfernung von 150 m zum Strand, was nicht den Tatsachen entspricht. Tatsächlich sind es etwa 500 m bis zum Strand. Am Sonnenstarnd drängen sich die Hotels dicht an dicht. Das hat eine Dauerbeschallung von Diskomusik, Fahrstuhlunterhaltung, Ballermannmusik zur Folge, teilweise sogar IM Hotel aus mehreren Quellen (im Mena Palace bspw. Musik von der Bar während am anderen Ende des Pools die Kinderdisko alles gibt). Für jemanden, der es auf etwas Entspannung abgesehen hat, nicht optimal, nein: schlecht. Positiv _wäre_ die Nähe zu -zig Restaurants und Bars zu vermelden, allerdings stellt sich die Frage erst, nachdem man den Ärger über die schlechte Gastronomie in eigene Aktion umgewandelt hat.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sonnenstrand als solches bietet Unterhaltung jeder Coleur, das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Ballermanngefühl. So hält es auch das Hotel: bei Tage A-Rotation aus den Poolbarlautsprechern und am Abend die obligatorischen Alleinunterhalter. Die zwei Künstler waren sogar richtig gut, boten einen angenehmen Sound, aber leider nur "Hausmannskost" der ewigen Top-100 Evergreens (gäääähn). Es gab an einem Abend bulgarische Tänze (die ausschließlich noch gegen Geld in Urlaubszentren zelebriert werden) und einmal eine drittklassige Western-Dance-Performance, zu der ich aus Respekt vor den Künstlern nur sage: Stimmungshebung durch Niveausenkung, aber den Deppenurlauber freut's. Das Hallenbad entpuppte sich als 4x8 m große Pfütze, in die die Kinderrutsche führte, wer gern abends nochmal schwimmen wollte, konnte richtig Bahnen metern, um auf olympische Distanzen zu kommen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Henry |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 3 |
Offensichtlich kommen Sie dem Prüfungs, nicht den Rest, wie schade. Wir sehen, dass Sie sehr negative Einstellung sind, immer, wenn Sie in Urlaub fahren. Viele von uns unangenehm, Sie nicht zu schätzen die Arbeit von Menschen, die alles tun, damit Sie sich besser fühlen. Wir hoffen, Sie finden Hotels und schließlich der Ort, um Ihre Zufriedenheit. Grüße.