Hotel Mercure Hurghada

Das Hotel liegt etwas weiter außerhalb von Hurghada-Stadt als es auf den lokalen Stadtplänen und jenen im Internet aussieht - dort wirkt es nämlich, als könne man bequem zu Fuss von einem Hotel zum anderen spazieren). Das ist zwar nicht möglich, aber die Minibusse (Sammel-taxis) fahren an der Hauptstraße zahlreich und bringen jeden rasch und preiswert überall hin (nie mehr als 2 Pfund pro Person bezahlen!) Sehr hübsch fand ich, dass die weitläufige,landschaftsangepasste Anlage mit seinen zwölf Wohneinheiten (durch Metallrefliefs der Tierkreiszeichen gekennzeichnet)inmitten einer sehr gepflegten großen Gartenlandschaft direkt am Meer liegt, sodass das " Haupthaus" mit Rezeption,Lobby,orientalischen,Geschäften,Pavillion,Internetcafe,3Bars und Restau-rants mit Pool und Strand eine Einheit bilden. Alles hygienisch sauber - ständig ist jemand am Putzen, Wischen, Hecken-schneiden, Rasentrimmen, etc. Man trifft in der Anlage täglich auf Personal des gehobenen Managements, das sich freundlich nach dem Befinden erkun-digt und fragt, ob auch alles in Ordnung sei. Alle Einrichtungen sowohl in der Anlage als auch im Zimmer funktionierten auch (was ja nicht überall in Ägypten so zu sein scheint). Alles schien frisch ausgemalt,die Wände waren blütenweiss.Zimmerservice (bei 5Pfund Bakschisch jeden 3.Tag) war ganz super (unser Zimmerboy übergab mir auch einen goldenen Ohrring, den ich verloren glaubte und er unter meinem Bett gefunden hatte). Das Umfeld außerhalb dieser und der anderen Hotelanlagen entlang der Hauptstraße ist allerdings eher ungepflegtes Ödland. Auch der Strand ist außerhalb der Hotelbe-grenzung durch Treibgut (Plastikfalschen, Säcke, etc.) kaum begehbar. Zu unserer Zeit war das Hotel wohl nicht ganz voll, daher eher ruhig. Zum Leidwesen meines Sohnes gab es fast nur französische und russische Gäste, mit denen er sich leider wg. der Sprachbarriere nicht unterhalten konnte (er hielt sich dann halt an das Personal, das größtenteils deutsch-englisch einigermaßen beherrschte). Die vielkritisierten Russen fielen mir eingentlich nirgends unangenehm auf - auch nicht am Buffet(da habe ich schon viel schlimmere gröhlende und ständig besoffene Engländer in Griechenland erlebt). Vorsicht, die Hotelpreise sind gegenüber " draußen" schon eher gehoben - Beipiel: 1,5 l Trinkwasserflasche im Supermarkt 1,25 Pfund, im Hotel 8,90 Pfund. Cocktails in der Bar von 15 (ohne Alkohol, aber sehr schmackhaft)- 30 Pfund (mit Alkohol). Ausflüge unbedingt bei den nationalen Anbietern buchen und nicht über die Reiseleiter - unterm Strich kommt nämlich alles zusammen, weil es ohnehin nur ein paar Betreiber gibt. Kinder unter zwölf zahlen national gar nicht, beim Reiseveranstalter aber den halben Preis und auch beim Vollpreis gibt´s unglaubliche unterschiede. Ich buchte z.B. aus anfänglicher Vorsicht eine empfehlenswerte, da interessante Jeepsafari in die Wüste samt Kamelritt und BBQ für meinen 11-jähr.Sohn und mich um EUR 55, beim nationalen Anbieter hätte dieselbe Reise (nur ohne Abendessen, das man aber ohnehin im Hotel hätte, weil man schon nach 19 Uhr wieder zurück ist) nur EUR 15,- (Sohn gratis) gekostet !!! Beim Ausflug mit der Red Sea Dolphin, einem modernen Glasboden (bzw.-seitenwand)-Katamaran - ebenfalls durchaus sehenswert - zahlte ich sogar beim Anbieter direkt in unserem Hotel statt EUR 49 (bei Neckermann) nur EUR 28. Eine eintägige Luxor-Fahrt (allerdings 8 Stunden Busfahrt tour-retour) hätte über Neckermann EUR 90 EUR gekostet, bei einem einheimischen Büro EUR 30 !!! Also bitte zuerst umschauen, dann buchen. Das Internetcafe im Hotel kostete 10 Pf.pro 15 Min.- in einem außerhalb 3Pf für dieselbe Zeit (und alle Mails kamen auch an). Beim Minibusfahren hatten wir stadteinwärts nie Probleme mit unserem 2Pf.á Person-Tarif, bei der Rückfahrt musste ich allerdings jedesmal streiten, was ich aber aus Prinzip auch jedes Mal mit Erfolg tat (ich hörte später von jemandem, der für seine 1. Minibusfahrt 48 Pf. bezahlt haben soll!). Ansonsten gilt: handeln, handeln, handeln. Ich war etwas verunsichert, weil ich im Internat hörte wie aufdringlich und unverschämt die Händler sein sollen, also in Tunesien habe ich schon weit Ärgerers erlebt. Ich bin immerhin blond und langhaarig und war mit meinem Sohn allein unterwegs, aber unverschämt wurde niemand je. Eigentlich zeigten alle sich als sehr gastfreundlich und bemühten sich, meinem Sohn die ägyptische Geschichte und Mythologie zu erklären. An unserem ersten Abend in Hurghada tranken wir zweimal herrlichen Hibiskustee und sammelten 5 kleine Geschenke zusammen (Lesezeichen aus Papyrus mit unserem Namen oder Sternzeichen, einen geschnitzten Skarabäus, ...) ohne auch nur irgendetwas gekauft oder ungehaltene Worte gehört zu haben. Das Wetter war meist sonnig bis wolkenlos (Schatten so um 23°, in der Sonne aber durchaus über 30), aber mit kühlem Wind, ab ca.16.30 Uhr braucht man schon Weste oder Jacke, nachts siehe oben - da ist manchmal sogar die Winterjacke ganz nützlich. Wer Hurghada besucht, sollte sich keine Kleinstadt auf den Kanaren erwarten - natürlich merkt man, in einem arabischen Land zu sein, vieles wirkt etwas vergammelt und - wie gesagt, die Umgebung der Stadt wirkt öd und kahl, überall entstehen Rohbauten, also eine einzige große Baustelle, aber die Orte selbst, die Sehenswürdigkeiten und die Hotelanlagen wirken bunt und sehenswert. Wir waren das erste Mal in Ägypten, werden aber sicher einmal wieder hinfahren. Andere, die wir bei den Ausflügen kennenlernten, waren aber mit ihren Hotels durchaus nicht so zufrieden - vor allem was Zimmeraustattung und Verpflegung betraf. Als tollstes Mitbringsel empfand ich die vielfältigen Natur-Parfum-Essenzen, die in wunderschön ausgestatteten Geschäften angeboten werden und die man in landestypischer Verpackung mit einem Glasflakon nach Wunsch erwerben kann (ich habe pro Gramm 3 EUR bezahlt).

Unser Zimmer lag im 2. Halbstock, war nicht sehr groß (ein DZ, für ein Zustellbett wäre kein geeigneter Platz gewesen), aber ansprechend eingerichtet und in allen Belangen funktionstüchtig, auch die Klimaanlage kann - vorprogrammiert auf max.25° - als Heizung mit oder ohne Gebläse verwendet werden. Der Fernseher war gegenüber der sonst recht neu wirkenden Einrichtung offenbar das älteste Stück im Zimmer, aber auch er funktionierte mit 15 internationalen Programmen (3 in deutsch)tadellos. Im Bad gab´s eine Duschecke mit Handbrause(eine ordentliche wie bei uns - nicht nur das häufige Loch im Boden).Alle Installationen samt Wandföhn hatten durchaus europäisches Niveau, Steckdosen ebenfalls. Es gab viele große Spiegel im Zimmer (Schrank mit Spiegeltüren, großer Wand-spiegel und Spiegelfront über dem Waschtisch, der über die ganze Badezimmerwand ging). Einrichtung im maurischen Stil mit Rundbogennische, in der sich ein Marmortischchen, eine Pendellampe und eine gemauerte Bank mit orientalisch bezogenem Sitzplster befand, alles in weiß-dunkelgrün gehalten, weißer Fliesenboden.Vom großen Eckbalkon mit gemauerter Bank (ohne Tisch + Stühle!) hatten wir in zwei Richtungen Meerblick und unterhalb den wunderschönen blühenden Garten. Die Matratzen waren durchaus rückenfreundlich. Also langer Rede kurzer Sinn: auch da alles OK. Einziger kleiner Makel: der Schiebetürenschrank war hinter der Tür eingepasst und daher für die massiven Kleiderbügel (übrigens in stattlicher Anzahl vorhanden) zu schmal. Wenn man die Bügel nicht jedesmal ganz schräg stellte, verklemmten sich bei jedem Schieben die Türen - das war zwar nicht schlimm, aber nervte mit der Zeit.

Das Essen war das beste von allem ! Es gab z.B. allein etwa 12 verschiedene Brot- u.Gebäcksorten. Beim Frühstück (7-10 Uhr)u.a. drei verschiedene frische Milkshakes, jede Menge Kuchen, Käse, Wurst, Obst und immer drei Köche, die nach den Wünschen und vor den Augen jedes einzelnen Omlettes und Pfannkuchen frisch zubereiteten. Abends gab es verschiedene Suppen, jede Menge bunte Salate und Gemüse, verschiedene Kartoffel- und Reiszubereitungen, einen eigenen Pasta- Koch, der die gewünschte Nudelsorte frisch aufkochte und mit der gewünschten Sooße versah und einen Nachspeisenkoch, der täglich eine andere Süßspeise frisch zauberte. Der BBQ-Grill war unmittelbar vor dem Eingang im Freien aufgebaut. Zudem gab es beim im Themen- Abende beim Essen, die auch im Zimmer auf einem Anschlag notiert waren (z.B." Tex-Mex" mit viel Gegrilltem, Maiskolben, etc. oder " Italienische Nacht" mit Pizza,jeder Menge Pasta, ...), die Kellner sind jeweils dazu passend eingekleidet. Das alles wurde - wenn man Süßspeisen mag - noch vom großen Nachspeisenbuffet übertroffen (täglich verschiedenste Puddings, Cremen, Milchreis, Schokotorten, Sahnetorten, Obsttörtchen, Honigkuchen, Kekse, viel Obst (z.B. auch Melonen, Guaven und frische Datteln!) oder dieses auch als Fruchtsalat. Es ist richtig schade, dass man als " normaler" Mensch nur einen Teller voll essen und nicht mehr der vielen angebotenen Gerichte probieren kann.Und alles schön dekoriert und appetitlich angerichtet. Wir gingen meist erst um ca. 20.30 Uhr zum Abendessen, da waren viel weniger Gäste da und man hatte bei gedämpftem Licht richtig das Gefühl, in einem Spitzenrestaurant zu dinnieren.

Wir kamen als einzige aus unserem Transferbus in diesem Hotel an (Kofferwagerl am Flughafen kostet übrigens 2 Pfund). Daher ist der aufmerksame Empfang vielleicht nicht ganz repräsentativ. Uns nahm sofort ein Kofferträger das Gepäck ab und verfrachtete es auf ein Wägelchen. An der Rezeption wurden uns noch beim Ausfüllen des Anmeldeformulare Welcome-Drinks auf Kosten des Hauses hingestellt. Danach überreichte man uns einen Papierumschlag, auf dem der Plan der Anlage mit Nummerierungen genau dargestellt ist - er enthielt den Zi-Schlüssel mit dem Anhänger jenes Sternzeichens, das auch die zugteilte Wohneinheit trägt und zwei Karten zum Eintauschen gegen Badetücher für Strand und Pool (diese waren stets frisch, flauschig und riesengroß und sahen eigentlich wie neu aus). Alles Personal war freundlich und zuvorkommend. Am letzten Abend erhielt ich sogar einen Anruf von der Rezeption, wann wir am Abreistag abgeholt würden, damit uns rechtzeitig der Kofferträger vorbeigeschickt werden konnte. Das Frühstück und Abendessen wird in einem sehr geräumigen Restaurant (ohne Speisesaalflair) mit Raucher- und Nichtraucherräumen und Pool- bzw.Meerblick eingenommen. Am Eingang stehen Hotelmitarbeiterinnen, die einem sofort einen frisch Tisch in gewünschter Personenanzahl zuweisen. Die Kellner verstehen nicht immer gleich, sind aber flott und bemüht. Die Tische waren immer mit Vasen dekoriert, der Mist der vorherigen Benutzer wurde rasch beseitigt. Sauberkeit und Hygiene stehen an erster Stelle (neben dem Restaurant ist ein Prüfbefund vom Nov.2003 ausgehängt, der ausweist, dass Wasserqualität und Küche im Hotel tadellos uns unter allen zulässigen Grenzwerten beurteilt wurden). Ich habe auch von niemandem gehört, der dort erkrankt ist (" Rache des Pharao" ). Der Zimmerboy klopfte die ersten beiden Tagen morgens immer vorsichtig an - als bermerkte, dass wir Langschläfer sind, kam er automatisch immer erst später. Was wir bei der Abreise zurückließen (Luftmatratze, ...), ließ er sich schriftlich quittieren, um ja nicht in Verdacht eines Diesbstahls zu kommen. Am zweiten Tag brachte man uns eine mit Silberpapier verzierte Weihnachtssternpflanze aufs Zimmer, manchmal wurden die Bettdecke meines 11jährigen Sohnes zu einer Schlange drapiert und mit Blüten- blättern verziehrt. Es gab auch eine Einladung zu einem Empfang des Hotelmanagments für jeden Gast (den wir allerdings wg.eines Ausflugs versäumten). Immer wieder wird man nach seiner Zufriedenheit gefragt. Es hat einfach in allen Bereichen alles gepasst. Kleine Bauschäden an der Außenfassade einer Bar waren innerhalb von zwei Tagen unsichtbar ausgebessert. Einmal sah ich sogar einen Arbeiter auf dem Dach des Hauptgebäudes, der dieses gerade abkehrte!

Wie erwähnt liegt das Hotel direkt am breiten Grobsand-Strand mit jeweils drei bequemen Liegen unter einem großen fixen Holzsonnen-schirm zum Windschutz jeweils umstellt von einem Rattanparaventin mehreren Reihen. Nur einige Schritte entferntleicht erhöhnt liegt direkt vor dem Hauptgebäude die schöne Poolanlage, leider nicht beheizt und daher im Jänner kaum benützbar(15°), das Meer hatte angegebene 18°, war sauber (allerdings nicht so kristallklar wie z.B.in Griechenland, einmal habe ich auch zwei winzigkleine weiße Quallen gesehen. Badeschuhe sind am Strand und im standtiefen Wasser nicht nötig. Der neue Stadtteil Hurghadas(Sakkala)ist mit dem Minibus in etwa 15 Min.zu erreichen, " Down Town" (die Altstadt)in knapp 30 Min., diverse Geschäftszeilen um andere Hotels schon innerhalb ca. 10Min (im Hotel selbst gibt es einige nette Shops, außerhalb in unmittelbarer Umgebung aber keinerlei Infra-struktur).Auch der Transfer zum Flughafen dauert eine viertel Stunde, das Hotel liegt aber nicht direkt in der Einflugschneise. " Nur" 4 Sterne vergebe ich hier wegen der fehlenden Infrastruktur außerhalb des Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

In der Anlage gab es auch 4 schöne Pferde (nicht die üblichen Touristenmähren)für die man sich anmelden konnte, einen Schießstand für Bogenschießen, ein Fitnesscenter samt Dampfkammer, Sauna und Massage und ein mehrköpfiges internationales Animationsteam mit ägyptischer Majorität, das tagsüber Aktivitäten abhielt (9.30 Stretching, 11 Uhr Oriental Dance, 12 Uhr Gym Tonic - ein Gymnastik- kurzprogramm, um 16 Uhr Aerobic (klassisch, nicht Step o.ä.), am Strand Beach-Volleyball und andere Spiele (wir nahmen nie teil), einmal auch ein Bogenschieß-, ein Tischtennis- und ein Billard-Tournier. In den drei Bars gab´s abernds manchmal Live-Musik zu ausgezeichneten Hintergrundplaybacks, einmal wöchtenlich einen Fol-kloreabend und Abendunterhaltung im mit großen Gaskonvektoren be- heizten Open Air-Amphitheater (nachts sank die Temperatur bei klarem Himmel auf ca.12°, bei bedecktem Himmels war´s deutlich wärmer). Also zumindest kann man sagen, dass sich das Team sehr bemüht, natürlich nicht alles ist professionell (eine Abendshow wiederholte sich schon nach 5 Tagen). Wenn man es möchte, kann man immer an irgendwelchen Aktivitäten teilnehmen und schließlich will man ja auch noch was anderes sehen, als nur das Hotel