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Hamit_9001 (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Mai 2025
Nicht empfehlenswert für europäische Gäste – Greenwashing, Konzeptlosigkeit und strukturelle Mängel
3,0 / 6

Allgemein

Wictiger Hinweis: Ich habe insgesamt 14 Tage in diesem Hotel verbracht – was etwa 80 % länger ist als die durchschnittliche Aufenthaltsdauer anderer Gäste. Dieser lange Aufenthalt hat mir mehr als genug Gelegenheit gegeben, sämtliche relevanten Aspekte der Anlage – einschließlich Servicequalität, Gästebetreuung, Organisation und allgemeiner Atmosphäre – eingehend zu beobachten und sachlich zu beurteilen. Als ehemaliger Mitarbeiter im Tourismusbereich und erfahrener Qualitätsprüfer bewerte ich Hotels nicht nur aus subjektiver Sicht, sondern mit einem geschulten Blick für professionelle Standards, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung. Leider konnte das Hotel in vielen dieser Bereiche nicht überzeugen – insbesondere nicht im Hinblick auf die Erwartungen internationaler Gäste mit gehobenem Anspruch. Die vom Hotel angesprochene Situation, die zur Umbuchung führte, habe ich proaktiv gemeinsam mit dem Reiseveranstalter angestoßen. Ich habe das Hotel aus eigenem Entschluss verlassen, nachdem ich bereits im Vorfeld eine alternative Unterkunft angefragt hatte. Es handelte sich also nicht um eine einseitige Maßnahme seitens Hotel, sondern um eine Lösung, zu der ich proaktiv beigetragen habe. ________________________________________ Tierhaltung & Arbeitsschutz – mehr als fragwürdig Die Haltung von Tieren in einem Mini-Zoo auf dem Hotelgelände ist aus meiner Sicht nicht nur unnötig, sondern ethisch höchst bedenklich. Ein Hotel soll der Erholung dienen – nicht der Zurschaustellung eingesperrter Tiere. Gleichzeitig offenbaren sich gravierende Mängel im Bereich Arbeitsschutz: So putzte ein Housekeeping-Mitarbeiter die Fenster der Lobbybar von außen, stehend auf einem Plastikeimer – ein absolutes No-Go. Während meines Aufenthalts kam es zudem zu einem Unfall an der Strandbar, bei dem sich ein Barkeeper in der Bar beim Ausrutschen verletzte. Auch die Personalplanung wirkt chaotisch: Mitarbeitende werden ohne erkennbare Struktur zwischen Stationen hin- und hergeschoben, die Arbeitszeiten sind unzumutbar, Überstunden offenbar selbstverständlich. Gerade in einem Hotel, das zu einem internationalen Energiekonzern gehört, sollten Arbeitssicherheit und faire Arbeitsbedingungen Standard sein – das Gegenteil ist hier der Fall. ________________________________________ Greenwashing statt gelebter Nachhaltigkeit Trotz der Selbstdarstellung als „Zero Waste“-Hotel ist von echtem Umweltbewusstsein wenig zu spüren. Besonders schockierend: Zweimal wöchentlich finden groß angelegte Schaumpartys direkt am Strand statt – der Schaum wird dabei ungehindert ins Meer gespült, offenbar ohne Filtersystem. Sollte behauptet werden, der Schaum sei „umweltfreundlich“, handelt es sich um klassisches Greenwashing. Besonders irritierend ist, dass das Hotel zu einem Konzern gehört, der sich öffentlich als nachhaltig positioniert. In der Realität zeigt sich das Gegenteil. Plastikstrohhalme, Mini-Wasserflaschen in Massen, einzeln verpackte Butter und Marmelade – all das widerspricht jeder ernst gemeinten Umweltstrategie. Dabei gäbe es längst praktikable Alternativen: Wiederverwendbare Thermoflaschen beim Check-in und Wasserspender in der gesamten Anlage wären nachhaltiger, kosteneffizienter und gästeorientierter. Eine Thermoflasche wäre zudem ein sinnvolles Souvenir – ökologisch wie emotional. ________________________________________ Kulinarik: repetitiv, unorganisiert, verplant Das Essen ist durchschnittlich, aber nach wenigen Tagen eintönig. Besonders enttäuschend: Das kalte Buffet blieb 14 Tage lang nahezu unverändert – bis türkische Gäste für Feiertage anreisten. Erst dann wurde Vielfalt geboten. Eine selektive Qualitätssteuerung, die zu Lasten europäischer Gäste geht. Themenabende oder kulinarische Highlights? Fehlanzeige. Wer nach 20 Uhr kommt, riskiert, dass beliebte Gerichte nicht mehr verfügbar sind – und durch minderwertige Industrieprodukte ersetzt werden. So wurde Adana-Kebab zweimal durch ein geschmacklich und qualitativ völlig unpassendes Fertigprodukt ersetzt, ebenso wurden fehlende Calamari kurzerhand durch Muscheln ausgetauscht. Das ist in dieser Hotelkategorie schlicht unprofessionell. ________________________________________ Die 24/7-Bar – verfehlt jeden Urlaubsanspruch Völlig unverständlich: Die einzige rund um die Uhr geöffnete Bar befindet sich nicht etwa in Strandnähe, sondern mitten in der Lobby – umgeben von vier Betongebäuden, ohne Aussicht, ohne Wind, ohne Atmosphäre. Zwar existiert eine kleine Terrasse, aber auch diese liegt abgeschirmt im Innenhof. In einem Hotel am Meer sollte eine 24-Stunden-Bar selbstverständlich am Strand liegen – dort, wo man die Wellen hört, die Luft spürt und wirklich abschalten kann. Stattdessen wirkt die Entscheidung, die Bar im Innenhof zu platzieren, wie ein kalkulierter Schritt, um nächtlichen Alkoholkonsum zu minimieren. Die Gäste werden in Beton statt in Natur gesperrt – wie die Tiere im Zoo. ________________________________________ Entertainment ohne Konzept Regelmäßige Ausfälle und chaotische Improvisation sprechen für fehlende Struktur: Eine geplante Strandparty wurde wegen angekündigten Regens abgesagt – obwohl es nicht regnete. Am nächsten Abend wurde die DJ-Performance in einen Konferenzraum verlegt – ohne Licht, ohne Soundqualität, ohne Bar oder Tanzfläche. Die Stimmung: trist und steril. Alternativen, die dem Niveau eines Urlaubsresorts entsprechen, wurden nicht geboten. An einem Partyabend wurden Stehtische direkt auf der Tanzfläche platziert. Mein Hinweis an den Entertainment-Manager wurde abgelehnt – mit der absurden Begründung, es sei „genug Platz zwischen den Tischen“. Erst nach mehrfacher Intervention beim Barpersonal wurden die Tische entfernt. Ab 23 Uhr wird die Musik an der Strandbar drastisch reduziert – angeblich wegen einzelner Beschwerden. Dass die große Mehrheit der Gäste – die feiern möchte – ignoriert wird, ist schwer nachvollziehbar. Die große, teure Bühne bleibt ungenutzt, der Sound wird auf Wohnzimmerlautstärke heruntergedreht. Da stellt sich die Frage: Warum diese Investition, wenn eine Beschwerde alles zunichtemacht? Auch kleinere Aktivitäten wie Dart wirken konzeptlos: Statt es an einem geeigneten, spannungsvollen Ort wie der Strandbar durchzuführen – wo Gäste zuschauen, mitfiebern oder einfach mit einem Drink entspannen könnten –, wird Dart chaotisch direkt am Pool gespielt. Zwischen vorbeigehenden Badegästen, Lärm und fehlender Atmosphäre geht dabei jeglicher Reiz der Aktivität verloren. ________________________________________ Animationsteam: bemüht, aber begrenzt Das Animationsteam gibt sich große Mühe, ist aber in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt. Persönliche Nähe zum Gast – etwa durch gemeinsames Sitzen, Plaudern– scheint nicht gewünscht zu sein. Stattdessen müssen die Animateure stundenlang tanzen – ein Konzept, das auf Dauer wenig Mehrwert bietet. Wer Deutsch spricht, fühlt sich hier nicht angesprochen: Keine deutschsprachigen Ansagen, keine deutschen Lieder. Während meines gesamten Aufenthalts wurde nicht ein einziges deutsches Lied gespielt – ein Unding in einem international ausgerichteten Resort. Positiv hervorzuheben sind einzelne Programmpunkte: Live-Musik von Meltem, eine Cuba-Show und die Cagla sorgten für schöne Momente – professionell, sympathisch und stimmungsvoll. ________________________________________ Disco? Veraltet, versteckt Obwohl die Disco direkt unter der Lobby liegt, wusste kein einziger Gast, mit dem ich sprach, dass es sie überhaupt existiert – kein Hinweisschild, nicht einmal am Eingang. Die Ausstattung wirkt wie aus den 1970ern: veraltete Licht- und Tontechnik, minimale Getränkeauswahl, null Atmosphäre. Es scheint fast, als wolle das Hotel diesen Bereich lieber verstecken. ________________________________________ Getränkequalität und Cocktail-Konzept – enttäuschend Positiv: An der Poolbar gibt es Flaschenbiere (z. B. Carlsberg, Tuborg, Blanc) – ein guter Service. Negativ: Trotz Ultra-All-Inclusive-Konzept gibt es kein Bier in der Minibar auf dem Zimmer – völlig unverständlich. Besonders enttäuschend ist jedoch das Cocktail-Konzept: Selbst bei hochwertigen Spirituosen werden ausschließlich billige Premix-Säfte verwendet. Der Geschmack leidet massiv – ein absolutes No-Go in dieser Preisklasse. ________________________________________ Ein Lichtblick: Das Personal Trotz aller Kritik möchte ich den Einsatz vieler Mitarbeitenden ausdrücklich loben: freundlich, hilfsbereit und engagiert – oft unter schwierigen Bedingungen. Obwohl ich nur ein Economy-Zimmer gebucht hatte, bekam ich ein Zimmer im Haupthaus – vermutlich aus Verfügbarkeitsgründen, aber dennoch eine nette Geste. Mein besonderer Dank gilt: • Mustafa, Mesut, Beyza und Zeynep (Bar-Team) • Sia und Ksenia (Animationsteam) ________________________________________ Fazit: Hochglanzfassade ohne Fundament Das Hotel investiert sichtbar in Bühnen, Design und Showeffekte – doch hinter der glänzenden Oberfläche fehlen durchdachte Konzepte, nachhaltiges Handeln und echte Gästeorientierung. Arbeitsbedingungen, Umweltaspekte und kulturelle Vielfalt werden vernachlässigt oder ignoriert. Für europäische Gäste mit Qualitätsanspruch ist dieses Hotel in seiner derzeitigen Form nicht zu empfehlen, nicht in dieser Preisklasse.


Zimmer
  • Zimmergröße
    Eher gut
  • Schlafqualität
    Eher gut
  • Sauberkeit
    Eher schlecht

Infos zur Reise
Verreist als:Alleinreisend
Infos zum Bewerter
Vorname:Hamit_9001
Alter:41-45
Bewertungen:15
Kommentar des Hoteliers

Sehr geehrter Gast, vielen Dank für Ihr Feedback. Unser oberstes Prinzip ist es, allen unseren Gästen einen respektvollen, gleichberechtigten und angenehmen Aufenthalt zu bieten. In diesem Zusammenhang legen wir auch großen Wert darauf, auf Verhaltensweisen zu achten, die nicht mit den Hotelregeln oder den allgemeinen Höflichkeitsstandards im Einklang stehen. Während Ihres Aufenthalts kam es leider zu verbalen Äußerungen Ihrerseits, die sowohl andere Gäste als auch unsere Mitarbeitenden erheblich gestört haben. Aus diesem Grund wurde der Vorfall von unserer Sicherheitsabteilung offiziell protokolliert und dokumentiert. Um die Ruhe und Sicherheit in unserer Anlage zu wahren, wurde Ihr Reiseveranstalter informiert und Ihre Unterbringung im Rahmen einer Umbuchung in ein anderes Hotel verlegt. Wir gehen daher davon aus, dass die von Ihnen nach der Abreise verfasste Bewertung nicht auf einer vollständigen Serviceerfahrung in unserem Haus beruht. Nichtsdestotrotz werden Ihre Anmerkungen selbstverständlich berücksichtigt und mit den zuständigen Abteilungen geteilt. Verhaltensweisen und Äußerungen, die den Hotelbetrieb und die Zufriedenheit anderer Gäste beeinträchtigen, machen es uns jedoch leider unmöglich, unseren gewohnten Servicestandard aufrechtzuerhalten. Die Zufriedenheit, Sicherheit und das Wohlbefinden aller unserer Gäste haben für uns oberste Priorität. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis. Mit freundlichen Grüßen, Mirada Del Mar Hotel