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Wolfgang & Regina (56-60)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • November 2010 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Der vierte Stern - ein teurer Stern!
4,8 / 6

Allgemein

Beim Betreten des Hotels Panider Sattel, neuerdings der 4-Sterne-Katgegorie zuzurechnen, fühlt man sich wohl: Viel Holz, nettes Ambiente, geschmackvolle Dekorationen, komfortable Sitzgruppen in modernem Design ohne unbequemen Schabernack. Was Raucher freuen wird: Das für sie bestimmte Zimmer ist nicht eine, wie in anderen Hotels mitunter zu finden, lieblos eingerichtete Kammer mit zugiger Entlüftung, sondern ein Raum, in dem man sich gerne aufhält. Originelle Stehlampen, harmonisierende Farben, bequeme Sessel, sauberer Stoffbezug, schöne Vasen und feines Raumklima. Für meinen Geschmack sogar der schönste Aufenthaltsraum im Hotel. Der Speisesaal gliedert sich in drei Räume, wobei der Hauptsaal durch den Grünton der Polsterung kühl wirkt (das sehr weiße Licht unterstreicht dies noch), ein Nebenraum (Stube) deutlich mehr Flair hat und ein dritter, modern ausgestatteter Raum, ein wenig an ein Konferenzzimmer erinnert. Weitere Details zu diesem Hotel, insbesondere auch zum massiven Preissprung innerhalb weniger Monate (Grund vermutlich der vierte Stern, mit dem das Haus nun geschmückt ist), sind in den nachfolgenden Rubriken angeführt. Wer einen netten Aufenthaltsort inmitten saftig grüner Wiesen und lauschiger Wälder sucht und dabei noch die weltberühmten Dolomiten zum Greifen nahe haben möchte, ist hier gut am Platz. Das Hotel selbst hat durchaus seine Reize, jedoch finde ich den nunmehrigen Preisanstieg nach Erhalt eines vierten Sternes (bis vor kurzem war das Hotel ein 3-Sterne-Haus) überaus saftig: Schlug sich ein 4-Tage-Aufenthalt im Winter 2009/2010 in der preiswertesten Doppelzimmerkategorie und zur billigsten Saisonzeit (Saisonbeginn und –ende) pro Person noch mit 176 Euro (Halbpension) zu Buche, so legt man im Winter 2010/2011 für das selbe Zimmer zur vergleichbaren Zeit 264 Euro ab, eine Steigerung um 50 (!) Prozent also. In der teuersten Zimmerkategorie hat man im vergangenen Winter zur teuersten Zeit (Weihnachten/Silvester) für 4 Tage 380 Euro bezahlt, heuer sind es in dieser Zeit 576 Euro (damit knapp über 50 Prozent Preisanstieg). Auch der Preissprung von Sommer 2010 auf Sommer 2011 ist kaum sanfter ausgefallen Man hält den ungewöhnlichen Preisturbo kaum für möglich, aber die mir vorliegenden Hausprospekte beweisen es. Da das Hotel Panider Sattel bislang ein ausgezeichnetes Preis-/ Leistungsverhältnis bot, sticht die neue Preisgestaltung noch schärfer ins Auge. Ob es seine neuen Preise auch wirklich wert ist, muss jeder Gast für sich selbst entscheiden. Meine ganz persönliche Meinung: Noch bis einschließlich diesen vergangenen Sommer (2010) die Preise zu niedrig, ab dem heurigen Winter bzw. kommenden Sommer aber zu hoch, und das ganz erheblich. Ein Doppelzimmer mit mäßigen 20 Quadratmetern, für das man im August 2011 pro Person je nach Aufenthaltsdauer zwischen 93 und 107 Euro bezahlt, finde ich unter Berücksichtigung des Umfeldes einfach zu teuer. Die Auslastung in den kommenden Saisonen wird zeigen, ob die Rechnung der Besitzer aufgeht – oder ob sie diese ohne den Gast gemacht haben. Vierter Stern hin oder her.


Zimmer
  • Gut
  • Unser Zimmer war klein (ca. 20 Quadratmeter), aber durchaus wohnlich eingerichtet. Netter Balkon mit einem Klappstuhl und einer Liege. Duschkabine und Handtuchtrockner vorhanden, insgesamt also den Zweck erfüllend. Betten gut, Minibar, Fernseher und Safe (sehr groß) vorhanden. Ausreichend Bade- bzw. Handtücher und flauschige Bademäntel. Einrichtung in Holz, angenehm riechend – ein Naturhotel eben!


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Begeistert hat uns das abendliche Vorspeisenbuffet mit seiner delikaten Vielfalt, auch das Salatbuffet war durchaus in Ordnung. Suppe, Teigwarengerichte, Hauptspeisen (drei zur Auswahl) und Dessert ebenfalls tadellos. Wem das Tagesdessert nicht mundet, der kann seine Wahl aus einer Dessertkarte treffen – von Kuchen über Strudel bis hin zu Eis, Obstsalat, Käse oder auch Kaffee oder Digestif reicht das Angebot. Das Frühstücksbuffet bietet mehrere Wurst- und Käsesorten, verschiedene Brotarten, weich gekochte Eier, Toast, frisches Obst, Fruchtsäfte aus dem Kühlautomaten, Tees und Kaffee. Letzteren als Espresso, Cappuccino etc. allerdings aus einem Automaten, was erstens nicht jedermanns Vorliebe ist und zweitens – bei starkem Gästeandrang – zu unliebsamem Anstehen führen kann. Die Preise der Getränke sind okay: Cappuccino 2 Euro, Digestifs 2,50 Euro, Veneziano 3 Euro, halber Liter sehr guter „Hauswein“ 5 Euro. Und besonders zu erwähnen: Aus einem im Speisesaal befindlichen Brunnen kann man sich zum Nulltarif frisches Quellwasser in bereit stehende Glaskaraffen rinnen lassen.


    Service
  • Gut
  • Die Zimmerreinigung scheint tadellos zu sein, die agile Lady im Speisesaal war sehr freundlich und sehr flink, mit der Chefin des Hauses kann man sich gut unterhalten. Der Chef hingegen wirkt etwas zurückhaltend und distanziert, ohne deshalb aber uninteressiert am Gast zu sein. Er ist eben kein Plauderer, sondern ein etwas wortkarger Mann aus den Bergen. Angenehm aufgefallen ist uns, dass die Aschenbecher im Raucherraum und vor dem Hotelportal in kurzen Zeitabständen gereinigt werden, daher nie voll sind mit Zigarettenstumpen und schon gar nicht übel riechen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Naturhotel liegt an der Ostseite des Panider Sattels (Passo Pinei) an der Grenze zwischen Grödental (St. Ulrich) und Schlerngebiet (Kastelruth) und damit tatsächlich mitten in der herrlichen Natur Südtirols. Die Verbindungsstraße zwischen den beiden genannten Orten ist vom Hotel weit genug entfernt, um von Motorenlärm nicht belästigt zu werden. Nachts ist sie zudem kaum befahren. Die öffentliche Buslinie (u.a. ins Grödental und nach Bozen) ist zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar. Für Ausflüge in die berühmten Südtiroler Gebiete Grödnertal, Dolomitenpässe und Seiser Alm ist das Hotel insgesamt exzellent positioniert. Wälder und Wiesen umgeben das Hotelareal – Idylle pur! Einziges Manko: Durch seine schon erwähnte Lage am Osthang des Sattels und wegen der nahen Bergmassive südlich davon geht ab dem Spätherbst die Sonne bereits am frühen Nachmittag unter, während man im benachbarten Kastelruth rund zwei Stunden länger von wärmenden Strahlen verwöhnt wird. Beim tiefsten Sonnenstand im Dezember lässt sich „Il sole“ vor dem Hotel bestenfalls rund eine Stunde lang konsumieren. Im Sommer hingegen kommen hier auch Sonnenanbeter voll auf ihre Kosten, zumal das Hotel von viel Freifläche umgeben ist, neben Wiesen auch eine große Terrasse mit netten Tischen und Stühlen und ein eigenes Spielareal für Kinder aufweist. Der Parkplatz ist ausgesprochen komfortabel (weil asphaltiert und weitflächig), die Stellplätze befinden sich zum Teil unter Bäumen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Vom Ambiente her mutet der Wellnessbereich recht angenehm an. Im Schwimmbecken, das eher klein bemessen ist, fühlt man sich aber dadurch, dass je eine Längs- und Breitseite des Beckens fast unmittelbar an Raumwände grenzen, eingeengt. Probleme gab es bei unserem Aufenthalt mit der Beleuchtung des Hallenbades: Alle paar Minuten ging das Licht aus und musste von einem der Badegäste durch Drücken eines Schalters wieder aktiviert werden. Da der Raum insgesamt nicht groß ist, stehen die vorhandenen Liegen reichlich knapp nebeneinander, man liegt quasi „auf Tuchfühlung“. Und wenn sich etwas ungestüm schwimmende Personen im Pool aufhalten, schwappt das Wasser über, setzt den Fliesenboden des Hallenbades unter Wasser und rinnt nicht mehr ab. Ein Erreichen der Liegen ohne Wanderung durchs Nass ist dann fast unmöglich. Mittels einer Glaswand vom eigentlichen Poolbereich abgegrenzt präsentiert sich der Ruheraum, in dem die Liegen zwar ein sehr modernes Aussehen haben, eine Verstellbarkeit der Liegeposition (Neigung der Liegefläche oder eines Kopfteils) aber nicht zulassen. Der Körper hat sich somit der vorgegebenen Liegenanatomie anzupassen. Umgekehrt wäre vielleicht doch besser…


    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im November 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Wolfgang & Regina
    Alter:56-60
    Bewertungen:10