- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Am Ortsrand schön gelegenes Hotel direkt an der total überlaufenen Son Moll Bucht. Wir hatten ein Zimmer ohne Meerblick, was sehr ruhig war. Die meisten Gäste waren deutsch, es waren aber auch Schweizer, Österreicher und Belgier vor Ort. Die Altersstruktur der Gäste empfanden wir - anders als in den meisten Bewertungen - sehr gemischt, von 20-70. Es waren überwiegend Familien und Paare dort. Wir hatten nur Übernachtung mit Frühstück gebucht und wurden nach unserer Ankunft gegen 19.30 Uhr ebenfalls erstmal in das Hotel & Spa S’Entrador Playa (4 Sterne) gegen unseren Willen ausgebucht. Damit erging es uns quasi wie allen Neuankömmlingen - was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten. Ein zunächst vollkommen aufgelöster und nahezu selbst schockierter Hoteldirektor hatte uns äußerst mitfühlend mitteilen müssen, dass ausgerechnet bei unserer Buchung etwas schiefgelaufen und deshalb für eine Nacht kein Zimmer für uns im gebuchten Hotel frei sei. Stattdessen wurden wir vom freundlichen Hotelpersonal in ein Partnerhotel umquartiert. Dass dieses Vorgehen kein Unfall, sondern Methode in diesem Hotel ist, wurde uns erst im Nachhinein klar, als wir die Diskussion mit Herrn Sch. Revue passieren ließen. Zum einen wirkte er in seiner Argumentation sehr routiniert, zum anderen konnten wir gleiche "Unfälle" mit entsprechender Leidensmiene täglich mehrfach bei neuen Gästen beobachten. Als wir uns zunächst nicht abschütteln ließen, wurde er sogar ein wenig frech: "Wenn wir in seinem Hotel ein Zimmer buchen, müssen wir damit rechnen, umquartiert zu werden." Dennoch hatten wir noch Glück im Unglück, da wir erst gegen 19:30 Uhr ankamen und somit am Anreisetag nix verpasst haben. Am nächsten Morgen wurden wir mit südländischer Pünktlichkeit auch fast zum vereinbarten Termin wieder abgeholt, um dann das Frühstück im Serrano Palace einzunehmen. Als Entschädigung erhielten wir einen Verzehrgutschein über 120 Euro. Mit diesem mussten wir aber auch gleichzeitig einen Vertrag unterschreiben, in dem wir uns verpflichten mussten, keine rechtlichen Schritte gegen Serrano Palace oder unseren Anbieter Club Blaues Meer Reisen einzuleiten. Damit wird deutlich, dass das permanente Überbuchen des Hotels System hat. Aus unserer Sicht handelt es sich beim Serrano Palace um kein 5 Sterne Hotel nach deutschem Standard. Abgesehen von der Umbuchungsgeschichte haben wir uns aber dennoch wohl gefühlt und einen gelungenen und erholsamen Urlaub verbracht. Wir waren mit unserer Entscheidung, nur Übernachtung und Frühstück zu buchen, sehr zufrieden, weil dies uns die Möglichkeit gegeben hat, in nächster Nähe tolle Restaurants und verschiedene Küchen auszuprobieren. Besonders gut hat uns in diesem Zusammenhang die "Finca Es Serral" in Arta (aus Cala Rajada kommend vor der Tankstelle rechts, dann hinter dem Stadion wieder rechts, dann ist es ausgeschildert) ausgesprochen gut gefallen. Wir haben dort zweimal in abslout romatischer Umgebung das zwar rustikale, aber dafür traditionelle malloquinische Essen genossen (Zicklein vom Grill, Schwein mit Aprikosensauce, toller Salat). Das besondere an diesem Restaurant ist auch, das fast alle Zutaten für die teilweise ausgefallenen Gerichte auf der Finca angebaut werden. Diese Frische lässt sich natürlich herausschmecken. Ein weiteres Restaurant, welches wir empfehlen können, ist das "Ses Rotges", das fußläufig in zehn Minuten zu erreichen ist. Die Qualität der Speisen und die Freundlichkeit der Restaurantchefin sind perfekt. Die Preise sind dementsprechend. Dennoch war das Geld gut angelegt. Wie viele vorherigen Bewerter haben wir festgestellt, dass es nicht leicht ist, den "Umbuchungswiedergurmachungsgutschein" einzulösen. Wir haben uns am Ende eine Flasche Champagner aufs Zimmer kommen lassen und diese einfach mit nach Hause genommen. So war das Budget wenigstens aufgebraucht. Das Hotel ist dennoch zu empfehlen, wenn man davon absehen kann, dass man in der ersten Nacht/den ersten Nächten ausquartiert wird. Sollte man allerdings Wert auf wirklich gute Qualität bzgl. der Gastronomie legen, sollte man besser nur Übernachtung mit Frühstück buchen.
Die Zimmer besitzen einen qualitativ und quantitativ sehr hohen Standard. Sie sind sehr groß und geräumig und es gibt viel Ablage- und Stauplatz für Gepäck. Weiterhin hat jedes Zimmer einen großen Balkon mit zwei bequemen Liegestühlen, der von den Zimmern nebenan nicht eingesehen werden kann. Das Bett war sehr bequem und groß, leider besaß es zwei Einzelmatratzen, so dass in der Mitte ein kleiner Spalt auszumachen war. Schöner wäre beim Doppelbett eine durchgängige Matratze gewesen. Die Zimmer waren stilvoll eingerichtet, wenngleich die Möbel einen etwas abgenutzten und älteren Eindruck machten. Dennoch ließen die Möbel das Zimmer sehr gemütlich wirken. Das Badezimmer hatte zwei große Waschbecken sowie eine Badewanne mit Duschwand, WC und Bidet. Es war super geräumig und hochwertig ausgestattet mit Marmorböden. Einzig der Fön hinterließ einen uralten und schäbigen Eindruck. Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei und ließ sich sehr gut regulieren. Außerdem war sie quasi nicht zu hören, was wir als sehr angenehm empfanden. Wichtig zu beachten ist, dass sie nur bei geschlossener Balkontür funktioniert, was allerdings auch Sinn macht. Insgesamt hatten wir ca. 8-10 deutsche Programme, was wir ebenfalls als positiv empfanden, da es im Ausland häufig nur 1-3 deutsche Programme gibt. Leider hatte der eher kleine Fernseher keinen Videotext, was aber nicht so schlimm war. Das Zimmer verfügte ebenfalls über eine Minibar, die wir zwar nicht benutzt haben, aber die vernünftige Preise hatte. Die Zimmer wurden stets zu unserer vollsten Zufriedenheit gereinigt. Insgesamt ist festzuhalten, dass aus unserer Sicht die Zimmer das einzige in diesem Hotel sind, die wirklich fünf Sterne verdient haben.
Es ist sicherlich nicht leicht, ein objektives Urteil über einen gastronomischen Service eines Ferienhotel abzugeben, da sich über Geschmack ja bekanntlich nicht streiten lässt. Wir legen bei dem, was wir verzehren, sicherlich einen sehr hohen Maßstab an, da wir uns für das Kulinarische generell sehr interessieren. Dementsprechend ist unser Urteil sicher nicht repräsentativ, insbesondere, wenn es jemandem egal ist, wie er ein Sättigungsgefühl erreicht. Das Frühstücksbüffet konnte quantitativ durchaus dem gewohnten Standard Stand halten. Es gab so ziemlich alles, was man für ein gutes Frühstück für den Tag braucht. Die Präsentation der Speisen empfanden wir als lieblos und hatte mit 5 Sternen ebenso wenig zu tun wie die Qualität. So konnten weder die Wurst- noch die Käseauswahl überzeugen. Müslis hatten wir nicht ausprobiert, deswegen wissen wir auch nicht, ob es Bircher gab. Das aus ultrahocherhitzten und homogenisierten Eiern aus dem Eimer hergestellte Omelette war sensorisch einwandfrei und vom "Eierchef" fachmännisch zubereitet. Dies stellt dann auch gleichzeitig den Höhepunkt des Frühstücksbüffets dar. Die Obstauswahl war zwar frisch, dafür hatte man nicht immer den Reifegrad der Früchte richtig eingeschätzt. Um es kurz zu machen: Das Abendessen war aus unserer Sicht eine Katastrophe und hatte mit überhaupt keiner Sternekategorie etwas zu tun. Einzig das Salatbüffet war noch halbwegs in Ordnung, jedoch etwas klein. Ansonsten bleibt hier nur der Rat, dass wenn der Koch schon seinen Beruf verfehlt hat, das Hotelmanagement wenigsten auf Fertigprodukte aus dem Coveniencebereich setzen sollte. Verkochte Nudeln mit drei Packungssaucen, verkochtes Gulasch, undefinierbare Desserts: für ein Möchtegern-5-Sterne-Hotel war das Abendessen eine Frechheit. Abwechslung brachte nur die Bedienung, die es fertig brachte, Ihr Kellnerinnenkostüm durch die geschlossene Flasche mit Rotwein zu bekleckern. Zum Glück wurde uns dieser Abend nicht berechnet, da der Informationsfluss von Restaurant zu Rezeption offenbar so gut ist wie die Küche. Tierliebe wird hier übrigens groß geschrieben - so konnten wir an einem Abend um ca. 23 Uhr, als wir noch an der Poolbar einen Cocktail tranken, beobachten, wie sich die hauseigene Katze im (!) Speisesaal, dessen Türe nach draußen einen Spalt weit offen stand, über einen Essensteller hermachte. Auf dem Tisch sitzend aß sie in aller Ruhe vom Teller (siehe auch Bilder). Der Gast war gerade nicht zugegen. Da diese Szene außer uns niemand mitbekommen hat, wagen wir stark zu bezweifeln, dass die Tischdecke für das Frühstück am nächsten Morgen noch gewechselt wurde. Mal ganz davon abgesehen, dass es uns aufgrund dieses Erlebnisses für den Rest unseres Urlaubs große Überwindung gekostet hat, das Frühstück weiterhin im Hotel einzunehmen.
Das Personal ist stets freundlich und hilfsbereit. Fast alle (bis auf Köche und Zimmermädchen) sprechen deutsch. Die Zimmer waren stets sauber und ordentlich gereinigt. Nur sollte man immer, wenn man abends oder morgens im Zimmer ist, das "Bitte nicht stören"-Schild außen an die Tür hängen, weil man sonst teilweise vor 9.00 Uhr geweckt wird oder abends nochmal der Zimmerservice "stört", um die Vorhänge zuzuziehen sowie die Tagesdecke vom Bett zu entfernen. Als am ersten Tag der Kühlschrank, in dem sich die Minibar befand, nicht richtig funktionierte, kam prompt der Hausmeisterservice und hat dies behoben. Einmal haben wir eine Wellnessbehandlung in Anspruch genommen, die mit deutschen Standards durchaus mithalten kann und auch preislich dem deutschen Niveau entspricht. Einzige Ausnahme in Bezug auf Freundlichkeit stellte der Restaurantleiter dar, der zwar versucht war freundlich zu sein, aber gefühlt minutenlang auf meine Hose starrte, um darüber zu befinden, ob sie nun lang genug für das bemitleidenswerte Büffet zu Abendessen war.
Direkt an der Son Moll Bucht gelegen, man muss nur die Straße überqueren. Der Strand ist flach abfallend ins Meer, das Wasser ist sehr sauber und angenehm war. Leider war die Bucht während unseres Aufenthaltes gnadenlos überlaufen, man lag wirklich teilweise weniger als einen Meter nebeneinander. Über die wirklich schöne Strandpromenade erreicht man in ca. 10 Minuten das Zentrum von Cala Ratjada. Wenn man als (jugendliche) Reisegruppe unterwegs ist und viel und billig trinken möchte, bietet sich Cala Ratjada quasi als zweites Ballermann hervorragend an. Es reihen sich deutschsprachige Bars aneinander, wo man von Schweinebraten, über Schnitzel mit Pommes bis Kassler mit Sauerkraut alles bekommt. Es gibt aber auch ein paar wenige gute Restaurants mit mehr einheimischem Essen, wie zum Beispiel das Can Maya am Hafen mit einer sehr leckeren Fischplatte. Noch hervorzuheben ist die etwa 50 Meter vom Hotel entfernt gelegene Kneipe „Kölscher König“. Abends waren wir dort öfters noch ein kühles Kölsch trinken und Bernd, der Wirt, war stets gut gelaunt, sympathisch, authentisch („Kölsches Urgestein“) und spendabel. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Hat man ein Auto, ist man hier eindeutig im Vorteil. Man erreicht in ca. 20 Minuten den wunderschönen Strand Cala Torta. Wir waren lediglich am An- und Abreisetag an der Son Moll Bucht und sind sonst meist zu entlegenen wunderschönen Stränden mit dem Auto gefahren. In ca. 800 Meter Entfernung vom Hotel befindet sich ein Lidl, wo man sehr günstig (Preise wie in Deutschland) Lebensmittel und Getränke erwerben kann. Der direkt am Hotel gelegene Sparmarkt (sowie alle Sparmärkte im Ort) ist im Vergleich maßlos überteuert, nämlich ca. fünfmal so teuer. Die Entfernung zum Flughafen beträgt ca. 75 Kilometer, man ist mit dem Auto eine gute Stunde unterwegs.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Glücklicherweise gab es in diesem Hotel keine Animation. Einzig gab es allabendlich ein Abendprogramm auf der Poolterrasse, wo verschiedene Musikformationen im Wechsel auftraten – nach unserem Geschmack allerdings eher etwas für die Gäste ab 50. Meist wurden die Darbietungen durch den ohrenbetäubenden Partylärm vom Nachbarhotel gegenüber gestört. Dennoch gaben sich die Künstler viel Mühe und wirkten sehr routiniert. Um spätestens 23 Uhr war das Abendprogramm zu Ende und es kehrte schnell Ruhe ein. Den Fitnessraum haben wir nicht genutzt ebenso wenig wie die Sauna. Es gibt einen kostenpflichtigen Internetzugang im Hotelfoyer mit zwei Computern. Das Surfen war allerdings relativ teuer. Wie schon erwähnt, hatten der Strand und das Wasser eine hohe Qualität, waren nur maßlos überfüllt. Liegestühle konnte man gegen eine Gebühr tageweise mieten. Am Strand befanden sich einige Bars nebeneinander, an denen man auch typisch deutsche Snacks, Getränke und Gerichte bekam. Einzig negativ an dem Strand ist, dass er keine kostenlose öffentliche Dusche besitzt, da das Salzwasser zumindest zu Beginn des Urlaubs schon sehr auf der Haut brannte. Dafür kann man aber die paar Meter zum Hotelpool laufen und sich dort abbrausen. Den Hotelpool selbst haben wir nicht genutzt, er schien aber im Verhältnis zu der Zimmeranzahl des Hotels sehr klein zu sein.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabine & Till |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |