Hotel Sheraton Lisboa

Das Lissabonner Sheraton-Hotel ist ein typisches Großstadthotel mit 23 Stockwerken. Es ist älteren Datums, der Zimmereinrichtung zufolge wohl aus den 1980ern. Toll der Blick auf die Stadt bis zum Tejo aus der Bar im 23. Stockwerk, ärgerlich dabei nur der Mindestverzehr von fünf Euro, der wohl hotelfremde Gäste fernhalten soll. Entsprechend ruppig habe ich die Behandlung von drei jüngeren Portugiesen, die hier etwas trinken wollten, erlebt. Sie waren offenkundig keine Hotelgäste. In einem Fünf-Sterne-Hotel kann man wohl erwarten, dass alle Ansprüche an Sauberkeit erfüllt sind. In unserem Zimmer (1006) war dieses nicht der Fall: Der Teppichfußboden war hässlich fleckig, besonders stark verschmutzt vor dem Fernsehgerät. Der Tapete oberhalb des Fernsehgeräts war anzusehen, dass der Raum seit langem nicht renoviert worden war - sie war sehr stark verschmutzt durch Staub und die Abwärme des TV-Geräts. Laut Aushang im Zimmer kostet das Standardzimmer mehr als 400 Euro - das halte ich für einen Phantasiepreis. In unserer Buchgung war das Frühstücksbuffett für 17 Euro/Person enthalten. Dass in einem Haus einer US-Hotelkette amerikanische Gäste absteigen, muss wohl erwartet werden. Ihr Auftreten und ihre für einen Stadtaufenthalt nicht angemessene Garderobe kann allmorgendlich im Frühstücksraum (nur künstlich belichtet) dennoch auf die Nerven gehen. Ich würde mir in Lissabon ein anderes Hotel suchen: Erstens weil die Zimmer (zumindest unseres) den Preis nicht wert war, und weil zweitens die hohe Zahl amerikanischer Gäste nervt.

Die Standardzimmer sind ausreichend groß, altmodisch dunkel möbliert im Stil der 1980er. Die Renovierung (Teppichboden, Tapete) ist dringend überfällig. Die Betten sind ultrabequem; allerdings gibt es neben Betten nach französischer Art zwei Einzelbetten nur allein stehend. Klimaanlage, TV (zwei deutsche Privatsender), Minibar (automatisch auf der Rechnung erscheint, was herausgenommen/angehoben wird - wegen Kontakten im Kühlschrank), Wasserkocher, Teebeutel und Kaffeepulver, Bügelbrett und Bügeleisen vorhanden. Klimaanlage eher laut, Fenster sind nur einen Spalt weit zu öffnen. Lahmer Haartrockner, Schminkspiegel, Badewanne, Bidet im Bad, keine Bademäntel. Wegen der überfälligen Zimmer-Renovierung würde ich hier nicht noch einmal wohnen wollen.

Wir haben keine Kenntnis über das Speisenangebot über das angemessene Frühstücksbuffett hinaus, weil wir ausschließlich auswärts gegessen haben. Die Getränkepreise in Towerbar und Lobby fanden wir überzogen.

Der Service entspricht dem Standard eines Fünf-Sterne-Hotels. Allerdings hatte die Professionalität im Pokerfac-Halten an der Rezeption ihre Grenze, als wir beim Auschecken keinerlei Nebenkosten wie Telefon, Minibar etc hatten. Die Rezeptionistin war derart verblüfft, dass sie eine Kollegin herbeirief, um sich zu vergewissern, dass sie keinen Fehler gemacht hatte.

Verkehrsgünstig gelegen, weil eine U-Bahnstation in unmittelbarer Nähe liegt. Auch per Bus sind Altstadt und andere touristisch interessante Gegenden schnell zu erreichen. Der Flughafenbus hält ebenfalls in unmittelbarer Nähe, wenn auch nicht direkt vor dem Hotel. In der Nachbarschaft finden sich mehrere moderne Einkaufspassagen, die allerdings Ortsfremden nicht sofort als solche erkenntlich sind. Danach zu gucken, lohnt sich: Hier isst man nämlich, wenn man mag, mittags preisgünstig und dennoch typisch portugiesisch. Die jungen Beschäftigten sind zwar des Englischen nicht immer so mächtig wie in typischen Touristenlokalen, die meist fremdsprachige Speisekarten haben. Was an Fremdsprachenkenntnissen fehlt, wird aber durch freundliches Bemühen wettgemacht.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Das Hotel hat einen Außenpool auf einem Anbau etwa in Höhe des fünften Stocks. Er liegt wegen eines benachbarten hohen Gebäudes bis zum Mittag im Schatten. Über das (wohl vorhandene) Sportangebot habe ich keine persönlichen Kenntnisse. Keine Unterhaltungsangebote bis auf Towerbar und Lobby ersichtlich. Das gilt auch für Kinderbetreuung etc.