Hotel Terme Venezia

Bei unserer Reiseplanung wurden uns von unserer Reiseagentur 4 verschiedene Hotels in Abano zur Auswahl gestellt. Wir hatten uns für das Hotel VENEZIA entschieden, weil es von Holidaycheck mit 97 % Weiterempfehlung am besten beurteilt wurde. Auch die Selbstbeschreibung des Hotels im Internet überzeugte. Hier macht das Hotel folgende Angaben: „Im Hotel Terme Venezia erwarten Sie mit modernstem Komfort ausgestattete Zimmer, eine üppige und raffinierte Gastronomie, ein breit gefächertes Unterhaltungsprogramm…“ u.s.w. Das hatten wir so dann auch erwartet.

Wir hatten ein „Comfort“-Zimmer gebucht und auch Komfort erwartet. Wir bekamen das Zimmer 128 im ersten Stock des „alten Gebäudes“ mit einer herrlichen Aussicht auf einen weiträumigen Hof mit mehreren großen Müllcontainern und abgestellten Paletten. Wir hatten offensichtlich ein Zimmer direkt über dem Betriebshof des Hotels erwischt. Am nächsten morgen hatte sich dort auch noch die gesamte Crew der Giro d’Italia eingefunden. Der gesamt Hof war mit Fahrzeugen aller Art zugestellt (Siehe Fotos). Anstatt eines Comfort-Zimmers hatten wir ein Schwerbehinderten Zimmer mit veraltetem Mobiliar bekommen. Im Bad gab es nur ein winziges Waschbecken, eine hochgestellte Toilette, Einstieghilfen und Klappsitz in der Dusche. Nach längerem Suchen fand ich den Tresor in einer Wand des Hotelzimmers einzementiert. Dieser war kleiner als ein Zigarrenkistchen. Wir konnten dort gerade einmal unsere beiden Geldbörsen unterbringen und mussten die übrigen Wertsachen in einem unserer Koffer verschließen. Nach drei Nächten konnten wir dann gegen einen Aufpreis von € 30,00/Nacht ein „Elegance-Zimmer“ im vierten Stock mit Poolblick bekommen. Die bereits für das Comfort-Zimmer bezahlten € 12,00/Nacht wurden nicht zurückerstattet, sodass wir für das Elegance-Zimmer einen Aufpreis von insgesamt € 42,00/Nacht zahlen mussten. Dies verfügte über eine moderne Zimmereinrichtung mit Klimaanlage, Balkon, Minibar, Kaffeemaschine, Safe mit Zahlenschloss und Telefon. Das Bad war sehr groß und modern eingerichtet, mit einem großen Waschtisch mit zwei Waschbecken, großer begehbarer Duschkabine, Toilette und Bidet. Bei der Auswahl des Hotelzimmers sollte man beachten, dass insgesamt vier Zimmervarianten angeboten werden: 1. Standard, 16-20 m2 (ohne Aufschlag) 2. Comfort mit Balkon, 19-22 m2 (€ 6,00/Nacht und Person) 3. Classic mit Marmorbad und teilweise Balkon, 20-252 (€ 10,00/Nacht und Person) 4. Elegance, 28 m2 (€ 20,00/Nacht und Person) Während sich die meisten Zimmer im alten Gebäude befinden, lag unser Elegance-Zimmer im Neubau. Die Zimmer-Aufschläge sind den Angaben unserer Reiseagentur entnommen.

Die Gastronomie war allerdings insgesamt sehr enttäuschend und ließ leider kein „Urlaubsfeeling“ aufkommen. Der enorm große Speisesaal hatte den Charme einer Betriebskantine. Wenn am Wochenende das Hotel voll belegt war, war der Lärmpegel hier so hoch, dass man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. Die Atmosphäre im Speiseraum- ließ keine Gemütlichkeit aufkommen und lud keineswegs zum längeren Verbleiben ein. Das Essen war, von wenigem abgesehen, insgesamt sehr schlecht. Wir hatten Vollpension gebucht. Es gab eine Mittags- und Abendkarte mit einer Auswahl von mehreren Vorspeisen und Hauptgerichten sowie Dessert-Buffet. Die Portionen waren so groß bemessen, dass wir immer nur eine halbe Portion bestellten. Die Hauptgerichte, egal ob Fisch oder Fleisch, waren allerdings so stark durchgegart und so hart und trocken, dass man sie nicht genießen konnte. Nachdem wir die Hauptgerichte mehrmals haben zurückgehen lassen, haben wir dann ganz auf diese verzichtet und uns am Salat- und Gemüse-Buffet bedient. Morgens haben wir fast nur frisches Obst gegessen. Besonders gut waren hier die Ananasstücke, Melonen und getrocknete Pflaumen. Zum Kaffee aus dem Automaten dann noch ein Croissant mit Marmelade. Es gab kein Brot, nur trockene, helle und dunkle Brötchen.

Bei unserer Ankunft wurden wir an der Rezeption des Hotels sehr freundlich empfangen. Wir hatten den Eindruck, dass auch deutsch gut verstanden wurde. Für die Klärung von kleineren Problemen wurde die Resi herbeigerufen, die fließend deutsch spricht. Mit dem Service waren wir in allen Bereichen des Hotels zufrieden. Die Zimmerreinigung erfolgte zumeist während wir beim Frühstück waren.

Das Hotel liegt sehr zentral, in direkter Nähe der Piazza Roma und der „Viale delle Terme“, einer eindrucksvollen Promenade mit vielen attraktiven Geschäften und einigen Cafés mit einladenden Außenterrassen, wo wir zumeist nach dem „Dinner“ im Hotel unsere Abende verbrachten, um das vorbeiziehende einheimische Publikum und die vielen ausländischen Gäste zu bestaunen. An dieser Prachtstraße liegen auch die meisten mondänen Fünfsterne-Hotels. Eine Bushaltestelle befindet sich in direkter Nähe des Hotels. Ausflüge in die nähere Umgebung, nach Montegrotto oder Padua sind von hier aus möglich. Wir hatten uns vorgenommen, nach unserer einwöchigen Kurbehandlung in der zweiten Woche die nähere Umgebung zu erkunden, mussten unser Vorhaben allerdings wegen der starken Hitze, die Anfang Juni in Abano einsetze, aufgeben.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Das Wellnessangebot des Hotels war der Hauptgrund für unsere Reise nach Abano. Wir hatten sechs Anwendungen gebucht (Fango mit Sprudelbad und Massage). Die Durchführung der verschiedenen Behandlungen war sehr gut, die gesamte Organisation des Wellnessbereichs ausgezeichnet. Die Therapeuten im Fango- und Massagebereich sehr freundlich und kompetent. Hier waren wir sehr zufrieden. Während unseres Aufenthalts wurde einmal in der Woche eine Tanzveranstaltung im Hotel abgehalten. Da uns die Möblierung des Barbereichs überhaupt nicht gefiel, haben wir es vorgezogen, unsere Abende auf der Terrasse eines der Cafés auf der Promenade zu verbringen. Tipps: Die Handyerreichbarkeit ist in allen Bereichen des Hotels gegeben. Das Preis- Leistungsverhältnis ist wegen des zum Teil sehr schlechten Essens eher schlecht. Wir empfehlen, die heißen Sommermonate (ab Juni) zu meiden. Vorsicht: Wie auch alle anderen Hotelgäste und überall üblich, hatte ich meine Badeschuhe vor dem Betreten des Pools am Beckenrand abgestellt. Beim Verlassen des Bads waren diese verschwunden. Weil meine Badeschuhe die Aufschrift „Calvin Klein“ in großen Lettern trugen, dürfte eine Verwechslung kaum möglich gewesen sein. Der Bademeister rannte dann zur Rezeption, um mir ein paar Hotelpantoffeln zu holen, sonst hätte ich barfuß zu unserem Hotelzimmer zurück gehen müssen. Glücklicherweise fand dies am letzten Tag unseres Hotelaufenthalts statt. Da die Badeschuhe schon drei oder vier Jahre alt waren, ließ sich der Verlust leicht verschmerzen. Allerdings fiel mir bei dieser Gelegenheit der Hinweis unseres Reiseveranstalters ein: „Bewahren Sie Bargeld, Scheckkarten, Kreditkarten, Ausweis, Schmuck etc. immer im Hotelsafe auf, da die Hoteliers nicht für Diebstähle im Zimmer oder im übrigen Hotelbereich haften.“ Wegen der schlechten Verpflegung werden wir dieses Hotel trotz der guten Heilbehandlung nicht mehr buchen und wollen es auch nicht weiterempfehlen.