Incekum Su Hotel

Fangen wir mit dem ersten Eindruck an: Nach einer späten Anreise gegen 22 Uhr wurden wir von einer sehr aufgesetzt freundlichen Dame an der Rezeption begrüßt, haben eingecheckt und den Schlüssel für unsere Baracke bekommen (denn um nichts anderes handelte es sich bei unserem “Zimmer“, aber dazu später mehr) und kurz spärlich zu Abend gegessen, denn es wurde bereits abgeräumt. Es handelt sich um eine sehr übersichtliche Hotelanlage, in der man schnell jeden Gast einmal gesehen hat und sich untereinander freundlich Grüßt. Das Wlan befindet sich gerade im Ausbau, an der Rezeption ist die Qualität sehr gut, an der Poolbar leider sehr schlecht. Es sind zum großen Teil deutsche Gäste, sowie ein geringer Teil osteuropäischer Gäste allen Alters im Hotel anzutreffen. Von der jungen Familie mit Kind über junge Pärchen und Eheleute ist alles dabei, nur Freunde wie in unserem Fall eher weniger. Meiner Meinung nach wird das volle Potential des Hotels einfach nicht ausgeschöpft, weil man kein Interesse an Verbesserungen hat. Neue Handtücher kaufen, einen fähigen Koch an der Snackbar, mehr Auswahl am Buffet oder einfach mehr Mühe beim Kochen geben. Ich rate noch einmal ausdrücklich von diesem Hotel ab!

Wir wurden in einem Dachgeschosszimmer im Nebengebäude untergebracht und uns wurde schnell klar, dass in diesem Hotel eine Zweiklassenunterbringung der Fall ist und nicht jeder das Selbe für sein Geld bekommt. Die weißen Nebengebäude, verziert mit Klimaanlagen und Wasserboilern auf dem Dach haben schon optisch den Charme einer Zahnwurzelbehandlung, welcher sich auch im Inneren fortsetzen sollte. Wie wir später von anderen Hotelgästen gehört haben, sind die weißen Nebengebäude nur angemietet und eigentlich nicht Bestandteil des Hotels, was auch erklären würde, warum sie in keinem Reisekatalog bzw. im Internet erwähnt werden. Ob dies der Wahrheit entspricht, kann nur das Hotelmanagement verraten. Fakt ist: Sie entsprechen nicht dem gebuchten vier Sterne Standard und ich glaube in einem der Gebäude wohnt sogar Personal. Urlaub wo andere arbeiten… Der Balkon war bei 1qm Größe, mit zwei alten Stühlen und einem kleinen Tisch total zugestellt. Darüber hinaus fehlten zwei von fünf Wäschestangen. Gewischt wurde er seit sehr langer Zeit nicht mehr. Die Tür zum Balkon und somit gleichzeitig das einzige Fenster, war sehr klein (vielleicht 0,70x1,70) sodass es im Zimmer permanent dunkel war. Die „Gardinenstange“ hing total durch und hätte zu jeder Zeit von der Wand fallen können. Ein kleiner Schrank im Zimmer reichte kaum für einen von uns, weshalb der andere aus dem Koffer leben musste. Ausgestattet war das Zimmer mit einem kleinen Kühlschrank, gefüllt mit einer großen und einer kleinen Wasserflasche, und einem alten Röhrenfernseher, aber man fährt ja auch nicht zum Fernsehen in den Urlaub – abgesehen davon konnte man vom Bett aus sowieso nichts erkennen. Der Sicherungskasten hinter der Tür war nicht verdeckt und gewährte Einblick in die abenteuerliche Verkabelung, welche ebenfalls an der nicht verkleideten Lampe auf dem Balkon zu bewundern war. Die Betten waren zwar bequem allerdings bei genauerem Hinsehen mit weißer Farbe (wir hoffen, dass es sich nur um Farbe handelte) bekleckert und ein Kaugummi klebte am Kopfteil. Auch das Bad entsprach definitiv nicht dem vier Sterne Standard. Falsch gebohrte oder nicht mehr benötigte Bohrlöcher in den Wänden waren nicht verputzt und aufgrund der Dachschräge war das Bad im gesamten sehr niedrig und beengend. Um in die Dusche zu kommen, musste ich mich mit 1,83m Körpergröße bücken. Die Schiebetüren der Dusche waren sehr klapprig und abgenutzt, sodass Duschwasser durch einen Spalt ins gesamte Bad, vornehmlich auf die Toilette direkt gegenüber, spritzte. Auch Schimmel konnten wir, leider erst am letzten Tag, in der Dusche entdecken. Die Krönung war ein kleines, fingergroßes Loch im Dach. Ob beabsichtigt oder nicht, war es die einzige Lüftung im Bad. Die Reinigung durch die höfflich lächelnde Reinigungskraft war immer zufriedenstellend. Die Handtücher, sowohl im Zimmer als auch die Strandtücher hatten regelmäßig eigenartige rote Flecken, im besten Fall Waschmittel, im schlechtesten Fall… Sollte man vielleicht mal aussortieren und ein paar Mark in die Hand nehmen um neue zu kaufen. Direkt am ersten Morgen haben wir unseren Reiseleiter gebeten uns ein neues Zimmer im Hauptgebäude zu besorgen. Leider war dies nicht möglich, selbst wenn man gewollt gewesen wäre draufzuzahlen, da das Hotel „+5“ überbucht gewesen sei. Wo diese „+5“ schlafen ist mir schleierhaft, vielleicht auf Strandliegen, wer weiß. Dieses Draufzahlen habe ich auch in anderen Kommentaren gefunden, ob 10€ pro Person oder pro Zimmer ist das eine Dreistigkeit, für etwas das man bereits bezahlt hat und einem vertraglich zusteht, einer Unterbringung nach vier Sterne Standard, noch draufzahlen. Da aufgrund von Feiertagen der Hotelmanager bzw. für die Zimmerbelegung verantwortliche Angestellte nicht im Haus war, wäre es so oder so nicht möglich gewesen. Auf die Idee dem Zuständigen eine Notiz zu hinterlegen ist niemand gekommen.

Das Essen war, bis auf wenige Ausnahmen, eine Katastrophe sowohl in der Qualität als auch in der Auswahl. Zu erwartende Klassiker wie Pizza gab es nicht, Pommes nur an wenigen Tagen. Die Salatbar war ganz okay, die restlichen Speisen jedoch in schlechtem Deutsch beschriftet und oft nicht zu definieren. Was ist bitte „Hähnchensuppe“? Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. Da die Hotelleitung hier in fließendem Deutsch Bewertungen von ehemaligen Gästen kommentiert, ist mir unverständlich, warum niemand eine korrekte Beschriftung vornimmt, hat aber scheinbar keiner Lust drauf, was so ziemlich das Gesamtbild des Hotels wiederspiegelt – Keine Lust. Am besten schmeckte, was frisch vor Ort vom Koch zubereitet wurde, zum Beispiel Lammkebab, da musste man leider bis zu 10min anstehen, da nicht genug für alle Gäste „gekocht“ wurde. Selbiges gilt für das im Restaurant gebackene Brot, sehr lecker, leider zu wenig. Das Besteck war meistens sauber, die Gläser hingegen häufig verschmiert und dreckig. Die Snacks an der Poolbar waren die Spitze des Eisbergs: Die „Pizza“ war schlichtweg ungenießbar. Die Pommes waren labbrig aber okay. Der Burger eine Katastrophe. Der Koch war mit Abstand die schlecht gelaunteste Person die man sich nur vorstellen kann, der Burger wurde einfach nur lieblos zusammengeklatscht. Einen Handschuh über der rechten Hand, über der linken keinen. Warum? Um den Schweiß besser von der Stirn wischen zu können natürlich… Einfach nur abartig!!! Leider haben wir das erst am letzten Tag gesehen… Lasst, eurer Gesundheit zuliebe, die Finger von der Snackbar.

Der Service ist stark von der Person abhängig, die man gerade erwischt. Einige wenige Angestellte sind sehr motiviert und freundlich, andere hingegen einfach nur unhöflich und genervt, was den Schnitt natürlich runterzieht und mir für das gut gelaunte, kompetente Personal leid tut. Diese häufig in anderen Kommentaren erwähnte Freundlichkeit des Personals habe ich im Gesamten vergebens gesucht. Da man unsere Balkontür in Ermangelung eines Schlüssels nicht verschließen konnte und einige Tage später der Duschkopf einen Sprung hatte haben wir uns an der Rezeption gemeldet und es wurde prompt ein Techniker geschickt um die Mängel zu beheben – vorbildlich!

Die Fahrt zum Hotel dauert je nach Anzahl der Fahrgäste und der verschiedenen Hotels unterschiedlich lange, bei uns um die 2 ½ Stunden. Da man das vorher weiß, finde ich es unfair das schlecht zu bewerten, also kein Problem. Über die Einkaufspassage wurde schon in anderen Bewertungen ausreichend berichtet, daher spare ich mir das an dieser Stelle. Eine über unseren Reiseveranstalter gebuchte Quadtour entpuppte sich als großer Griff ins Klo, von den versprochenen 25km Strecke wurden höchstens 15km "gefahren". Es war bei fast 30 Teilnehmern ein ständiges stop and go, dann besser im Stau auf der A1 im klimatisierten Auto stehen, ohne den Staub vom Vordermann zu inhalieren. (Mundschutz kostete bei einem Preis von 39€ p.P. noch einmal 3€ extra). Die Tour führte uns über die Müllreste der Hotelanlagen die einfach in den Bergen abgeladen wurden - über die versprochenen Flüsse und durch die angekündigten Pfade im Wald sind wir leider nicht gefahren. Lediglich die Tourguides, welche einen sehr harschen Umgangston pflegten, hatten Spaß wenn sie mit einem Höllentempo todesmutig haarscharf an der Kolonne vorbei gerast sind - definitiv eine größere Gefahr als die Quads selbst. Als Entschädigung bekamen wir vom Reiseleiter Hamam geschenkt, auch hier hätte ich mich sehr geärgert, wenn ich dafür Geld bezahlt hätte. Der Auflug mit dem Boot hingegen war sehr schön, hier schmeckte das Essen wenigstens. Sehr empfehlenswert!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Garten- und Poolanlage machte einen sauberen und gepflegten Eindruck. Auch der Strand war schön, wenn auch etwas eng. Die Liegen waren ebenfalls okay. Der „Lifeguard“ besorgte einem schnell einen Sonnenschirm, wenn dieser von den Nachbarn entwendet wurde. Auch die Animateure haben sich sehr viel Mühe gegeben und waren nicht zu aufdringlich, wie man es vielleicht aus anderen Hotelanlagen kennt. Es wurde gute Musik gespielt, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass ältere Gäste das anders sehen. Das Abendprogramm war ebenfalls gut, vor allem die Beachparty hat uns gefallen, was nicht zuletzt den motivierten und gut gelaunten Animateuren zuzuschreiben ist. Leider ist während unseres Aufenthaltes tragischer Weise ein Kind im Pool ertrunken. Dies kann natürlich in jedem Hotel passieren und ich möchte an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass ich dem Hotel keine Schuld zuweise! Allerdings sollte erwähnt werden, dass der Lifeguard häufig damit beschäftigt war, Liegeauflagen zu verteilen oder gegen Abend am Strand aufzuräumen. Auch die Treppe von seinem Häuschen zum Strand war oft durch Sonnenschirme und Liegen versperrt, sodass eventuelle Rettungseinsätze behindert worden wären.