- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel Kipriotis Village hat 2500 Betten verteilt auf 700 Zimmer. Die Zimmer sind unterschiedlich groß und in 2-stöckigen, architektonisch und farblich recht ansprechenden Gebäuden mit zwischen 10 und 25 Wohneinheiten über ein sehr großes Gelände verteilt. Village = Dorf beschreibt die Hotelanlage ziemlich gut. Die Wege zu den Zimmern sind teils sehr weit und als geteerte Straßen auch von den hoteleigenen Mini-Bussen und ansonsten Fahrrädern befahren. Der erste Eindruck ist beeindruckend: alles glänzt und funkelt. Dem zweiten Blick halten aber nicht immer alle Erwartungen stand. Im Detail finden sich Hygiene- und Sicherheitsmängel. Die Gartenanlage wird ständig gepflegt und gewässert. Auf dem ganzen Gelände laufen herrenlose Katzen herum, die sich teils scheu verhalten oder über eine Streicheleinheit freuen, aber nie aggressiv sind. Das Hotel ist behindertenfreundlich. Über Rampen sind fast alle Orte erreichbar. Im Hauptgebäudetrakt mit Geschäften, Rezeption, Speisesälen etc. gibt es einen Aufzug, der allerdings maximal 1 Rollstuhl/Kinderwagen fasst. Es bildeten sich demzufolge lange Schlangen vor diesem Aufzug. In der zweiten Septemberhälfte waren hauptsächlich Eltern mit Vorschulkindern sowie 50+-Reisende im Hotel. Die Gäste kamen zu etwa 70% aus Russland und Polen, 20% NL und Skandinavien und die restlichen 10% aus BRD, GB, I, F und GR. Das internationale Animationsteam bietet viel Spaß und Unterhaltung für alle, die sich amüsieren wollen, ist aber nicht aufdringlich. Das Hotel ist sehr kinderfreundlich (TUI best family-Hotel). Im großen Kinderbereich „Trolleywood“, wo für 3-12-Jährige Animation geboten wird, befindet sich ein eigener Pool, Spielplatz, Bar und mehrere Spielhäuser, in denen die Kleinen in deutsch, holländisch oder polnisch unterhalten werden und es den Eltern dadurch ermöglicht wird, ein paar ruhige Stunden zu verbringen. Der große Spielplatz neben dem Olympia-Pool war hauptsächlich abends nach der Family-Disco zum Bersten voll. Leider waren dort einige Spielgeräte defekt und bargen Verletzungsgefahr. Erholung-Suchende finden in der großen Hotel-Anlage aber auch ein ruhiges Eckchen. Dem Hotel ist auch ein riesiges Konferenz-Center angeschlossen. Wir hatten all inclusive gebucht. Die Anlage ist meines Erachtens zu groß und deshalb zu unübersichtlich geraten. Ein regelrechter Schilderwald innerhalb des Hotelgeländes informiert weniger als dass er verwirrt. Die Schrift auf den Schildern ist winzig und alle Schilder sind einheitlich gestaltet. Man muss schon aktiv z.B. nach dem Supermarkt suchen, denn er ist sehr schlecht ausgeschildert und in der unteren Passage des Gebäudes versteckt. Nur vereinzelt wurden die Liegen von Gästen mit Handtüchern reserviert, aber man hatte zu jeder Tageszeit Auswahl an Liegen. In unserer Reisezeit – 2. Septemberhälfte und Nachsaison – war es noch schön warm (26°C-31°C), allerdings kam die letzten 2 Tage ein heftiger und kühler Wind auf, so dass man abends auf jeden Fall eine Jacke brauchte. In der Hochsaison empfehle ich diese Hotelanlage nicht, schon jetzt in der Nachsaison waren die Menschenmassen sehr groß. Mein Ausflugstipp: auf jeden Fall die Embros-Therme besuchen, am besten abends, wenn es stockdunkel und die Außentemperatur erträglicher ist, so ab 20h30. Eine Taschenlampe mitnehmen für den Ab- und Aufstieg auf dem steinigen, etwa 15-minütigen Weg ab Parkplatz. Rücklings in dem fast 40°C-heißen, schwefelhaltigen Wasser zu liegen und die Milchstraße in dieser Klarheit zu beobachten, war einfach toll. Auch ein Besuch der Tam Tam-Bar war richtig schön. Am Strand liegt weißer Sand wie in der Karibik, das Essen in der Bar ist lecker und die Atmosphäre bei leichter Hintergrundmusik wirklich entspannend. Wer den Sonnenuntergang von Zia aus beobachten will, sollte schon mindestens 1,5 Stunden vorher da sein, sonst wird es mit dem Parkplatz schwierig. Ich fand den Ort einfach zu überlaufen.
Es gibt viel zu viele Wohnmodelle, um hier eine aussagekräftige Beschreibung abzugeben. Unser Zimmer lag ziemlich weit vom Hauptgebäude weg, mehr Richtung Strand. Die Wege zu den Pools und Speisesälen waren deshalb auch sehr lang. Wir hatten zu zweit ein geräumiges Dreibettzimmer im EG mit Kühlschrank, Heißwasserbereiter (und ein paar Teebeuteln), winzigem TV mit Fernbedienung (nur wenige deutsche Sender, ZDF ohne Ton), Telefon, Klimaanlage, viel Schrankplatz, kostenlosem, großem Safe und eine riesige ummauerte Terrasse mit Plastik-Sitzgarnitur und 2 Wäscheleinen. Das Bad hatte an den Wänden keine Fliesen, sondern nur Putz - entsprechend sahen die Wände rund um Wanne, Waschbecken und Kloschüssel auch aus. Hygienisch höchst bedenklich! Die Wanne war stumpf und rau. Es gab einen Fön. Mehrmals flog ohne unser Zutun die Sicherung raus. An mehreren Tagen gab es nur kaltes Wasser. Bei der Beschwerde hörte man immer nur dieselbe Entschuldigung, nämlich, dass es Probleme mit der Elektrik gäbe. Das nützt mir dann auch nichts, wenn ich das Sonnenöl von der Haut abwaschen möchte. Die Klimaanlage war sehr leise und effektiv, ließ sich ohne Fernbedienung aber nicht genauer einstellen. Nach halsbrecherischer Kletteraktion haben wir sie mal abgeschaltet, das war aber auch nicht auszuhalten. Die ständige Luftbewegung führte zu Erkältungen und steifem Nacken. Da ich von Problemen gehört hatte, wo die Kaution später nicht herausgerückt und als Bezahlung für die Fernbedienung genommen wurde, wollte ich dieses Problem umgehen und auf eine Fernbedienung verzichten. Das Bett hatte eine Matratze so hart wie ein Brett. Einmal habe ich auf der Terrasse auf dem Boden geschlafen, das war auch nicht härter. Von den Nachbarzimmern habe ich nichts gehört, nur wenn draußen auf dem Gang jemand gesprochen hat. Straßen- oder gar Fluglärm gibt es wohl an keinem Ort in der riesigen Anlage, da man weit genug von der Straße/vom Flughafen entfernt liegt. Ich fand es schön, dass man durch Aufhängen der Handtücher bestimmen kann, ob sie gewechselt werden sollen oder nicht. So kann man die Umwelt ein wenig schonen. Wie oft die Bettwäsche gewechselt wurde, kann ich gar nicht sagen, da ich ja mehrmals ungeduscht ins Bett gehen musste, war mir das auch egal.
Im Hauptrestaurant „Makedonia I“, wo wir immer unser Frühstück einnahmen, gab es alles, was das Herz begehrt in absolut guter Qualität. Das Personal hatte alle Hände voll zu tun, die Tische abzuräumen und neu einzudecken. Da hat sich in den Stoßzeiten so mancher Gast selbst geholfen. Tischdecken gab es keine, was ich bei einem 4*-Hotel eigentlich erwarte. Mittags gab es in der unteren Etage von 12:00-15:00 ein Buffet in einem überdachten Raum. Man aß draußen. Auch hier kamen die Abräumer kaum nach. Das Abendbuffet wurde wieder im Makedonia I angeboten. Diesmal lagen auf den Tischen aber schlecht gemangelte Tischläufer und Stoffservietten! Die Auswahl und Qualität (bis auf ein Mal) im Makedonia I fanden wir super. Es gab landestypische und internationale Küche. Es gab 2 Suppen zur Auswahl, Fisch, 3 Fleischgerichte, 2 oder 3 Gemüsesorten, eine große Anzahl frisch geraspelter Salate – nichts aus dem Einmachglas! – Beilagen (Pommes, Nudeln, Reis), Brot in großer Auswahl, frisches Obst, Kuchen, Nachtisch bis zum Abwinken und ein Speiseeis von sehr guter Qualität. Die „Obstsäfte“ waren – wie oft in Hotels üblich – irgendwelche süßen Verschnitte, aber der Rotwein ließ sich trinken. Das griechische und das italienische Restaurant, für das man sich für’s Abendessen schon morgens in eine Liste eintragen musste, haben wir nicht genutzt. Die Kinder hatten ein eigenes Kinderbuffet. Die Hygiene ließ manchmal zu wünschen übrig. So habe ich öfter beobachtet, wie verkleckertes Essen (z.B. Blumenkohl oder Erbsen) vom Personal mit der Hand wieder zurück in die Servierschalen geworfen wurde. Auch fiel einer Mitarbeiterin im Außengelände, die die Thermobechervorräte auffüllen sollte, grundsätzlich beim Aufreißen der Becherstangen einzelne Becher oder ganze Stangen in den Dreck. Die Becher wurden aufgehoben und neben den Kaffeespender zu den sauberen Bechern gestellt. Aber es gab auch Gäste, die mit der bloßen Hand erst 5 oder 6 Brötchen durchquetschten, dann zurück in den Korb legten und sich anschließend doch für eine Scheibe Brot entschieden. Der Geräuschpegel im Restaurant war schon allein der vielen Kleinkinder wegen recht hoch. Aber wenn man zur rechten Zeit kam (z.B. abends nach 20h00, wenn die Kinderdisco angeboten wird), dann war es recht angenehm. Ein Wurststand öffnet nur für die Mittagszeit neben dem Amphitheater. Für spät Anreisende oder Gäste, die das Abendessen z.B. wegen eines Ausflugs verpasst haben, gibt es von 23h00-24h00 noch einen „Mitternachts-Imbiss“ – nicht so aufwändig, aber genug, um gestärkt durch die Nacht zu kommen. Ansonsten waren auf dem Hotelgelände überall Bars, die tagsüber neben den Getränken auch Sandwiches angeboten haben. Verhungert ist bestimmt keiner.
Das Personal war freundlich. Sprachkenntnisse waren nur an der Rezeption gegeben. Putzpersonal oder die Bedienung in den Speisesälen verständigte sich mit Hand und Fuß. Ging auch. Es gab offensichtlich Probleme bei der Stromversorgung. In unserem Block sprang öfter kurzzeitig die Sicherung raus und an fünf verschiedenen Zeiten gab es kein heißes oder auch nur warmes Wasser zum Duschen. Deshalb möchte ich die Kompetenz zumindest des Haustechnikers in Frage stellen. In solch einem großen Hotel muss die Stromversorgung gesichert sein. Ein Arzt war wohl ständig im Haus anwesend, brauchten wir aber Gott sei Dank nicht. Man konnte einen Babysitterdienst über das Hotel buchen. Wäscherei-Dienst war auch im Angebot, wurde von uns aber nicht genutzt. Der Check-In war in wenigen Minuten erledigt. Man erhielt eine schlechte Kopie des Lageplanes der Hotelräume und wurde dann mit dem hoteleigenen Bus in sein Quartier gefahren. In der Dunkelheit hätten wir unser Zimmer nie gefunden. Die Putzfrau war nicht sehr gründlich: Spritzflecken auf dem Hochglanzboden waren mehrere Tage sichtbar – also wurde dort nicht gewischt. Am dritten Tag habe ich die Putzfrau auf die großen Zahnpasta?-Flecken an der Badezimmertür aufmerksam gemacht. Die Flecken waren schon dort bei unserem Einzug.
Das Hotel liegt im Nordosten der Insel, etwa 4 km von Kos-Stadt entfernt, direkt am Strand. Im Hotel selbst gibt es einen Mini-Markt, ein Schmuckgeschäft, einen Spielzeugladen, eine Boutique und einen Laden mit Badeutensilien und Strandmode. Der Minimarkt im EG des Hauptgebäudes hatte außer Souvenirs und Postkarten auch Knabberzeug, Getränke, Koffer und Schnickschnack. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich ein Mini-Markt, ein Auto-, ein Fahrrad- sowie ein Motorroller-, Motorrad- und Quadverleih. Ansonsten fährt man nach Kos-Stadt zum Einkaufen. Für die Zona-Bar schräg gegenüber (geöffnet ab 22h30) wird heftig geworben für die Zeit nach dem offiziellen Animationsprogramm. Die reine Fahrzeit vom/zum Flughafen beträgt 45 Minuten, kann sich aber natürlich verlängern durch evtl. Zwischenstopps an anderen Hotels. Alle im Hotel vertretenen Reisegesellschaften bieten organisierte Ausflüge an. Ein Mietauto bietet die beste Gelegenheit, die Insel ausführlich zu erkunden und an besonders schönen Plätzen länger zu bleiben, als es mit dem gebuchten Ausflugsbus möglich wäre. Die Insel ist relativ klein und kann an einem einzigen Tag leicht umrundet werden. Wir hatten ein Mietauto von der Firma gegenüber dem Kipriotis Village Hotel: Schnell und unkompliziert, mit Vollkasko und alles paletti. Unter den Nachbarhotels befinden sich auch noch 3 weitere Kipriotis-Hotels (K.-Panorama, K-Panorama Aqualand und K.-Hippocrates). Die Gäste aus dem Kipriotis-Village dürfen z.B. auch die Pools und Rutschen der anderen Hotels nutzen. Ein Shuttle-Bus bringt die Gäste kostenlos in die anderen Hotels. Viele Leute radeln in die Stadt. Mit dem Bus, der direkt vor dem Hotel abfährt, kostet die einfache Fahrt 1,60€ (im Vorverkauf 1,50€ im Hotelshop bzw. am Kiosk an der Endhaltestelle in Kos).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt jede Menge Sportstätten: Tennisplätze, Fußballfelder, Basket- und Volleyballplatz, ein Beachvolleyball-Areal, Minigolf. Auch Boccia und Tischtennis, Darts, Fit- und Wellness (im Spa-Center) wurde angeboten, teils kostenfrei vom Animationsteam, teils kostenpflichtig von professionellen Masseuren. Täglich gab es ein Wasserballspiel und Aqua-Gymnastik. Billard und viele elektronische Automatenspiele stehen gegen Gebühr auch zur Verfügung. Um 20h00 wird im Amphitheater die Family-Disco für die Kinder und ihre Eltern geboten, ab 21h30 folgten Tanzshows, Quiz, Bingo, Comedy oder andere Unterhaltungen. Die Ansagen wurden meistens in 5 Sprachen vorgenommen. Das internationale Animationsteam war immer gut drauf und konnte die Gäste teilweise richtig mitreißen. Internet-Zugang war gegen Gebühr möglich. Der Strand ist steinig, aber gepflegt. Das Wasser ist glasklar. Auch Duschen und Umkleidekabinen gibt es dort. Liegen und Sonnenschirme am Strand kosten Gebühren. Muschelartige Schirme bieten etwas Windschutz. Es gibt den Olympia-Pool mit 50 Metern Länge, den Activity-Pool mit dem Piratenschiff als Basis für die Animationsteams und 2 Rutschen in das Kinderbecken. Im Planschbecken wird täglich das Wasser abgelassen und erneuert. Auch in Trolleywood, dem Kinderparadies, gab es einen eigenen Pool, Spielplatz, Bar. Es gibt leider (Trolleywood nicht mitgerechnet) für das riesige Außengelände nur 2!!! Toilettenanlagen mit insgesamt 3 Damentoiletten: beide liegen in der unmittelbaren Umgebung des Amphitheaters. An keiner Toilette funktionierte das Schloss, die Wandfliesen waren ungepflegt und wurden während unseres Aufenthalt nicht ein einziges Mal gewischt. An den beiden großen Pools gab es auch nur jeweils 2 Duschen! Ein Unding, wenn man bedenkt, dass in der Hochsaison 2500 Personen in dieser Hotelanlage wohnen. Das Hallenbad ist gemäß der Hotelbeschreibung nur im April, Mai und Oktober geöffnet. Am Olympia- und Activity-Pool gab es jede Menge kostenlose Liegen und Schirme sowie schattenspendende Bäume und installierte Sonnendächer.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rosel |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 11 |