- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel wirbt mit dem Umstand, der diesmal wichtig für mich war: Wenige Minuten von der A3 entfernt. Ich war sehr spät unterwegs, musste am nächsten Morgen auch wieder früh aus dem Bett - doch irgendwann muss der Stopover sein. So landete ich im fränkischen Adelsdorf. Als ansonsten überzeugter Kettenschläfer verschlägt es mich eigentlich nur ungerne aufs platte Land in Familienhotels, aber irgendjemand hatte es gut mit mir gemeint und mir die Buchung abgenommen. Aus 45 Zimmern kann der Besucher wohl im Hotel wählen. Das Gebäude ist etwas älter, so wie es eben auf dem fränischen Land in gewachsenen dörflichen Strukturen sein kann. Dadurch wirkt das Hotel auf mich jedoch etwas lein und gedrungen. Laut Hotel-HP ist WIFI inklusive, was ich aber aufgrund meines fly-through-stays nicht checken konnte. Zum Übernachten mag ich nicht wiederkommen, die Küche liest sich aber interessant und entspricht dem, was man fränkischer Gastlichkeit zugesteht.
Laut Internet hatte ich ein Standardzimmer, wobei dieser Standard nach meiner Auffasssung nicht mehr zeitgemäss ist. Die Grösse ist vielleicht für eine schnell Nacht ausreichend, nicht aber für einen Urlaubsaufenthalt. Anders gesagt: Es ist eng im Standardzimmer. Die Wände sind freundlich gelb gestrichen, Bauernmöbel stehen herum und nett fand ich das wiederkehrende Thema der drei Kronen, die am Kopfende ins Bett geschnitzt waren. Richtig bewegen aber konnte ich mich kaum, zum Glück hatte ich nur einen kleinen Koffer dabei. Das Bett war durchaus bequem, Matratze recht hart, ich mag es so. Wirklich nicht mehr auf der Höhe der Zeit war das Bad: Braun-beige Kacheln aus den späten 70ern - klein, dass man kaum umfallen kann - ein Waschbecken, das diesen Namen kaum verdient (hier kann man sich vielleicht die Hände waschen, aber keine Morgenbehandlung mit ordentlicher Rasur, Zähne putzen usw. vornehmen) und letztlich ein Dusche, die sehr klein war und deren Duschkabine nicht richtig sauber war (was bei dieser Art der Kabinen auf Dauer auch sehr schwierig ist, aber irgendwann muss ich die dann eben tauschen). Das Wasser kam beim Duschen nur manchmal richtig auf Temperatur, die Wechsel zwischen heiss und kalt brachten aber den müden Körper in Schwung. Die Decke des Bads ist mit undefinierbaren weissen Brettern verkleidet, das fand ich auch für ein Badezimmer etwas komisch. Insgesamt war ich froh, als ich das Zimmer verliess.
Frühstück: Kaffee steht in Kannen auf dem Tisch, ansonsten gibt es ein kleines Frühstücksbuffet - das nicht üppig war, auf dem aber auch nichts explizit fehlte. Einzige etwas schrille Ausprägung, die mir im Gedächtnis blieb ist ein Ingwerwasser, das mit etwas Zitrone angereichert war - soll sehr gesund sein, ich fand es lecker und eine gute Idee. Die fränkische Küche hätte ich gerne probiert zumal die Karte gut aussieht und ein Karpfen in dieser Gegend immer mal wieder gerne genommen werden kann. Wegen des Essens komme ich sicher noch einmal wieder und hole das Versäumte nach.
Kann nur den Frühstücksservice und den Checkout bewerten - letzterer war problemlos und ging recht schnell. Allerdings gab es beim Frühstück schon etwas zu bemängeln: Ein Hotel mit 45 Betten muss eigentlich von anderthalb Servicekräften beim Frühstück in Ordnung zu halten sein, das heisst die Tische müssen wenigstens vom schmutzigen Geschirr der Voresser befreit werden können. Das war aber nicht möglich, ich speiste damit an einem Tisch voller schmutzigen Geschirrs, was auch deshalb blöd war, da es hier überall recht eng zugeht. Habe ich nicht so ganz verstanden wieso es hier zu Engpässen kam.
Eigentlich sind die fränkischen Dörfer mit Karpfenteich und kurviger Ortsmitte nett. Mitten im Kern gegenüber der Sparkasse und neben der Kirche liegt das Drei Kronen - neben der Kirche eben. Wenige Stunden Schlaf blieben mir, bevor es wieder auf die Autobahn ging. Was der werte Gast wissen muss: Um sechs Uhr, um genau sechs Uhr ist die Nacht vorüber. Denn dann entscheidet die katholische Kirche, dass die Nacht vorüber ist und läutet mehrere Minuten mit dunklem Glockenschlag heftigst. Ich habe einen entspannten tiefen Schlaf, aber bei dem Lärm des direkt neben dem Hotel stehenden Glockenturms wird man wach. So blieb die Nacht noch kürzer, als erwartet.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2013 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 370 |