Meliá Sunny Beach

Unser erster Eindruck: Schock! Ein großes Hotel in U-Form versucht die fehlenden Flächen durch geballte Enge rund um den Poolbereich zu kompensieren, Liege neben Liege erinnert an Jesolo ohne Strand und Meer. Der erste Blick vom Zimmerbalkon im 8.Stock trägt nicht zur Beruhigung bei: Direkter Ausblick auf den Luna-Park, 2 Riesennervenkitzelattraktionen im Mittelpunkt - danach anschliessend dann der versprochene seitliche Meerblick. Glücklicherweise relativiert die von uns bisher geschätzte Iberostar-Qualität unseren Zustand sehr schnell. Die Anlage mit 3 Pools wird sauber und funktional gehalten, (kostenlose) Liegen sind jederzeit auch ohne "Vorreservierung" zu erhalten. Der öffentliche Strand (ca 200 m größtenteils durch einen "Hoteltunnel") ist problemlos auch mit Kleinkindern erreichbar, ein wunderschöner, breiter und gepflegter Sandstrand und ein Meer, das alle Erwartungen erfüllt = sauber, angenehm warm, langer seichter Einstieg und manchmal auch nicht zu große Wellen zum Herumtoben. Ausreichend Liegen und Sonnenschirme von Privatanbietern werden zum Preis von je 7 Lewa bereitgehalten. Was vom ersten Eindruck her bleibt ist die fehlende Weite der Hotelanlage vor allem zur Meerseite hin und kein hoteleigener Strand. Ein sehr internationales Publikum - "lediglich" ca 40% Deutschanteil - aus allen Altersschichten, sehr viele Abiturabgänger und Familien mit Kindern gemischt mit der älteren Generation und auch Vereinsgruppen - trägt zu einer äußerst angenehmen Atmosphäre bei. Wir hatten Riesenglück mit dem Wetter, zu 90% strahlender Sonnenschein wie geschaffen für einen Badeurlaub. Bei weniger gutem und warmen Wetter wäre uns Bulgarien zu übersichtlich mit wenig Alternativen zum Wasser. Wir hatten 1 etwas weniger sonnigen Tag für einen insgesamt lohnenden Ausflug mit dem Mietauto genutzt - eine Bootsfahrt auf dem Ropotamo-Fluss beeindruckt ebenso wie das Städtchen Sosopol und die neue Fußgängerzone von Burgas. Sosopol und Burgas sind auch mit dem Linienbus leicht und sehr billig zu besuchen, Abfahrtsstation ca 5 Gehminuten vom Hotel nicht zu verfehlen. Die angrenzende Stadt Nessebar ist den ganzen Tag sowohl mit kleiner Bimmelbahn als auch mit Liniebus zu erreichen - auch zu Fuß am Strand entlang - ca 3 km. Nochmals nach Bulgarien? Wenn, dann nur zum Baden und dementsprechend kürzer - 1 Woche.

Wir hatten zu dritt ein Doppelzimmer mit Zustellbett für unsere 9jährige Tochter im 8. und obersten Stockwerk mit seitlichem Meerblick. Ausreichend groß, schöner Balkon mit Außenmöbeln und Trocknervorrichtung. Möblierung zeitgemäß, genügend Stauraum, Kühlschrank und TV mit Minimum 10 deutschsprachigen Sendern. Ein Zimmersafe ist gegen Gebühr benützbar - Reisepäße und Ausweise kann man auch während des gesamten Aufenthaltes bei der Rezeption kostenlos deponieren. Die Klimaanlage agierte sehr leise, war allerdings offensichtlich gedrosselt oder zu schwach, um in der Nacht wirklich kühlere Schlaf-Temperaturen bieten zu können. Die Fenster waren sehr schalldicht (absolut notwendig wegen Umgebung, Luna-Park etc) und wirklich dichte Verdunkelungsvorhänge erleichtern das (auch längere) Schlafen. Bad und WC alles ok einschliesslich sauberer Badewanne. "Bitte nicht stören"-Schild verhindert ein frühes Wecken durch das Reinigungspersonal.

All in-Speisenangebot mit eher guter Qualität und reicher Auswahl mit allen Vor- und Nachteilen einer Buffetform. Wöchentlicher Speisenwechsel, internationale Küche, große Obstauswahl. Erwähnenswert ist die Frühstücksquantität und -qualität. Nachmittagskuchen um 16h eher langweilig und die gesamten 2 Wochen mit 2 trockenen Kuchen sowie Keksen auskommend. Wenig bis keine Wartezeiten - auch nicht beim Getränkezapfen. Die 2 Restaurants bieten die gleiche Auswahl, sogenannte Spezialitaetenrestaurants sind nicht vorhanden. Was uns sehr positiv in Erinnerung bleibt: - lange Essenszeiten (abends z.B. 18 - 21h) - jederzeit ausreichendes Platzangebot innen und außen - Langschläferfrühstücksmöglichkeit von 10 - 11h. Die Ausbildung des Personals erscheint eher mangelhaft, oft konnte man den Eindruck haben, daß seine einzige Zielsetzung beim Geschirrwegräumen zu suchen war, wenig bis keine selbstständige Eigeninitiative erkennbar. Wie gesagt: akkurat war man vorzugsweise beim Wegräumen, wir haben uns darauf eingestellt und den Tisch nie zusammen zum Speisenholen verlassen, weil er ansonsten entweder leergräumt (auch volle Teller) oder bereits neu besetzt war.

Deutsche Sprachkenntnisse beim Rezeptionspersonal ausreichend vorhanden, in anderen Bereichen eher mangelhaft, die Verständigung ist aber durchaus ge- währleistet. Die angeblich so herzliche Freundlichkeit des bulgarischen Personals ist uns weniger begegnet, nett mit gewisser Distanz kommt unserer Wahrnehmung näher. Die Zimmerreinigung war ok.

Flughafentransfer ca 30 Minuten. Der Ort rund um "Sunny Beach" entstand wohl in erster Linie durch die Hotelinvestoren, die jedes freie Plätzchen "planlos" zugepflastert haben. Zwischen den Hotels reihen sich die Verkaufsstände von Billigsttextilien, Spielsachen und Souveniers - wer ein T-Shirt um € 3,-- sucht, ist hier immer richtig. Restaurants, Unmengen von Discos und div Fahrgeschäfte komplettieren das ganztags laute Ortsbild. Die Infrastruktur von Bulgarien ist noch sehr ausbaufähig, Sehenswürdigkeiten sind eher selten, die Ausflugsangebote der Reiseveranstalter decken alle vorhandenen Möglichkeiten zu 100% ab. Wer lieber individuell unterwegs ist, dem reicht 1 Tag Mietauto (ca € 50,--).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam präsentierte sich sehr aufgeschlossen und kommunikativ ohne aufdringlich zu werden. Die Angebotspalette selbst war schon aufgrund der fehlenden Flächen sehr limitiert - Wasserball, -gymnastik, Tischtennis und Ähnliches waren da die Highlights. Abends erschien uns das Kinderprogramm eher lieblos präsentiert, beim Erwachsenenprogramm konnte man schon mehr Herzblut erkennen - 90% wurde von den Animateuren selbst bestritten, aber man muß die Art und Weise solcher Vorführungen schon irgendwie mögen, um sich jeden Abend dazu hinzusetzen - wir hatten nach 2 Aufführungen unseren Bedarf mehr oder minder gedeckt. Das Sportangebot vor Ort ist auch allgemein sehr begrenzt, bei der Rezeption konnte man uns im ganzen Ort keinen Tennisplatz offerieren. Ein Hallenbad ist vorhanden, wäre bei Schlechtwetter wohl zu klein bei deiser Hotelgröße.