- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Hotelanlage ist sehr schön, insbesondere am Abend, wenn die Beleuchtung eingeschaltet wird. Gerade bei Gästen anderer Hotels sorgt dies für Staunen. Die Anlage befindet sich (noch) in einem gepflegten Zustand, allerdings haben sich offenbar bereits schon 4 Monate nach der Eröffnung erste Baumängel und Nachlässigkeiten bemerkbar gemacht. Vieles scheint nicht durchdacht. So finden sich zum Beispiel im WC- und Duschraum beim Hauptpool Holztüren, die sich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit verzogen haben und kaum noch verschließen lassen. Der Fußboden dieses Bereiches ist ständig feucht und glitschig und damit ein Unfallrisiko, da die Duschen im Eingangsbereich ebenerdig eingebaut sind und ständig Wasser in den Korridor läuft. Die hölzerne Überdachung der Themenrestaurants wurde im Sommer zum Schutz vor Regen nachträglich mit Glasplatten versehen. Leider wurde diese Arbeit so nachlässig ausgeführt, dass bei einem Regenguss Mitte September das Wasser durch die nicht abgedichteten Glasplatten lief und für Sturzbäche in den darunter liegenden Gastbereichen sorgte, was wiederum dazu führte, dass 2 Restaurants vorübergehend geschlossen werden mussten. Auch einen Teil der Außenelektrik hatte es in diesem Zusammenhang zerlegt. In einigen Zimmern zeigen sich zudem bereits Setzrisse in den Wänden. Die Türen der WCs im Bereich der Boutique/ Hauptrestaurant sind seinerzeit falsch eingebaut worden und lassen sich teilweise nicht verschließen. Zudem ist die Beleuchtung in allen WCs mit einem Bewegungssensor mit ausgesprochen kurzer Taktung versehen, was in betroffener Situation etwas nahezu Belustigendes hatte. Auch belustigend war die kurzfristige „Nachrüstung“ von Fussball- und Tennisplatz mit einem Regenabfluss: Nach kurzem, aber heftigem Schauer stand Beides unter Wasser. Da hat man einfach, planlos und ganz unorthodox Rinnen in die umgebenden Betonwände geflext, damit das Wasser abfließen konnte. Vorsicht ist auch bei manchen Balkonen geboten, da es schon einmal sein kann, dass der Regenabfluss des darüberliegenden Balkons auf dem eigenen landet. Das Hotel verfügt über mehrere Pools sowie einen Zugang zum Strand. Die zu überquerende Uferstraße ist kaum befahren. Allerdings war der Strand Ende September so gut wie nicht mehr existent, da das stürmische Meer einen erheblichen Teil abgetragen hatte. Auch die Fundamente der Sonnenschirme wurde freigespült und zerstört. Bei unserer Ankunft war das Hotel ausgebucht, aber Liegen und Sonnenschirme waren in ausreichender Zahl vorhanden, und die Anlage an sich ist so weitläufig, dass sich die vielen Gäste über das gesamte Areal verteilen konnten. Das hier viel zitierte „Liegenreservieren“ war kein Thema und wenn, dann muss man hier anmerken, dass dies eine rein deutsche „Sportart“ der Generation 55+ ist, wie wir jeden Morgen beobachten konnten. Die Gaststruktur ist leider teilweise keine 3 Sterne. Neben vielen russischen Gästen, die zum großen Teil in Bezug auf Laustärke, Alkoholkonsum und Umgangsformen unangenehm auffielen, waren Gäste aus ganz Europa vertreten. Nationenunabhängig waren die Tischmanieren und Umgangsformen teilweise erschreckend. Und „Smart Casual“ zum Abendessen bedeutet für einige auch gern einmal Jogginghose und Badeschuhe. Die Sauberkeit des Hotels lässt für ein 5-Sterne-Haus sehr zu wünschen übrig. Der Hauptpool wurden in den 14 Tagen, die wir vor Ort waren, nicht einmal gereinigt, so dass sich mittlerweile deutliche Ablagerungen zeigten. Die WC-Bereiche glänzten durch die Abwesenheit von Seife und wurden kaum gereinigt. Die Außenbereiche am Pool weder gefegt noch gewischt. Die Oberlichter im Spa-Bereich haben noch nie eine Reinigung erfahren. Die gesamte Reinigung des Hotel war sehr oberflächlich. Sicher ist ein 5-Sterne-Hotel im Ausland niemals mit dem deutschen Standard vergleichbar - auch wenn manchem Urlauber das offenkundig nicht klar zu sein scheint. Auch dieses Haus entspricht aufgrund der vorstehenden Punkte einer entsprechenden Kategorie darunter. Insgesamt haben wir uns aber sehr wohlgefühlt. Der Gesamteindruck der Anlage ist entspricht ohne weiteres einem höherwertigem Hotel, und gerade das stets freundliche Personal hat uns einen sehr schönen und erholsamen Urlaub beschert. Mit Blick auf das AI-Angebot ist das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. Wer Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen möchte: ca. 5 Gehminuten entfernt befindet sich ein Supermarkt, der teilweise deutlich günstiger ist als der Minimarkt im Hotel. Ein Ausflug nach Heraklion lohnt sich nur, wenn man Einkaufen möchte (Tipp: Carouzous). Die Stadt bietet optisch nicht viel.
Wir hatten ein sehr schönes Zimmer mit Meerblick im Haupthaus. Es gibt einen Einbauschrank sowie eine Kommode und einen Tisch mit Stuhl – ausreichend für 14 Tage. Die Möbel sind individuelle Geschmackssache. Das Bett besitzt eine große Liegefläche – allerdings mit „Besucherritze“. Alle Zimmer verfügen über eine Klimaanlage, die per Fernbedienung individuell bedien- und zeitlich programmierbar ist. Ein Flachbildfernseher (mit dt. Programmen Das Erste, ZDF und RTL) und ein kostenloser Safe sind vorhanden. Die Hotelmappe bestand aus zusammengewuürfelten Kopien, Schreibmaterial fehlte bzw. war nicht nachgelegt worden. Dass die Zimmer nicht 5-Sterne sind, zeigt sich am Badezimmer. Es ist unterteilt in 2 Räume, die durch eine Milchglastür getrennt sind. Im ersten ist das Waschbecken. Handtuchhalter: Fehlanzeige! Hinter dem Waschbecken verläuft ein bodentiefer Spiegel. Leider ist hinter dem Waschbecken zum Spiegel hin ein ca. 10 cm langer Spalt, der dazu dient, das Licht der unterhalb des Waschbeckens eingelassenen LED-Leuchten durchzulassen. Leider führt dies dazu, das Spritzwasser unvermeidlicherweise am Spiegel bis nach unten herunterläuft. Zudem gibt es auch im Doppelzimmer nur einen Halter mit einem Zahnputzbecher. Weit unterhalb des Waschbeckens befindet sich der Föhn, der für Gäste mit einer Körpergröße über 1,70m nur bedingt nutzbar ist sowie eine Steckdose auf gleicher Höhe. Auch hier zeigt einmal mehr die Undurchdachtheit der Planer. Im zweiten Raum gibt eine separate Dusche, eine Badewanne und die Toilette. Die zusätzliche Badewanne ist vollkommen überflüssig. Diese raubt nur Platz. Die Dusche ist ebenerdig und zur Hälfte mit einer gläsernen, feststehenden Duschabtrennung versehen. Leider ist das Prinzip des Abflusses nicht ganz durchkonzipiert. Man konnte noch so vorsichtig duschen und sich in die allerhinterste Ecke quetschen – eine Überschwemmung des halben Bades war unvermeidlich. Direkt seitlich neben der Toilette gibt es einen Haken für die Bademäntel, allerdings ist dieser so angebracht, dass die Mäntel eigentlich über der Schüssel hängen. Da wird es schon einmal kuschlig im Rücken! Auch völlig untypisch für ein Haus dieser Kategorie sind die vollkommen zerfransten Bademäntel, die nicht getauscht wurden und die Abwesenheit von Körperlotion und Waschlappen. Eine Möglichkeit zum Schuheputzen gibt es übrigens im ganzen Haus nicht. Die Zimmerreinigung ist mehr als verbesserungswürdig. Grundsätzlich wird alles nur sehr oberflächlich gereinigt. Hausstauballergiker haben hier keine Freude. Die Lampen waren staubig. Die Spiegel im Badezimmer wurden nur auf Sicht gereinigt und das noch nicht einmal streifenfrei. Hinter dem Fernseher staubte es schon länger. Die Dusche hat mittlerweile schon unansehnliche dunkle Ecken. Die gläserne Duschabtrennung wurde nur auf Körperhöhe des Zimmermädchens kurz abgewischt. Das Housekeeping kommt 2 Mal am Tag: einmal tagsüber für Bettmachen, Handtuchtausch und einmal kurz durchwischen, und einmal am Abend für ggf. Handtuchtausch und Bettaufschlagen. Ob Seife und Duschgel nachgelegt wird, ist Glückssache. Da können auch schon einmal 3 Tage vergehen. Die Minibar wird täglich über einen separaten Service aufgefüllt.
Das Hauptrestaurant bietet innen wie außen genüg Sitzplätze für alle Gäste. Die Speisenvielfalt- und qualität sind allerdings stark verbesserungswürdig. Letztlich gab es hier jeden Tag das Gleiche. Auch eine Auswahl von griechischen Spezialitäten/ Nationalgerichten fehlte gänzlich. Nur eine kleine Ecke am Buffet bot eine warme Kleinigkeit, etwas gehackte Tomaten und zerbröselten Feta an. An Käse wurde täglich das Gleiche angeboten: ein Feta sowie die für Griechenland offenbar typischen Sorten Gouda und Emmenthaler. Ansonsten gab es alles, was es in jeder anderen Hotelküche nicht auch gibt, nur leider eben mit durchschnittlicher Qualität, was aber wohl bei einem AI-Angebot auch nicht weiter verwunderlich ist. Da lohnt sich der Besuch der bereits vielfach beschriebenen 5 Themenrestaurants. Wir haben nach Voranmeldung jeden Abend in einem der Restaurant essen können. Das mit der Wartezeit bei der Vorbestellung ist übrigens nur dann verwunderlich, wenn man sich bereits eine Dreiviertelstunde vor Öffnung der Anmeldung anstellt. Es war eigentlich immer ein Platz verfügbar. Sehr zu empfehlen sind die Griechische Taverna, das Asiatische Restaurant sowie die Sushi-Bar. Das Essen war reichlich und die mögliche Nachbestellung einer weiteren Portion zu keinem Zeitpunkt unproblematisch. Wer danach immer noch Appetit verspürt, kann bis 2.00 Uhr morgens frische, leckere Crepes und/oder Waffeln in der Creperie genießen. Das alkoholische und nichtalkoholische Angebot war ausreichend. An der Hauptpoolbar gab es ganztägig Bier und Wein sowie kalte und warme alkoholfreie Getränke. Im Hauptrestaurant wird der Wein karaffenweise im Halbliterformat angeboten, auch wenn man nur ein Glas trinken möchte. Weinliebhaber kommen in diesem Haus nicht auf ihre Kosten, da es nur den gleichen Hauswein gibt, was aber auch dem AI geschuldet ist. An den übrigen Bars gab es Cocktails und andere Spirituosen - die Auswahl ist für AI absolut in Ordnung.
Das Servicepersonal ist ausgesprochen freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit – sowohl im Bankettbereich wie auch an der Rezeption. Alle Angestellten im Hause sprechen fließend Englisch, partiell auch deutsch. Englisch ist aber, wie eigentlich immer im Ausland, die primäre Kommunikation. Eine Verständigung war daher absolut kein Problem. Lediglich das Management wirkte stets etwas angespannt. Besonders der Service am Abend in der Creperie war großartig. Olimpia und Sevi sind ein wundervolles Team, die sich mit sehr viel Herz und Humor um ihre Gäste kümmern. Sehr zu empfehlen! Auch die Crew der Themenrestaurants war sehr nett. In der griechischen Taverna bedient allabendlich Andreas, ein Grieche, der lange in Deutschland gelebt hat und entsprechend gut Deutsch spricht . Alles in allem können wir nur noch einmal die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit des Personals loben.
Das Hotel liegt ca. eine halbe Stunde von Flughafen Heraklion entfernt. Der Lärm überfliegender Maschinen ist aber kein Problem. Der Lärm war mäßig - die Geräuschkulisse durch lärmende Gäste war da eher störender. Nachts hat man bei geschlossenem Fenster absolut nichts von den Flugzeugen mitbekommen. Der Ort Anissaras ist sehr ruhig, trostlos und ungepflegt und besitzt keinen Ortskern im eigentlichen Sinne. Die große Trockenheit in den Sommermonaten tut ihr Übriges zum landschaftlichen Erscheinungsbild. Wer einen erholsamen Urlaub ohne Trubel sucht, ist hier allerdings richtig. Vor dem Hotel hält täglich um 09.15 Uhr ein Linienbus, der nach Heraklion/Zentraler Busbahnhof fährt (Kosten p. Fahrt/Pers. 3,70 €). Ein Taxi nach Chersonissos ist ebenfalls günstig verfügbar. Einen Mietwagen kann man im Hotel buchen. Autofahren macht aber nicht wirklich Spaß. Die Straßen auf Kreta sind in einem überaus desolaten Zustand.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsteam war sehr nett, fröhlich und bemüht – die Angebote haben wir aber nicht wahrgenommen. Ab ca. 22:00 Uhr wird von der Animation ein täglich wechselndes Abendprogramm angeboten - Geschmackssache. Der Strand verdiente der Beschreibung nicht, zumal der ohne schmale Abschnitt im Frühjahr offenbar künstlich aufgeschüttet und nun bereits stark abgetragen wurde und zudem mit Müll und Seetang sehr verdreckt ist. Duschmöglichkeiten sind nicht vorhanden, und die Holzliegen (!) und Auflagen haben ihre besten Tage bereits hinter sich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anca |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 36 |