Der vor einigen Jahren erbaute und immer wieder erweiterte Komplex aus Haupthaus und zahlreichen Gästehäusern, aufgelockert durch diverse Poollandschaften, Bars, Restaurants, Shopping-Arkaden wirkt architektonisch sehr gelungen, ansprechend und gepflegt. Wie ist die Gästestruktur? Kunterbunt gemischt vom Baby bis zum Senior war alles vertreten. Leider - und ich betone "leider" - überwiegend Deutsche! Die vereinzelten Engländer und Franzosen haben nämlich sehr wohl gewusst, wie man sich in einem gehobenen Haus zu verhalten bzw. zu benehmen hat. Was man leider von ca. 50% der deutschen Gäste nicht behaupten kann. Tischmanieren, Kleideretikette,..... das und vieles mehr wurde vermutlich bereits beim Abflug daheim gelassen und hat somit speziell am Abend das Restaurant mitunter auf billiges Mittelklasseambiente degradieren lassen. Ergo: Ein Hotel kann immer nur so gut sein, wie es die Gäste sind! Fazit: Das Hotel steht an einem Scheideweg zwischen Qualität und Quantität. So möchte ich z. B. keinesfalls in der Hauptreisezeit im Neptune-Ressort absteigen, denn dann könnte der Urlaub einem durch Menschenansammlung wirklich vermasselt werden. Die Ansätze für ein Top-Hotel wären vorhanden, aber das angestrebte Niveau kann bei vollständiger Belegung der über 500 Betten keinesfalls erreicht wären. Daher bleibt abzuwarten, welche Richtung das Hotel demnächst einschlagen wird. Entweder die Anzahl der Gäste im reduzierten Rahmen belassen und dann auch Topleistungen bieten, oder aber als Bettenburg irgendwo im geschlagenen Feld der Mittelklassehäuser landen! Qua vadis, Neptune? Mein Tip: Ausserhalb der Ferienzeit sicher eine Reise (und sein Geld) wert. Und im vorhinein kleine Abstriche machen, denn es ist kein Hilton oder Le Meridian (bzw. Vergleichbares). Unter diesen Voraussetzungen lassen sich sicher wunderschöne Urlaubstage in Kos verbringen. Und bite erkunden Sie Kos mit seinen Dörfern und Stränden, Kos-Stadt bzw. die benachbarten Inseln. Mietauto oder Bike kann man günstig und unkompliziert mieten, Ausflüge auf benachbarte Inseln lassen sich spielend leicht selbst organisieren (am besten alles auf eigene Faust, denn die Angebote der Reiseveranstalter sind überzahlt und zu "touristisch" ausgelegt) ..... es wäre jammerschade, seinen Urlaub nur bratend im Liegestuhl verbracht zu haben! Wer sich die Homepage des Neptune anschauen möchte: www.neptune.gr
Auch ist man im Inneren der Räumlichkeiten bestrebt, an der 5*-Kategorie anzuklopfen, was zum Teil auch durchaus berechtigt ist. Lounges und Spa kommen dem wohl noch am nächsten. Bewerten kann ich nur mein Zimmer, da ich nicht in anderen Gemächern geschnüffelt habe! Ein sogenanntes "Superior-Zimmer": Eher klein ausgefallen, Doppelbett mit furchtbar harter Matratze, Schreibtisch, Kühlschrank + Minibar, Sat-TV, Schreibtisch, Safe, komplett ausgestattetes Marmorbad (Badewanne/Dusche, Fön, Kosmetikspiegel, Kleenex, Bademantel, zahlreiche Utensilien inkl. Nagelfeile (!) und Handtücher, Waschlappen, Strandtücher en masse), Terrasse mit Tisch und Stühlen. Nun gut - "alles da" wird man im ersten Moment meinen. Stimmt ja auch, aber was da nun "superior" ist, weiss ich bis heute noch nicht.... ???? Die Zimmer waren zwar sauber, jedoch sollte man bitteschön nicht zu genau nachschauen. Aber ich selbst würde auch keine Freude haben, wenn meine Gäste jedes Bild umdrehen, um nachzuschauen, ob dahinter wohlmöglich ein Staubfussel ist. Und ausserdem lautet das Zauberwort "Trinkgeld".... Eine kleine Appanage an das Zimmermädchen am ersten Tag - und schon ist sie eine Spur freundlicher, sauberer, genauer.... !!
Es gibt das Hauptrestaurant, in dem Frühstück und Abendessen als üppiges Buffet gereicht wird. Weiters sind ein Gourmetrestaurant und eine nachempfundene Taverne vorhanden, wo es sich weitaus angenehmer Speisen lässt. Dass dieses kleine bisschen "Mehr" an Ambiente entsprechend mehr kostet, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Und da es sich die meisten wohl nicht leisten wollen (obwohl es wirklich lohnenswert ist!!), bewerte ich nur das Hauptrestaurant: Trotz ausgedehnter Essenszeiten bleibt der Eindruck einer Umtriebigkeit eines Bahnhofes haften! Ich stelle mir die Schlacht am Buffet zur Hauptreisezeit als Horrorszenario vor - und es wird einem recht schnell deutlich, wo die Grenzen der Kapazität sind! Das Buffet ist sowohl morgens als auch abends üppig, facetten- und abwechslungsreich. Leider schaut es durch die "Vergewaltigung" diverser teutonischer Mitbürger oft schon nach kurzer Zeit nur mehr mitleidserregend aus! Abends: Shrimps, Kaviar(ersatz), Kings Prawn, Lachs, abwechselnde Fisch- und Fleischmenüs wurden genauso dargeboten wie diverse Salate, kalte und warme Vorspeisen, diverse Kalorienbomben als Dessert bzw. Eis. Vermisst habe ich in der Beilagenabteilung allerdings frisches Gemüse. Eine Dose Erbsen oder Karotten kann man sich schliesslich daheim auch aufmachen...... Aber wenn man sieht, wieviele Teller nur mit Pommes Frites, Kotelette oder Pasta durch die Gegend wanderten, dann bin ich mir nicht sicher, ob das unbedingt ein Ansporn zu höheren Weihen der Küche dienlich ist?? Griechische Spezialitäten nämlich muss man direkt suchen.... Morgens: Was man von einem internationalen Hotel zu erwarten hat! Eier in allen Variationen, Wurst, Käse, Marmelade und Co, Joghurts und Cerealien in diversen Sorten, Säfte, alle zwei Tage Prosecco .... eigentlich alles komplett. Nur der Kaffe dürfte die Bohne nur am Rande gestreift haben und war somit unter jeder Kritik!
Service? Naja! Wohlmöglich ist die Brigade der vielen Helfer und Helfershelfer zum Ende der Saison schon ziemlich ausgepowert? Die Freundlichkeit, die ich eigentlich von einem Haus mit diesem Niveau erwarte, fand ich eigentlich nur im Spa! Eher lausiger Natur war allerdings der Service im Hauptrestaurant. Zwar wurden die Getränke rasch gestellt, einem die Brotauswahl präsentiert .... tja, und dann passierte mitunter gar nichts mehr. So ist es mir passiert, dass von der Suppentasse bis zum Dessertteller alles schön aufgereiht bis zum Ende auf meinem Tisch stand ..... Tische abräumen scheint in der Beliebtheitsskala der Kellner ziemlich weit unten zu stehen?? Ein Manko, was sich selbst mit Trinkgeld nicht beheben lassen konnte! Ansonsten würde ich sagen: Mann/Frau war stets bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden!
Das Hotel liegt verlassen zwischen den Ortschaften Mastichari und Marmari. Wer also Halligalli-Urlaub machen möchte, der ist hier völlig falsch! Es gibt zwar Busverbindungen in alle Richtungen (Haltestelle ca. 10 Minuten vom Hotel), jedoch gibt es speziell am Abend keine Verbindung nach Kos-Stadt. Eine Taxifahrt dorthin kostet ca. 18 Euro / pro Strecke. Mastichari und Marmari lohnen sich wegen etwaiger kulinarischen Höhepunkte oder exclusiven Nightlife nicht wirklich. Der eigene Hotelstrand liegt quasi vor der Nase und war selbst noch im Oktober ziemlich gut gefüllt. Empfehlenswerter ist es, sich per Bus, Mietauto oder sonstigem fahrbaren Untersatz an einen der zahlreichen anderen Strände (und davon hat Kos nun wirklich reichlich - und wirklich sehr schöne!!) zu bewegen. Einkaufsmöglichkeiten sind sowohl in der Hotelanlage, als auch in der unmittelbaren Umgebung ausserhalb zu finden. Jedoch sind die Preise natürlich mit einem "Strafaufschlag" versehen, für all jene, die während des Urlaubes nur vom Hotelzimmer zum Strand und wieder zurück gehen. Den besten - und auch günstigsten (!) - Supermarkt fand ich an der Einfallsstrasse nach Tigaki! Dort kann man auch zu moderaten Preisen nette Mitbringsel für Daheimgebliebene erwerben (Alkoholika, Honig etc.).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pools für Klein und Gross sind ausreichend vorhanden, Liegestühle, Sonnenschirme ebenfalls. Könnte allerdings zur Hauptreisezeit durch "Liegestuhlbesitzermaffia" etwas knapp werden?? Kleiner Nachteil bei den Pools: sie sind nicht beheizt, so dass im Oktober das Vergnügen wirklich zur ultimativen Erfrischung gerät! Sportler können sich so richtig austoben: Tennis, Fitnesscenter (mit Sauna und Whirlpoollandschaft), umfassendes Sportanimationsprogramm, Fahrrad- bzw. Mountainbikeverleih ..... alles da, was man so braucht! Und was ich als sehr angenehm empfand: die Animation war gottlob völlig unaufdringlich! Wer wollte, musste sich einfach zur bestimmten Zeit am bestimmten Ort einfinden - keine Belästigung der Gäste also! Kinderclub und Babysitting sind ebenso vorhanden, kann jedoch von mir nicht bewertet werden, da nicht in Anspruch genommen. Sehr schön ist auch der Spa-Bereich. Der Eintritt kostet allerdings 20,- Euro, dafür sind Wasser, Obst und eine Körper-Algenpackung inklusive. Ebenso Erholung pur bewirken die Massagen. 75 Minuten Aromatherapie z. B. kosten 58,- Euro. Am Abend findet man im Theater Amüsement in Form von Playback-Darbietungen des Animationsteam (eigentlich recht gut, habe schon weitaus Schlechteres gesehen) bzw. Kinovorführungen. Oder aber man nimmt einen Drink in der Loungebar ein, wo angenehme Barmusik live gespielt wird. Ansonsten kann man auch im Nightclub bis in die frühen Morgenstunden sein Stehvermögen beweisen. Wer Zugang zum WWW sucht: auch dies ist möglich, entsprechende Karten können bei der Rezeption zu 8,- Euro / Stunde gekauft werden.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Alleinreisend |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ralph |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 3 |

