Paradisus by Melia Bali

Wir waren im Oktober 2005 auf Bali, zwei Wochen nach den Bombenanschlägen in Kuta und Jimbaran. Nach einer einwöchigen Rundreise auf Bali und Lombok haben wir uns zwei Wochen Badeurlaub im Melia Bali in einer Junior Suite gegönnt. Die Rundreise "Faszinierendes Bali und verträumtes Lombok" mit Meiers war sehr interessant und schön. Leider waren unsere Guides der schlechten Aussprache wegen manchmal kaum zu verstehen und uns gingen damit eine Menge wissenswerte Infos verloren. Andere Gäste hatten aber besser verständlichere Guides. Die Insel kann man auch gut mit einem Taxi erkunden. Man sollte aber darauf achten, einen Fahrer mit Lizenz zu finden, sonst kann es bei einer Kontrolle teuer werden. Das Melia Bali in Nusa Dua ist ein sehr schönes Hotel mit einer traumhaften Anlage. Die vier Häuser sind jeweils vierstöckig, wobei die oberen beiden Stockwerke zusammen jeweils eine Junior Suiten sind. Neben den Standardzimmern und den Junior Suiten gibt es noch zehn Villen für den exklusiven Urlaub. Für die Villen gibt es den Villas Club mit eigenem Frühstücksbereich, Pool und Strand. Da wir die Junior Suite über Meiers gebucht hatten, durften wir auch den Villas Club mitbenutzen. Das war sehr angenehm, da dort die Liegen am Strand etwas weiter auseinander stehen und es ruhiger ist. Die Händler, die es wie an allen Stränden gibt, dürfen sich nur am unteren Strand aufhalten und nicht oben an den Liegen und sind auch nicht sehr aufdringlich. Einkaufen kann man aber auch gut in den vielen kleinen Läden außerhalb der Nusa Hotelzone (ca. 10 Minuten zu Fuß). Dort finden sich auch nette Restaurants. Die Wasserhöhe (auch bei Flut) schwankt sehr stark. Als wir ankamen, war das Wasser bei Flut etwa 1,50m hoch, nach einigen Tagen nur noch 50cm (wohlgemerkt bei Flut). Zum Schwimmen konnte man dann nur noch in den Pool gehen. Andere Gäste haben erzählt, dass das Wasser zu anderen Zeiten über zwei Meter höher kam. Der Sand ist wie auf deutschen Kinderspielplätzen, also nicht so fein wie in der Karibik aber auch nicht kieselig wie teilweise am Mittelmeer. Im Norden Balis ist der Sand (da vulkanisch) oft dunkel, im Süden eher hell (aber nicht karibisch weiß). Die Restaurants im Hotel sind alle gut, die Preise sind für den Landesdurchschnitt allerdings hoch (ca. 15 EUR pro Person für ein Abendessen), für deutsche Verhältnisse aber im Vergleich zur Qualität der Speisen immer noch günstig. Außerhalb des Hotels kann man sehr gut und bedeutend günstiger essen. Wir haben verschiedene Restaurants ausprobiert. Unser Lieblingsrestaurant war das La Scala in Tanjung Benoa (0361 775605). Es gibt einen Pick-Up Service, supernettes Personal und sehr leckeres Essen. Wir hatten nur Übernachtung und Frühstück gebucht und waren damit sehr zufrieden. Das Frühstücksbuffet im Hotel ist sehr reichhaltig und die Qualität der Speisen ist gut. Der Frühstücksbereich für die Villas Club Gäste ist natürlich weniger voll, bietet auch ein reichhaltiges Buffet und natürlich noch extra Service und viele angenehme Kleinigkeiten. Das Personal im Hotel ist sehr freundlich und höflich, wie eigentlich alle Balinesen, die wir kennen gelernt haben (außer ein paar wenigen in Besakih, die sich dort als Guide aufdrängen). Das große Problem des Hotels ist aber die Klimaanlage. Sie ist für die Häuser absolut unterdimensioniert. Viele Zimmer sind feucht und die Kühlleistung reicht gerade aus, um halbwegs angenehme Temperaturen zu erzeugen. Wer auf 20 Grad Zimmertemperatur steht, wird hier schwitzen. Die Feuchtigkeit in den Zimmern hat bei uns nicht (wie bei anderen Gästen) zu Schimmelflecken geführt, aber die Möbel, das Bett und auch die Kleidung war immer klamm und es riecht muffig im Zimmer. Wir haben uns noch drei andere Junior Suiten zeigen lassen, aber sie waren alle feucht, so dass wir unsere ursprüngliche behalten haben. Vielleicht ist das vorwiegend ein Problem der Junior Suiten, da das normale Standard-Zimmer einer Bekannten (sie war zu gleichen Zeit dort wie wir) nicht gemufft hat. Vielleicht ist es aber auch einfach Glücksache, welches Zimmer man bekommt. Jedenfalls haben wir uns auf Anraten der Reiseleiterin von Meiers einen Entfeuchter vom Hotel geben lassen (wir mussten einen Tag darauf warten, offenbar gibt es nicht so viele). Das Gerät hat dann in etwa 4 Stunden 2-3 Liter Wasser aus der Luft geholt und das die ganzen 14 Tage lang. So wurde es dann um Einiges besser. Trotzdem blieb der muffige Geruch. Wer das Hotel besuchen möchte, sollte sich also frühzeitig um einen Entfeuchter bemühen. Die anderen Hotels, die wir auf unserer Rundreise besucht haben, hatten dieses Problem übrigens alle nicht. Allerdings waren es auch keine so großen Häuser. Aufgrund der Bombenanschläge hatten viele Gäste ihren Urlaub auf Bali storniert. Daher war es überall sehr leer. Das Melia Bali war etwa zu 50% ausgebucht, die Nachbarhotels vielleicht zu 30%. Das war für uns Gäste natürlich angenehm, für die Balinesen ist das aber eine Katastrophe. Auf Lombok mussten schon einige Hotelanlagen schließen und in den Restaurants in der Umgebung von Nusa Dua waren wir teilweise die einzigen Gäste. Das Hotel wird wohl hauptsächlich von Australiern, Japanern, Deutschen, Schweizern und Engländern besucht. Die Angestellten sprechen alle englisch, es gibt zusätzlich deutschsprachige und japanische Gästebetreuer. Fazit: Bali und Lombok sind auf jeden Fall eine Reise wert. Das Melia Bali war das schönste Hotel, das wir dort besucht haben und wen die Feuchtigkeit in den Zimmern nicht stört, der kann dort einen absoluten Traumurlaub verleben. Wir empfehlen aber auf alle Fälle eine Rundreise, es gibt so viel von den Menschen, der Kultur und Religion und der schönen Landschaft zu sehen und zu lernen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand