Paradisus by Meliá Fuerteventura

Einsames 4 Sterne Hotel direkt am Strand gelegen. 8 Etagen, typischer grosser 70-ger Jahre Hotelkomplex. Nichts also für Architektur-Liebhaber. Sehr schöne Gartenanlage! Verpflegung möglich: nur Frühstück, Halbpension und All Inclusiv. Als All In Gast musste man ein hübsches knallrotes Platikarmband tragen und ständig vorzeigen. Die Gästestruktur wechselte in den 2 Wochen: zum Teil sehr viele Kinder, zum Teil sehr viele sehr viel ältere Gäste (ab 60 aufwärts). Einige "Kegel-Club-Gäste", die man ununterbrochen trinkend an den Bars sah. Viele britische Gäste, auch einige Franzosen waren da. Auf Fuerteventura kann man zwei Dinge tun: in aller Ruhe entspannen und sich ausruhen oder ununterbrochen sinnlos betrinken. Touren und Ausflüge lohnen sich meiner Meinung nach nicht. Es gibt nur und ausschließlich Touristen-Zentren und die sind inzwischen richtig übel, so mit vielen bimmelnden Spielhöllen, deutschen Kneipen, Parfümerien etc. Altstädte gibts nicht. Sehenswürdigkeiten wurden wohl irgendwann mal von den Reiseveranstaltern erfunden, aber es gibt sie nicht wirklich. Was es gibt, aber da muss man einigen Fahraufwand betreiben: verschwiegene kleine Buchten, in denen man sich noch nackt sonnen kann. Aber die findet man nicht direkt neben den Hotels! :-)

Das Zimmer im Casa del Mar war schön gross und hatte Meer-Blick. Ein mittelgrosser Balkon war zum Meer ausgerichtet. Wäscheleine und zwei Stühle vorhanden. Überall Fliesen. Im Zimmer gab es eine Mini-Küchenzeile mit Mikrowelle und Kühlschrank, aber ohne Herd. Daneben eine Art Sitzecke mit 2 Sesseln und einem Sofa. Leider war der Bereich NICHT von dem Schlafbereich getrennt. Es gab zwar andeutungsweisse eine grosse Gardine, aber die war nur zur Zierde. Es handelt sich also nur um einen einzigen Raum. Das Apartment war relativ hellhörig. Geräusche der Nachbarn, welcher Art auch immer......, konnte man deutlich hören. Vom Casa del Mar Komplex bis zum Hotel und den Pools muss man übrigens weit laufen. Und Treppen gibt auf dem Weg auch diverse. Schlecht also für Behinderungen und Kinderwagen.

Zwei Speisesäle, wobei der grössere die Atmosphäre einer Bahnhofshalle hatte. Unerträgliche Lautstärke, keine lärmdämpfenden Massnahmen, wie zum Beispiel dicke Tischdecken. Der andere kleine Speisesaal hatte mehr Atmosphäre und man fühlte sich nicht wie in einer Wartehalle mit Abfertigungsschalter. Das Essen war ok, aber nichts für Leute, die gerne fettarm essen. Alles relativ fettig zubereitet. Allerdings gab es auch eine Salattheke mit ein wenig Salat. Jeden Tag (mittags und abends) konnte man Nudeln essen, jeden Tag eine warme Gemüse-Art, mindestens eine Sort Fisch und mindestens eine Sort Fleisch. Jeden Abend war Pizza im Angebot. Immer 3 Sorten Eis und einige Kuchen-Arten. Obst auch, aber sehr wenige Sorten. So richtig toll war's irgendwie nicht. Obwohl: das Sylvester-Essen (Büffet) war wirklich ganz gut!

Alle sehr sehr sehr freundlich. Vor allem Kinderfreundlich! Leider vergißt man dabei das Arbeiten. Statt zu schwätzen als Kellner wäre es nicht schlecht gewesen, auch mal die Tische abzuräumen. Oder die Kinderstühle zu reinigen. Oder ähnliches. Die meisten Service-Kräfte sprachen Deutsch. An der Rezeption haben mehrere Deutsche gearbeitet. Verständigungs-Probleme gab es nicht. Die Zimmerreinigung war ok, aber mehr auch nicht. Die Sonnencreme-Händchen auf den Spiegeln, die unser Sohn hinterließ, waren 3 Tage nach der Entstehung immer noch da. Ausserhalb der Apartmens wurde dann eigentlich noch weniger sauber gemacht. Katzen-Kacke lag 2 Tage später zB immer noch auf der Treppe. Die Reinigungs-Kräfte achteten sehr darauf, dass man nicht zu viele Handtücher erhielt. Gläser, die man im Apartment benutzte wurden nicht ausgewechselt oder gespült, sondern hartnäckig ignoriert. An Kakerlaken hatte wir nur eine einzige. Hat mich aber nicht überrascht. Denn in südlichen Ländern ist das eben so, meine ich. Die Service-Kräfte an den Bars liessen es uns merken, dass wir All Inclusiv Gäste waren: da wir die Getränke nicht bezahlten mussten und es wenig bzw. kein Trinkgeld gab, wurde man einfach gar nicht bedient oder bekam die schlechteren Cocktails. Fand ich ziemlich blöd.

Einsam gelegenes 4 Sterne Hotel direkt am Strand. Zum Meer sind es vom Hotel-Ende mindestens 500 m zu laufen (schwierig für Eltern mit kleinen Kindern). Direkt hinter dem Hotel sind kleine Mini-Buchten unter den Palmen. Wer also mal eben kurz zum Meer will, der sollte sich dringend mit den Pools anfreunden. Das Hotel ist eingebettet in eine sehr sehr schöne Gartenanlage. Es gibt mehrere Pools, wobei nur einer beheizt war und mitten im Wind lag, die anderen unbeheizt und eiskalt. Es gibt den ursprünglichen Hotelkomplex, dem eine neue Reihe von Apartments vorgebaut wurde (Casas del Mar). Von einigen der neuen Apartments kann man das Meer sehen. Ausser dem Hotel gibt es nichts. Also GAR NICHTS. Überhaupt NICHTS. Wer das weiss und viele Ruhe möchte, ist die Lage betreffend sehr gut aufgehoben. In der Nähe (30 Minuten zu Fuss am Strand) ist die Costa-Calma. Und die rückt immer näher. Spätestens in 2 Jahren wird sie das Hotel erreicht haben und dann ist es vorbei mit der Einsamkeit... Wie auf der ganzen Insel ist es am Strand extrem windig (=fuerte ventura). Super für Surfer (schlecht für Sonnen-Anbeter).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Winzig kleines Fitness-Center (mittags geschlossen bis 17 Uhr), 2 Tennisplätze. Abendunterhaltung gabs, wir verzichteten aber. Eine verschämte kleine Shopping-Ecke mit teuren Surfermässigen-Outfits (die dann von allen im Hotel getragen wurden.... Achtung, ihr modebewussten Damen! Das war ein bisschen wie Clonen....), reichlich Sonnenliegen (die NATÜRLICH) von den deutschen Gästen morgens um 7 mit Handtüchern reserviert wurden. Badehandtücher für den Pool gibts nur gegen € 15 Kaution. Netter Kinderspielplatz mit grossem Klettergerüst (das langsam auseinanderbrach). Kinder-Animationshaus mit grossem Kinder-Programm und ganz netten Animateuren. Aber was wirklich störend war: nach Weihnachten mehrte sich der Dreck um das Kinderhaus herum. Hinter dem Haus standen mehrere Tage Müllsäcke, rings herum mehrten sich die Zigaretten-Kippen und Plastik-Bechern von den Gästen. Bis zu unserer Abreise Anfang Januar wurde das nicht mehr entfernt.