Pestana Dom Joao II & Pestana Alvor Atlântico & Pestana Dom Joao Villas

Das 5-stöckige Hotel mit 240 Zimmern und 9 Suiten ist in einer weitläufigen, gepflegten Anlage mit dem Aparthotel Alvor Atlantic und 34 Bungalow-Einheiten - jeweils mit eigenen Pools - verbunden. Das Haus spricht wohl auch wegen seiner Lage ältere Urlauber an und bietet dementsprechend gute Voraussetzungen für einen ruhigen Aufenthalt. Die Nachtruhe wird auch bei offenem Fenster vom abendlichen Unterhaltungsprogramm nicht beeinträchtigt. Der geringe Geräuschpegel der Zufahrtsstraße liegt unter der Schwelle der Meeresbrandung. Der Kiosk in der Eingangshalle hat keine Tageszeitungen und auch sonst wenig zu bieten, aber immerhin gibt es dort Briefmarken. Vom angezeigten Supermarkt der Anlage ist nur noch das leere Gebäude zu sehen. Im Souterrain gibt es einen Geldautomaten. Achtung Selbstfahrer: Nebenstraßen sind an der Westalgarve oft unzureichend ausgeschildert. Städte wie Portimao wachsen rasant, und in den neuen Wohngebieten fehlen Richtungsschilder völlig. Auch die innerstädtische Orientierung ist wegen fehlender oder kaum lesbarer Straßenschilder nicht immer einfach. Über den Zugang zu Sehenswürdigkeiten sollte man sich im Zweifel vor Ort noch mal aktuell erkundigen, sonst kann man nach langer Anfahrt vor verschlossenen Toren stehen (Beispiel: Palacio d'Estoi).

Die Größe der Standardzimmer ist für 2 Personen ausreichend, der landestypisch geflieste Boden hygienisch wie das vollständig gekachelte Badezimmer. Die Schiebetüren zum Balkon und an den Einbauschränken lassen sich nur mit hohem Kraftaufwand und entsprechender Lärmentwicklung bewegen - wie man hören konnte, auch in umliegenden Zimmern - also kein Einzelfall, sondern ein Standardproblem der etwas angejahrten Einrichtung. Der Stauraum beschränkt sich auf diese Monsterschränke. Schon deshalb würde man sich ein Möbelstück mit zusätzlichen Schubladen wünschen. Das TV-Programm ist für deutschsprachige Gäste großzügig ausgelegt (ARD, ZDF, RTL, SAT, Phoenix, KIKA, DSF); da kommen Franzosen und Spanier schlechter weg.

Die Kapazität des Restaurants war für das Abendessen zwischen 19 und 21.30 Uhr in einigermaßen entspannter Atmosphäre ausreichend. Bei voller Auslastung könnte es etwas ungemütlicher werden. Mit gutem Zuspruch kann man auch als Pensionsgast schon mal einen Tisch im ruhigeren a-la-carte-Bereich ergattern, der sonst fast völlig ungenutzt bleibt. Über die Qualität der Küchenleistungen gehen die Meinungen auseinander. Es kann jedoch festgestellt werden, daß ein seriöses Angebot vegetarischer Gerichte fehlt. Die im "Vegetarian Corner" angebotenen Speisen können diesen Anspruch schon deshalb nicht erfüllen, weil auf eine sorgfältige Trennung nicht geachtet wird (man muß genau hinschauen oder vorsichtshalber verzichten). Im übrigen: Auch für Vegetarier bleibt Gemüse im Regelfall eine Beilage. Die kalten Gemüse- und Salatplatten waren entweder "naturbelassen" oder von undefinierbarem Fremdgeschmack. Das Frühstück ist reichhaltig und geht mit Sauerteigbrot auch auf deutsche Eßgewohnheiten ein. Der Service für diese Mahlzeit beschränkt sich - bei freier Platzwahl - auf Abräumen und Eindecken. Die wenigen Tische auf der Terrasse sind stark frequentiert. Auf Zuruf wird jedoch jederzeit der gewünschte Tisch neu eingedeckt (sei es nun mit oder ohne Lächeln - siehe oben). Auch hier hat der Einzelwunsch des Gastes offenbar immer Vorrang. Die Selbstbedienung mit Getränken an Automaten kann man als vorteilhafte Lösung ansehen, weil so keine Wartezeiten entstehen. Allerdings lag der dicke, unauflösliche Schaumteppich auf allen Kaffeesorten, die der Automat anbietet, für mich schon hart an der Ekelschwelle. Da bleibt dann als Alternative nur das heiße Wasser und der Teebeutel. Die Getränke-Preise im Hause sind vernünftig (kl. Bier 2,30 EUR).

Der Service ist in allen Bereichen fast ausnahmslos freundlich und effizient. Vorausgegangene kritische Bewertungen sind für mich kaum nachvollziehbar (wurde nun zu viel oder zu wenig gelächelt?). Hält man sich an die meßbaren Leistungen, liegt der Service-Standard m.E. mindestens auf gutem 4-Sterne-Niveau. Die Zimmer-Reinigung funktioniert tadellos, es gab nichts zu beanstanden. Daß beim Empfang keine Hilfe für das Gepäck angeboten wurde, ist mir auch aufgefallen. So muß der Gast eben fordern oder auf Hilfe verzichten.

Alvor hat mit dieser Anlage meines Wissens an der Westalgarve das einzige 4-Sterne-Hotel mit ebenerdigem Strandzugang (ohne Höhenunterschied) aufzuweisen. Dafür würde mancher auch reale Nachteile in Kauf nehmen, aber die gibt es nicht. Die Entfernung vom Faro Airport (ca. 75 km) ist angesichts der Autobahnverbindung mit dem Mietwagen kein Problem. Zur neuen Strandpromenade von Alvor wende man sich von der Hotelausfahrt nach links. Der alte Ortskern erscheint wenig attraktiv - dies ohne Bewertung eventueller Lokalitäten für die Abendunterhaltung.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das vielfältige und gleichzeitig unaufdringliche Animationsangebot gliedert sich in die Bereiche "Sport" und "Kunst" und reicht von der Gymnastik über Volleyball bis zur Seidenmalerei im Rahmen eines Wochenprograms mit festen Tageszeiten für die einzelnen Disziplinen. Der Außenstehende bekommt davon nichts mit. Die tägliche Abendunterhaltung in der "Fürsten-Bar" besteht aus professioneller und auf das ältere Publikum zugeschnittener Pop- und Tanzmusik (kein Hip-hop oder Techno) wöchentlich wechselnder Bands (z.B. Duo mit Synthesizer, Gitarre und Gesang) und einer überwiegend weniger professionellen "Showtime". Besonders peinlich war der Auftritt einer Gruppe mittelmäßiger Kampfsportler mit dem heillosen Versuch, Komik zu produzieren (der Clown ist lustig und niemand lacht). Aber das ist jeweils in einer halben Stunde ausgestanden. Pooltücher erhält der Gast vor Ort - täglich frisch - gegen die auf seinen Namen ausgestellte Karte, braucht sie also nicht herumzutragen. Der saubere, lange Strand führt flach ins bewegte Meer. Spektakuläre Sandsteinformationen bieten dem Strandspaziergänger Unvergleichliches fürs Auge und die Fotolinse.