- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das sauber gehaltene Hotel soll angeblich 2004 in Betrieb gegangen sein. Die Lage ist gut, ruhig, aber das Gebäude ist hellhörig. Drei Aufzüge sorgen für schnellen Transport durch die Stockwerke. Einen Leihwagen darf man kostenlos in der hoteleigenen Tiefgarage abstellen. Die tagsüber relativ häufigen Shuttlebusfahrten vom Hotel in die Stadt Funchal und zurück sind ebenfalls kostenlos und sehr praktisch. Es fahren große Busse, so dass niemand zurückgelassen werden musste, der mitfahren wollte. Der Bereich um das Hotel herum ist schön angelegt und nur durch einen Zaun und den öffentlichen Gehweg vom Meer getrennt, das etwa 20 m unterhalb einer Klippe Wellen schlägt. Das Gebäude selbst in schon ein ziemlich großer Brocken, der aber gegliedert ist und sich ganz gut in die Hotelgegend am westlichen Rand von Funchal einfügt. Gleich in der Nähe - vielleicht 500 m zu Fuss entfernt - ist ein kleineres Einkaufszentrum (Forum) mit allerlei Geschäften, auch ein gut sortierter Lebensmittel-Supermarkt ist vorhanden. In die Stadtmitte zu Fuß zu gehen ist für trainierte sicher möglich, doch den allermeisten - und da gehöre ich auch dazu - zu weit. Etwas weiter entfernt gibt es noch das "Madeira Shopping" - dort ist mehr Auswahl geboten, aber ohne Auto kommt man da nicht hin - zu weit. Wir hatten Halbpension und ein Zimmer mit Meerblick gebucht. Die Gäste-Nationalitäten waren hauptsächlich Engländer und Deutsche, aber auch Franzosen, Schweizer, Holländer und Finnen, sowie - entweder Portugiesen oder Spanier - ich kann das sprachlich nicht so gut unterscheiden. Zwei Familien hatten recht wohlerzogene Kinder dabei, war überhaupt kein Problem. Der Altersdurchschnitt bewegte sich schon in der Mehrzahl jenseits der Vierzig, aber es waren auch jüngere Leute dabei. Musikunterhaltung mit Alleinunterhaltern oder zu Zweit (Sängerin) gab es fast jeden Abend, mal mehr und mal weniger künstlerisch gekonnt, doch hauptsächlich auf die ältere Generation abgestimmt. Wellnessangebote waren für uns kein Thema, aber hier wurde auch etwas angeboten, das entspricht ja irgendwie dem Stil der Zeit. Handy geht sehr gut überall im dicht besiedelten Bereich, es steht 3G auf dem Display. Das Zimmertelefon hab ich nie benützt. Das Wetter war Ende April/Anfang Mai nicht sehr warm - und wenn es starken Wind gab, wurde es ziemlich frisch. Geregnet hat es nur hie und da und nie sehr lange, aber ich hätte drei-vier Grad mehr vertragen, mehr wie 20 hatte es nie und das nur in geschützten Gebieten in Funchal. Für die botanischen Gärten und Wanderungen war das aber ganz in Ordnung, da ist große Hitze auch nicht gewünscht. Man muss aber bedenken, dass viele Wandergebiete sich in größeren Höhenlagen befinden - so um die tausend Meter oder mehr und da darf man dann winddichte Jacken und eine Mütze keinesfalls vergessen, genauso wenig wie dicke Schals und evtl. leichte Handschuhe. Wie man mir sagte, ist aber Ende Mai dann das warme Wetter da - eine leichte winddichte Jacke -am besten mit Kapuze- sollte aber im Reisegepäck nicht fehlen. Was bei vielen Urlaubsgästen gar nicht bekannt ist: Palheiro Gardens, am Ostrand von Funchal etwa auf der Höhe von Monte. Die meisten kennen zwar den Jardim Botanico in Funchal, da treten sich deshalb auch oft die Leute auf die Füße. Palheiro Gardens (auch Blandy's Garten) ist weitläufig und natürlich und man hat dort viel Platz. Im Frühjahr ein Blumen- und Blütentraum. Eintritt zehn Euro. Aber die sind es wert. Man kann dort im Park an der Grenze zum Golfplatz in einem netten Häuschen schön Kaffee oder Tee oder Fuchtsaft trinken, es gibt eine gute Kuchenauswahl. - Noch ein Tipp. Direkt neben dem Hotel an der Uferpromenade gibt es ein Cafe, an das ein wunderschöner Garten angeschlossen ist, in den man dann hineindarf (kostenlos), wenn man im Cafe was verzehrt oder getrunken hat. Einfach bei der Bedienung nachfragen, die lässt einen dann in diesen Garten gehen. Fotoapparat nicht vergessen - zumindest Pflanzenliebhaber finden dann jede Menge Motive. Der Garten ist wunderschön angelegt. Die Frage ist abschließend, ob ich das Hotel weiterempfehlen kann. Also das ist nicht leicht zu beantworten. Von einem 5-Sterne-Hotel hätte ich manches anders erwartet, z.B. das Speisenangebot und die Zubereitung. Die Zimmergröße wiederum war schön, aber das Zimmer selbst hätte eine Renovierung vertragen. Die Hellhörigkeit zu den Nachbarräumen nervt etwas. Ich geh eigentlich gern zehn Tage in Urlaub, doch nach einer Woche hätte ich nichts dagegen gehabt, mal ein anderes Quartier auszuprobieren. Also kann ich das Hotel weiterempfehlen? Jein. Ich würde mir nächstes Mal was anderes, kleineres, persönlicheres suchen, auch wenns etwas mehr kosten sollte. Und auf alle Fälle zusehen, nach Madeira einen Direktflug von Deutschland aus zu buchen. Man spart sich dadurch Stress, die Landung und den Aufenthalt am Lissaboner Flughafen, und natürlich auch Zeit, denn zwei-drei Stunden können locker bis zum Anschlussflug vergehen. Bei uns hat die portug. TAP ihre Passagiere früh um sechs am Münchener Flughafen stehen lassen, ist also gar nicht gekommen, es gab den sparsamen Hinweis seitens der Lufthansa (als Star Alliance Partner) dass die Maschine statt um 6 Uhr 10 erst um 12 Uhr 40 geht . Das ist besonders toll, wenn man schon um 4 Uhr früh am Flughafen stehen muss. Für die 9 Stunden bis zum Abflug gabs einen lumpigen 7 Euro Gutschein für ein Frühstück. Das man natürlich für 7 Euro nicht bekommt, und das weiß jeder, der schon mal sowas am Flughafen bestellt hat.
Die Zimmergröße (wir hatten eins mit frontalem Meerblick) war ausreichend groß, man konnte sich im Raum bewegen und fühlte sich nicht eingezwängt, es war ein kleines Sofa, ein runder Tisch, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein weiterer Sessel im Raum. Eine Art Kommode versteckte den Kühlschrank und oben drauf war Platz für den Fernseher, der zwar kein großes Bild hatte, aber auch kein winziges, war also brauchbar, wenns auch noch ein Röhrengerät war. An deutschen Programmen hab ich das ZDF gefunden (die ausgedruckte Senderliste stimmte nicht mehr) und dachte mir, bei soviel deutschen Gästen könnte doch das Sender Angebot ruhig etwas größer sein. Naja, es reichte, wir waren wenigstens informiert. Ein geräumiger Schrank gegenüber dem Bad mit vielen Kleiderbügeln war in Ordnung, drin war auch der programmierbare Safe - eine gute Sache. Vermisst haben wir sehr ein paar Garderobe - Haken am Eingang. Warum da noch keiner vom Hotel drauf gekommen ist, dass es eine nützliche Sache wäre, getragene Garderobe erstmal außen aufzuhängen und nicht immer gleich alles wieder in den Schrank zu verfrachten. weiß ich auch nicht. Geht jedenfalls nicht, es sind null Haken da gewesen. Das Badezimmer hatte Dusche und Wanne, sowie Bidet und natürlich Toilette, der Raum war angenehm groß. Der Teppich im Wohnraum war leider gut befleckt, da könnte man, liebes Hotel, vielleicht doch mal eine gründliche Reinigung probieren! Dieser verschmutzte Teppich hat uns gestört. Was auch gestört hat: Abends wird auf jedem Balkon automatisch eine Deckenlampe zentral eingeschaltet: Wenn man das nicht möchte, hat man Pech gehabt. So gegen Mitternacht gehen die Lichter wieder automatisch aus. Man muss dann vorher die dicken Vorhänge zuziehen, wenn einem das stört. Also gemütlich war es nicht abends auf dem Balkon, mit dieser Blendlampe an der Balkondecke. Aber das Hotel möchte vielleicht eher, dass die Gäste nicht auf dem Balkon sitzen, sondern unten an der Bar sitzen und Zeche machen. Trotzdem sind geschmackvolle Stühle und ein Tisch auf dem Balkon zu finden. Leider gibt es keine Möglichkeit, dort mal ein Hemd, das man ein wenig mit Rei in der Tube bearbeitet hat, aufzuhängen. Auch hier geht ein Haken ab. Aber vielleicht ist das ja alles Absicht, und man möchte natürlich, dass der Gast alles gegen Gebühr dem Laundry-Service zum Waschen überlässt. So nun hätten wir noch das Bett und die Beleuchtung: Es gibt genügend angenehme Möglichkeiten, das Zimmer schön zu erhellen, Wandlampen, Stehlampe, große Nachttischlampen...passt. Die Matratze vom Bett hätte war für mein Gefühl schon etwas abgenützt, und ein Austausch wäre eine gute Sache. Zwei Kopfkissen pro Bettseite gingen in Ordnung, man konnte in aufgesetzter Haltung so noch schön im Bett lesen, und zum Schlafen hat man dann halt ein Kissen auf das Sofa gelegt, wenn man niedriger schlafen wollte. Die Zudecke war von guter Qualität, warm, groß genug. Im Zimmer war in die Trennwand zwischen Schlafraum und Bad ein großer Spiegel eingelassen, der beleuchtet werden konnte. Zwei Nachtkästchen mit Schublade standen neben dem Doppelbett. Da das Bett keine Holzumrahmung hatte, war keine Kuscheltime angesagt, denn dabei hätten sich die Matratzen auseinander bewegt (da kein Holz - oder Metallrahmen außenrum) und man wäre in eine tiefe Spalte abgerutscht. Nicht gut für Honeymooner. - Also man kann gegen das Zimmer nicht viel sagen, es war soweit ok, bloß dieser befleckte Teppichboden war keine Freude, und die Matratzen sollte man auch mal austauschen - wie schon erwähnt, es handelt sich immerhin um ein 5-Sterne - Hotel! Und eine bauseits bessere Geräuschisolierung wäre auch kein Fehler gewesen. Wenn der Nachbar in der Früh um sieben zu seinem Flieger muss, dann wird er sich möglicherweise um vier Uhr die Haare föhnen. Dann haben sie, lieber Leser, ausgeschlafen. Zwangsweise.
Tja, ich kann da nur den Speisesaal mit dem Morgen- und Abendbüffet bewerten. Andere Restaurants gibt es auch, aber wer Halbpension gebucht hat, wird in diesem Hauptraum zur Essenseinnahme erwartet. Ich habe das auf den ersten Blick reichhaltige Essensangebot nicht besonders ansprechend gefunden, kaum gewürzt, es hat langweilig geschmeckt, die Nachspeisen waren zwar schön anzusehen, aber in der Hauptsache sahnig-fett, es gab aber auch etwas Käse und trockene Kuchen. Allerdings gab es immer frisches Obst, auch morgens zum Müsli konnte man sich bedienen. Dreimal musste ich in den zehn Tagen meines Aufenthaltes die Tassen mit der Serviette nachreiben, da sie nicht richtig saubergespült waren. Einmal gab es gegrillte Rindfleischstücke, die waren nur zwei Millimeter außen durch, innen waren die Fleischstücke fast roh. Es gibt immer auch Fischgerichte, doch auch hier kommt geschmacklich Langeweile auf. Ähnlich bei den Frühstücksmarmeladen: Auf den ersten Blick gibt es eine nette Auswahl von ca. fünf Sorten, aber hauptsächlich süß, kaum mit Fruchtgeschmack. Nutella gibts auch, wenn man nicht zu spät beim Frühstück ist. Wir haben am ersten Abend eine Flasche Wein geordert, einen Rosee, der zwar keine Spitzenklasse, aber trinkbar war, doch auf der Rechnung wurde er mit 20 Euro berechnet, das war happig. Sowas in der Richtung haben wir im Supermarkt für vier Euro gefunden, vom gleichen Hersteller. Auch für Bier und Wasser wird gut abkassiert. Bei einem Teil der Bestuhlung im Restaurant ist der Bezug derart verschlissen, dass man sich schon fragt, ob das mit fünf Sternen vereinbar ist. Man wird ja platziert und muss am Anfang warten, bis jemand kommt - meistens der Maitre - und einen an den von ihm gewählten Tisch führt. Wir waren ab und zu nicht so einverstanden mit der Tischwahl, haben dann auch ein Alternativangebot bekommen. Bei schönem Wetter konnten wir das Frühstück auch draußen einnehmen, das war nett. Einen landestypischen Küchenstil konnten wir nicht unbedingt ausmachen, es gab für die Engländer ihren Bacon und Baked Beans und Eier und Champignons usw. , es gab auch Semmeln - mit Vollkorncharakter - man konnte gut variieren - nur, wie erwähnt, der Geschmack war nicht so der Hit. Selbst der schwarze Tee, den wir meistens morgens hatten, schmeckte nur eins: Billig. Ich weiß, wie ein guter schwarzer Tee schmecken muss - das Beutelzeug, was da aufgebrüht wird, ist nichts besonderes und schmeckt auch so. Das Personal ist flott, höflich, benützte Teller werden zügig weggeräumt, da kann man nichts sagen. Verkehrssprache im Essbereich ist einwandfrei Englisch, nur der Chef spricht auch Deutsch. Das Englisch von anderen ist aber auch nicht immer belastungsfähig, hab ich festgestellt, man darf wahrscheinlich nur von ein paar Dutzend Wörtern ausgehen. Am Empfang - der Rezeption - ist das natürlich anders, da wird Englisch sehr flüssig parliert, und zumindest eine Dame radebrecht einigermaßen verständlich in Deutsch. - Wenn man fragt, ob man Deutsch oder Englisch sprechen soll, ist immer Englisch gewünscht worden. Mich hat das keineswegs gestört, doch bei soviel deutschen Gästen wäre hier noch Raum für Verbesserungen.
Das Personal ist freundlich, spricht aber nur - bis auf Ausnahmefälle - unzureichend Deutsch - wer gut Englisch kann, ist hier einwandfrei im Vorteil. Zimmerreinigung hat gut funktioniert, es kam sogar abends noch jemand regelmässig vorbei und hat nachgefragt, ob alles passen würde. Drei Hemden hab ich zur Wäscherei gegeben, kamen sauber auf Drahtbügeln gebügelt am nächsten Tag zurück, das hat 12 Euro gekostet. Eine neue Fernbedienung wurde angefordert, da das alte Teil bei einigen Tasten nicht mehr verwendbar war. Das war kein Problem.
Ruhige Lage des Hotels im "Hotelviertel" von Funchal, Geschäfte in der Nähe zu Fuß erreichbar, auch Lokale, das Meer ist direkt daneben, durch den Hotelgarten und einen Fußweg getrennt. Wer Funchal kennt, weiß aber, dass es da keinen Badestrand gibt. Das Hotel steht auf einer Klippe und nach dem Hotelgarten und dem "Lido" zum auf- und abflanieren geht es 20-25 m hinunter zu den Wellen - besser: "ginge es", ein Zaun soll wohl leichtsinnige oder alkoholisierte Spaziergänger in der Dunkelheit davor schützen, abzustürzen. Naja, das macht dort schon Sinn, denke ich mir.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Ich möchte das Thema "Internet" erwähnen. Man kann im Zimmer die Telefone mit Ethernet-Kabeln anzapfen (es ist eine Buchse an der Seite des Telefons) und hat dann Internet, hat mir ein Herr der Rezeption erzählt. Da ich keinen Laptop oder Netbook oder Ipad dabei hatte, habe ich für eine Stunde vier Euro gezahlt und durfte dann an einem der beiden Computer in der Nähe des Eingangsbereichs Platz nehmen und mich einloggen. Doch oh Schreck, die Computer waren wahrscheinlich genauso alt wie das Hotel - jedenfalls Freude kam da keine auf, ein PC war etwas flotter, aber der andere schnarchlangsam - absolut unbrauchbar für heutige Anforderungen. Es war zwar alles sauber und gepflegt, TFT-Bildschirme standen auch da (17 Zoll) aber man konnte nicht mal im Internet gefundene PDF - Dateien aufmachen. Es war kein PDF Reader drauf. Die rechte Maustaste ging auch nicht, war offensichtlich gesperrt. Meine Empfehlung an Gäste: Eigenes Gerät mitnehmen, die PCs für die Gäste sind eine Zumutung. Ich konnte lediglich meine Mails lesen, mit Attachments gabs aber schon Probleme. Wollte in die Heimatzeitung online reinschauen, aber das war nix, denn die hätte ich ja erst als PDF runterladen müssen. Ich verstehs nicht, warum ein Hotel da heutzutage nicht mehr auf Zack ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im April 2012 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reinhard P. |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 2 |