Quinta Dos Oliveiras

Eine kleine, sympathische Quinta (Landhaus) mit 14 Zimmern, umgeben von einem sehr gepflegten und geschmackvollen Garten. Genau das Richtige für ruhesuchende Individualurlauber. Der kleine Pool war sauber und gepflegt. Die wenigen Liegen und Schirme am Pool sind ausreichend, da tagsüber meist alle Gäste ausgeflogen sind. An unserem einzigen Pool-Tag hatten wir den Pool komplett für uns allein. Das Frühstück wird direkt am Pool in der Morgensonne serviert - einfach traumhaft. Der Küchenraum mit Kühlschrank, Mikrowelle, Geschirr usw. ist jederzeit frei zugänglich, so dass man sich abends sein Essen selbst zubereiten kann. Entnommene Getränke werden einfach angeschrieben. Es herrscht großes Vertrauen zu den wenigen Gästen, was wir sehr angenehm fanden. Gäste sind überwiegend Deutsche, vereinzelt auch Briten. Der Zustand des Hotels ist gut, wenn auch etwas in die Jahre gekommen. Es gibt einen eigenen Parkplatz, der (wie das ganze Hotel) von einem kameraüberwachten, automatischen Tor verschlossen ist, welches allerdings mitunter nicht funktioniert hat. Angst vor Dieben braucht daher niemand zu haben. Insgesamt ist das Hotel empfehlenswert, weil das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Für Familien mit kleinen Kindern oder Pauschalzombies mit AI-Mentalität ist das Hotel aber nichts! Wer seinen Urlaub gern selbst organisiert und Wert auf etwas Individualität legt, wird an diesem Hotel seine Freude haben. Für die Strandbesuche am besten gleich einen Sonnenschirm kaufen und große Badetücher mitnehmen, die Gebühren für Liegen sind mit 10-13 Euro/Tag kein Schnäppchen. Mietwagen ist für die gesamte Urlaubsdauer absolute Pflicht, am Flughafen Faro gibt es reichlich Auswahl (wir haben von Deutschland aus gebucht). Handy-Erreichbarkeit durchweg sehr gut.

Wir hatten ein kleines (das kleinste?) Zimmer 101 mit Mini-Terasse, das zudem durch die kleinen Fenster noch ziemlich dunkel war. Wir konnten einen Blick in andere Zimmer erhaschen - diese waren heller und größer. Da wir aber den ganzen Tag unterwegs waren, hat es uns nicht allzu sehr gestört. Gut: Terassentür und Badfenster sind mit Fliegengitter versehen. Obwohl wir mit der Rückwand an der Rezeption lagen, war aus dem Hotel selbst nichts (!) zu hören. Dafür gabs fast jede Nacht Außenbeschallung, wofür das Hotel selbst allerdings nichts kann: Laut bellende/jaulende Hunde und merkwürdige Vogellaute (?) haben uns mehrfach gezwungen, die Terassentür zu schließen, obwohl wir nicht lärmempfindlich sind. Frühmorgens kräht zudem noch ein Hahn. Man ist halt auf dem Land :-) Das Bett war groß und sehr bequem (ein Zusatzkissen wäre schön gewesen). Im Kleiderschrank gabs einen Safe, den wir aber nicht genutzt haben. Das Fernsehprogramm ist auf deutsche Gäste ausgelegt (8 deutsche Sender). Die Klimaanlage haben wir nur abends kurz zur Abkühlung der Raumluft genutzt. Das Mobiliar ist geschmackvoll, allerdings in die Jahre gekommen (Kratzer/Knarzen/Wackeln). Einen spakigen Duschvorhang, eine angenagte Toilettenbrille und einen vermackten Wasserhahn zu ersetzen kostet nicht die Welt, dafür gibts Punktabzug. Einen Tag gabs kein warmes Wasser. Die Handtücher waren schon ziemlich "dünn" gewaschen. Nichts zu bemängeln gabs bei der Sauberkeit: Tägliche und gründliche Zimmerreinigung mit (auf Wunsch) täglichem Wechsel der Handtücher. Alles wirklich einwandfrei!

Frühstück wird von 8. 30 bis 10. 30 Uhr direkt am Pool in der Morgensonne angeboten - herrlich. Maria füllt auch bis kurz vor Ende alles stetig auf. Das Frühstück selbst war für portugiesische Verhältnisse gut. Das Basisangebot bestand aus Brötchen, Brioche, Toast, Vollkornbrot, 2 Sorten Marmelade, Honig, 2 Sorten Wurst, Schnittkäse und 3 Sorten Müsli/Cornflakes. Getränke: Kaffee, diverse Teesorten, (Chemie-)Saft. Der Kaffee war heiß und schmeckte gut. Darüber hinaus wurden jeden Tag 1-2 Goodies angeboten, z. B. Eier in allen Variationen, Pfannkuchen, Kuchen, Obstsalat oder frische Früchte. Schwachpunkte: Der Chemiesaft und das auf Dauer eintönige Angebot an Wurst, Käse und Marmelade. Nutella wär auch nicht schlecht gewesen. Dienstags gibts für 18 Euro p. P. ein abendliches Barbecue für die Gäste, an dem wir aber nicht teilgenommen haben.

Bis auf die muffige Begrüßung (die Hotelchefin Cristina war nicht zugegen und die Aushilfe sprach nur sehr schlecht englisch) ging es durchweg freundlich und zuvorkommend vor. Mit Englisch konnte man sich überall verständlich machen. Das ganze 5-köpfige Team macht seine Sache gut. Wie man auf Sonderwünsche reagiert, wissen wir aber nicht (wir hatten keine). Die Zimmer werden täglich sehr gründlich gereinigt. Der Garten wird von einem ausgeklügelten System bewässert und sah auch im September noch grün und gepflegt aus. Großartige Serviceleistungen wie Shuttlebusse oder Kinderbespaßung o.ä. gibt es in solch kleinen Hotels allerdings nicht.

Das Hotel liegt etwas abgelegen an der Landstraße zwischen Lagoa und Carvoeiro an einem Feldweg. Von der Autobahn ist es sehr gut zu erreichen (Fahrzeit von Flughafen Faro ca. 40 Minuten). Nach Lagoa sind es vom Hotel aus etwa 1-2 km, nach Carvoeiro 3-4 km. Supermärkte sind notfalls auch zu Fuß zu erreichen, alles andere ist nur mit dem Auto oder Fahrrad machbar. Die unmittelbare Umgebung des Hotels ist hässlich (Brachland mit Schuttabladeplätzen), davon sieht man innerhalb der Anlage dank der großen Hecken aber nichts. Es gibt keine weiteren Hotels in der Nähe. Die Region um Carvoeiro mit ihren zahlreichen wunderschönen Badebuchten macht die dürftige Hotelumgebung locker wieder wett, weil sie von Großhotels und anderen Bausünden verschont geblieben ist. Nicht zu vergleichen mit den Gegenden um Albufeira, Quarteira, Alvoz usw. Carvoeiro selbst ist zwar sehr touristisch, aber vom Publikum und Restaurantangebot her sehr angenehm, v. a. weil in der näheren Umgebung Golfplätze und viele noble Villen liegen. Wir haben uns hier wohl gefühlt, auch wenn überall viel gebaut wird. Der für uns schönste Strand: Praia dos Caneiros zwischen Sesmarias nach Ferragudo.

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