R2 Pajara Beach

Das Hotel erinnert in seiner Architektur an ein Kreuzfahrtschiff in U-Form, die weisse Fassade mit den angedeuteten blauen Wellen als Balkongeländer der Zimmer kann man mögen oder nicht. Es wurden neben Beton sehr viel Aluminium, Glas und Steinplatten verbaut. Dafür, dass das Hotel erst 3 Jahre alt ist, sind erste Baumängel unübersehbar: Risse im Beton, unterschiedliche blaue Farbtöne an den Balkonen. Daneben erhebliche Schäden am Mobiliar: Liegen, die aussehen, als seien sie bereits 10 Jahre in Benutzung, ebenso überaus ge-und verbrauchte Sonnenschirme, teilweise kaputte Stühle und Tische und nicht immer sauber. Andererseits ist die Architektur geräumig gehalten mit einer grossen runden Lobby, die sich über mehrere Etagen galerieartig erstreckt, eine überaus grosszügige palmenbewachsene Gartenanlage und wahrscheinlich einer der schönsten Poollandschaften auf Fuerteventura. Dafür kann man den Landschaftsarchitekten nur loben. Die Kritik, die folgt, muss man im Kontext sehen, mit dem Anspruch ein Deluxe Vier-Sterne-Hotel zu sein, das zudem gerade erst 2004 in Betrieb ging. Das Hotel selbst ist recht verwinkelt, die Panorama-Aufzüge zu klein dimensioniert, die Zimmer sind anfangs nicht leicht zu finden. Die Zuteilung erfolgt wahrscheinlich nach dem Zufallsprinzip. Das Hotel beherbergt in der Hochsaison fast ausschliesslich deutsche Touristen und hat sich entsprechend darauf eingestellt. das Hotel könnte für seine Ansprüche weit besser sein. Wer es warm haben will und auf All-Inclusive nicht verzichten möchte, sollte in die Karibik. All-inclusive bedeutet hier zumindest Inkaufnahme von Qualitätsverlust, denn es entsteht unweigerlich vor Ort der Eindruck, dass der Tourist eine recht ergiebige Geldquelle ist.

Die Zimmer sind sehr geräumig, die Betten grosszügig dimensioniert und bequem. Es gibt einige deutschsprachige TV-Programme (Braucht man die überhaupt im Urlaub?).

Das Restaurant, in dem Frühstück, Mittag-und Abendessen eingenommen wird, ist weitläufig und wirkt durch die weiss-blaue Farbgebung nüchtern kühl. Raucher bleiben aufgrund der geltenden Gesetzeslage draussen, unentwegt wird zu den Essenszeiten die gleiche CD abgespielt, wahrscheinlich in einer Endlosschleife. Die Kellner, unablässig damit beschäftigt, Geschirr abzuräumen, verbreiten eine unruhige Atmosphäre. Insgesamt ist es sehr laut, so dass man sich kaum unterhalten kann. Die Qualität des Essens könnte für das vom Hotel angestrebte Niveau besser sein: es fehlen ausser Melonen, Äpfel, Birnen und Bananen eine reichhaltigeres Angebot an exotischeren frischen Früchten. Wo bleiben Ananas, Papaya, Sternfrucht? Ohnehin ist man gezwungen, Äpfel und Birnen selbst zu schälen. Man kennt es ja von zu Haus. Es fehlte auch eine peppigere attraktive Dekoration. Die kalten Speisen und Salate wirken lieblos präsentiert. Getränke werden aus Automaten gezapft. Die Säfte sind aber nichts anderes als künstlicher Sirup mit Wasser aufbereitet. Frischsäfte oder zumindest vergleichbare Tetrapacksäfte-Fehlanzeige! Gut dagegen die direkte Zubereitung von Fisch, Fleisch und Gemüse durch die diensthabenden Köche, aber ohne Finesse

Das Personal ist bemüht, aber eben südländisch. Ein paar Brocken Deutsch sind bei allen vorhanden. Offenbar haben die Kellner Anweisung, keinen Schlendrian zu zeigen und räumen manchmal zu hastig Besteck und Teller ab. Insgesamt ist das Personal aber freundlich. Vom Zimmerservice darf man nicht allzuviel erwarten. Es dauert oft lange, bis die Zimmer fertig sind.

Das Hotel befindet sich zwar direkt an der Meeresküste, aber keineswegs, wie das Prospekt von Alltours weismachen will, in bester Strandlage. Es liegt in Ortsrandlage 2 km von Costa Calma entfernt, drumherum gibt es nichts. Zum Strand gelangt man über eine recht steile Treppe und muss eine Felsvorsprung umgehen, um zur ersten richtigen Badebucht, der Playa Barca zu gelangen. Begehbar ist der Strand aber nur bei Ebbe, alles andere erfordert gewisse Kletterarbeit. Für Familien mit Kleinkindern, älteren Herrschaften oder Gehbehinderten eher schwierig. Hat man die Strände einmal erreicht, ist das Badevergnügen grenzenlos. Bei starken Winden sollte man aber den Strand meiden, Spaziergänge mit permanentem Sand im Gesicht sind dann unangenehm. Unterhaltungsmöglichkeiten begrenzen sich auf ein wenig Animationsprogramm während des Tages (Bogenschiessen, Beachvolleyball etc.) und abends jeweils ein Showprogramm in der überfüllten Bar. Für Kleinkinder gibt es eine Kinderdisco. Wer Partyprogramm sucht, ist aber fehl am Platz. Punkt 23 Uhr schliessen die Bars, und dann wird es auch im Hotel - trotz Vollbuchung - totenstill. Ruhesuchende werden dies zu schätzen wissen. Für Teens wird gar nichts angeboten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poollandschaft ist einmalig gestaltet. Ein grosses Lob verdient auch der sehr schön gestaltete Kaktusgarten. Abzüge gibt es aber wegen äusserst zerschlissenem und schmutzigem Mobiliar (Liegen, Beistelltische und Schirme). Punkt 18 Uhr beginnt der Poolmaster die Sonnenschirme einzuklappen, auch wenn man sich noch am Pool aufhalten möchte. Da Fuerteventura, wie der Name schon sagt, ständig dem Nordostpassat ausgesetzt ist und auch im Juli Windstärken bis 8 Bft. mit stark abkühlendem Effekt auftreten können und dadurch das Wasser die Sonnenwärme nicht speichern kann, erreicht der Pool keine angenehme Badetemperatur. Eine Beheizung, so befremdlich es klingt, wäre aber sinnvoll. Bleibt der beheizte Pool im Wellness-Bereich, den man einmal die Woche kostenlos ansonsten gegen Gebühr nutzen kann. Aber wer sitzt schon drinnen, wenn draussen die Sonne scheint?