R2 Rio Calma Hotel & Spa & Conference

Das großzügige, wunderschön am Atlantik gelegene Hotel verspricht bei der Ankunft leider wesentlich mehr, als es dann hält. Die Architektur ist überwältigend, das Haus ist sehr geschmackvoll gebaut worden. Die mediterranen Farben und die Marmorböden vermitteln eine sehr ansprechende Atmosphäre. Allerdings wirkt es etwas fehl am Platz, mit Badesachen durch die 4-Sterne-Lobby zu laufen, da die pompöse Gestaltung nicht so recht zu einem Badeurlaub am Meer passen will. Das Personal am Empfang ist sehr freundlich und hilfsbereit. Schon auf dem Weg zum Zimmer haben wir leider die ersten Mängel entdeckt. Die Marmor-Bodenplatten sind teilweise nicht verfugt, auf dem Flur klafften offene Fugen, die eine Stolperfalle für Pumps-Absätze darstellen. In der ersten Nacht klapperte der Lüftungsschacht der Klimaanlage so laut, dass an Schlaf ohne Ohropax nicht zu denken war. Die Reparatur klappte am nächsten Tag dann allerdings sofort. Apropos "Weg zum Zimmer": Da das Hotel sehr groß ist und aus verschiedenen Gebäuden besteht, es verschiedene Ein- und Ausgänge gibt und man einige Zeit braucht, um die richtigen Wege zu finden, sollte alles Wichtige wenigstens ausgeschildert sein, was leider nicht der Fall ist. Die Gäste waren größtenteils Deutsche, leider sehr viele von der Sorte, der man im Urlaub nicht begegnen will: Unfreundlich zum Personal, Vordrängler am Buffet, Jeden-Tag-die-gleiche-Liege-Gäste. Alles in allem ein Hotel für Familien mit Kindern, die den Urlaub am Pool verbringen oder ein Auto mieten. Ohne Mietwagen kann man sich wirklich nur am Meer oder am Pool die Zeit vertreiben.

Leider nicht so schön. Der Meerblick entpuppte sich als seitlicher kleiner Fleck Meer. Um diesen Flecken Meer zu sehen, musste man sich aus dem Fenster beugen. Das Zimmer hatte keinen Balkon, ein anderes Zimmer vor Ort war nicht zu bekommen. Die Putzfrau hat den Müll erst mitgenommen, als wir die Tüte direkt vor die Zimmertür gestellt haben. Ein Weinverschluss lag tagelang am selben Platz. Am Ende unserer einen Urlaubswoche lag eine dicke Staubschicht über den Nachttischen.

Die Auswahl am Frühstücks- und Abendbuffet war sehr gut und reichhaltig, die Gerichte schmeckten fast immer sehr gut. Allerdings hätte ich mir für ein Hotel direkt am Atlantik mehr Auswahl an Meeresfrüchten und Fisch gewünscht. Sowohl im Restaurant als auch an den Bars haben wir leider fast nie sauberes Besteck oder saubere Gläser bekommen, alles war immer "angeschmuddelt". Das Personal war schlecht geschult und tollpatschig. Ständig wurde Geschirr zerbrochen und Besteck fiel klappernd von den Tellern, während das Personal abräumte. Welche Mengen an Geschirr dort jeden Tag zerschlagen werden, kann ich mir kaum vorstellen. Die Aussicht von der Piano-Bar im sechsten Stock durch ein Fenster, das vom Erdgeschoss bis ins oberste Stockwerk reicht und den Blick auf das Meer völlig freigibt, ist überwältigend. Empfehlenswert ist es, dort einen guten Cognac zu bestellen, der stilecht im großen, abgedeckten Schwenker serviert wird, den wir dann zu sanfter, angenehmer Piano-Musik genießen konnten.

Das Personal spricht nicht oder sehr schlecht deutsch oder englisch, eine Verständigung klappt nur, wenn man spanisch spricht. Da dies die wenigsten der deutschen Gäste konnten, gab es immer wieder Frustreaktionen sowohl der Gäste als auch des Personals. Unfreundlichkeit der Gäste als Reaktion auf die Sprachbarriere war an der Tagesordnung. Mit etwas Mühe, einigen spanischen Worten und Freundlichkeit funktioniert der Kontakt zu den Serviceleuten sehr gut. Die einmal wöchtentlich stattfindende Umfrage des Hotelmanagements ergibt dann auch immer eine entsprechend schlechte Bewertung für das Servicepersonal, wie uns eine Insiderin mitteilte. Allerdings versäumt es das Management offenkundig, hier tätig zu werden und Angestellte mit entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen einzustellen oder das Personal entsprechend zu schulen. Wenigstens die Köche im Show-Cooking-Bereich und das Personal, das am Tisch bedient, sollte über einen gewissen Wortschatz in Deutsch oder englisch verfügen!

Zwar liegt das Hotel am Meer, allerdings ist der Zugang vom Hotel aus zum Meer nur über Steine möglich und sehr beschwerlich. Nahe am Hotel ist ein sehr steiniger Strand, den man in ca. 8 Gehminuten erreicht. Will man zum Sandstrand und nicht auf Busse angewiesen sein, muss man einen Fußweg von 15 Minuten in Kauf nehmen und kann sich dann an einen der Hotelstrände legen. Das Meer dort ist sehr sauber und lädt zum Baden ein. Einkaufsmöglichkeiten im Ort sind, die Supermärkte ausgenommen, gleich null. Es gibt nur ein paar Läden, die Touristennepps verkaufen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Gartenanlage ist traumhaft. Früchte tragende Bananenbäume, unterschiedlichste Gehölze, Palmen, wunderschöne, große Schmetterlinge, kleine Eidechsen und Vögel gibt es zu bewundern. Die verschiedenen Pools waren nie überlaufen. Die Poolbar mit herrlichem Ausblick über das Meer ist leider nur bis 18 Uhr geöffnet. Im ganzen Hotel ist abends nichts mehr los. Das Unterhaltungsprogramm ist nicht erwähnenswert. Die Sportmöglichkeiten sind recht gut, sie reichen von Beachball über Tennisplätze bis zu einer Bogenschießanlage. Allerdings haben wir nichts ausprobiert, auch den Spa-Bereich haben wir nicht getestet.