Reikartz Hotel Bergpanorama Pfronten

In der Vorsaison empfing das Hotel uns 3 Ruhe und Erholung suchenden Frauen etwas verschlafen mit provinziellem Charme, es gab (noch) nicht (bzw. nicht mehr) viele Besucher, die wenigen vorhandenen waren deutsch und quer durch alle Altersgruppen. Es gibt, verteilt auf 2 Häuser, 47 Zimmer mit großem Balkon, genaueres ist auf der Homepage des Hotels nachzulesen. Fast alle Etagen sind mit einem Fahrstuhl erreichbar. Das gesamt Hotel ist recht gemütlich, jedoch nicht auf dem neuesten Stand, es wirkt durchaus ein wenig in die Jahre gekommen. Überall gibt es Plastikblumendeko und viel Kitsch ist nicht nur mit dem Bergfeeling oder landestypisch zu erklären. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden - und den der Seniorengeneration triffts auf jeden Fall. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus 80er Jahre und Berghütte...topmoderne Wellnessoasen sehen jedenfalls anders aus. Als Wandererhotel für einen Kurzaufenthalt oder ein Erholungswochenende in den Bergen ist es recht gut geeignet. Wir erfuhren, dass in dem von der Familie geführten Betrieb ein Generationenwechsel anstünde - dies ist optisch und in der Atmosphäre sehr wohl zu spüren, tut der Gastlichkeit jedoch keinen Abbruch. Das Hotel ist sauber, hat mehrere und auch unterschiedlich gemütliche Gasträume, von denen mangels Besuchern bei uns nur 2 in Benutzung waren. Wir hatten Halbpension gebucht und waren damit gut beraten. Wir geben 3, 5 Sonnen - so viel Sterne hat das Hotel auch, und das ist okay. Man könnte aber aus dem Hotel mit vorhandenem Potential und Ideen noch sooo viel machen...! Also, Wanderer: ein Hotel, wo sich nach langer Wanderung das Absteigen lohnt. Mit ein bischen Glück gibts auch die Haus-(volks-)musik und es wird wirklich urgemütlich. Aber Frauen, wenn ihr Rundumwellness und viel Unterhaltung sucht, dann zahlt lieber ein wenig mehr und wählt ein anderes Hotel. Die Anlagen im Hotel sind nett, und uns hat es auch unter dem Strich ganz gut gefallen, aber für mehr Geld als bei unserem Sparangebot oder für längere Zeit würden wir nicht kommen wollen. Aus diesem Blickwinkel war das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen. Vielleicht ist das anders, wenn man nicht in der Zwischensaison reist wie wir? Wir wünschen dem Familienbetrieb einen gelingenden Generationenwechsel und in den nächsten Jahren viel Kraft und gute Gäste, die den eigenwilligen Charme des Hotels lieben!

Die Zimmer sind einfach, aber ganz okay, nicht ganz neu, aber auch nicht renovierungsbedürftig. Sie sind gemütlich und sauber, aber wie Omas Stube ;-) nicht unbedingt modern. Blümchenstoffdeko, Funzellichterchen an der Decke, 70er -Jahre Couch als Drittbett und viel Holz - nun, es hat auch etwas Charme. Das Bad ist sauber und auch ok, Der fest installierte Hallenbadfön, der optisch eher an einen Staubsauger erinnert, ist eine Katastrophe. Frauen, wenn ihr trockene Haare wollt und nicht aussehen, wie ein durchgepusteter Mopp, dann unbedingt eigenen Fön einpacken! Das Haus ist insgesamt recht hellhörig, wir hatten jedoch Glück mit unseren Mitreisenden. Der Blick aus dem Fenster/vom Balkon ist traumhaft schön, sobald mal die Sonne scheint, aber für schlechtes Wetter kann ja keiner was ;-). Der Fernseher ist entschieden zu klein, als Schlechtwettervariante fast nicht benutzbar. Minibar oder eine Kühlmöglichkeit gibt es nicht.

Das beste an unserer Halbpension war das Abendessen! Ein großes Lob dem Koch, die Küche ist ausgesprochen lecker und kreativ. Von leicht über rustikal zu vegetarisch - es gibt 3 Gerichte zur Wahl und ein gutes Salatbuffet. Sehr zu wünschen ließ jedoch das Frühstücksbuffet - wer sonst in einem anderen mittelgroßen (Urlaubs-)Hotel das Frühstücksbuffet erlebte, der muss das ganz schnell vergessen. Es gibt nur 2 sehr sparsam belegte Platten mit wenigen, einfachen Wurstsorten, 4 Schnittkäsesorten, Kochschinken und Schinken je 1 Sorte, Müsli, gekochte Eier, Äpfel, Saft und 2 Sorten Marmelade. Es haben sich nie verirrt: Salatblätter, Gurken oder irgendetwas frisches mit Vitaminen, Rühreier, Streichwurst, versch. Käse die keine Schnittkäse sind, versch. Marmeladen oder all die netten kleinen Abwechslungen, die ein Frühstück im Hotel sonst so außergewöhnlich und nett machen können. Dafür gabs Kaffee reichlich und meist eine nette Bedienung. Es ist auch gut, rechtzeitig zum Frühstück zu erscheinen ....mit dem Hinweis, dass erst mal das gegessen werden sollte was noch da sei (Salami und Blutwurst, grrr) hab ich mir ein paar Scheiben Kochschinken erbetteln müssen...und Eier gabs auch nicht mehr...9: 30 Uhr!

Alle sind freundlich und hilfsbereit, die Zimmer werden täglich gereinigt, Badetücher und auch (kniekurze)Bademäntel gibt es gegen ein Pfand an der Rezeption zu leihen. Ein Problem ist die nur sporadisch besetzte Rezeption - will man dort Dinge erledigen (z. B. Solarium- oder Dampfkabinenchips bekommen), so ist im Vorfeld erst eine Suche nach ansprechbarem Personal zu starten....Eine Klingel oder ein Schild, an wen man sich wenden könne, würde hier sicher Abhilfe schaffen. Notfalls kann man auch das Personal in der gut besuchten Gaststätte um Hilfe bitten – das ist besonders lustig, wenn man nass und im knappen Bademantel ist. An der Rezeption liegen viele Prospekte und Karten, alle sind außerdem gern mit Infos behilflich.

Das Hotel liegt am Ortsrand, ein Zubringerweg für einen anderen Ortsteil führt direkt am Hotel vorbei. Auf diesem brausen ab und zu gut hörbare PKWs vorbei, für Krach gewöhnte Stadtmenschen sicherlich nicht erwähnenswert, für uns vom Dorf jedoch zum Wecken ausreichend. Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend vor dem Hotel, Wanderziele so viele, dass man sie kaum ablaufen kann. Die Gegend ist reich an Sehenswürdigkeiten, auch in der Schlechtwettervariante gibt es viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Nun ja, ein Wellnesshotel ist es jedenfalls nicht. Der müde Wanderer, der noch ein paar Runden im kleinen Hallenbädle drehen will, der findet sauberes und gut temperiertes Wasser, dazu einen klitzekleinen Saunabereich (ab 4 in der Kabine wird’s hauteng) mit 2 Duschen und einer zusätzlichen Kaltdusche. Das Dampfbad muss mit Chips gefüttert werden, funktioniert aber sonst ganz gut, wenn man zufällig einen Knopf mit Duftaroma erwischt. Man könnte sich im verglasten Frischluftbereich sogar ganz gut auf Liegen niederlassen, jedoch wirkte alles wenig einladend. Ein paar Pflanzen und modernere, ansprechendere Deko/Farben würden schon viel helfen und Gemütlichkeit bringen. Der Sportbereich ist ein Witz, an die Seite in einem Durchgang gerückt verlieren sich ein paar alte, recht gut eingestaubte und damit wenig einladende Fitnessgeräte. Der Raum, in dem man bei ausreichenden Gästen Aerobic machen könnte, wurde in unserer Zeit als Lagerraum benutzt. Im Hotel praktiziert auch ein Physiotherapeut, der Behandlungen auf Rezept oder auch frei vereinbart vornimmt. Ich habe einen Heuwickel probiert und bin begeistert! Es ist, die anschließende Massage mit einbezogen, in jeder Hinsicht eine Wohltat! Wer Termine will, sollte sich jedoch am besten vor der Anreise darum bemühen - es lohnt sich! Ebenfalls sehr empfehlenswert ist die im Hotel empfohlene, aber leider nicht im Haus praktizierende Kosmetikerin (Cosmea). Ich fühlte mich gut aufgehoben und sehr liebevoll behandelt, eine Wohltat, die man sich als Frau unbedingt gönnen sollte. Die Kosmetikerin ist sehr erfahren, man spürt ihre Lieb zum Beruf in jedem Handgriff.