- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Zweimal waren wir schon mit den Kindern im Robinsonclub Esquinzo auf Fuerteventura und waren sehr begeistert, da haben wir es diesmal mit dem Club in Apulien versucht - am Saisonende, eine Woche vor Schließung im Oktober. Auch hier war's schön, aber doch anders. Im Einzelnen: Weil das Wetter Mitte Oktober durchaus tageweise schon kühl und auch windig sein kann, wurde der Club während unseres Aufenthaltes zunehmend winterfest gemacht: An der sonst zum Pool hin offenen Bar wurden provisorische Fenster eingesetzt, auf der Terasse gab es elektrische Wärmestrahler, Lüftungsgitter wurden verschlossen. Damit war es auch an einem regnerischen Tag gut auszuhalten. Nachsaison bedeutet auch: Es ist nicht mehr so voll. Die Dimensionen des Restaurants lassen erahnen, dass hier bei Vollbetrieb schon erhebliche Menschenmassen gleichzeitig verpflegt und amüsiert werden können. Jetzt, Mitte Oktober, verliefen sich die Gäste angenehmerweise auf dem weitläufigen Gelände, ohne dass es andererseits verlassen wirkte. Zurückzugehen scheint in der Nachsaision im Übrigen eher der italienische Gästeanteil, der im Sommer wohl fast 80 Prozent der Gäste ausmacht. Jetzt waren es gefühlt nur noch 10 Prozent Italiener, der Rest Familien aus Deutschland und der Schweitz. Die Qualtität es Serviceangebotes wurde auch bei nur halber Belegung nicht zurückgefahren, soweit wir das beurteilen können. Nur beim Abräumen des Geschirrs im Restaurant waren schon einige Ermüdungserscheinungen zu spüren .... Was im Vergleich zu anderen Robinson-Clubs aber auffällt ist: Die Gäste sind hier weniger freundlich. Es war uns bei Robinson bisher immer besonders angenehm, dass man sich untereinander bei Begegnungen freundlich grüßte, gelegentlich ein paar Worte wechselte usw.- Clubatmosphäre halt. Hier dagegen gibt es viele Gäste - deutsche wie italienische -, die nicht einmal ein schüchternes "Hallo" über die Lippen bringen, wenn man sich auf dem Weg zum Strand begegnet, die sich durchaus rüpelhaft vordrängeln an Buffets und Bars: Alles in allem herrschen hier härtere Bandagen, die typisches Robinson-Stimmung will hier in Apulien nicht so recht aufkommen. Zum Ende der Saison ist Robinson Apulia im Vergleich zu den anderen Clubs etwa um ein Viertel preisgünstiger. Angesichts dessen ist das Preis-Leistungsverhältnis hervorragend. Dafür ist es dann aber, was die Stimmung im Club und das Essen angeht, auch nur "Robinson-light". Für uns gerade richtig, wir kommen wieder!
Wir hatten ein Familienzimmer, das in Wahrheit ein 3-Zimmer-Appartment ist und einer Familie mit zwei Kindern jede Menge Platz bietet. Kinderzimmer mit zwei Kinderbetten und einen Babybett, ein Schlafzimmer mit Doppelbett und guter Matratze, ein Wohnzimmer mit Fernseher und eher sparsamer Möblierung (für vier Personen ein schmales 2-Sitzer-Sofa und ein Sessel, auf Nachfrage gibts aber weitere Sessel) und eine riesige Terasse mit Liegestühlen und Liegen. Dazu ein hübsches, brauchbares Bad, viel Platz in den Kleiderschränken, Kühlschrank und einem Tresor, der kostenlos genutzt werden kann - alles bestens.
Neben der großen Bar gibt es das große Buffet-Restaurant und ein Strandrestaurant. Das Hauptrestaurant ist schon fast ein wenig zu riesig in den Dimensionen, riesige Buffets, große geschmackvolle Räume mit Tischen - aber man läuft sich die Füße platt, wenn man noch etwas nachholen möchte. Durch die vielen Familien mit Kindern ist es eher geräuschvoll beim Essen, wenn man nicht gerade im Bereich sitzt, der für erwachsene Gäste ohne Kinder reserviert ist. Ebenso turbulent geht es auch im Strandrestaurant zu, wo es ab mittags Essen, Snacks, Kaffee und alles, was man gerne trinkt, gibt. Etwas ruhiger ist es nur im Spezialitätenrestaurant "Edel", unter freiem Himmel unter Pinien, zu dem ich aber aus eigener Abschauung nichts sagen kann. Robinsons All' Inclusive-Angebot ist auch hier kulinarisch sehr hochwertig: Von den gut trinkbaren Hausweinen über brauchbares Bier (inkl. einem guten Hefeweizen vom Fass) bis hin zu den üblichen Mix- und Erfrischungsgetränken gab es alles zu trinken, was man sich wünscht. Und Wasser und Wein auch aus würdevollen Glasflaschen, nicht aus irgendwelchen Zapfanlagen oder Spendern zur Selbstbedienung. Was die Qualität des Essens angeht: Alles gut, aber Robinson kann das auch noch besser. Wir hatten, gerade weil es Italien ist, Großes erwartet, was nicht ganz erfüllt wurde. Süditalien ist offenbar doch nicht mehr die Küche der Toskana, es gab hier vergleichsweise wenig Gemüse und Frisches, dafür viel in Öl Eingelegtes oder Gebratenes, weniger raffiniert und leicht, eher stark sättigend. Insgesamt schwerer verdaulich, als erhofft. Beim Fisch gab es einen bemerkenswerten Tintenfisch- und Oktopusschwerpunkt, was nicht Jedermanns Sache ist. Wenn das Essen bei Robinson sonst glatt sechs Sterne wert ist, dann sind es hier nur vier. Auch die sonst üblichen Themenschwerpunkte beim Abendessen sind hier nicht üblich, weder bei der Zusammenstellung des Essens noch bei der Dekoration des Speisesaals. Aber, das ist jetzt Mäkeln auf hohem Niveau ...
Die Betreuung der Gäste ist auch hier in Apulien typisch Robinson: Tatellos! Alle Mitarbeiter sprechen fließend deutsch und italienisch und sind trotz Nachsaison hochmotiviert, zuvorkommend und einfach: Nett! Es gibt zwei Waschmaschinen und Trockner, die inkl. Waschmittel kostenlos genutzt werden können, wenn sie denn frei sind. Wichtig zu wissen, wenn man den Koffer für die Familie packt.
Schöne, weitläufige, gepflegte Anlage, schöne Atmosphäre, sauberer Strand mit dem legenären clubeigenen Strandrestaurant - hervorragender Robinson-Standard. Erwähnen sollte man, das der Club buchstäblich am Ende der Welt liegt. In unmittelbarer Umgebung gibt es noch einige Strandbars und Hotels, die in der Nachsaison jedoch alle geschlossen und vernagelt sind. Macht aber nichts, denn der Club selbst lebt auch wenige Tage vor Saisonende, so dass einem die vernagelte Umgebung nicht aufs Gemüt schlägt. Bei eigener Anreise im Mietwagen (ca. 1,5 Stunden ab Flughafen Brindisi) hat die Lage des Clubs am Ende der Welt allerdings den Nachteil, dass er nur mit großer Mühe zu finden ist. Die Clubadresse kennen handelsübliche Navis nicht, die Wegweiser ab der Autobahnabfahrt sind nicht immer konsequent und auf den letzten Kilometern, in the middle of Nowhere, auch kaum noch zu entdecken bei all den Schlaglöchern im kaum befestigten Weg ... Wünschenswert hier: Angabe von Koordinaten für das Navi in den Reiseunterlagen. Die weitere Umgebung, Apulien, ist weniger spannend. Überwiegend Olivenhaine (in denen ständig irgendwelche Feuer kokeln und stinken), schöne Küste, eher flaches Land.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Robinson-Fans sind wir, weil die Kinder hier zuverlässig und optimal betreut werden, so dass sich am Ende des Urlaubs alle in der Familie erholt haben, auch die Eltern. So ist es auch hier in Apulien. Jeden Tag ein neues Programm, nette und enagierte Betreuerinnen und auch Betreuer (wichtig für die Jungs) und auch hier einmal in der Woche eine große Kindershow, in der alle mitwirken. Kostenlos (!) möglich auch hier Segeln mit Katamaranen, Surfen, Tennis, Bogenschießen, Fitness (Studio mit guten Geräten und Kurse), Wellness und Sauna, kostenlose Liegen am Strand - und das alles mit gutem Gerät, professioneller Einführung und Betreuung. Und wenn man einfach nur irgendwo sitzen und lesen will, auch das ist immer und überall und auch ungestört möglich.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 10 |