- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir haben in den Herbstferien mit Kind eine Woche in einem Familienzimmer im Club Djerba Bahia verbracht. Unser Fazit: Kein Robinsonstandard, nie wieder! Auch wenn die Anlage selbst noch in Ordnung ist, die Zimmer recht neu wirken, fallen auch hier schon die ersten Mängel auf. Die Einrichtung in den zur Anlage gehörenden allgemein zugänglichen Bereichen wirkt zusammengewürfelt, teils sperrmülltauglich: • Stühle und Tische passen nicht zusammen, • Stuhlbezüge sind verdreckt und abgewetzt, • die Essensräume erinnern eher an Autobahnraststätte, als an ein Restaurant, • insbesondere im Beachrestaurant will man nicht wirklich verweilen (muss man aber auch nicht, denn das Essensangebot in der Snackline ist gelinde gesagt Müll), • der kleine Strandabschnitt wirkt insbesondere vor der Beachbar verwahrlost, • die Hauptbar (insbesondere an den kälteren Abenden hätte man diese gerne nutzen wollen) war nicht besetzt, • für die Billardtische (die weder gerade standen, noch jederzeit über alle Kugeln verfügten) musste man zahlen, • im Hotelzimmer selbst gab es sage und schreibe eine Steckdose, schier ein Ding der Unmöglichkeit, alle elektronischen Geräte aufzuladen, wenn man nicht eine Mehrfachsteckdose dabei hat,… Das Essensangebot und der Service sind eines Robinsonclubs unwürdig. Wir dachten, dass hier ein Mindeststandard stets eingehalten wird, ….weit gefehlt! • Bereits beim Frühstück waren die Tische kaum eingedeckt. Geschirr und insbesondere Besteck musste man sich zusammensuchen. In den vereinzelt aufgestellten Besteckkörben fanden sich meist nur Gabeln. Das Rührei war eine Eiersuppe, kein Wunder, dass nach und nach alle unter Magen-Darm-Infekten litten. Käse wurde in fingerdicken dreieckigen Scheiben angeboten, da fehlte nur noch das Röggelchen und der Halve Hahn wäre perfekt gewesen (alle Kölner wissen, was das ist). Smoothies wurden aus ungeschältem Obst hergestellt (auch hier eine Keimgefahr, außerdem schwammen dicke Schalenstückchen im Endprodukt). Das Waffeleisen hatte wahrscheinlich noch nie in seinem Leben eine Reinigung erfahren, die Waffeln selbst waren stets verkohlt, wenn man nicht daneben stand und sagte, die Waffel möge bitte herausgenommen werden…. • Beim Mittagessen bot sich ein ähnliches Bild. • Beim Abendessen wurden nur 2x Messer und Gabel eingedeckt. Große und kleine Löffel suchte man vergeblich. • Phantasievolle Tischdeko, die wir aus anderen Clubs kennen, gab es nicht. Selbst nicht beim Galaabend. Im Hauptrestaurant hatte man es sich sogar nicht nehmen lassen, völlig zerknitterte Hussen über die Stühle zu werfen und ebensolche Tischdecken aufzulegen. • Dies ging einher mit der Tatsache, dass es zu keiner Zeit ein Essensmotto gab. Das hatte dann zur Folge, dass das Essensangebot nahezu täglich in weiten Teilen identisch war: es gab immer Pizza, die gleiche Pasta und landestypische Speisen suchte man vergeblich, weder wurden Gerichte aus der Tajine angeboten, noch gab es landestypisches Gebäck oder Süßspeisen. • Die Speisen waren nie richtig warm, anscheinend funktionierten die Warmhaltebehälter nicht, ebenso die Tellerwärmer…so war das Essen spätestens wenn man am Tisch angekommen war, kalt. • Die Teller und Gläser waren oftmals dreckig. • Was angeboten wurde, geschah auf eine so lieblose Weise, dass einem der Appetit verging: keine ansprechend hergerichteten Teller an den Essenstationen, mürrische Köche und wenn mal eine Fleischgabel auf die Erde fiel…so what, hat ja keiner gesehen und man kann sie weiterverwenden. • Die Grillstation in einem kleinen Innenhof gelegen, war ein weiteres Highlight: auf einer schmutzigen Tischdecke stand ein ranziges Rechaud, in das der grimmig dreinblickende Grillmeister das fertige Fleisch warf. • Teller wurden kaum (zügig) abgeräumt. Spätestens beim Nachtisch stapelte sich das dreckige Geschirr am Tisch. Auch der Barbereich und die Getränkeauswahl waren eine Katastrophe. Freundlich waren hier einige, aber nicht alle. All inklusiv heißt in diesem Club, dass es entweder nichts gibt (kein Sekt, kein Cremelikör a la Baileys, kein Aperol, kein Kir, kein Hugo) oder so schlecht, dass man es nicht trinken mochte: Cola, die nicht nach Cola schmeckt, Gin und Rum die nach Benzin schmecken oder Phantasiecocktails die allenfalls in der Farbe, aber nicht im Geschmack überzeugen konnten. Um dies zu kaschieren, wurde einfach als Deko eine klamme Papierserviette von außen an das Glas „geklebt“. Der mit dem Namen Summer Wine angebotene Drink bestand zB aus entweder Weißwein mit Wasser und Apfelstückchen oder aus Rotwein mit Sprite und Orangenscheiben. Auf solche Ideen muss man erst einmal kommen. Man hätte sich natürlich auch jeden Abend eine Flasche Champagner für mindestens 300 Dinar gönnen können. Das Café Maure, welches eigentlich Potential gehabt hätte, überzeugte auch nicht. Statt chilliger Musik lief derselbe Lärm wie an der Bar, vom Grill wurde Fleisch angeboten, welches es hier selbst im Discounter nicht gibt, das Brot wurde „schwarz geröstet“ und wenn keiner hinsah, kratzte man die verkohlte Seite einfach ab und die Häppchen bestanden aus einfallslosen Toastbrotstücken mit Käseresten. Diese Liste könnte man endlos fortsetzen. Wir hatten den Eindruck, dass die Clubleitung vielleicht mit der Gesamtsituation überfordert ist oder aber sich schlichtweg nicht kümmern will. Aus anderen Urlauben (dieses Jahr allein eine Woche Kyllini und Nobilis) kennen wir das anders: der jeweilige Clubchef oder Stellvertreter/in sind präsent, laufen in der Anlage herum, haben ein offenen Auge für Missstände und ein offenes Ohr für die Gäste. Dies war hier alles nicht gegeben. Zum Schluss möchte ich als positiv hervorheben, dass in der Zeit unseres Aufenthalts ein gutes Sportprogramm durch auswärtige Trainer (Cycling, Yoga, Pilates, Dance etc.) angeboten wurde, was wirklich gut war. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es ohne sie gewesen wäre.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |
Liebe Kerstin, zunächst hab vielen Dank für deine offenen Kritik, die wir sehr ernst nehmen, auch und gerade weil wir wissen, dass es uns nicht immer gelingt, jeden Gast vollkommen zufrieden zu stellen. Wir geben sämtlich Kritikpunkte an die einzelnen Abteilungen weiter und werden uns, soweit dies notwendig ist, ganz sicher auch verbessern. Denn das mal das ein oder andere nicht so klappt wie gewünscht, kann leider auch bei uns passieren und bitten wir zu entschuldigen. Hinsichtlich der alkoholischen Getränke können wir dir versichern, dass wir all die von dir genannten Getränke sehr gerne anbieten würden, aber in Tunesien entweder gar nicht oder nur in zu geringer Menge einkaufen können. Und selbst dann wären die Preise durch Zölle und Steuern so hoch, dass wir die Getränke nicht wie in anderen Ländern All-In anbieten können. Dass lokale Gin und Rum geschmacklich nicht in der gleichen Liga spielen, versteht sich. Nach Benzin schmecken sie aber nicht. Und die Coca Cola ist Original, kann aber mal "komisch schmecken", wenn die Kohlensäure leer wird. Wir hoffen, dass wir deine Erwartungen in einem unserer anderen ROBINSON Clubs erfüllen können, und verbleiben mit liebem Gruß Dein ROBINSON Club Djerba Bahiya Team 2017