... mit über 550 Zimmern einfach zu groß und das Gastrokonzept hat Schwächen. Das am nordöstlichen Rande der Ferienregion Costa Calma gelegene Costa Calma Beach Resort besteht aus dem fünfstöckigen Haupthaus, zwei Appartementblöcken sowie dem angrenzenden siebenstöckigen früher selbständigen Hotel Nautilus Beach, das nur noch als eine Art ‚Dependance’ betrieben wird. Kernstück der Anlage ist die große und sehr ansprechende Garten- und Poollandschaft, von der ein direkter Zugang zu zwei kleinen Strandabschnitten (Steine im Meer – Badeschuhe nicht vergessen) besteht. Liegestühle und Sonnenschutz sind am Pool, in unterschiedlichen Bereichen des Gartens und am Strand kostenlos und ausreichend vorhanden. Die Größe des Resorts (552 Wohneinheiten) merkt man eigentlich erst richtig beim Betreten des einzigen Speisesaals. Bis zu 1200 Gäste wurden zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes hier morgens und abends ‚abgefüttert’. Es geht zu wie im Taubenschlag. Es herrscht betriebsame Hektik und eine Lautstärke, die wir schlicht und einfach als störend empfanden und die ein genußvolles Essen kaum möglich machen. Das Essen selbst ist dabei ganz ordentlich, - klar dass bei der Masse an Leuten die Individualität auf der Strecke bleibt und die Speisen wie am Fließband produziert werden müssen. Dennoch, die sechs Köche die vor den Augen der Gäste brutzeln, tranchieren und portionieren, haben – wie auch die Mannschaft im Background - alles im Griff und erbringen wie auch das Servicepersonal echte Höchstleistungen ! Morgens und abends sind die Buffets sehr umfangreich, mittags wird eine deutlich ‚abgespeckte’ Variante angeboten. Die Getränke werden nicht serviert – das Hotel setzt auf ‚All Inclusive’ und leider ausschließlich auf Selbstbedienung. Die Auswahl ist in Teilen schwach: Neben Tee und Kaffee (letzterer ist eine ungenießbare Plörre), Softdrinks, Wasser und Bier, kann einfacher Weiss- und Rotwein und Sangria aus Automaten selbst gezapft werden. Nicht einmal gegen Zuzahlung ist z.B. ein frisch gepresster O-Saft, ein Rosewein oder eine gute Flasche Wein zu haben, nirgends in der Hotelanlage. Für alle Getränke stehen nur standardisierte Gläser oder im Plastikbecher (am Pool) à jeweils 0,2 Ltr. zur Verfügung. An den zu unterschiedlichen Zeiten geöffneten Bars werden neben den o.g. Getränken auch Spirituosen (Hausmarken) und vorgemischte Cocktails (weder gerührt, noch geschüttelt) angeboten. An der Snack-Bar La Choza am Strandzugang gibt es tagsüber frischen Kaffee, der den Namen verdient. - Apropos Snacks: Als wir an unserem zweiten Tag kurz vor 15 Uhr nach einem Ausflug von einem des etwas weiter entfernten Traumständen zurückkamen, gab es als Snack des Tages: Sandwich mit Tunfischpaste und Pommes - mehr gab es nicht, auch nicht gegen Bezahlung. Also warteten wir bis 16 Uhr, da sollte Kaffee und Kuchen aufgetischt werden. Den Kaffee gab’s, der Kuchen bestand aus zwei Sorten trockenen Keksen, die nach gut 15 Minuten vergriffen waren … !? - Lt. ‚All Inclusive‘ Programm hätte es von 16 –18 Uhr Kaffee und Kuchen geben sollen. Die Snacks am Mittag und den Nachmittagskuchen kann man also getrost vergessen und sollten aus dem Angebot besser gestrichen werden. Dennoch: Betrachtet man das Preis -Leistungsverhältnis bleibt das Costa Calma Resort letztlich auch ohne Snacks und Kuchen oder guten Wein durchaus attraktiv. Vorausgesetzt man will einen überwiegend hotelbezogenen Urlaub verbringen und die Unterbringung stimmt. Die Hotelzimmer im Haupthaus und der Dependance unterscheiden sich: Da gibt es einmal, die recht großen und gut eingerichteten Zimmer im Haupthaus. Großzügige Ablageflächen, ein ansprechendes Badezimmer sowie ein Balkon mit meist seitlichem Meerblick zeichnen diese Zimmer aus. Etwas kleiner sind die Zimmer im Hotel Nautilus Beach. – Ablageflächen sind kaum vorhanden, das Bad ist ohne Bidet ausgestattet und die Möblierung ist deutlich einfacher. Diese Zimmer entsprechen unseren Erfahrungen nach kaum der **** Kategorie, Alle Zimmertypen des Resorts sind klimatisiert und bieten einen Kleinkühlschrank sowie einen Mini-TV mit einigen deutschen Programmen. Der Safe im Schrank kostete stolze 24,50 € je Woche. Woher wir beide Zimmertypen kennen ?: Die erste Nacht hatten wir das von uns gewünschte Zimmer im Haupthaus – sogar mit tollem, seitlichen Meerblick aber leider mit permanent brummender Lüftung. (auf dem Dach befindet sich die zentrale Abluftanlage – unser Zimmer 5050 lag direkt darunter). Nach einer Reklamation konnten wir am nächsten Tag umziehen – da das Haus aber wohl ausgebucht war, wurde uns nur ein (wirklich ruhiges) Gartenzimmer im Nautilus Beach angeboten, welches wir dann zähneknirrschend bezogen. Wenn man beachtet, dass wir das Zimmer Wochen vorher direkt über die Homepage des Hotels mit konkretem Unterbringungswunsch gebucht und bezahlt hatten, schon enttäuschend nur ein Zimmer in solcher Lage zu bekommen. Beide Zimmer hatten bequeme Betten, vom Zustand her zeigten die Möbel unseres Zimmer 205 im Nautilus Beach einen gewissen ‚Renovierungsstau’. Aber auch sonst gibt es überall im Hotel Stellen an denen der einstige Glanz abblättert, so sind z.B. die Stühle im Speisesaal durchgesessen und mit der Sauberkeit waren wir nicht immer zufrieden. Die ein oder andere benebelte Kakerlake spazierte uns nicht nur im Garten sondern auch schon mal im Speisesaal über den Weg. Besonders positive Erwähnung hingegen verdient das hoch motivierte, freundliche Personal an den Bars, die es ‚echt krachen’ lassen sowie das Animationsteam, das einen angenehmen Rahmen an Sport und Unterhaltung bot. Auch das hilfsbereite Personal an der Rezeption blieb – mit einer Ausnahme - in guter Erinnerung. Was sollten Sie sonst noch wissen: Auch Halbpensionsgäste müssen als Kennung ‚Herdenbändel’ tragen, sich die Getränke selbst holen und mit Coupons bezahlen, die vorher an der Rezeption gekauft werden müssen. Zu den Preisen kann ich nichts sagen, es lagen keine Preislisten aus. Die in manchen Veranstalterkatalogen genannten zwei Sitzungen beim Abendessen gibt es nicht mehr. Auch eine Restaurantterrasse und die Möglichkeit im Freien zu Frühstücken oder abends zu Essen gibt es leider nicht. Der Spa-Bereich mit Fitnessraum, Sauna und Whirlpool hat leider sehr eingeschränkte Öffnungszeiten, ist winzig und wenn nicht schon dauerbelegt, nur gegen Voranmeldung zu benutzen. Ja, und will man dann mal außerhalb etwas Trinken oder Essen gehen, wird man rasch feststellen, das die vielen ‚All Inclusive’ - Gäste vor Ort dafür gesorgt haben, dass die in vergleichbaren Orten allgegenwärtige breite gastronomische Infrastruktur nicht (mehr) existent ist und es in fußläufiger Entfernung nur ein sehr bescheidenes Angebot gibt. – Schlecht für Gäste die nur ÜF oder HP gebucht haben, schlecht für den Ort, der trotz guter Belegung nicht nur am Abend tot erscheint. – Die Gäste sitzen eben in den jeweiligen Hotelbars und kippen sich billige ‚Gratisgetränke’ in den Hals. Unser Fazit: Eigentlich eine sehr schöne Ferienanlage, aber eben weniger für Individualisten.

Zimmer

Eher gut