- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ohne die altbekannten Daten wiederholen zu wollen: erster Eindruck gar nicht mal so schlecht, bis man in die Details guckt. Dieses Hotel ist nicht nur sichtbar in die Jahre gekommen, sondern es wird offensichtlich auch nichts mehr investiert. Bröckelnder Putz, gar nicht oder schlampig überstrichene Mängel, bei Regen undicht (es schwimmt dann wirklich das gesamte Innere). Im Dezember recht gemischtes Publikum, überwiegend Deutsche, aber auch Franzosen, Briten und Russen. Lage und Anlage des Hotels selber sind prima, die kleine Gartenlandschaft wirklich gut gepflegt. Direkter Zugang zum Strand. Wie schon oft hier gesagt: Außen hui, innen pfui. Für nur 100 Euro mehr hätte ich z.B. das H10 Playa Esmeralda bekommen können. Tipp an die Direktion des Costa Calma Beach: Gehen Sie da mal essen! Ich war das erste und mit Sicherheit das letzte Mal in diesem Hotel. Wer Wert legt auf ein bißchen nettes Ambiente und gutes Essen (denn dafür macht man auch Urlaub!), sollte einen großen Bogen um dieses Haus machen!
Ich hatte Zimmer 5006 (Haupthaus über dem Eingangsbereich). Zimmer sind ausreichend groß und fast alle (zumindest oberhalb der 3. Etage) mit Meerblick. Ausstattung karg. Ich werde nie verstehen, wieso ein Doppelzimmer mit nur einem Stuhl ausgerüstet ist. Unzureichende Beleuchtung. Wände übersät mit Mückenleichen und Blutflecken, im Badezimmer rostige Lüftungsgitter, notdürftig übergetünchte Schimmelflecken, die schon wieder durchkommen. Bettwäsche wurde nur einmal gewechselt in der Woche, die ich da war. Klasse Trick: beschmutzte Kopfkissenbezüge werden nicht gewechselt, sondern umgedreht und wieder aufgezogen. Damit eins klar ist: wir sind in Südeuropa. Mücken kommen vor und eine gewisse Lässigkeit auch. Ich erwarte auch nicht, dass jede Mückenleiche akribisch von der Wand gepflückt wird und jedes kleine Schimmeleckchen mit Desinfektion behandelt wird. Aber 50 Blutflecken an der Wand sind einfach zuviel. Warum werden die Wände nicht wenigstens mal abgewaschen?
Das positive zuerst: man verhungert nicht. Das wars dann aber auch schon. Ich habe noch nie in einem Hotel auf den Kanarischen Inseln dermaßen miserabel gegessen, sowohl was Quantität als vor allem Qualität angeht. Zum Frühstück muß man sich Heißgetränke selber an insgesamt 4 Automaten holen, von denen im Schnitt 2 nicht funktionstüchtig sind. Kaffee schmeckt wie Seifenwasser. Bitten nach Milch oder ähnlichem werden mit der Antwort "self service" beschieden, das wars. Auswahl an Brot: labbrige Baguettes und ein dunkles Brot mit Rosinen. Dazu ein Korb mit Minicroissants, die man auch als Fugenmasse verwenden kann. Minimalste Auswahl an Wurst und Käse, keine frischen Säfte, gar nichts! Alles lieblos hingeknallt. Abendessen dasselbe: Der Fisch ist meistens versalzen, das Fleisch trocken. Die Pizza meistens lauwarm und labbrig, die Nudeln schwimmen in Öl. 3 Salate zur Auswahl, ein bißchen Rohkost, ansonsten ALLES aus der Dose! Außer ein paar Clementinen und Bananen keinerlei Frischobst, sondern Konservenessen. Rotwein schäumt und schmeckt wie eine Mischung aus Traubensaft und Brause - Panscherei! Das alles in einer Atmosphäre, die einer Kantine gleicht. Trotz Hinweisschildern latschen viele Touris in Badeschlappen, kurzen Hosen und ärmelfreien T-Shirts durch das Restaurant und niemand kümmert sich drum. Überhaupt: das erste Glas Wein bekommt man auf Bitten noch serviert, danach kommt nix mehr. Die Strandbars sind Durchschnitt, immerhin ist hier das Personal bemüht und freundlich. Das Essen ist überwigend genauso mies wie im Haupthaus.
Einchecken ging innerhalb 10 Minuten und war freundlich und professionell. Danach hatte es sich aber überwiegend mit der Servicebereitschaft, die sehr davon abhängt, wem man an der Rezeption begegnet. Lediglich mein kaputtes Telefon war rasch repariert. Ansonsten begegnet man insbesondere dann, wenn etwas nicht so gut läuft, teilweise unfreundlicher Ignoranz. Die Zimmerreinigung war mäßig. Täglich wechselnde Reinigungskräfte machten es einem schwer, der eigentlich zuständigen Kraft (deren Name im Zimmer auf einem Kärtchen mitgeteilt wird) ein paar Euro für ihre Mühe da zu lassen. Unangenehm wird es, wenn man in Bad und Zimmer Haare der Nachbarn wiederfindet (ich hab raspelkurze Haare und es fanden sich Haare von erheblicher Länge), wenn deutlich sichtbare Seifenreste am Waschbecken auch nach 3 Tagen nicht weg sind und wenn einem Handtücher aufgehängt werden, die derart muffig riechen, dass man sich fragt, ob diese in den letzten Tagen überhaupt mal ne Waschmachine gesehen haben.
Das Sunrise Costa Calma Beach ist das erste Hotel in der Kette der Hotels, die direkt am Strand liegen. In nächster Umgebung und in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen sind zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, vom kleinen Markt bis hin zum Shopping Center. Transfer vom Flughafen ca. 45 Minuten. Bushaltestelle in der Nähe, einfache Fahrt ans Ende der Costa Calma 1 Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da das Hotel zu meinem Reisezeitpunkt nur zu etwa der Hälfte voll war, war es zu keinem Zeitpunkt ein Problem, eine Liege oder einen Sitzplatz in der Sonne zu bekommen. Überhaupt ist die Poolanlage der Lichtblick dieses Hotels: gut gepflegt und sauber.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Thomas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 12 |