- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist insgesamt recht groß (knapp 500 Zimmer), die allerdings durch die verwinkelte Bauweise sehr gut voneinander getrennt sind. Solange man keine Suite gebucht hat, muss man mit recht beengten Platzverhältnissen klarkommen, da die Zimmer so schmal sind, dass der Durchgang zwischen Bett und Wand gerade einmal 50 cm beträgt. Die Sauberkeit war nicht immer tadellos (Haare im Waschbecken und in der Dusche), dafür waren die Hausdamen immer sehr kreativ was die Zimmergestaltung mit Handtuch-Figuren anging - im Großen und Ganzen aber durchaus in Ordnung. WiFi gibt es nach Aussage der Rezeption in jedem Zimmer, allerdings ist die komplette sogenannte "Oceanfront" anscheinend nicht im Empfangsbereich eines WLAN-Routers, sodass es garnicht genutzt werden konnte. Abgesehen davon ist der Preis von 8 Euro pro Tag bzw 30 Euro pro Woche in Zeiten von Flatrates eine Frechheit. Wir hatten All Inclusive gebucht, das sich von morgens um 8 Uhr bis abends um 23 Uhr nutzen ließ. Die Gästestruktur war für uns doch etwas gewöhnungsbedürftig: Sicher wussten wir, dass es zahlreiche ältere Überwinterer in solchen Hotels gibt, haben wir doch schon ein paar Urlaube in anderen Hotels auf den Kanaren in dieser Jahreszeit gehabt. In diesem Hotel hatte man allerdings das Gefühl, in der geriatrischen Abteilung eines Krankenhauses gelandet zu sein. Der Altersschnitt muss ohne uns bei knapp 80 Jahren gelegen haben, dazu kam noch, dass in diesem Hotel wirklich die verbohrtesten "deutschen" Urlauber ihre "Tugenden" zur Schau stellten: Liegen reservieren morgens um 5 Uhr (!!!), dann auch noch meckern, wenn man nicht die Liege bekommen hat, die man jetzt doch schon "seit 18 Tagen immer" hatte, Beschwerden über "nicht-deutsches" Essen... ich muss sagen, es gab einige Situationen, in denen ich mich schämte, solche Landsleute zu haben. Auf jeden Fall eine Suite buchen, sonst bekommt man Platzangst! Ansonsten nur zu empfehlen, wenn man mit konservativem, verbohrtem und bornierten Publikum zurechtkommt.
Die Zimmer sind recht klein, es gibt aber einen kleinen Kühlschrank - perfekt, wenn man ein paar verderbliche Lebensmittel kauft. Wir hatten ein Oceanfront-Zimmer, also direkt an der ersten Reihe zum Ozean mit einem großen Balkon!
Die Auswahl ist vor allem während des Frühstücks und Mittagessens recht klein und vor allem wenig variantenreich: Es gibt morgens immer Speck, Rührei, Würstchen und stets denselben Käse- und Wurstaufschnitt, dazu auch immer dieselben Brotaufstriche - nach spätestens einer Woche wünscht man sich mehr Abwechslung. Das Mittagessen war eher ein Snack als ein wirkliches Essen, was aber wirklich in Ordnung war, da wir das Angebot selten wahrgenommen haben. Das Abendessen war meistens sehr weich, auch Fleischgerichte wie einen Schweinebraten bereiteten die Köche so vor, dass er auch vom vorherrschenden Gästestamm gegessen werden konnte. Für uns war das allerdings nicht sehr schmackhaft; außerdem hatten wir uns mehr regionale Küche gewünscht - ich bin doch nicht auf Fuerteventura, um Schweinebraten, Canneloni und panierte Schnitzel zu essen! Sauber war es immer, bis auf den Getränkespender: Dort war der Zapfhahn für die Cola-Getränke stets verschmutzt und wurde auch nach mehrmaligem Putzen durch das Personal immer sehr schnell wieder dreckig. Insgesamt gibt es dort zwei Bars: Eine am Pool und eine am Strand, wobei wir letztere nicht benutzt haben. Die am Pool ist immer sehr sauber gewesen; die Cocktails sind allerdings fertig in Kannen gemixt, somit weiß niemand, was dort zusammengebraut wurde... geschmeckt haben die Cocktails allerdings!
Das Personal war durchweg sehr freundlich, auch wenn man merkte, dass es durch die Eigenheiten des älteren deutschen Publikums teilweise verstört reagierte - wäre mir selbst aber auch nicht anders gegangen. Es wurde auf alle Wünsche eingegangen und auch prompt reagiert. Deutsch konnten im Prinzip nur die Angestellten der Rezeption, was aber vollkommen ausreichend war. Wenn man ein Land öfter besucht, sollte man sich auch wenigstens ein paar Brocken der Landessprache aneignen... Die Reinigung der Zimmer war in Ordnung, nur ab und an lagen Haare in den Sanitäreinrichtungen.
Die Lage des Hotels ist traumhaft: 50 km vom Flughafen entfernt, findet sich in Costa Calma eigentlich alles, was man zum Leben braucht. Leider ist es so, dass in den zentral gelegenen Shopping-Malls ein Geschäft nach dem anderen dicht macht: Durch die übermächtigen All-Inclusive-Hotels geht abends kaum noch jemand aus und somit bleiben all die Bars und Restaurants auf der Strecke. Trotzdem gibt es einige schöne Ecken dort, z.B. der Inselkeller ist sehr zu empfehlen! Ein richtiges "Nightlife" gibt es aufgrund der vorherrschenden Altersstruktur nicht wirklich. Wir hatten für einen Tag bei Autos Soto (der einzige Vermieter, der die Fahrt auf nicht asphaltierten Straßen ausdrücklich erlaubt) einen Jeep gemietet, mit dem wir auf die Westseite der südlichen Halbinsel Jandiá gefahren sind: Ein geniales Erlebnis und weit vom Pauschaltourismus entfernt! Das große Highlight des Hotels selbst ist sicher die direkte Strandlage: Es geht ein paar Stufen vom Hotel aus nach unten und schon ist am am schönsten Sandstrand. Was mich persönlich gestört hat, war, dass im Wasser selbst noch Steine liegen - die sind zwar nicht scharfkantig, aber ich hasse das Gefühl, im Wasser auf Steinen zu stehen...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist rollatorgeeignet, hat also links und rechts Rampen, über die man in den Pool hinein- und auch wieder herausfahren kann. Dazu gibt es noch zwei Brausen zur Nackenmassage - sehr angenehm! Anfangs war der Pool nicht beheizt und damit sehr kalt, bis sich einige ältere Damen beschwerten: Das Resultat war ein Pool, der sich anfühlte, wie meine Badewanne zuhause... Die Animation haben wir nur einen Abend genutzt, was ganz amüsant war, aber der jugendliche Animateur verstörte das anwesende Publikum durch seine legère Art. Die Liegen wurden ab morgens um 5 Uhr reserviert, trotz Verbots der Hotelleitung - an dieser Stelle sollten sich die betreffenden Personen schämen, anderen Gästen, die sich auf diesen "Liegenkrieg" nicht einlassen, stundenlang die Liegen zu blockieren!
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Tobias |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |