- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ich muss vorweg nehmen, dass ich zuerst 8 Tage im benachbarten Aydinbey Kings Palace verbracht habe und dann direkt im Anschluss 9 Tage im Seamelia verbracht habe. Im Aydinbey habe ich für ein Standard-Zimmer inklusive Komplett-W-Lan, Safe und Bademantel pro Nacht 45,24 Euro bezahlt, im Seamelia lag der Preis für ein Economy-Zimmer mit identischen Leistungen bei 45,94 Euro (Zimmerpreis, + Gebühr für Wlan, Safe und Bademantel). Insofern muss sich das Seamelia den Vergleich mit dem Aydinbey gefallen lassen. Und den verliert es leider mit Pauken und Trompeten. Was eigentlich schade ist, denn das Seamelia hätten die Möglichkeit, ein gutes Hotel zu sein, das Potential wäre da. Es ist ein Hotel in erster Strandreihe, mit vernünftigem Außen- und Innenpool, mit Zimmer in ausreichender Größe und ansprechender Farbgestaltung. Leider nutzt man diese Möglichkeiten nicht, um einen wirklich positiven Eindruck zu hinterlassen. Ich habe durchaus Verständnis für den Frust und die Sorgen des Personals wegen der Buchungsrückgänge aufgrund der anhaltenden Spannungen. Dies aber in Lustlosigkeit gegenüber den Gästen umzuwandeln, die trotz der aktuelle Lage weiterhin in die Türkei fahren, ist in meinen Augen der falsche Weg. Somit bleibt das Seamelia weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Was - wie gesagt - schade ist. Aber während des gesamten Aufenthalts merkte man klar, dass die Devise in Sachen "Service" lautete „Nur das absolut Nötigste“. Und das sorgt einfach nicht dafür, dass man sich im Urlaub wirklich wohl fühlt. Und es wird auch einen Grund haben, warum ein benachbartes und preislich gleich gelagertes Aydinbey sehr, sehr gut gebucht war, während das Seamelia einem Geisterhaus glich. Meiner Meinung nach hätte gerade die geringe Gästeanzahl im Seamelia die Möglichkeit geboten im Service zu glänzen, weil einfach mehr Zeit für den einzelnen Gast vorhanden ist. Aber leider war es genau umgekehrt. Service? Fehlanzeige. Und obwohl die Mitarbeiter im Aydinbey pro Nase ein Vielfaches der Gäste zu „versorgen“ hatten, war man dort deutlich!! professioneller und serviceorientierter. Das Seamelia war das siebte Hotel in der Region, das ich besucht habe. Ich war sowohl zwei Mal in einem deutlich älteren Hotel (Barut Arum) und auch in preislich deutlich günstigeren (Port Side/Side Royal Palace), trotzdem ist das Seamelia das erste Hotel, das ich nicht guten Gewissens weiterempfehlen kann.....
Auf den ersten Blick wirkt das Zimmer ansprechend. Ausreichend groß mit Balkon in ansprechenden, maritimen Farben. Auch das Bad ist ausreichend groß mit begehbarer, ebenerdiger Dusche und Amenities. Auf den zweiten Blick sieht man aber sehr schnell den mangelnden Pflegezustand. Vorhänge mit Rissen drin, fleckige Dekokissen/-rollen, Schimmelansätze im Duschbereich, auseinanderfallende Klobürste usw. Die Zimmerreinigung war sehr oberflächlich. Bei meiner Ankunft waren z.B. an dem Schreibtisch in Höhe der Minibar deutlich sichtbare Verklebungen (vermutlich von einem ausgelaufenen Getränk), diese waren bei meiner Abreise nach 9 Tagen genauso unverändert noch dort. Ich denke, das reicht als Beispiel für die Sorgfältigkeit der Zimmerreinigung (ich hätte noch mehr). Die Aussage aus anderen Rezensionen, dass das Bett sehr hart ist, kann ich bestätigen. Mich persönlich hat das aber nicht gestört. Zu dem Bad würde ich gerne noch hinzufügen, dass es selbst bei Einschaltung von Maximalbeleuchtung leider noch sehr dunkel ist. Da ich mich nicht schminke, war es für mich nicht weiter erheblich, für andere Menschen mag das durchaus störend sein.
Das Buffet im Seamelia kann sich nicht mal ansatzweise mit dem Buffet im Aydinbey messen. Womit ich nicht sagen möchte, dass im Seamelia alles schlecht war. Ein Teil der Speisen war durchaus sehr lecker. Aber es wirkte eben auch dort wieder alles sehr lieblos. Bei Frühstück waren zum Beispiel Pancakes und Crepes bei Restaurantöffnung schon vorgefertigt in den Metallcontainern. Bis zu einem potentiellen Verzehr waren sie dann teilweise schon trocken und kalt. Gerade wenn ohnehin nur sehr wenige Gäste zu versorgen sind, dann sollte es möglich sein, die Sachen halbwegs frisch zu machen. Weiterhin würde mich interessieren, was man Brot genau antun muss, damit es eine derartig grauenhafte Konsistenz bekommt (außen weich, innen trocken und hart). Vielleicht sollte man mal damit anfangen, das Brot schon mal nicht mehr dauerhaft in Plastikfolie eingewickelt zu lagern. Ebenfalls würde mich interessieren, was man dem Speiseeis (3 Sorten) angetan hat (abgesehen von Lagerung bei zu niedrigen Temperaturen). Das Eis in der Kühltruhe hatte obendrauf eine Schicht, die ich bestenfalls als wirklich zähe Gummischicht beschreiben kann. Darunter war das Eis absolut steinhart. Keine Ahnung, wie man das genau hinbekommt. Die Auswahl an Nachspeisen war insgesamt sehr gering. Geschmacklich waren sie in Ordnung, wenn auch keine Highlights.
Das ist für mich der problematischste Bereich des Seamelia. Das Positive vorweg: An der Rezeption wurde mir unproblematisch ein früherer Check-In und auch ein Zimmer in einem oberen Stockwerk ermöglicht. Das war sehr nett. Darüber hinaus war mit Ausnahme von zwei Mitarbeitern von Service wenig bis keine Spur. Mal ein paar Beispiele: Pool: In dem Hallenbad lagen am Tag meiner Ankunft zwei offensichtlich benutzte und vergessene Handtücher auf zwei Liegen. Diese lagen 9 Tage später am Tag meiner Abreise noch genauso unverändert dort (wer weiß, wie lange sie vor meiner Ankunft schon gelegen haben). Ich denke, das spricht für sich. Die Tür, die einen Zugang vom Hallenbad zum Außenpool bietet, war dauerhaft abgeschlossen. Ich schwimme viel und hätte gerne ab und zu ein paar Bahnen im Außenpool ins Training eingeschoben (für wirklich langes Schwimmen dort war es noch zu kalt). Durch die abgeschlossene Tür hätte ich mich also komplett abtrocknen, anziehen und durch das Hotel zum Außenpool gehen müssen und das Ganze dann kurz später erneut, um zurück zum Innenpool zu gelangen. Ergibt wenig Sinn. Restaurant: Beim Frühstück war ich ob der frühen Uhrzeit oft der einzige Gast (sonst waren maximal zwei oder drei andere Tische besetzt). Trotzdem wurde ich standhaft ignoriert und saß bis zum Ende des Frühstücks vor dem bereits benutzten Geschirr, weil man offensichtlich kein Interesse hatte, es zwischendrin abzuräumen. Das war an 8 von 9 Tagen der Fall. Die Tischdecken waren stark zerschlissen und die Tische insgesamt absolut lieblos eingedeckt. Selbst bei klarer Verschmutzung (Flecken) blieben die Tischdecken trotzdem noch ein oder zwei Tage unverändert liegen. Auch das Geschirr (Gläser) war oft nur oberflächlich gereinigt und klebte an der Außenseite. Granatäpfel wurden einfach in Stücke gebrochen und lieblos auf einen Teller geschmissen. Somit musste man die Kerne selber puhlen und wer frühstückt schon gerne mit roten und verklebten Händen. Zum Vergleich: Im Aydinbey stand jeweils morgens und abends völlig selbstverständlich eine große Schale mit ausgelösten Granatapfelkernen. Ich muss noch hinzufügen, dass nach einigen Tagen im Seamelia überhaupt keine Granatäpfel mehr angeboten wurden, auch das kenne ich aus anderen Hotels in dieser Region nicht. Eine ältere Dame hatte mir auch berichtet, dass sie im Restaurant einen Angestellten gebeten hatte, ihr etwas von dem (wirklich steinharten) Eis aus dem Behälter in der Kühltruhe zu geben. Die Dame hatte Arthrose und es war offensichtlich, dass sie körperlich eingeschränkt war. Die Antwort von dem Angestellten war: „Ob sie das nicht selber machen könne“. Noch Fragen? Strand: Während der Beach Boy im benachbarten Strandabschnitt des Port Side teilweise schon morgens zwischen 07:30 Uhr und 08 Uhr mehr als aktiv war und sich um die Gäste kümmerte, war sein Pendant des Seamelia so gut wie nie vor 10 Uhr am Strand und auch dann noch sehr übersichtlich motiviert. Und bis dahin hatten die Gäste sich meist schon selber um alles gekümmert. Wie an den Stränden dort üblich habe ich mir auch immer einen der gängigen „Übertöpfe“ genommen, um dort Abfall und Zigarettenkippen zu entsorgen. Das hätte ich mir allerdings auch sparen können, denn am nächsten Morgen durfte ich immer wieder feststellen, dass diese Zigarettenkippen vom Personal einfach an Ort und Stelle wieder in den Sand geleert wurden. In meinen Augen ein absolutes Unding. An der Strandbar wurden die Softdrinks aus Flaschen eingeschenkt, die prinzipiell ohne Kühlung draußen standen, obwohl es hinter dem Tresen genug Kühlmöglichkeiten gab. Sicherlich ist im März kein Hochsommer, aber wenn man nur eine Handvoll Gäste hat, die eben auch nur wenig konsumieren, dann stehen nun mal die gleichen Flaschen über Stunden draußen und werden eben warm. Und warme Cola schmeckt nun mal nicht besonders. Ich weiß, dass mich diese Liste eventuell wie einen chronischen Nörgler aussehen lässt. Das entspricht aber nicht der Wahrheit und wer meine anderen Rezensionen liest, wird das auch sehen. Es gibt in einem Hotel immer mal ein paar Kleinigkeiten, die nicht stimmig sind und im Normalfall stört mich das auch nicht. Aber wenn mir als Gast wirklich permanent und in allen Bereichen absolute Lustlosigkeit entgegenschlägt, dann ist auch irgendwann mein Limit erreicht.....
Wie bereits erwähnt liegt das Hotel in erster Strandreihe relativ zentral in Evrenseki. Dort gibt es Nichts auszusetzen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
In den ersten Tagen habe ich am Strand noch ein gelegentliches Boccia-Spiel mitbekommen. Danach konnte ich keinerlei Animationstätigkeiten mehr feststellen. Sollten sie stattgefunden haben, so waren sie offensichtlich gut versteckt. Da Animation aber für mich ohnehin keine Rolle spielt, sehe ich das nicht als Nachteil. Da es aber Menschen gibt, die auf Animation Wert legen, sollte es nicht unerwähnt bleiben. Innenpool und Fitnessraum sind vorhanden. Eigentlich haben beide auch Vorzüge. Der Innenpool ist relativ groß und hat auch viel Tageslicht. Man kann dort wirklich richtig schwimmen und nicht nur planschen. Meine Kritikpunkte habe ich bereits unter Service genannt. Der Fitnessraum war eigentlich auch in Ordnung. Ausreichend groß und ausgestattet. Ein Pluspunkt ist klar, dass man eine Schiebetür zu öffnen und somit zum einen Frischluftzufuhr als auch die Möglichkeit hat, auf eine Art Terrasse herauszutreten. Leider war der „Turm“ wegen eines partiellen Defekts nur eingeschränkt nutzbar. Die restlichen Geräte waren (soweit benutzt) funktionstüchtig. Den SPA-Bereich fand ich sehr ansprechend. Er ist ziemlich großzügig gehalten, verfügt über eine relativ große und gut temperierte Sauna und (nach meinem Geschmack) ansprechenden Ruheräumen. Diese verfügen ebenfalls über Tageslicht. Einer ist innen gelegen, ein weiterer ist in einem kleinen verglasten Anbau, der ebenfalls über eine Schiebetür mit Terrassenzugang verfügt. Auf der „Terrasse“ befinden sich zwei weitere Liegen und eine Sitzgruppe. Das hat mir gut gefallen. Dass die Freundlichkeit der SPA-Mitarbeiter sich deutlich reduziert, wenn klar ist, dass man dort keine extensiven Anwendungspakete bucht, ist in den meisten Hotels ähnlich, daher kann ich das dem Seamelia nicht ankreiden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im März 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Isabelle |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 31 |
Sehr geehrte Isabelle, vielen Dank das Sie sich die Zeit genommen haben uns zu bewerten. Wir bedauern sehr das Ihr Urlaub bei uns nicht so verlaufen ist, wie wir es uns für unsere Gaeste wünschen. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen und Kritk auf und werden daran arbeiten unseren Service zu verbessern. Es ist sehr schade das Sie sich nicht an unsere Rezeption bzw. Guest Relations gewendet haben. Das Team ist immer ansprechbar , auch wenn etwas mal nicht so läuft und versucht (nach Möglichkeit) schnellstens die Probleme der Gäste zu klären. Wir bedanken uns für Ihren Besuch und wünschen Ihnen alles Gute. Mit freundlichen Grüßen, Seamelia Beach Resort Hotel & Spa Management