Seashell Vega

Wir waren zu dritt (3 Freunde in den Mittzwanzigern) für 6 Tage in dem Hotel und hatten insgesamt einen sehr schönen Urlaub. Das Hotel entsprach im Großen und Ganzen unseren Erwartungen. Abzüge gibt es für das eher mittelmäßige Essen und eine unschöne Erfahrung mit unserem Zimmer. Wer ein 5-Sterne-Luxusresort erwartet, wird enttäuscht sein. Wer einen schönen Strandurlaub in einem sauberen Hotel verbringen und dabei weder verhungern, noch verdursten möchte, wird sich hier wohlfühlen.

Die Zimmer waren ausreichend groß, wurden jeden Tag gesäubert und haben uns insgesamt zufriedengestellt. Der Fernseher verfügte über so ziemlich alle deutschen Free-Tv-Kanäle, besonders viel aufgehalten haben wir uns dort aber (natürlich) nicht. Wir hatten zu dritt ein Zimmer mit einem Doppelbett und einem Schlafsofa gebucht, letzteres war bei unserem Einzug allerdings noch nicht bezogen. Vonseiten der Rezeption wurde uns versichert, dass dies umgehend erledigt würde, nach dem Essen (ca. 2 Stunden später) war das allerdings noch nicht geschehen. Wir baten noch einmal darum und uns wurde nochmals zugesagt, dass sich darum gekümmert würde. Als wir dann um ca. 1 Uhr nachts aufs Zimmer kamen, fanden wir erneut ein unbezogenes Bett vor. Wir riefen bei der Rezeption an, dort wurde uns versichert, innerhalb von 5 Minuten werde jemand kommen. Nach einer weiteren halben Stunde riefen wir nochmals an, woraufhin uns gereizt mitgeteilt wurde, wir könnten ja auschecken, wenn es uns nicht gefiele ("you can check out tonight"). Wir gingen dann runter zur Rezeption und beschwerten uns über den Umgang. Kurz danach kam dann jemand mit dem Bettzeug. Ich denke, es ist klar, dass ein solcher Umgang mit Gästen inakzeptabel ist. Weitere solcher Vorkommnisse gab es für den Rest des Urlaubs nicht mehr.

Es gab Frühstücks- MIttags- und Abendsbuffets und dazu Snacks an Pool- und Strandbar sowie einen Mitternachtssnack und nachmittags Kaffee und Kuchen. An den Buffets konnte man sich die Speisen nicht selber nehmen, sondern musste den Hotelmitarbeitern anzeigen, wovon man gerne möchte. Das war etwas stressig, aber natürlich ist das niemandes Schuld und unter den Bedingungen lief das alles doch recht angenehm ab. Auswahl und Qualität ließen unseres Erachtens dagegen eher zu wünschen übrig. Es gab jeden Tag mehr oder weniger das Gleiche (bis auf einmal, als es Hummer und Meeresfrüchte gab). Ob das an Corona lag oder immer so ist, können wir nicht bewerten. Ein bisschen mehr Betonung auf die türkische Küche hätte gut getan, denke ich. Als Vegetarier wird man satt, man sollte sich aber darauf einstellen, jeden Tag Reis und/oder Pommes zu essen. Die kalten Vorspeisen (Meze) waren größtenteils lecker. Nachtisch sind halt in erster Linie verschiedenste Arten bunter Torten, die alle gleich schmecken. Immerhin gab es genug Obst. Das Frühstück war in Ordnung, vor allem die Vielzahl an angebotenen Käsesorten hat mich überzeugt. Allerdings kratzte der Kaffee an der Ungenießbarkeit. Für mich war das weniger ein Problem, da ich auch sehr gerne auf türkischen Tee bzw. Mokka umgestiegen bin, passionierte Kaffeetrinker seien jedoch gewarnt. Die zum Mittag an den Snackbars dargereichten Burger sind nicht zu empfehlen, es war uns und sollte aber auch jedem klar sein, dass man dort jetzt kein Gourmetmenü zu erwarten hat. Einigermaßen leckeres und sattmachendes Essen findet man dort trotzdem immer. Insgesamt war das Essen in Ordnung mit dem einen oder anderen Ausreißer nach oben und unten, ohne uns umzuhauen.

Die Hotelangestellten, insbesondere an den Bars und im Restaurant waren immer sehr freundlich und hilfsbereit. Schade war, dass es im Restaurant teilweise sehr lange gedauert hat, bis man seiner Getränke bekommen hat, allerdings ist dies auch irgendwo verständlich, wenn es so viele Gäste zu bewirten gibt. Die Hotelanlage wurde durchgehend gereinigt. Soweit ich das mitgekriegt habe, spricht das Hotelpersonal zum Großteil Deutsch. Da ich mit den Hotelangestellten jedoch stets Türkisch sprach, kann ich die Deutschkenntnisse nicht abschließend beurteilen. Ich denke jedoch, dass man allgemein nicht mit der Erwartung in ein fremdes Land fahren sollte, dass die Einheimischen die eigene Muttersprache fließend sprechen, sondern zumindest ein paar Brocken Englisch beherrschen oder sich gar - welch vermessener Gedanke! - 2-3 Sätze in der Sprache des Gastlandes anzueignen versuchen. Die übrigen Hotelgäste empfanden wir insgesamt als angenehm, wir machten zumindest keine anderweitigen Erfahrungen. Das Publikum teilte sich einigermaßen gleichmäßig auf Russen, Türken, Deutsche, Engländer und Polen (etwa in dieser Reihenfolge, was die Größe betrifft) auf. Die Handtücher, welche man im Spa abholen konnte, waren offensichtlich zum Teil schon sehr alt. Liegen am Strand gab es immer ausreichend. Am Pool sollte man für die guten Plätze wohl schon vor 10 Uhr da sein, was uns kaum gelungen ist. Zu den Corona-Maßnahmen: Grundsätzlich herrschte Maskenpflicht in allen Bereichen des Hotels. Die Angestellten hielten sich stets, die Hotelgäste nur sehr sporadisch daran. Immerhin beim Essen trug so gut wie jeder einen Mundschutz, es wurden mehrmals täglich kostenlose Masken an die Gäste verteilt und es gab überall Desinfektionsmittelstände. Beim Betreten des Hotels wurde das Gepäck desinfiziert und Fieber gemessen. Vor Abreise gibt es die Möglichkeit, einen Test für 30 Euro direkt im Hotel zu machen, die wir auch wahrgenommen haben und auch weiterempfehlen würden, da der Test in Deutschland sowie in einem türkischen Privatkrankenhaus deutlich teurer wird. Die Ergebnisse kamen rechtzeitig und auf Englisch an, was positiv ist.

Das Hotel liegt etwas abgelegen in Side-Gündogdu. Man hat jedoch einen Supermarkt und kleinere Geschäfte in unmittelbarer Nähe, sodass man kleine Einkäufe problemlos erledigen kann. Vom Flughafen ist das Hotel ca. 45-60 Minuten Busfahrt entfernt, je nachdem ob auf dem Weg noch andere Hotels angefahren werden. Side und Manavgat sind jeweils etwa eine zwanzigminütige Dolmusfahrt entfernt. In Side kann man in erster Linie Ruinen zu bestaunen und durch die recht schöne Altstadt laufen. Eine richtige Stadt ist das aber nicht wirklich, lediglich ein Anlaufpunkt für Touristen. Dringend abzuraten ist davon, irgendetwas dort zu kaufen, die Preise sind sehr überteuert (wie gesagt, reiner Touristenort). Wer sich für antike Architektur interessiert, wird wohl auf seine Kosten kommen, da viele der Ruinen dort recht gut erhalten sind. Uns hat Manavgat besser gefallen, da dies eine auch von Einheimischen bevölkerte und deshalb etwas belebtere Stadt ist und man dort eher das Gefühl hat, auch tatsächlich in der Türkei zu sein. Insgesamt waren wir aber fast durchgehend im Hotel, sodass wir auch nicht allzu viel über die Umgebung sagen können. Der hoteleigene Strand ist definitiv positiv zu erwähnen, dort war es stets angenehm sauber, es gab viele Liegen und Sonnenschutz und mit dem Shuttlebus oder zu Fuß (ca 5-8 Minuten) ist er auch gut zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir waren meist am Strand, sodass wir von der täglichen Animation im Hotel nicht allzu viel mitbekamen. Am Pool gibt es die übliche Beschallung, wie man sie aus anderen Anlagen kennt. Dazu Spiele wie Darts, Watergym, Beachvolleyball usw. Spaß hatten wir vor allem mit den Rutschen, dafür ist man eben nie zu alt. Was die Abendshows angeht...nun ja. Hoffentlich erwartet niemand Unterhaltung auf Grimme-Preis-Niveau. Ist halt der übliche Quatsch mit Misswahl, Bingo, Tanzabend etc. Wir haben dementsprechend auch nicht viel erwartet, aber insbesondere bei der Misswahl fanden wir den Umgang mit den Kandidatinnen eher herabwürdigend, als witzig. Ansonsten in Ordnung und auch durchaus unterhaltsam, wenn man es nicht zu ernst und stattdessen ein wenig Alkohol zu sich nimmt, auch wenn die extrem laute Musik vor den Shows leider verhindert, dass man sich beim Warten normal unterhalten kann. Ein Sonderlob möchten wir an dieser Stelle an die liebe Melis verteilen, die wir als sehr freundlich und humorvoll kennengelernt haben und die für uns positiv aus dem Animationsteam herausgestochen ist. Der Spa-Bereich mit Sauna und Fitnessstudio hat uns gefallen. Die Ausstattung des Fitnesstudios ist zwar eher rudimentär, aber durchaus ausreichend. Leider hat kein anderer Hotelgast außer uns daran gedacht, beim Benutzen der Geräte ein Handtuch zu verwenden, wofür aber das Hotel wohl nur bedingt verantwortlich zu machen ist. Auch die Sauna war zu unserer Zufriedenheit. Sofern man willens ist und es schafft, sich der nervig-penetranten, ständigen Nachfragen, ob man denn nicht doch eine Massage für 50 Euro haben möchte, zu erwehren, ist der Spa-Bereich daher durchaus zu empfehlen.