Shams Prestige Abu Soma-Adults Only

Wir waren jetzt das fünfte Mal in Ägypten und kennen bereits mehrere 4- und 5-Sterne-Hotels am Roten Meer. Was dieses Hotel zum 5 Sterne Status befähigt, ist uns ein Rätsel, genauso wenig verstehen wir die überwiegend positiven Beurteilungen. Es kann mit daran liegen, dass viele Gäste nur eine Woche bleiben und die Unzulänglichkeiten dann besser zu ertragen sind. Merkwürdig ist es auch deshalb, weil wir vor Ort nur mit Urlaubern gesprochen haben, die kaum erwarten konnten, endlich nach Hause zu fliegen. Bei unserer Buchung war ausschlaggebend, dass es sich um ein kleines, ruhiges Hotel handelt, ohne Animation, Massenabfertigung und mit angenehmer Gästestruktur, wie schon so oft beschrieben. Dem war auch so, aber das wären dann auch schon die positiven Aspekte des Hotels. Der Hammer: Über der ganzen Anlage schwebt ein unerträglicher Kloakengeruch, da der Rasen und die Pflanzen mit Brauchwasser gesprengt werden. Es ist einfach ekelerregend, wenn es beim Essen auf der sonst schönen Terrasse fast täglich erbärmlich stinkt! Wir können auch bestätigen, dass es im Hotel fieberhafte Durchfallerkrankungen gab, wir waren trotz Vorsorge (Perenterol Forte) BEIDE betroffen. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt überhaupt nicht: Das Hotel müsste mindestens um einen Stern heruntergestuft werden, wenn das Management weiterhin nicht bereit ist, die kritischen Bewertungen ernst zu nehmen und die Hygiene, die Küche und den Service zu verbessern. Dass es auch viel besser geht, beweisen andere Hotels am Roten Meer, auch manche „nur“ 4-Sterne-Hotels fanden wir um Klassen besser. Nach den Erfahrungen in diesem Haus werden wir aber erstmal von einem weiteren Ägypten-Urlaub Abstand nehmen!

Die Zimmer sind o.k., der begehbare Schrank ist geräumig, positiv ist, dass die Toilette und die Dusche getrennt sind, nicht so gut finden wir, dass das Waschbecken im Zimmer integriert ist. Die Superior-Zimmer haben einen Jacuzzi auf der Terrasse, der aber voll einsehbar ist und von wenig Leuten wirklich genutzt wurde. Das Wasser kommt tatsächlich grün und braun aus der Leitung und man hat keine Lust, sich hineinzulegen. Die Terrassen-Sitzmöbel sind immer wieder verschwunden und tagelang bekam man keine neuen. Der Handtuchhalter hing aus der Wand und musste zweimal befestigt werden, aus der Toilette sickerte Wasser. Die Zimmerreinigung war in Ordnung.

Das „À-la-carte-Konzept“ geht hier nach hinten los: Mittags hat man die „leichte“ Karte einer italienischen Imbissbude: Pizza, Pasta, Sandwich, Burger, Salate, Fisch & Chips. Nach 4 Tagen weiß man nicht mehr, was man bestellen soll. 2 Wochen lang Fast Food in einem 5-Sterne-Hotel ist doch ein bisschen viel. Die Abendkarte wiederholt sich nicht nur jede Woche, sondern teilweise alle paar Tage. Unter wechselnden Bezeichnungen (französisch, mexikanisch, asiatisch usw.) gibt es immer die gleichen Gerichte: hartes Rindfleisch, Hühnchen-Spieß mit Paprika, ein wenig Fisch, fades Karotten- und Zucchini-Gemüse, ungenießbare Kartoffeln mit abgestandenem Kellergeschmack. Kein Mensch erwartet in Ägypten ein perfektes „Hühnchen Tandoori“ (das Gericht kommt als Grillhähnchen mit Pommes (!) und das oben erwähnte Dauer-Gemüse), statt dessen sollten einheimische Gerichte gekocht werden, welche die Küche dann aber auch beherrscht. Auf Facebook gab es eine Abstimmung und die meisten haben sich mehr ägyptische Küche gewünscht. Es stimmt einfach nicht, dass vor Ort auf Wünsche eingegangen wird! Wir haben jedenfalls andere Erfahrungen gemacht. Fast jede Vorspeise wird anstatt Sauce mit drei Klecksen Tomaten-Ketchup dekoriert, egal ob Frühlingsrollen, Blätterteig, Nudeln... Die Candle-Light-Dinner sind zwar eine nette Abwechslung, das Essen bleibt in der Qualität gleich. Weißwein kommt grundsätzlich warm an den Tisch, obwohl es auch kalten gibt, wenn man nachdrücklich danach fragt.

Als wir im Hotel ankamen, mussten wir fast eine Stunde warten, bis uns ein Zimmer zugewiesen wurde, obwohl wir die Einzigen waren, die gerade angekommen sind. Die Mitarbeiter an der Rezeption waren sichtlich überfordert, uns „auf der Liste“ zu finden, und obwohl wir ihnen sofort die Pässe und den Voucher ausgehändigt haben, haben sie uns noch mehrmals nach unseren Namen gefragt. Irgendwann schickten sie uns zum Abendessen, erst später ist es ihnen gelungen, das „Problem“ mit dem Veranstalter zu klären und wir durften ins Zimmer, in dem erstmal die Klimaanlage repariert werden musste. Auch in anderen Angelegenheiten waren die Mitarbeiter an der Rezeption zwar freundlich, aber machten einen völlig inkompetenten Eindruck. Ob es um Nachfragen wegen Wäscheservice ging oder um Erinnerung an die fehlenden Terrassenmöbel, sie haben sich recht hilflos angestellt. Auf den einzigen Laptop an der Rezeption musste man meistens stundenlang warten, obwohl das Hotel nur zur Hälfte ausgebucht war. Verbesserungswürdig. Die Kellner im Restaurant waren meistens bemüht und freundlich, die Koordination hat aber leider gefehlt. Der in einen dunklen Anzug mit Krawatte gezwängte Oberkellner stand entweder hilflos herum oder hat fünf Mal am Abend nachgefragt, ob „alles o.k.“ sei. Auch wenn es mal „nicht o.k.“ war, ist gar nichts passiert! Unsere Bitte nach einem typisch ägyptischen Gericht wurde ignoriert, der dauergrinsende Oberkellner hat uns auf den nächsten Tag vertröstet, wusste aber dann nichts mehr davon und hat versucht, uns mit etwas Reis in Tomatensauce (=Ketchup) abzuspeisen. Wir lehnten dankend ab, worauf er uns die Linsensuppe von der Karte vom Vortag als ägyptische Spezialität bringen wollte. Unserer Meinung nach könnte der Service verbessert werden, wenn der Oberkellner seine Mannschaft besser im Griff hätte und nicht nur damit beschäftigt wäre, die Gäste fünf Mal am Abend mit „Hallo, alles gut?“ zu belästigen, wenn in der Küche ohnehin nichts geändert werden kann. Ein paar fähige Kellner gibt es doch, vor allem an der Bar, die professionell bedienen und auch einen leckeren Espresso machen können. Die Qualität der Cocktails ist nicht besonders: Orangensaft wird durch Orangina ersetzt, die Cocktails schmecken dann entsprechend. Fazit: Da es sich um ein neues Hotel mit einer neuen Mannschaft handelt, würde man sicherlich gerne über die Schwächen des Service hinwegschauen, wenn wenigstens das Essen gut wäre. Dem ist aber nicht so.

Das Hotel liegt nicht in der Soma Bay wie von mehreren Veranstaltern fälschlicherweise ausgeschrieben. Es liegt in Abu Soma, weit weg von der Soma Bay mit bekanntlich sehr schönen Riffen. Zu Fuß kann man diese erst nach einer mehrstündigen Wanderung erreichen. An der Südseite grenzt das Hotel direkt an Spielplatz, Pool und Strand der Betonburg „Shams Imperial“, und befindet sich buchstäblich im Schatten (ab ca. 17 Uhr) dieses Nachbarhotels. Nördlich grenzt eine Kite-Schule an die Anlage, die Kiter beanspruchen den gesamten Bereich vor dem Hotelstrand, abgesehen von einem Abschnitt, wo das Wasser knöchel- bis hüfthoch ist (je nach Gezeiten) und wo man weder schnorcheln noch schwimmen kann. Dies ist nur an windstilleren Tagen möglich, dann wird man nicht links von den Kitern oder rechts von den Surfern über den Haufen gefahren. Es gibt einen kleinen Bereich vor dem Nachbarhotel, dort gibt es auch den einen oder anderen kleinen bunten Korallenstock mit Fischen. Im Vergleich zu anderen Buchten am Roten Meer eine große Enttäuschung!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir kommen ans Rote Meer zum Schnorcheln, das ist in dieser Anlage nur eingeschränkt möglich. Für Kiter und Surfer sieht es besser aus. Unterhaltung/Animation gibt es nicht und das ist auch gut so. Es hat uns nicht gestört, dass es um den kleinen Pool nur 8 Schirme/16 Liegen gab, wenn das Hotel aber mit 130 Gästen belegt sein wird, könnte es eng werden. Wir haben uns nur am Strand aufgehalten, wo immer genügend Liegen und Schirme vorhanden waren. Wasserflaschen/Getränke können nur auf dem Boden oder im Sand abgestellt werden, weil es weder am Pool noch am Strand Tischchen gibt. Der hoteleigene Schnorchelausflug soll schön sein, wir konnten aber leider nicht teilnehmen, weil wir krank waren.