Sherwood Exclusive Lara

Im März 2010 verbrachten meine Mutter und ich unseren zehnten Urlaub im Sherwood Breezes Resort. Und es war wohl auch das letzte Mal. Denn was uns heuer geboten wurde hat nicht das Geringste mit einem 5-Sterne-Hotel zu tun. Es ging schon bei der Anreise los. Wir kamen, wie meisten, in der Nacht gegen 01:30 Uhr im Hotel an. Das Checkin ging flott, wie gewohnt. Der Rezeptionist meinte, falls wir Hunger hätten, könnten wir uns gerne am Nachtbuffet bedienen. Der Einladung kamen wir nach der langen Reise gerne nach. Ich hatte Appetit auf eine schöne warme Suppe und öffnete erwartungsvoll den Suppenkessel – gähnende Leere. Na gut, dann bediene ich mich eben am warmen Buffet – ebenfalls nichts. Was soll’s, ein Stück Brot mit Wurst oder Käse tun´s auch. Leider gab es weder das eine, noch das Andere. Das einzige was von dem tollen Nachtbuffet vorhanden war, war ein Rest Brot und etwas warme Butter. Na gut, der Hunger treibt´s rein. Dann gingen wir auf unser Zimmer und fielen todmüde in die Betten. Am nächsten Morgen sahen wir uns das Zimmer genauer an. Der Teppichboden war versifft und die Vorhänge strotzten vor Dreck. Meine Mutter wartete bis die Putzfrau erschien und sprach sie an. Sie fragte: „Haben Problem?“ Meine Mutter bat sie doch die Vorhänge mal zu waschen. Die Antwort: „Nix verstehen“. Nicht schlimm, dafür hat das Hotel ja extra eine „Gästebetreuerin“ , die in Holidaycheck so oft gelobt wird. Sie nahm unsere Beschwerde entgegen, wenn auch mit offensichtlichem Widerwillen. Und Sie machte umgehend telefonisch die Putzfrau rund. Als wir nach oben kamen, waren die Vorhänge bereits abgenommen und sie wurden abends um 22:30 Uhr! (Meine Mutter lag schon im Bett) von drei Leuten wieder aufgehängt. Von da an wurden wir von der Putzfrau links liegen gelassen. Wir bekamen nur noch eine Fußmatte in´s Bad gelegt. Wer als zweiter duschte hatte Pech. Und Toilettenpapier und dergleichen bekamen wir nur noch auf ausdrücklichen Wunsch. Auch bei der Gästebetreuerin hatten wir uns unbeliebt gemacht. Sie grüßte uns nicht mehr und sprach auch nur noch mit uns wenn wir Sie ansprachen. Und dieses mussten wir leider des Öfteren tun. Denn Grund für Beschwerden gab es reichlich. So wurde beispielsweise die Gartenanlage des Hotels komplett renoviert. Täglich von 08:00 morgens bis in die frühen Abendstunden wurde uns ein Konzert von drei Presslufthämmern dargeboten. Und dieses die kompletten drei Wochen, die wir im Sherwood verbrachten. Natürlich sprachen wir am zweiten Tag H.A. daraufhin an. Sie meinte die Bohrarbeiten dauern nur noch drei Tage. Naja, da hätten ja immerhin noch gut zwei Wochen Ruhe. Als wir uns nach weiteren 14 Tagen entnervt bei unserer Reiseleiterin beschwerten, sprach diese mit der Gästebetreuerin. Anschließend erklärte uns die Reiseleiterin, dass wir uns zwar zu spät beschwert hätten, aber das Hotel würde uns einen Wellness-Gutschein über 160,-- Euro als Entschädigung anbieten. Damit waren wir notgedrungen einverstanden. Ich ging also zu Frau A. um unseren Gutschein abzuholen. Als ich auf den Zettel war darauf nichts von der Zahl 160,-- zu sehen. Auf meine Nachfrage deutete sie auf die angegeben Behandlungen. Meine Mutter und ich bekämen im Hamam je ein Peeling, eine Schaummassage und eine Ganzkörper Telax Ölmassage. Diese kosten je 80,-- Euro, also insgesamt 160,-- Euro. Damit gab ich mich zufrieden. Als ich vor ein paar Tagen zuhause die in Ruhe die mitgenommenen Prospekte studierte ich, sah ich auch den wirklichen Preis der Anwendungen: 45,-- Euro, insgesamt also 90,-- Euro. Nun komme ich zum Essen. In den ersten Tagen unseres Aufenthaltes war das Essen noch schmackhaft, wie in den 9 Aufenthalten zuvor. Aber aus irgendeinem Grund änderte sich dieses plötzlich. Lag es vielleicht daran, dass Souse-Chef drei Wochen verreist war oder wollte man mit Gewalt sparen? Alles schmeckte irgendwie gleich. Egal ob türkischer, italienischer, mexikanischer oder internationaler Abend – es gab stets das gleiche Essen mit gleichen Gewürzen. Nun zum Schluss möchte ich aber nicht vergessen, dass es auch einige Lichtblicke für uns gab. Wir bedanken uns beim Restaurantchef Sebahattin, beim Entertainment-Manager Mustafa und bei einigen Mitarbeitern der Towerbar. Sie kümmerten sich sehr um uns und leisteten eine hervorragende Arbeit. Beispielsweise feierte meine Mutter während des Urlaubs ihren 79. Geburtstag. Sebahattin und sein Team bereiteten ich einen schönen Abend. Sie sangen Happy Birthday und servierten eine eigens gebackene Torte sowie eine Flasche Sekt. Dafür herzlichen Dank.

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