- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Seit 1996 bin ich i. d.R. mindestens einmal im Jahr auf meiner Lieblingsinsel - enttäuscht wurde ich noch nie. Was nicht heißt, dass man nicht Abstriche machen muss, aber gerade das liebe ich im Urlaub: Das Schöne an Djerba ist ja, dass es die üblichen, westlichen "Urlaubsfreuden" eben nicht gibt! Keine McDonalds, keine Wiener Schnitzel und Sauerkrautgedöns - und erst recht keine Saufmeilen, in denen Jürgen Drews vom "Bett im Kornfeld" singt... Das Hotel an sich ist Anfang 2003 gebaut worden - kläglich versagt wurde jedoch bei der Fassade: Die sieht nach den wenigen Jahren grässlich aus. Die neue Hoteldirektion (in Tunesien wechselt spätestens alle vier Jahre auf allen Hierarchieebenen das Personal, was mit der dortigen Sozialgesetzgebung zu tun hat) sagte allerdings, dass spätestens im März die Fassade komplett erneuert wird - mal sehen... Die Anlage bildet eine gedehnte U-Form um den (in der Tat) herrlichen Pool, umgeben von schönen und gepflegten Gartenanlagen. Das Hotel fasst in Spitzenzeiten bis zu 800 Gäste - im Sommer kann es also definitiv voll und laut werden! Kleiner Tipp: Wer es SONNIG und RUHIG mag, bucht am besten Zimmer mit LANDBLICK. Wer es umgekehrt, also SCHATTIG und LEBENDIG mag, der bucht am besten Zimmer mit POOLBLICK (Meerblick gibt es nicht direkt, da das Hotel etwa 300 Meter vom Strand entfernt ist). Der Zustand der Anlage (bis auf die Fassade) ist absolut in Ordnung, ich fand es sehr schön strukturiert und gepflegt. Sauberkeit ist, wie in nahezu allen Hotels aller Kategorien auf Djerba, völlig in Ordnung - kleine Abstriche müssen immer gemacht werden. Aber die angeblichen Wanderungen ganzer Schabenvölker durch die Zimmer habe ich ebensowenig je gesehen, wie die angeblich ach so schrecklich verschmutzten Sanitärbereiche. Um es deutlich zu sagen: Wer mit der üblichen deutschen Hysterie wegen jeder Kleinigkeit zur Rezeption rennt, wird ganz gerne auch mal ignoriert - zurecht... Kleiner Hinweis: Seit einigen Jahren fallen Bulgaren, Polen, Slowaken und Russen wie eine Heimsuchung auf Djerba ein. Das Verhalten dieser Leute in Urlaubsdestinationen ist unter jedem Niveau - und leider macht auch dieses Hotel keine Ausnahme, da es bei Reiseveranstaltern aller dieser Länder gelistet ist. Während meines Aufenthaltes hatte ich Glück - im Sommer muss man jedoch mit diesen trinkfreudigen und lauten Landsleuten rechnen... Ich hatte wunderbares Wetter, eine herrliche Hotelanlage fast für mich alleine - aus der Sicht meines Aufenthaltes im Dezember 2007 ganz klar: 5 Sonnen "Leuchtturm" heißt: Ende des Hauptteils der "Zone touristique" - wer es in der direkten Umgebung etwas lebhafter mag, sollte sicherlich die Mitte der touristischen Zone wählen (also alles auf Höhe ISIS oder KSAR) - die anwesenden Slowaken, Polen und Russen dürften allerdings dafür Sorge tragen, dass es nicht allzu ruhig wird ;-) Mobiltelefon funktioniert einwandfrei via TUNTEL (Tunisie Telecom). Die beste Reisezeit ist definitiv April/Mai und Ende August/Anfang September. Die Temperaturen sind dann noch z. T. hoch, aber im Mittel eben erträglich. Wer feuchte Hitze (wir reden über Temperaturen jenseits der 50°-Grenze und satte 90% in der Mittagssonne) vertragen kann, der ist auch im Sommer bestens aufgehoben! Diahrroe gehört zum Alltag als Tourist auf Djerba - gehen Sie einfach mit hundertprozentiger Sicherheit davon aus, dass Sie alle davon betroffen sein werden, egal, zu welchem Jahreszeitpunkt Sie auf Djerba sind. Für den Fall, dass Sie keine medikamentösen Vorbereitungen getroffen haben sollten- kein Problem: Fahren Sie einfach nach Midoun in eine der Apotheken, sagen Sie "Durchfall" - dass Wort kennt jeder Apotheker auf Djerba... Aller Wahrscheinlichkeit erhalten Sie dann eine Schachtel mit Kapseln - nehmen Sie diese ohne Bedenken ein. Innerhalb von spätestens zwei Tagen ist das Problem gelöst. Von Mai bis August ist es sehr heiß und sehr feucht auf Djerba - wer im März/April oder September/Oktober reist, hat den Himmel auf Erden. Wer vorher (oder nachher) reist, muss eine robuste Natur sein ;-)
Ich habe es wunderbar getroffen - Zimmer mit Poolblick, keine direkte Sonne aufs Zimmer, Palmen, soweit das Auge reicht... Auf Djerba geht sehr früh die Sonne auf - im Sommer zum Teil schon um vier Uhr, insofern kann ein Zimmer mit Schattenseite ein Segen sein... Telefon ist vorhanden - sollte jedoch grundsätzlich nicht genutzt werden. Telefonate vom Hotel aus werden (nicht nur hier, sondern in allen anderen Hotels auch) nicht per Direktwahl, sondern "vermittelt" hergestellt - kostet also mindestens 10 Dinar. Direkt gegenüber befindet sich ein "Taxiphone", so heißen die Telefonzellen auf Djerba - zwei Minuten Telefonat nach Deutschland kosten einen Dinar, bei bester Verbindung (ich werde regelmäßig gefragt, ob ich tatsächlich auf Djerba bin, wenn ich von Taxiphones telefoniere - die Verbindung ist exzellent). Zimmer sind großzügig, hell eingerichtet, SAT-TV (wer es im Urlaub braucht - ich kann Ihnen nicht sagen, welche Programme dort laufen, ich habe es nicht benutzt...) ist vorhanden, Sauberkeit ist völlig in Ordnung. Hellhörig sind sie schon, die Zimmer auf Djerba - so auch hier. Das liegt auch daran, dass Hotelzimmer nicht zum ständigen Aufenthalt gedacht sind - allerdings kann ich mir vorstellen, dass im Sommer so manches bis in die hohe Nacht hörbar ist. Zum Zeitpunkt meiner Reise war das Hotel quasi leer, insofern hatte ich Ruhe. Kleiner Tipp: Wenn Sie "Landblick" haben, erwarten sie bitte nicht allzuviel. Djerba ist die Insel mit dem gewissen Nichts - sie schauen auf Palmen und Land. Erwarten Sie also bitte keine Kulissen wie in New York oder Barcelona. WENN Sie aber Landblick haben - lassen Sie sich nicht den Sonnenaufgang über dem Leuchtturm entgehen - das IST ein wunderbarer Anblick :-) Von meiner Seite aus gab es, zu dieser Reisezeit, keinerlei Klagen.
Nun, im Dezember ist natürlich "Blank Season". Trotzdem hielt dieses Hotel seinen kompletten Service aufrecht. Eine sehr schöne Bar ist die Relax-Bar am Pool - die dürfte in der heißen Sommerzeit eine Oase darstellen, denn sie liegt im Schatten! Ich persönlich bin kein Freund des AI-Konzeptes - natürlich ist es aber auch in diesem Hotel unumgänglich. Seltsamerweise war selbst im Winter im deutschen Latminute-Markt kein HP-Angebot für dieses Hotel zu bekommen, was erstaunlich war, denn französische Gäste hatten offenkundig durchaus die Gelegenheit zur HP-Buchung gehabt - sei es drum. Zunächst: Alle AI-Getränke werden grundsätzlich im Glas serviert (mit Ausnahme des Weins am Restauranttisch). Wasserflaschen, die man mit auf das Zimmer nehmen möchte, kosten etwa 2, 3 Dinar. Alle Getränke werden in der Kasse gebucht, und gegen zu unterschreibenden Beleg ausgehändigt - das kann im Sommer, bei 800 Gästen, sicherlich etwas dauern... Das Restaurant war erstes "Opfer" der neuen Direktion: Hier wurde ordentlich was draus gemacht, das kann man nicht anders sagen! Wer allerdings in Hochsaison Super-Service, Super-Sauberkeit und Super-Qualität erwartet - der möge dann doch Sylt buchen - und dafür auch blechen! Hier war alles in allerbester Ordnung - ich habe gelebt wie "Gott in Frankreich", Qualität und Quantität war, selbst für nur 50 Gäste (mehr waren wir nicht) absolut Top! Die üblichen Beschwerden ("..nur Nudeln..", "...nur Kartofflen...") kann ich seit 12 Jahren nicht nachvollziehen: Es gibt IMMER einen Teil Fisch, einen Teil Geflügel, einen Teil Rind- oder Lammfleisch, mit diversen Beilagen und Salatbuffet. Und, um auch DAS einmal zu sagen: JA, tunesische Köche können würzen! Wer sich über salzarme (als ob Salz ein Gewürz wäre....) Speisen beschwert, kann sein Gericht ja nach landestypischer Art gewürzt ordern: Die ortseigene Feuerwehr zum Löschen des eigenen Rachenraumes sollte man allerdings gleich mit dazu bestellen. Tunesische Köche kochen in Hotels für europäische Zungen, die nix gewohnt sind - Pfeffer und (JA!) Salz stehen auf jedem Tisch dennoch zur Verfügung!
Also, ich kann die vermeintlichen Klagen mancher Landsleute nicht nachvollziehen: Der Service in den Hotels ist, über alle Sterne und Kategorien hinweg, vollkommen in Ordnung. Dass in der Hochsaison nicht jeder Hotelmitarbeiter für jeden deutschen Kleinsch.... zur Verfügung stehen kann, ist normal - und wer das nicht mag, soll halt fünf Sterne auf Sylt buchen - fertig. Wer sich ein bissel mit dem Menschen dort beschäftigt, normal freundlich ist, der erlebt Gastfreundschaft pur. Wer das nicht kann, schreibt halt Beschwerden - mir ist das zu umständlich, deswegen bin ich immer normal freundlich... ;-) Sauberkeit auf den Zimmern ist absolut okay - es gehört zum guten Ton, bereits zu Anfang dem Zimmermädchen/-boy ein paar Dinar in die Hand zu drücken. Bitte nicht mit europäischer Hochnäsigkeit, sondern mit einem Lächeln auf den Lippen - Sie werden Ihr Zimmer jeden Tag aufs Neue geschmückt erleben! Die Rezeption ist, wie ich es kenne auf Djerba, absolut hilfsbereit - sofern es sich um ein tatsächliches Anliegen handelt. Djerba ist keine rein deutsche Feriendestination - wer Französisch und /oder Englisch kann, ist völlig auf der sicheren Seite. In diesem Hotel gibt es allerdings eine geradezu perfekt Deutsch sprechende Rezeptionistin: Leila, ein Traum von Mitarbeiterin, absolut hilfsbereit, immer ein Lächeln auf den Lippen - und nahezu perfekt Deutsch sprechend! Die kostenlose Kutsche zum Strand habe ich bereits erwähnt, eine Wäscherei ist (zu wirklich zivilen Preisen) vorhanden, eine eigene Arztpraxis ebenso. Und, um eine übliche Debatte abzukürzen: Ja, wenn Sie dem Kellner Trinkgeld geben, erhöht sich automatisch der Servicelevel - jedenfalls dann, wenn Sie es ernst damit meinen. Die Djerbis sind clevere Leutz, und erkennen auch jede noch so kleine Hochnäsigkeit!
Für Insider, die Djerba und ihre "Zone touristique" kennen: Das Hotel liegt direkt am Leuchtturm. Für diejenigen, die Djerba noch nicht so kennen: Es liegt damit ziemlich exakt in der Mitte zwei der herrlichsten Strandabschnitte ("Sidi Mahrez"). Der Strand ist hier, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, richtiger, weißer Sandstrand, man kann kilometerlang spazieren gehen. Die Entfernung zum Strand beträgt etwa 300 Meter, am Hinterausgang des Hotels fährt regelmäßig und kostenfrei eine hoteleigene Kutsche (für Kinder sehr interessant: Es gibt auf dem Weg zum Strand einen eigenen Pferdestall, der auch begehbar ist!). Bitte NICHT verwechseln mit den Kutschen, die alle Nase lang VOR dem Hotel verkehren und feilgeboten werden: DIE kosten Geld! Direkt gegenüber befindet sich ein kleiner Supermarkt (kleiner Tipp: Wenn es Probleme mit von aussen mitgebrachten Wasserflaschen ö.ä. gibt - einfach den Rucksack -keine Tüten!!!- aufsetzen, am Hinterausgang raus, und am Haupteingang wieder rein...) mit Geldautomat, der alle Karten akzeptiert - der Automat spuckt allerdings nur tunesische Dinares aus, keine Fremdwährungen, wie europäische Gäste häufig vermuten. Die "Zone touristique" ist zwar recht lebendig, aber wer Partyurlaub erwartet, sollte doch eine andere Insel wählen. Allerdings gibt es, jährlich wechselnd, ziemlich angesagte Diskotheken in Hotels, wo richtig was los ist - im Zweifel abends einfach eine der vielen Taxen nehmen, und den typischerweise sehr gut deutsch sprechenden Fahrer danach fragen. Übrigens: Taxifahren ist auf Djerba SPOTTBILLIG - man braucht Taxen auch nicht zu rufen, sie fahren zu Hauf herum, man muss nur den Finger leicht heben, dann stehen schon mindestens drei zur Verfügung... ;-) Kleiner Tipp: Handeln lohnt sich nur bei längeren Fahrten - die Taxameter sind exakt eingestellt und im Schnitt zahlt man für jeden Kilometer so etwa einen halben Dinar. Apropos "Handeln": In Tunesien ist grundsätzlich ALLES handelbar, nur eines nicht: Lebensmittel. Hier gilt der Preis, den der Verkäufer anbietet, verbindlich! In der Hauptsaison fährt so alle 30 Minuten ein Bus Richtung Houmt Souk oder Midoun - am besten einfach die Rezeption fragen. Übrigens: Tunesische Verkehrsmittel sind, anders als deutsche, absolut pünktlich! :-) Ausflugsmöglichkeiten gibt es genügend - allesamt buchbar über den Reiseveranstalter. Über Sicherheitsfragen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen - Sie können nachts vermutlich sicherer über die Straßen gehen, als in Ihrer direkten Nachbarschaft in Deutschland. Wer es noch nicht kennt: Der Markt in Midoun und Houmt Souk (jeweils Mittwochs und Freitags) ist eine Sehenswürdigkeit - wer es schafft, an nicht einem einzigen Verkäufer "hängen" zu bleiben, ist definitiv eine "harte Nuss" ... :-) Transfer von/zum Flughafen: Etwa 30 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
"Blank Season" - außer der Musik aus der "Box Animation" war es recht stille - für mich wunderbar, denn ich hatte wirklich mal Ruhe nötig! Im Sommer kann das allerdings zum Fluch werden: Denn von morgens bis abends dürfte die volle Wumme an Musik in die Zimmer dringen - wer es also ruhig mag, sollte Zimmer mit Landblick wählen (kleiner Ausgleich: Zimmer mit Landblick haben den ganzen, langen Djerbatag Sonne!) Der Wellnessbereich ist angenehm: Sauna und Dampfbad, Massagen und allerlei Gedöns für lädierte Europäer sind, zu im übrigen zivilen Preisen, vorhanden und sehr gut ausgestattet - im heißen Sommer dürfte sich dort allerdings niemand finden... Am Pool könnte es etwas eng werden, liegestuhltechnisch betrachtet. Für 800 Gäste reichen die niemals - was ich allerdings gut nachvollziehen kann: Wer nach Djerba fliegt, um am Hotelpool zu liegen, hat generell irgendwas falsch verstanden... Es war tote Zeit, und insofern kann ich das Angebot nicht beurteilen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Horst |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 48 |