Bei der Ankunft fanden wir statt einem Foyer einen Großbaustelle vor. Kabel hingen von der Decke, Staub war von dort bis ins ganze Hostel getragen worden. Am zweiten Abend mussten wir das Gebäude durch die Tiefgarage betreten, da der Eingang nicht benutzbar war. Der auf dem Eingangsschild beworbene Getränkeautomat fiel spontan den Renovierungsarbeiten zum Opfer. Wir teilten uns einen Gang mit einer Gruppe von Jugendlichen, die die ganze Nacht Krach machten, auf dem Gang rauchten, danach Deo versprühten und sich auch nicht um Ruhe bitten ließen. Die für die zweite Nacht (auf meine Bitte hin) angekündigte strengere Kontrolle blieb einfach aus. Am allermeisten erstaunte uns aber die Dreistigkeit des Zimmerservices. Wir wurden morgens zweimal geweckt (da wir lang schliefen), weil die Reinigungskräfte ohne zu klopfen plötzlich im Zimmer standen. Ein Schild "bitte nicht stören" suchten wir vergebens. Beim dritten Mal (ebenfalls ohne zu klopfen) waren wir gerade dabei uns anzuziehen und standen z. T. in Unterwäsche im Zimmer. Der Putzmann sagte nur "muss putzen" und spazierte in unser Badezimmer. Wenn es wirklich so dringend gewesen wäre, hätten wir die Zimmer wohl schon in einem besseren Zustand vorgefunden. Am Abreisetag bat ich vor dem Frühstück an der Rezeption darum, einen Verantwortlichen sprechen zu dürfen, um meine Kritik abzugeben. Es war niemand zu finden und ich wurde gebeten, meine Nummer zu hinterlassen. Sicherheitshalber fragte ich nach dem Frühstück noch einmal und geriet direkt an den Inhaber des Hotels, der gerade dabei war, die Bauarbeiten zu überwachen. Wie er auf meine Beschwerde reagierte, übertraf alles, was ich erwartet hatte und auch bisher an schlechtem Service erlebt habe. Zum Rauchen auf dem Gang sagte er mir, es habe mich nicht zu interessieren, ob andere Gäste auf dem Gang rauchten. Ich sei ja selber Raucher und könnte daher gar nicht riechen, wenn andere vor dem Zimmer rauchen. Das sei ganz alleine Sache des Hostels. Wohlgemerkt häng schon am Eingang ein Schild, dass Rauchen im Haus mit einem sofortigen Rauswurf geahndet wird. Noch schlimmer war die Reaktion auf die unangekündigte Putzkolonne. Dieses Hostel sei nicht mein zu Hause, also hätte ich auch kein Recht, mich dort wie zu Hause zu fühlen. Er sei der Besitzer, also bestimme er auch, wann und wie geputzt wird. Ich konnte grade noch sagen, dass ich in meinem Leben noch nie so schlecht untergebracht und behandelt wurde, bevor ich fassungslos das Haus verließ!

Zimmer

Schlecht