- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
HOTELTEST SOFITEL BAYERPOST, München Oktober 2009 Wenn ein ehemaliges königlich-bayerisches Hauptpostamt neben dem Hauptbahnhof in München in ein Luxusdesignerhotel umgewandelt wird, dann kann schon einiges "passieren". In diesem Fall ist das Experiment (was das Architektonische betrifft) aber überwiegend positiv zu sehen. Wenngleich in manchen Details „overdesignt“, so ist der Versuch, ein wuchtiges Gebäude des Historismus in ein modernes Hotel umzuwandeln, gelungen. Vor allem die allgemeinen Teile gefallen. Wo früher in Schalterhallen und Sälen fleißige Hände bei Gaslicht Briefe sortierten, sind heute Lobby, Empfang, Restaurant etc. untergebracht. Der einzige kleine negative rote Faden, der sich durch das Gebäude zieht, ist aus meiner Sicht die Verwendung von dunklen Farben und zu wenig Licht. So wirkt vieles ein wenig düster. Vor allem in den dunkelbraunen Zimmern kann man schon einmal leichte Anfälle von Depression bekommen. Der Service sowohl beim Empfang als auch in der Bar und im Frühstücksrestaurant ist in Ordnung, keine Beanstandungen in diesem Bereich. Meine Junior Suite war ein schlauchartiges Zimmer, das durch einen Raumteiler in Wohn- und Schlafbereich getrennt wurde mit einem offenen Bad zum Wohnzimmer hin. An sich echt pfiffig gelöst. Von Traumblick konnte man in meinem Fall aber nicht sprechen, der Bahnhof und einige Geleise lagen genau in meinem Blickfeld. Wie eingangs erwähnt, ist die Farbgestaltung zu hinterfragen. Dunkelbraun an den Wänden ohne jegliche Bilder und relativ dunkle Vorhänge drücken die Stimmung. Das Lichtkonzept ist zumindest gewöhnungsbedürftig: weiße und auch farbige Spots – ein bisschen erinnert das an eine Disco der Achtzigerjahre. Für die Größe des Zimmers ist ausreichend Stauraum vorhanden, sowohl im Schlaf- als auch im Wohnbereich. Das offene Bad ist heute der letzte Schrei. Wenn man alleine reist, ist es ja okay, aber für Paare halte ich es nicht optimal. Zwei TV-Flachbildschirme, einer davon an der Wand im Schlafzimmer montiert, was etwas billig wirkt. Dafür wieder auf der anderen Seite Badeprodukte von Hèrmes und das auch noch in ausreichender Anzahl, das gibt ein Plus. Trotz des hohen Messepreises von über 400,- für die erste Nacht und über 600,- € für die folgenden Nächte waren weder Frühstück (28,- €) noch Internet inkludiert und das geht dann schon hart an die Schmerzgrenze. Ich habe schon oft bei anderen Hotelbewertungen angemerkt, dass in einem guten Hotel Internet genauso kostenlos sein muss wie Fernsehen (was ja vor 20 bis 25 Jahren auch noch nicht der Fall war). Die 11 bis 14,- € pro Tag ärgern mich dann ganz einfach. Nicht nur der Blick aus dem Fenster ist ob der Bahnsteige getrübt, man hört die Züge auch. So zentral das Sofitel Bayerpost auch neben dem Bahnhof liegen mag, was natürlich auch verkehrstechnische Vorteile hat, von einem Luxushotel erwarte ich mir aber schon anderes. Oft habe ich schon gemeint, man müsste Architekten zur Strafe auch in den von ihnen designten Häusern wohnen lassen, Gleiches gilt hier für den Designer der Bademöbel. Ist man dem zarten Kindesalter entwachsen, sind sowohl das Waschbecken als auch vor allem die Ablageflächen rechts daneben viel zu niedrig montiert. Das ist wirklich nicht sehr schlau gemacht. Ebenfalls fehlen am Zimmer Zeitschriften. Alles in allem: Von der architektonischen Seite her ein interessanter Wurf, für ein Luxushotel zu diesem Preis aber doch etwas überteuert. Da gibt es in Summe Besseres und vor allem Freundlicheres und Charmanteres in München.
- ZimmergrößeEher schlecht
- SauberkeitEher gut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungEher gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher gut
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher gut
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungGut
- Restaurants & Bars in der NäheGut
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 42 |