The Grand Hotel Hurghada

Wohl eines der Hotels der ersten Stunde in Hurghada, dies sieht man der Anlage sofort an. Hauptsächlich 2-stöckige Gebäude aus den 60ern, die schon irgendwie wieder Charme haben, Anbauten aus den 80ern und Neubauten, alles durcheinander. Wunderschöner Garten, schöner Strand. 2 Poolanlagen, von denen eine sehr schön war. Hauptsächlich deutsche und österreichische Gäste ab 50 aufwärts. Man konnte vom Strand aus Bauarbeiten an neuen Gebäudekomplexen beobachten, der Lärm hielt sich allerdings in Grenzen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Für das wenige Geld, dass ich bezahlt habe, konnte ich beim Essen und dem Zimmer nicht mehr erwarten. Ich war 2 mal im Marriott, das ist natürlich deutlich besser, aber auch doppelt so teuer und das etwas teurere Intercontinental bietet auch nicht so viel mehr. Wenn man, wie ich, einfach nur im Winter preislich günstig Sonne tanken, schwimmen und lesen will, ist das Hotel in Ordnung. Den Jahresurlaub mit meinem Mann möchte ich dort nicht verbringen.

Ich hatte den günstigsten Zimmertyp gebucht, habe vor Ort jedoch ein Zimmer mit großem sonnigen Balkon und schönem Meerblick bekommen. Das Zimmer war nicht groß, aber ausreichend, genau wie das Bad. Die Wanne war eher eine geräumige Dusche, das Wasser war rostig. Der Zustand insgesamt alt und teilweise ein bisschen angegammelt, aber sehr sauber. Zimmersafe war nicht vorhanden. Die Minibar wurde regelmäßig gefüllt. Mehrere deutsche TV-Programme. Jede Menge Schränke, Schubladen und Spiegel, was ich in teuren Hotels schon vermissen musste.

Es sind 3 Restaurants im Hotel vorhanden. Eines mit internationaler Küche, ein italenisches und eines mit landestypischer Küche, das einzige bei dem man im Freien essen kann. Ich habe deshalb ausschließlich dieses besucht. Die Gerichte waren tatsächlich sehr ägyptisch, gut gewürzt, aber wie die Küche im Land eben insgesamt ist, nicht sehr abwechslungsreich. Die Nachtische typisch und sehr gut, aber es wurde auf unterem Niveau gekocht, was bei den Hotelpreisen gar nicht anders geht. Das Frühstück war ziemlich lieblos. Kaffee und Tee musste man sich in Pötten ohne Untertasse selber holen. Es gab nur Plastikkaffeelöffel. Die Auswahl an Wurst und Käse war liederlich schlecht, bei Obst mäßig. Sehr gut waren die Backwaren. Einigermaßen sauber schien alles. Die Tische wurden nach den ersten Besuchern allerdings nicht immer gut gereinigt. Beim Essen am Strand war die Auswahl klein, die Qualität in Ordnung. Richtig Appetit auf irgendetwas hatte ich kaum, ich habe in der Wochen schön abgenommen.

Als alleinreisende Blondine wird man von den Kellern bevorzugt bedient, ansonsten ist der Service, außer am Strand, mäßig. Anmachversuche werden gestartet, aber bleiben harmlos und sind nicht sehr aufdringlich. Der Zimmerservice war sehr gut, insgesamt wurde viel gewischt und geschrubbt. Die Mitarbeiter an der Rezeption waren unmöglich, pampig und frech. Man versuchte beim check-out die Zahlung mit meiner Kreditkarte zu verhindern. Angeblich sei das "System" defekt, ich hätte doch sicher Pfund, Euro oder Dollar. Als ich sagte, ich hätte gar kein Bargeld, teilte man mir mit, das sei "mein Pech", woraufhin ich erwiderte, nein, das sei ihres, zur Not müssten sie mir eben meine Rechnung nach Deutschland schicken. Das führte immerhin dazu, dass man mir noch unfreundlicher sagte, ich solle es später noch einmal versuchen. Da ich Zeit hatte kam ich 20 Min. später noch mal und aha, anscheinend hatte die Masche bei ein paar Gästen gezogen, es wurden heftig Scheine gezählt und ich konnte mit Karte bezahlen. Das Hotel scheint massive Liquiditätsprobleme zu haben, auch an der Bar oder am Strand wurden Gäste genötigt bar zu bezahlen und Getränke nicht auf die Zimmerrechnung schreiben zu lassen. Ich dachte erst, da hätten die Kellner einen Extrakasse, anscheinend war das Ganze jedoch Anweisung des Mangaments. Gute Englischkenntnisse sind deshalb von Vorteil wenn es Probleme gibt, da reichen die Deutschkenntnisse des Personals nicht immer aus. Höhepunkt der Unverschämtheit war, ebenfalls am Tag der Abreise, das Versenken meines Koffers im Pool. Dem Gepäckträger ist eine ganze Ladung Gepäck von seinem Wagen in den Swimmingpool gefallen. Anstatt den Gästen Bescheid zu sagen was passiert ist und damit schnellstens Schäden in den Koffern vermeiden zu können, wurde versucht das Ganze zu vertuschen. Meinen Koffer habe ich eine Stunde lang bis zum Eintreffen des Busses zum Flughafen nicht mehr gesehen, dann wurde ich nicht an das Gepäckstück herangelassen, gaaanz freundlich und sogar ohne Trinkgeld zu nehmen hat man mir den Koffer im Bus untergberacht und ich konnte somit erst am Flughafen das Unglück feststellen.

10 Fahrminuten vom Flughafen entfernt und direkt am Strand. Ansonsten.. gibt es in Hurghada überhaupt eine gute Lage? Die Stadt ist so ziemlich das hässlichste was es gibt, übelster Massentourismus, billige Geschäfte und Bauruinen, das weiß man ja vorher, deshalb fahre ich grundsätzlich nur eine Woche und gehe in dieser Zeit möglichst nicht vor die Hoteltür, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Wer das richtige Ägypten kennenlernen möchte, soll an den Nil fahren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die laute Musikbeschallung Abends in der Lobby war eine Zumutung. Wenn man an den Safe musste oder zur Rezeption sind einem fast die Ohren abgefallen. Der Strand war sauber, es gibt Holzliegen. Das Wasser war, wie immer am Roten Meer, perfekt.