The Norm Oriental

Es war miten in der Nacht und es goß in Strömen, als wir im Hotel ankamen. Doch am nächsten Morgen strahlte die Sonne vom blauen Himmel, was auch 14 Tage lang so blieb. Doch nicht allein das Wetter sorgte für gute Stimmung. Auch das Hotel entsprach unseren Erwartungen. Wohlgemerkt, wir hatten für zwei Personen für diese zwei Wochen einen sehr kleinen Preis gezahlt und wir wissen aus unserer Reiseerfahrungen, dass Fünf-Sterne in der Türkei nicht gleich Fünf-Sterne sind. Wir hatten uns bewusst diesmal für ein kleineres Haus (keines der großen Themenhotels) entschieden und wir wussten, dass es eine ältere Anlage ist. Und unter all diesen Gesichtspunkten lautet unser Fazit: Ja, die Reise hat sich gelohnt. Auch wenn es einige Punkte gab, die verbessert werden könnten. Was aber dem Haus keiner nehmen kann, ist die herrliche Lage inmitten eines über Jahre schön gewachsenen Gartens, der dem Hotel den richtigen Rahmen gibt. In unseren Augen war es ein stimmiger Urlaub, den auch einige Unzulänlichkeiten nicht eintrüben konnten. Schade finden wir es nur, dass die Besitzer der Anlage die nahende Schließung durch eine Reduzierung der Bemühungen in einigen Servicebereichen und bei Einsparungen beim Personal spüren ließen.

Wir haben zum Zimmer nur so viel zu sagen: Es war super groß, sauber, tolle Betten, Bademäntel, Minibar und Kaffekocher, somit mit allem Notwendigen ausgestattet und wurde jeden Tag bestens gereinigt.

Nein, das Essen war genießbar und auch in ausreichender Menge vorhanden. Allerdings war es sehr eintönig. Speziell die Hauptspeisen offenbarten mit Fisch und gegrilltem Fleisch täglich die gleichen Variantionen. Aber auch in diesem Punkt muss man wohl sagen, dass die bevorstehende Schließung ihren Anteil daran hatte, dass wir diesmal das ansonsten so abwechlungsfreiche Essen in der Türkei etwas vermissten. In puncto Sauberkeit im Restaurant waren die fehlenden Mitarbeiter deutlich zu spüren, bei genauerer Betrachtung gab es doch schon etliche Ecken, die mal wieder gründlicher gereinigt hätten werden müssen. Ansonsten auch an dieser Stelle ein großes Lob an die Kellnerinnen und Kellner. Sie waren immer um das Wohl der Gäste bemüht, erledigten aufmerksam und freundlich ihre nicht leichte Arbeit. Kompliment.

Für die meisten Gäste überraschend war es, vor Ort zu erfahren, dass das Hotel zum 1. Dezember zumacht. Damit waren die dann doch schon spürbaren Einschränkungen zu erklären. So war nicht mehr eines der Spezialitätenrestaurants geöffnet, das wenige Personal rannte sich zuweilen die Hacken ab (und blieb dabei immer freundlich), es wurde in den allgemeinen Bereichen nur noch sehr wenig geputzt (so zu entdecken, wenn die Sonne auf die Fenster des Speisesaales knallte). Doch zum Glück wirkten sich all diese Dinge nicht zu dramatisch auf den Allgemeinzustand aus. Denn es muss gesagt werden: Trotz seines Alters präsentiert sich das Haus in einem schönen Zustand. Und wir haben nicht einen einzigen Mitarbeiter erlebt, der in diesen zwei Wochen unfreundlich zu uns gewesen wäre. Unzulänglichkeiten wurden mit einem Lächeln und einem freundlichen Hallo gemildert, wir ziehen unseren Hut vor dem Personal, dass am Ende von den Inhabern angeordente Einschränkungen umzusetzen hatte.

Das Fantasia de Luxe liegt in einer der schönsten landschaftlichen Regionen der türkischen Küste rund um Antalya. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Aber: Wenn in einem touristischen Ort nur noch ein Hotel aufhat, ist zu erahnen, wie das Leben außerhalb der Anlage verläuft. Nämlich im Grunde genommen gar nicht. Es waren nur noch ganz wenige Läden auf, der Ort machte einen ziemlich ausgestorbenen Eindruck. Zum Glück war es per Dolmusch nicht weit nach Kemer, dort war mehr los. Somit gab es kaum Alternativen, in unmittelbarer Nähe außerhalb des Hotels etwas zu erleben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Warum nur ein Stern? Ganz einfach: Zum einen war der Pool wegen eisigster Wassertemperaturen nicht zu nutzen und der Strand hätte bei den noch immer sehr vielen Gästen in einem besseren Zustand sein können. Was auch ein Großteil der Matratzen und Sonnenschirme betrifft. Und dann gab es eine so genannte Animation. Warum die Damen und Herren aber überhaupt noch da waren, war für uns nicht nachvollziehbar. Denn in Action waren sie kaum zu erleben, vertrieben sich mehr die Zeit mit Lustlosigkeit. Was wir genutzt haben, war die Tischntennisplatte im Game-Center, das aber auch nicht so sonderlich einladend wirkte.