Titanic Deluxe Lara

Nachdem wir bereits in zwei anderen 5* Hotels in der Türkei waren, im Mirada Del Mar in Göynük und im Letoonia in Belek, haben wir uns in diesem Jahr für das Hotel Titanic in Lara entschieden und können somit sicher auch eine etwas vergleichende Bewertung abgeben. Auch wenn das Hotel schon 10 Jahre alt ist, so ist es trotzdem in einem sehr gepflegtem Zustand, da der Besitzer sehr viel Wert auf den Erhalt legt. Da in dem Hotel in den zwei Wochen unseres Aufenthalts insgesamt drei Hochzeiten und eine Tagung abgehalten wurden, wird damit sicher auch die allgemeine Qualität des Hotels und der Küche belegt. Neben den vielen positiven Eindrücken gibt es aber einen sehr schwerwiegenden Mangel, der zwar viele Urlauber überhaupt nicht betreffen wird, der aber auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf. Wenn man es - wie heute üblich - gewohnt ist, dass man zumindest in der Hotellobby seine Emails abrufen kann, dann wird man in diesem Hotel bitter böse enttäuscht. Nicht nur, dass es im Lobbybereich wie in den meisten anderen Hotels keinen kostenfreien WLAN-Zugang gibt, sondern auch die Tatsache, dass der teuer bezahlte Zugang für den Emailabruf praktisch unbrauchbar ist, wird zumindest die Leute völlig verärgern, die z.B. aus beruflichen Gründen darauf angewiesen sind. Nachdem ich über mehrere Stunden vergeblich versucht hatte eine Email mit Anhang herunter zuladen, musste ich mich dann an die Dame der Gästebetreuung wenden. Nach anfänglichen Erklärungsversuchen der Dame, dass in dem Hotel die Übertragungsgeschwindigkeit grundsätzlich auf 1-2 Mbit/s begrenzt ist, musste ich mit ihr dann intensiver diskutieren. Nach meinem Hinweis, dass mit dieser Geschwindigkeit nicht erklärbar ist, dass etwas größere Emails komplett hängen bleiben, wollte sie mir zunächst anbieten, mir die Kosten wieder zu erstatten. Auf meinen Hinweis, dass ich meine Geschäftsemails auf jeden Fall abrufen muss, bekam ich dann den Vorschlag, ich sollte doch in ein Internet-Cafe in dem Ort Lara versuchen, einen besseren Zugang zu bekommen. Als ich der Dame dann klar machte, dass dieses wohl ein Scherz sei, wenn man 3.- € in der Stunde bzw. 25.- € in der Woche für einen WLAN-Zugang bezahlen soll und man zum Emailabruf in ein Internet-Cafe muss, wollte sie sich doch noch einmal um eine Lösung kümmern. Am Tag darauf durfte ich dann mit meinem Laptop in das Zimmer zum IT-Manager. Als dieser mir erklären wollte, dass das sicher an der Einstellung von meinem Laptop, dem Server in Deutschland, dem Server in der Türkei oder an einer von der Regierung festgelegten Begrenzung der Email-Übertragungsrate liegen muss, war ich schon kurz vor der Verzweiflung. Als ich ihn dann endlich dazu bringen konnte, mich auf einen anderen WLAN-Zugang einloggen zu lassen und er noch einige Einstellungen an seinem WLAN-Zugang geändert hatte, wurde meine Email selbst mit 12 MB binnen einiger Minuten erfolgreich herunter geladen. Dieser Zugang war jedoch nur in seinem Zimmer möglich. Die Dame der Gästebetreuung sagte mir allerdings zu, falls notwendig, mit mir auch noch ein weiteres Mal zum IT-Manager zu gehen. Ich habe ihr erklärt, dass dieses keine Lösung sein kann und dieser kostenpflichtige WLAN-Zugang der schlechteste Zugang ist, den ich bisher weltweit (USA, Kanada und auch in der Türkei) jemals vorgefunden habe, zumal der Zugang in allen anderen Hotels, selbst in Standardhotels im Lobbybereich kostenfrei war. Da ich als Geschäftsmann auf einen funktionsfähigen Emailabruf angewiesen bin, muss ich dieses bei meiner Hotelauswahl berücksichtigen. Nur wenn dieser, für mich erhebliche Mangelpunkt bis zum nächsten Jahr beseitigt ist, werde ich dann wohl wieder meinen Urlaub in diesem Hotel verbringen. Bis dahin warte ich auf ein paar wirklich ehrliche Informationen von anderen Urlaubern! Gebucht haben wir bereits das zweite Mal über "Alltours" und waren auch dieses Mal wieder mit allen Leistungen und auch der Gästebetreuung vor Ort voll zufrieden, nachdem wir zuvor mit "Schauinsland" einen bösen Reinfall erlebt hatten und diesen Reiseveranstalter deshalb auch nie mehr nehmen werden.

Das Zimmer war in einem tadellosen Zustand, auch wenn an den Möbeln bei dieser intensiven Nutzung geringfügige Gebrauchspuren erkennbar waren. Das Bad machte einen sehr ordentlichen und sauberen Eindruck, was man auch an den neuen und gepflegten Silikonfugen erkennen konnte. Leider hörte man aus dem Waschbecken öfters die Fließgeräusche, die von anderen Hotelgästen erzeugt wurden und manchmal roch es ein wenig muffig, was aber sofort wieder besser wurde, sobald man selbst Wasser ins Waschbecken laufen ließ. Die Ursache für diesen kleinen Mangel liegt einfach daran, dass es unter dem Waschbecken keinen Geruchssiphon gibt sondern der Abfluss direkt über ein Bogenstück in die Wand geführt wurde. Als ich dieses Problem der Dame der Gästebetreuung am Tag vor der Abreise beim Verabschieden mitgeteilt hatte, nahm sie den Hinweis dankend an und notierte sich ihn als Anregung für die nächsten Renovierungsarbeiten. Sie hat sich aber darüber gewundert, dass sie in ihrer acht jährigen Tätigkeit für das Hotel bisher noch keinen Hinweis bekommen hat. Da ich während unseres Urlaubs meinen Geburtstag hatte, wurde ich mit einer netten Aufmerksamkeit vom Hotel überrascht. Als wir ins Zimmer kamen, waren auf dem Bett ein aus Handtüchern geformter und mit Blumen geschmückter Schwan und ein Kissen in Herzform und auf dem Tisch stand eine Obstschale und eine Flasche mit leckerem Rotwein. Nochmals vielen Dank!

Beim Betreten des Hauptrestaurants gleicht der nüchtern ausgestattete Raum eher einer Großraumkantine oder einem Speisesaal als einem idyllischen Urlaubsrestaurant, da dieser doch sehr groß ist, hohe Decken hat und mit der Dekoration sehr sparsam umgegangen wird. Wer die von anderen Hotels in der Türkei künstlerisch geschnitzten Melonen oder Eisfiguren erwartet, wird hier sicher zunächst etwas enttäuscht sein. Doch die Einstellung des Hoteleigners und Managers keine Nahrungsmittel für die Raumgestaltung zu verwenden, die dann früher oder später weggeworfen werden, ist durchaus nachvollziehbar. Es gab auch keine speziellen Themenabende mit besonders ausgewählten Dekorationen und Speisen, was vielleicht auch daran liegt, dass es ja drei A-la-Carte-Restaurants gibt, die die Urlauber kostenpflichtig für 10.- € pro Person besuchen sollen. Dass dieses jedoch nicht notwendig ist, zeigt ein genauerer Blick auf das, was im Hauptrestaurant geboten wird. Auf der einen Seite im Raum sind mehrere Köche damit beschäftigt die Hauptspeisen in ausreichender Abwechslung stets frisch zuzubereiten. Neben gegrillten Speisen vom Holzgrill gab es reichlich Auswahl von Gemüse, Fisch und im Wok zubereitetes Fleisch in verschiedenen Varianten, was alles auch sehr schmackhaft war. Am Salatbuffet gab es sicher für jeden Wunsch etwas und auf dem schön dekorierten Nachtischbuffet gab es genug Auswahl, um das Menü mit Obst oder etwas Süßem abzurunden. Morgens waren die Tische mit einem Messer und Papierservietten und mittags nur mit einer Papierserviette eingedeckt, da die Essensgewohnheiten der Urlauber beim Mittagessen anscheinend zu unterschiedlich sind. Kaffee, Milch und Tee gab es an verschiedenen Stellen im Restaurant zum selbst holen und in der Mitte bei den Kochstellen zusätzlich Säfte und vor allem wirklich frisch gepressten Orangensaft. Die übrigen Getränke wurden von den Kellnern an den Tisch gebracht. Am Abend waren die Tische dann mit je zwei Messer und Gabeln, einem Weinglas und einer Stoffserviette eingedeckt. Auch hier wurden die Getränke an den Tisch gebracht. Die Qualität der Getränke ist besonders zu loben. Selbst beim einfachen Mineralwasser legt das Hotel Wert auf beste Qualität und die alkoholfreien Getränke sind echte Markenprodukte. Auch der aus Flaschen ausgeschenkte Wein war um einiges besser als in den anderen Hotels. Sowohl der Geschmack als auch die Stärke lagen über dem, was sonst so in der Türkei oft als einheimischer Wein angeboten wird. Bei einer Busfahrt berichteten uns zwei Urlauberinnen, dass in ihrem 5* Hotel der Wein eher an eine Schorle bzw. an einen Gespritzten erinnert. Beim Bier gibt es nicht viel zu sagen, da die Marke "efes" in der Region das Bier der Gastronomie ist.

Das gesamte Personal war sehr freundlich und zuvorkommend. In der Außen-Bar direkt neben dem Hotel und in der Lobby-Bar wurden die Getränke sogar an den Tisch gebracht, was ich von den anderen Hotels so nicht kannte. In den übrigen Bereichen der Bars auf dem Außengelände wurden die leeren Gläser etc. immer recht zügig abgeräumt, so dass alles sehr ordentlich ausgesehen hat.

Die Lage des Hotels in der Nähe zum Flughafen erlaubt sehr kurze Transferzeiten von ca. 30 Minuten. Das Hotel macht schon beim Empfang von außen und innen einen sehr gepflegten Eindruck. Auch der gesamte Außenbereich mit den großzügigen Poolanlagen und der Hotelstrand mit den großflächig überdachten Liegen waren in einen sehr ordentlichen und sauberen Zustand. Das Wasser in den Pools war von guter Qualität und Reinheit und trotz des behutsamen Einsatzes von Chlor besser als in manchen Schwimmbädern in Deutschland. So wird der 50m Pool zu einem richtigen Vergnügen auch für solche Schwimmer, die ein paar Bahnen sportlich durchziehen möchten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Für Leute die Sport lieben wird in dem Hotel sicher genug angeboten. Ein engagiertes Team bemüht sich stets um viel Abwechslung am Tag, wobei es natürlich jedem selbst überlassen bleibt, an den Angeboten teilzunehmen. Die Veranstaltungen werden in den verschiedenen Bereichen der Anlage dezent durchgeführt, so dass diese nicht als störend empfunden werden. Dass es aber am großen Pool kurz vor der Mittagszeit für eine halbe Stunde mit Wasserspielen auch mal richtig lustig zugehen darf, zeigten der Beifall der Zuschauer und die rege Teilnahme der Sportaktivisten. Am Abend gab es im Amphitheater verschiedene Vorführungen, die wirklich sehenswert sind. Neben einer Zaubershow von höchstem Niveau gab es auch eine akrobatische Darbietung mit sehr anspruchsvollen Kunststücken. Auch Freunde von Tanzdarbietung und Rhythmen kommen auf ihre Kosten. Daneben gibt es natürlich auch die üblichen Vorführungen, bei denen dann Leute aus dem Publikum für die Unterhaltung sorgen. Der Sonntag ist der Tag ohne Entertainment, aber dafür mit abendlicher Livemusik (Tina Turner, live ja oder nein?) und einer Tanzvorführung der besonderen Art. Drei gut geformte Schönheiten zeigten bei orientalischer Musik einen hinreisenden Bauchtanz, bei dem die Bewegungen der einzelnen Körperpartien teils schneller waren als das Rasseln einer Klapperschlange. Leider hatte der Entertainment Manager aber bei der Auswahl des Gesichtsschleiers kein gutes Händchen, weshalb die Gesichter mehr an die von OP-Schwestern als an die von jungen Schönheiten aus dem Orient erinnerten. Nach einem Hinweis an den Chef der Truppe wurden die Schleier in der Folgewoche durch rote Tücher ersetzt, die nach den ersten Tanzrunden dann ganz entfernt wurden. So kamen zwar die hübschen Gesichter voll zur Geltung, wodurch jedoch ein Hauch von dem Mysterium des Bauchtanzes verloren geht. Vielleicht findet der Entertainment Manager aber ja noch einen passenden Schleier auf dem Bazar in Antalya :-) Dass der Chef der Gruppe immer ein Perfektionist sein will, zeigte sich am letzten Abend unseres Urlaubs bei der "White Night"-Party am Strand. Mit Fackeln begleitet brachten die Köche eine riesige Torte in der Form des Titanic Hotels an die Strandbar. Nach einem Feuerwerk direkt am Wasser gab es eine Lasershow vom Feinsten, deren geniale Darbietung mit Worten nicht zu beschreiben ist. Das muss man einfach gesehen haben. Dieses Highlight gibt es aber nicht jede Woche, weshalb wir mit unserem 14 Tage Aufenthalt wirklich Glück hatten.