- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Der Club Magic Life Jacaranda ist zunächst einmal ein Riesenbiest: Er besteht aus einem großen und mehreren kleineren Gebäudekomplexen (insgesamt fast 800 Zimmer), die sich über ein rund 130.000 Quadratmeter großes Areal verteilen. Rein äußerlich sind insbesondere die kleineren Bungalow-Komplexe interessant – sie haben schicke Balkone mit schöner Aussicht und verfügen im Parterre über ein Art Holzterrasse mit direkten Pool-Zugang. (Wer’s mag, kann sich also morgens mit dem Pöter nicht nur auf einen Stuhl in der Sonne, sondern direkt ins Wasser plumpsen lassen). Die Gartenanlage ist ebenso bunt wie weitläufig; wer im Haupthaus wohnt, braucht bei gemütlichem Latschtempo eine geschlagene Viertelstunde, um vom Zimmer zum Strand zu kommen (gemessen in Flip-Flops, ohne Aufzugbenutzung). Der ganze Club macht einen extrem sauberen und – da erst 2014 eröffnet – durchweg neuwertigen Eindruck. Die Architektur wirkt sehr modern und zeitgemäß, was nicht zuletzt an den vielen Glaselementen liegt. Nichts wirkt abgewohnt oder verschlissen. Recht so! Die Gästestruktur setzt sich mehrheitlich aus Familien mit kleinen Kindern, Paaren mittleren Alters und Mutter-Tochter-Duos zusammen. Man trifft auf sehr viele Deutsche, Schweizer und Österreicher, aber auch auf türkische Familien und auf Russen. Sehr angenehm: Der Club verzichtet darauf, seine Gäste mit knallbunten All-Inclusive-Armbändern zu brandmarken. Verlässt man das Hotel, so sollte man lediglich darauf achten, dass man seine Zimmerschlüsselkarte am Mann oder an der Frau hat (aber wer würde auch ohne Zimmerschlüsselkarte losziehen?). Im Hotel gibt’s kostenloses WLAN – man kann also mit dem eigenen Smartphone im Netz surfen. Die Verbindung ist alles andere als gut … aber egal, sie kostet halt nichts. Der Online-Check-In, den der Club anbietet, funktioniert übrigens nicht: Nachdem wir vor der Abreise zu Hause am Laptop schon alles „klar gemacht“ hatten (laut Homepagetext hätten wir bei der Ankunft nur noch die Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen brauchen), mussten wir dennoch eine Dreiviertelstunde auf unser Zimmer warten – und das, obwohl wir die einzigen (!) eintreffenden Gäste waren und der Club nur zur Hälfte belegt war. Schwamm drüber. Dafür springen die Hotelangestellten am Abreisetag bei der Abholung mit „Auf-Wiedersehen!“-Transparenten um den Bus herum – das haben wir so auch noch nicht erlebt. Drollig! Was uns erst am Ende aufgefallen ist: Es gab gar keine Bewertungsbögen ("Wie gefällt Ihnen der Club?"), die man hätte ausfüllen und abgeben können. Sind aber eigentlich auch überflüssig – es gibt nämlich auch nichts zu meckern!
Die Zimmer sind top! Superbreite, herrlich hohe Betten, ein elegantes Bad, ein wandmontierter Flachbildschirm-Fernseher (RTL, Pro7, SAT1, RTLII, Vox, n-tv usw. sind einwandfrei zu empfangen) mit Sitzcouch, ein gefüllter Mini-Kühlschrank, eine Decken-Klimaanlage – was will man mehr? Skurril: Direkt neben der Toilettenschüssel hängt ein zweites Telefon. Noch skurriler: Wir wurden vom Hotel ausschließlich über das Klo-Telefon – und nicht etwa über das Zimmertelefon, das zwischen den Betten stand – angerufen. Nun ja, vielleicht wegen der Akustik (der Echo-Hall-Effekt im Bad war nicht zu verachten).
Das Essen – traditionell ein polarisierendes Themenfeld bei Hotelbewertungen – ist im Club Magic Life Jacaranda ausgezeichnet, ohne Wenn und Aber. Die Auswahl und auch die Darbietung der Speisen ist über jede Kritik erhaben, und geschmacklich hatten wir absolut nichts auszusetzen. Freilich: In der Türkei kommt statt Schweinefleisch bevorzugt Schaf oder Geflügel auf den Tisch; wer sein heimisches Schweineschnitzel schätzt, wird also anfänglich etwas (Achtung: Wortwitz) belämmert dreinschauen. Aber: Warum sich nicht einmal auf Köfte & Co. aus Lammfleisch einlassen? Außerdem stehen genügend Fischgerichte, Pastagerichte, Salate usw. zur Auswahl. Dass das Essen oftmals nicht mehr richtig warm sein soll, stimmt nicht (es sei denn, man geht erst kurz vor knapp zum Essen). Und es gibt wahrlich oft etwas zu essen: Da es im Club außer dem Hauptrestaurant und den vielen Spezialitätenrestaurants auch eine Strand-Snackbar, ein Mittags-Snackrestaurant und ein Café mit Kuchenspezialitäten (zur Tea-Time) gibt, kann man seinen Blutzuckerspiegel bequem den ganzen Tag über hochhalten. Hervorzuheben in puncto Blutzuckeranhebung ist insbesondere das Café „Sissi“: Was hier nachmittags an Kuchenspezialitäten in den Vitrinen steht, schmeckt mindestens so gut, wie es aussieht. Wohl dem, der sich auch im Urlaub an die Kandare nehmen kann (alle anderen sollten das Thema Klamottenkauf nach dem Urlaub besser „nicht so eng“ sehen)! Kaffeetanten und -onkel werden den Club übrigens lieben: So gut wie an jeder Ecke gibt’s Kaffeeautomaten, die tatsächlich auch immer in Betrieb sind (auch abends). Zwar gibt’s im Club eine Menge Spezialitätenrestaurants – Reservierungen kann man an fest installierten Touch-Display-Terminals ab 12 Uhr mittags selbst vornehmen (Achtung: Die Leute stehen Schlange!) –, aber wir haben keins davon ausprobiert. Das Angebot im Hauptrestaurant hat uns vollauf genügt.
Der Service im Club verdient Anerkennung: Das Personal ist durchweg freundlich und aufmerksam, Kellner, Zimmermädchen usw. machen einen ordentlichen Job. Gewiss: Wer abends zur Stoßzeit (zwischen 19:30 und 20:00 Uhr) essen geht, womöglich noch in der Hauptsaison, muss vielleicht ein paar Minuten auf seine bestellten Getränke warten – aber so ist das in jedem Hotel. Kein Grund, „Mord“ und „Brand“ zu schreien! Dafür wird zügig abgeräumt und eingedeckt, die Restaurantleute spielen sich weiß Gott nicht an den Füßen herum. Die Zimmer werden im Großen und Ganzen vernünftig gereinigt, wenn man einmal von Kleinigkeiten wie einer eher provisorischen Duschwandreinigung absieht. (Allerdings hämmert manche Putzfee morgens schon um kurz nach acht ans Tor – wer gern länger schläft, sollte daher zusehen, dass er das „Do-not-disturb“ nicht verlegt …!) Die Zusatzangebote umfassen nahezu alles, was man im Urlaub braucht: Es gibt ein (sehr gutes, wenngleich nicht ganz billiges) Spa-Center, einen deutschsprachigen Arzt, einen (zu teuren) Friseur und eine kleine Shopping-Meile. Für das Spa empfiehlt sich die Vereinbarung von „Paketen“ – damit kommt man günstiger davon. Zwar liegt das Spa auch dann noch preislich deutlich über den Massagesalons in Gündogdu, aber das Ambiente und die professionell arbeitenden Masseure rechtfertigen dies auch. Fast alle Angestellten sprechen oder verstehen zumindest Deutsch. Wie mit Beschwerden umgegangen wird, können wir nicht beurteilen, da wir keine hatten – die Zuvorkommenheit, mit der an der Rezeption auch vergleichsweise dumme Fragen beantwortet werden, lässt aber vermuten, dass niemand, der ein (scheinbares oder tatsächliches) Problem hat, im Regen stehen gelassen wird.
Der Club liegt zwar direkt am Strand, je nach Zimmerlage (s. o.) hat man bis zum Meer aber ein ganzes Stück zu laufen. Sei’s drum – ein wenig Bewegung kann angesichts des sehr üppigen Verpflegungsangebots im Club niemandem schaden. Dafür ist der Strand selbst wunderbar, für türkische Verhältnisse ist er sogar geradezu exquisit: Das gesamte zum Club gehörige Strandareal ist feinsandig, selbst der Übergang zum Wasser ist völlig kieselfrei. (Schon wenige hundert Meter links und rechts den Strand hinunter sieht das ein bisschen anders aus.) Aufgrund des sehr geringen Strandgefälles kann man gefühlt kilometerweit ins Meer laufen, ohne dass das Wasser spürbar tiefer wird. Wer schwimmen will, muss also erst einmal eine ganze Zeit durchs Wasser watscheln. Bei windigem Wetter gibt’s trotzdem Wellen, allerdings nur in Größe XS. Wenn man den Club zur Straßenseite hin verlässt, erreicht man zu Fuß nach etwa 10 Minuten das Basar-/Shopping-Viertel von Gündogdu – dort reihen sich Frisöre, Massagesalons, Apotheken und Krimskramsläden, in denen Michael-Kors-Handtaschen ab 15 EUR und schlimmere Dinge verkauft werden, aneinander. Um die nächstgelegenen Orte – Side oder Manavgat – zu erreichen, muss man mit dem Dolmuş fahren. Die Fahrt kostet jeweils 2 EUR p. P. und dauert ca. 25 Minuten, die Dolmuş-Haltestelle befindet sich praktisch direkt vor dem Hoteleingang. Mit dem Taxi zu fahren, lohnt sich zu zweit nicht – die Fahrt ist deutlich teurer.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot ist immens groß – wer will, kann den ganzen Tag über Hüpf- und Springkurse belege, Aqua-Spinning betreiben, Volleyball spielen oder auf irgendwelchen Steppern oder Life-Cycle-Geräten schwitzen. Der hoteleigene Fitnessraum ist brandneu und sehr gut ausgestattet; selbst ambitionierte Hantelsportler können hier ordentlich trainieren. Die Animation arbeitet dezent – kein Animateur läuft „Vollibooooool!“-schreiend am Strand entlang; will man bestimmte Programmpunkte nutzen, so muss man sich selbstständig zu gegebener Zeit am dafür vorgesehenen Treffpunkt einfinden. Insbesondere für Kids wird indes viel geboten; es gibt kleine Karussells, Elektroautos, Riesenwasserrutschen und natürlich auch eine tolle Kinderanimation. Vorbildlich: die Mungo's Bar – eine Saftbar speziell für Kinder. Da gibt's Eis, Wasser, Zuckerschock-Sirupgetränke und alles, was das Kinderherz begehrt. Die abendlichen Shows sind recht tanzprogrammlastig, haben aber hohen Unterhaltungswert: Es werden regelmäßig Showact-Teams von außerhalb engagiert, die hoteleigene Animationsmannschaft ist abends nur gelegentlich mit von der Partie. Da wir keine Pool-Grillhähnchen sind, kann ich zum Pool nicht viel sagen – außer, dass die Poolanlage recht groß und sauber ist und dass sich viele Gäste offenbar am Pool sehr wohlfühlen. Der Strand verdient, wie schon erwähnt, die Höchstwertung. Liegen sind in ausreichender Zahl vorhanden, und alle Liegen sind in einwandfreiem Zustand. Etwas unglücklich gelöst ist die Sonnenabschirmung: Der größte Teil des Liegenfeldes am Strand ist mit einem Stahlgestänge überdacht, über das – je nach Auslastung – komplett oder teilweise Sonnenplanen gezogen werden. Vorteil: Unter der Plane hat jeder Schatten. Nachteil: Es hat niemand Sonne. Lediglich im hinteren Strandbereich gibt es Liegen mit einzelnen kleinen Strandhütchen. Da wir in der Vorsaison angereist sind, haben wir dort zu jeder Tageszeit immer freie Liegen gefunden. Ich kann mir aber vorstellen, dass die wenigen Strandhütchen-Liegen in der Hauptsaison stark gesucht sind. Positiv: Auch vorne am Strand laufen in regelmäßigen Abständen Kellner mit Wasserflaschen oder Speiseeis herum, die jeden Gast fragen, ob er eine Erfrischung möchte. Das nenne ich vorbildlichen Service!
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Alexander |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 13 |
Sehr geehrter Herr Alexander, vielen Dank, das Sie sich für unseren Club Magic Life Jacaranda Imperial entschieden haben. Wir freuen uns natürlich sehr darüber, das Sie sich bei uns so wohl gefühlt haben und all unsere angebotenen Leistungen Ihren Erwartungen entsprochen haben. Es war uns eine grosse Ehre Sie bei uns bedienen und verwöhnen zu dürfen. Ein ganz besonderes Dankeschön möchten wir Ihnen aber auf jeden Fall aussprechen. Nicht nur das Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Eindrücke von unserer Hotelanlage so detailliert hier zu teilen, das wirklich keine Fragen mehr offen bleiben, nein Sie haben dies auch mit einem ganz besonderen Charme gemacht. Es war uns wirklich ein besonderes Vergnügen, Ihre toll geschriebene Bewertung zu lesen. Wir hoffen sehr, das wir Sie auch in Zukunft wieder bei uns begrüssen zu dürfen und wünschen Ihnen und Ihren Lieben alles Gute und einen wundervollen Sommer. Ihr Club Magic Life Jacaranda Imperial Hotelmanagement