VONRESORT Golden Coast

Wir sind am 29. Juli 2005 im Hotel Golden Coast in Colakli, Südtürkei angekommen. Das Hotel macht einen tollen ersten Eindruck. Wir konnten speditiv einchecken und haben uns trotz der grossen Anlage eigentlich rasch zurecht gefunden. Was mir persönlich fehlte, waren Angaben zu: Wann bietet welches Restaurant im Hotel welche Mahlzeiten an. Es gibt zwar Angaben, die entsprechenden Restaurants findet aber niemand auf Anhieb und ohne sich durchzufragen. Schwieriger wurden unsere Ferien dann, weil ich als Frau allein mit drei Kindern angereist war. Schnell einmal merkte der Tageskellner an der Pool-Bar, dass da wohl ein Mann nicht zu finden ist. Er wollte dann immer mehr und längere Gespräche mit mir. Diese vor allem auch ausserhalb seiner Arbeitszeit. Ich habe mehr als einmal verneint und gesagt, dass es zuhause einen Mann gibt und ich nur für Erholung und Ferien angereist sei. Dieses Nein wurde aber nicht gehört, der Mann wurde nur hässig und liess mich in der Folge an diesem Tag mehr als einmal an der Bar stehen ohne mir ein Getränk zu geben. Da meine Geduld aber länger war als seine, hab ich ruhig und gelassen bis manchmal 15 Minuten auf mein Wasser, Eistee oder Kaffee gewartet. Er merkte schnell, dass er mir damit nichts anhaben kann und es folgte wieder die freundlich, süsse Phase von: Heute Abend reden, heute Abend sprechen, gehen wir zusammen schwimmen, ich habe um 17 Uhr Feierabend .... Ich habe verneint, wie schon etliche Male vorher. Krönender Abschluss waren seine Tränen, als wir abreisten .... Gleichzeitig erlebte ich eine ähnliche Geschichte mit einem Securitas-Angestellten am Meer. Er hat mich jeden Tag beim Training beobachtet und mich dann darauf angesprochen. So nach dem Motto: Was tust du da? Wo ist dein Mann? Könntest du dich bei einem Angriff wehren? Können wir am Feierabend reden und spazieren gehen? Mir ging das alles ziemlich auf den Wecker - auch, weil ich mir die Ferien ohne meinen Partner nicht gewünscht habe und es schon schwierig für mich war, alleine zu gehen. Ganz abgesehen davon, dass ich durch diese Geschichten in meiner persönlichen Bewegungsfreiheit doch eingeschränkt wurde. Ich habe zum Beispiel um den Kontakt mit dem Kellner an der Tagesbar so gering wie möglich zu halten, oft die weiteren Wege gewählt oder bin bis ins Restaurant gegangen, um Eistee für die Kids zu holen ... Ich habe mich nicht direkt beim Hotelmanager beschwert, weil ich einfach nicht wollte, dass es dann auf meine Kinder abfärbt. Ich wollte, dass die drei Kleinen ihre Ferien geniessen können und nichts vom anderen merken. Was auch gelungen ist. Klar hätte ich den Pool und somit auch die Tagesbar wechseln können - aber meine Kids hatten am Actionpool einfach mehr Spass und Unterhaltung. Was ich am Schluss der Ferien einfach vermisst habe, war dann eine freundliche Verabschiedung. Niemand sagte gute Heimreise, oder auf Wiedersehen als ich die Rechnung bezahlte und die Zimmerschlüssel abgegeben hatte. Ebenfalls für ein Hotel solcher Grösse finde ich es sehr, sehr bedenklich, dass es keine Möglichkeit zum Geldbezug gibt. Dazu muss man mit dem Taxi oder Bus in die nächste Stadt fahren und das ist für jemanden, der wie ich alleine mit drei kleinen Kindern dort in den Ferien ist, doch mit einem gewissen Risiko verbunden. Aber alles in allem: Blauer Himmel, tolle Temperaturen, viel Animation, viel Spass mit den Animateuren, tolle Shows am Abend, gutes Essen und zwei tolle Pools (obwohl viele Gäste sich eine Ohrenentzündung eingefangen haben - ich auch). Ich würde wieder hinreisen - aber nur noch mit Mann ....

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