Nun wir hatten, geleitet von der Darstellung im Internet, ein Zimmer mit dem klangvollen Namen "Morgensonne" gebucht, wobei der Name "Götterdämmerung" wahrscheinlich angebrachter gewesen wäre. Statt einer heimeligen Stätte des Wohlbefindens fanden wir einen kalten, engen Schlauch mit Blick auf die gegenüberliegende Hauswand vor, der Kühlschrank der Zimmerbar funktionierte nicht und war leer und das genussvolle Niederlassen auf den vorhandenen Sessel war von Scheitern geprägt, da der nur drei Füße hatte. Einsam waren wir allerdings nicht, da sich ca. 10 Minuten nach unserem Einzug nach einem kurzen Klopfen ein Schlüssel in der Zimmertür drehte und eine niederbayrische Walküre geschäftig durch das Zimmer hektierte und erklärte: "Sie müsse nur etwas kontrollieren." Damit war der Aufenthalt in der "Morgensonne" beendet und wir buchten um auf die "Panoramasuite". Die verdiente Ihren Namen. Ausstattung und Zimmerschnitt waren toll, und wir waren versöhnt, aber nicht lange. Diese Aktion geschah am Sonntag und da war die Baustelle (Vorplatz und Eingangsbereich) verwaist. Das war sie am Montag Morgen allerdings nicht mehr. Viele geschäftige Bauarbeiter bauten, sie bauten fleissig und sie bauten nicht leise. Nachdem wir dies den ganzen Tag ertragen hatten und ermattet auf die Betten gesunken waren, drehte sich nach einem kurzen Klopfen wieder ein Schlüssel flugs im Türschloss. Diesmal waren es zwei oberfränkische Jünglinge, die auf die Idee gekommen waren, dass es nun an der Zeit sei (20: 45), den Balkon mit Blumen auszustatten, was Ihnen aber nicht gelang, da die Toleranzgrenze meiner Nerven erreicht war. Also entschlossen wir uns am folgenden Tag die ganze Sache zu Beenden und teilten dies der Rezeption mit, was dort wohl hektische Betriebsamkeit auslöste und so bot man uns die Penthousesuite ohne Mehrpreis an. Auch hier waren Zimmer, Zimmerausstattung und Ambiente toll, der Ausblick hatte allerdings den Charme einer Plattenbausiedlung und man wusste durch den sensorischen Test der aufsteigenden Küchendüfte immer schon am Mittag, was es Abends zu essen gab. Es ist uns unverständlich, wie man ein so tolles Zimmer an einen solchen Platz bauen kann. Unserem Auto, dem wir auch etwas Wellness gönnen wollten erging es allerdings auch nicht besser. Zwar ergatterten wir einen Garagenplatz, allerdings war es, bedingt durch die Bauarbeiten, nur manchmal möglich diesen auch zu nutzen, man kam entweder nicht hinein, oder, wenn man drin war, nicht wieder hinaus. Der Geschätsführung dieses Hauses muss man eine etwas merkwürdige Auffassung von Wellness attestieren.

Zimmer

Eher schlecht