White City Resort Hotel

Im Juli diesen Jahres waren meine Freundin und ich Gast in diesem Hotel. Davon ausgehend, dass Hotels in der Türkei grundsätzlich einen Stern weniger bekommen sollten (man kann also davon ausgehen, dass dieses 5 Sterne Hotel in Spanien z. B. es wohl nur zum 4-Sterne Hotel geschafft hätte), kann man eigentlich ganz zufrieden mit dem Hotel sein. Aber Vorsicht: Einige Dinge sollte man im Vorfeld wissen! Lage: Das Hotel liegt relativ "ungünstig" zwischen Alanya und Antalya. Wer also gehofft hatte von hieraus "mal eben schnell" in die Stadt zu gehen oder Discos zum Ausgehen vor seiner Haustür vorzufinden, muss enttäuscht werden. Zum Glück waren wir aber auch nicht für solche Sachen dar. Ganz ohne Party muss man aber auch nicht leben: Das Hotelanimationsteam organisiert Dienstags und Samstag eine Bustour zu einer großen Disco in Alanya, in der schön alle mitgenommen und vor Ort auch wieder eingesammelt werden. Essen: Das Essensangebot darf man durchaus als "reichhaltig" bezeichnen, auch wenn man nach einer Woche dann wohl alles durch hat und sich wieder auf das heimische Butterbrot freut B-) Obacht: Hier kommt die türkische Vorliebe zu sehr zuckerlastigen Sachen deutlich raus, v. a. was das Dessert-Buffet anbelangte, wo es eigentlich nur sehr süße Kuchen und Torten gegeben hätte. Hier hätte ab und zu etwas mehr Eis sicherlich gut getan (gab es leider in unserer Zeit dort nur 1x). Zum Glück gab es aber auch noch jede Menge Obst, für deutsche Verhältnisse sicherlich optisch nicht supermarkttauglich und es hätte an der ein oder anderen Stelle auch noch etwas reifer sein dürfen, aber zum Glück war ich da nicht so empfindlich. Wenig zu meckern gab es bezüglich der "Hauptgänge"; Fisch&Fleisch wurde frisch zubereitet, an den Pommes könnte aber ruhig nochmal gearbeitet werden, die waren nicht immer so 100%-ig ^^ Getränke: Ja, es ist ein All-Inclusive-Urlaub, wer aber gehofft hatte, dass hier sämtliche, aus jeder deutschen Bar bekannte Cocktails rauf und runter getrunken werden können, muss leider enttäuscht werden. Es gibt einheimische (marken-, also keine selbstgepanschten) Gin und Wodkas, die man in beliebiger Menge, diese können aber halt auch nur mit den vorhandenen Saft- (bzw. Saftersatz;) oder Cola/Fanta gemixxt werden. Zum Glück bin ich nicht der Cocktailtrinker, sondern eher der Biertrinker: Hier gibt es von 10-24h "Tuborg Gold" als Hausbier des Hotels (nicht etwa Effes). Das ist durchaus okay, aber nach einer Woche hatte ich davon natürlich auch genug :-) "Strand": Laut Beschreibung verfügt das Hotel über einen eigenen Strand, aber Achtung: Das ist quasi kein eigentlicher "Strand" wie man ihn sich vorstellt, mehr eine große Terrasse mit einem angebauten Steg, über den man in das Meer kann (Sand gibt es da aber trotzdem;). Insgesamt war diese Variante wahrscheinlich kostengünstiger und vielleicht sogar umweltfreundlicher, denn an der Stelle, an dem das Hotel steht ist insgesamt eine sehr felsiger Abschnitt der Küste. Für uns war das ganze somit nicht weiter schlimm und hat sogar einen Vorteil: Im Gegensatz zu einem öffentlichen Strand kommen nicht irgendwelche Einheimischen, die einem "original Rolex" etc. zu verkaufen. Nur ab und zu kommen ein paar hotelverbundene "Contractor" vorbei um Ihre Dienstleistungen für den Wellnessbereich, "Watersports", oder Fotos etc. anzubieten. Das konnte ich aber auch noch so gerade aushalten ;-) Weniger geeignet ist dieser "Strand" dann aber möglicherweise für Familien bzw. Paaren mit kleinen Kindern. Das ist dort alles nicht so sicher konstruiert, dass es für ein Kind alles andere als unmöglich ist vom Steg zu fallen und dann wäre das Unglück groß! Also: Wenn Strand, dann nur mit permanentem Auge auf die Kleinen, ansonsten lieber im "sicheren" Poolbereich (ca. 100m) aufhalten. Hier ist nur der Nachteil, dass man ggf. von dem Animationsprogramm genervt wird ;-) Am Strand befindet sich darüber hinaus auch eine kleine Küche und eine Bar, zu der ich mich oder meine Freundin immer hinbewegt habe, wenn ich ein neues Bierchen brauchte. Das war alles in allem sehr komfortabel. Darüber hinaus wurden hier jeden Tag Bürger mit Fritten (qualitiativ eher durchschnittlich), Spagetti sowie Obst als "Beachsnacks" angeboten. Und: Hier gab es die Spezialität des Hauses: Leider habe ich vergessen, wie sie heißt:-D Naja, jedenfalls war das eine Pita oder sowas, die man wahlweise mit Käse und Gemüse oder Schokolade bestellen konnte. Hier musste man aber ggf. etwas warten: Die Schlage vor der Frau, die diese (allein und jeden Tag!) zubereitete, war immer recht lang. Animation: Hierzu kann ich ehrlich gesagt nicht viel Auskunft geben. Insgesamt steht das Animationsteam vor der Herausforderung eine Show für ein sehr (vor allen Dingen sprachlich) heterogenes Publikum auf die Bühne zu stellen. So ist das Programm halt sehr auf non-verbale-Effekte getrimmt, zumindest sofern ich das beobachten konnte, aber ich habe mir die abendliche Show nur ein oder zweimal angetan ;-) Es ist halt nicht groß abweichend von dem, was man von solchen Urlaubsshows kennt. Bei der Kinderdisko musste ich feststellen, dass hier immer noch die selben "Hits" vorherrschen, wie seinerzeit, als ich mit meinen Eltern in Urlaub gefahren bin (vor ca. 20 Jahren :-D). Negatives: Negative Sachen gibt es auch zu berichten. So weiß ich nicht ob das Hotel zu bestimmten Zeiten auf bestimmte Nationalitäten spezialisiert ist, aber zu der Zeit wo wir da waren, waren fast ausschließlich Russen da. Nicht das ich irgendetwas gegen Russen hätte, das war mir vollkommen Hupe, aber was nicht sein kann ist, dass das Personal (vor allen Dingen das an der Rezeption) weder meiner Sprache mächtig ist, noch ENGLISCH spricht. Von wegen "mit Englisch kommt man überall durch"... in diesem Urlaub wurde ich leider eines besseren belehrt:-D Gut, dass das halt nicht der Anspruch eines 5-Sterne Hotels sein kann, verstünde sich in Deutschland von selbst, hier in der Türkei mag dies noch anders sein. Just in dem Moment, wo wir abgereist sind verstärke sich dann aber anscheinend die "dichte" an Deutschen Urlauberm und -siehe da- es kam auch eine Deutschtürkin aus Deutschland "als Verstärkung" behaupte ich mal. Gut, vielleicht täuscht dieser Eindruck auch. Aber wie gesagt; das 70-80% der Gäste Russen waren, da bin ich mir schon ziemlich sicher. Wer damit ein Problem hat, sollte dann doch woanders hin. Die Russen sind allesamt auch sehr sehr nett nur sprechen ebenfalls fast gar kein Englisch. Aber gut, wer eher Bock darauf hat mit denen den Trinkarm zu schwenken, als politisch-historische Diskussionen an der Poolbar zu führen, wird hier auch kein Problem haben ;-) Eine Sache noch zu den Mitarbeitern: Die waren alle sehr nett sind aber -und das sollte jedem Bewusst sein, der dort hin fährt- hoffnungslos überarbeitet. 12 Stunden jeden Tag und max. 1 Tag in der Woche frei. Manche haben wir aber auch jeden Tag gesehen in den 10 Tagen, die wir da waren. Gut, das Ganze ist ja nicht unser Bier. Wir verbringen hier den Urlaub und die verdienen durch uns gutes Geld, will man meinen, so ist der Deal nun mal. Ich möchte nur folgendes sagen: In Deutschland würde niemand unter diesen Bedingungen arbeiten. Wir regen uns (zurecht!) auf über Zeitarbeit, Lohndumping und all diese Schweinereien auf. Wenn wir das wirklich ernst meinen, dann können wir in solch einem Hotel/System aber auch keinen Urlaub machen! Alles andere ist pseudomoralisch, oder? Also, nur in diesem Sinne gibt es von mir keine Weiterempfehlung, das muss jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren. Ich halte ohne hier großartig Erfahrungen zu haben dieses Hotel bzw. insbesondere den Strand für nicht behindertengerecht, falls Sie in irgendeiner Weise auch noch gehandicapt sein sollten. Schönen Urlaub!

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