Angaga ist eine kleine, typische Malediven-Insel mit allem was man für einen Traumurlaub braucht. Insgesamt gibt es 50 Strand- und 20 Wasserbungalows. Darüber hinaus finden sich noch zurückversetzte Reihenbungis, die aber nur für Personal oder Notfälle gedacht sein dürften. Wirklich schön, dass es auf Angaga nirgendwo geflieste Böden (außer im Bungi natürlich) oder asphaltierte Wege gibt, sondern man sich wirklich immer barfuß im Sand bewegt. Dafür gibt es zu den Bungis keine erkennbare Gehwege, was vor allem am Abend ein wenig störend ist, geht man doch ausschließlich barfuß, stolpert immer wieder über Wurzeln und steigt auf spitze Gegenstände (daher auch der Abzug einer halben Sonne). Sauberkeit top, auch wenn man eine Ratte oder Kakerlake erspähen konnte. Gäste zu 40% Schweizer, 25% Deutsche, 15% Japaner (angenehm ruhig!), ein paar Österreicher und einzelne Gäste aus Italien, Holland und Frankreich, Altersstruktur zwischen 30 und 50. Keine Animation, sehr ruhig! Nicht zuletzt deshalb für Kinder absolut ungeeignet, was für Ruhesuchende kein Nachteil ist. Angaga ist eine traumhafte kleine Barfuß-Insel, wie man sie auf den Malediven erwartet. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Dem gegenüber steht auf der Negativseite die Gefahr der Überbuchung sowie das drohende „Umzugsspiel" nach den ersten Tagen im "falschen" Bungalow.
Von der Ausstattung her sind die Bungis gut. Der Eisschrank war zwar nicht gerade neuwertig, die Kühlleistung war in Ordnung. Am wenigsten braucht man den großen Farbfernseher, vor allem weil es kaum Programme gibt. Bei Deutscher Welle war der Empfang schlecht. Angenehm fand ich die Schaukel auf der Terrasse. Sehr positiv waren Wasserdruck und –temperatur. Klimaanlage leise und effizient. Der separate „Schrankraum“ ist auch positiv hervorzuheben. Manchem mögen die Türscheiben zu stark getönt sein, dafür sehen die Vorbeigehenden nicht hinein und wen es stört kann die Tür ja aufmachen.
Das Frühstück ist eher was für „süße“ Menschen – es gibt Waffeln und Pancakes mit vielen Toppings. An den Säften gibt es nichts auszusetzen (nicht frisch gepresst, aber auch nicht so dünne Pseudofruchtsäfte mit Fruchtsaftanteil im Promillebereich). Brot ist für südländische Verhältnisse absolut positiv, vor allem weil es auch dünkleres Brot mit ganzen Körnern gibt. Auch Obst ist immer genügend vorhanden. Die frisch zubereiteten Omelettes sind ausgezeichnet, allenfalls wäre etwas mehr Einfallsreichtum bei den Zutaten wünschenswert – nur Zwiebel und Tomaten ist schon etwas dürftig, mir fielen da spontan zumindest noch Käse und Champignons ein. Zu kurz kommen in der Früh auf jeden Fall Liebhaber fleischlicher Genüsse. Es gibt jeden Tag exakt zwei Wurstsorten – fetter Schinken und ebenso fettes Corned Beef, beides aus der Dose. Der Käse ist tiefgefroren, daher sehr bröckelig. Einzelne Käsesorten waren aber hervorragend, so etwas eine Art Mozzarella, den es aber nicht immer gab. Mittagessen hatten wir nicht, können daher nichts dazu sagen. Abendessen war bis auf zwei Abende, an denen scheinbar sämtliche Reste zu den unterschiedlichsten Curries (Rinder-Curry, Fisch-Curry, Huhn-Curry, Gemüse-Curry, etc) verarbeitet wurden, wirklich immer hervorragend! Für jeden Geschmack etwas dabei – vom frischen Fisch über Huhn, Rind, Pute und sogar Schwein. Herausragend die Scampi und alle Arten von Sepie/Calamare! Auch die Desserts einwandfrei, vom Streuselkuchen bis zu Cremes war alles vorhanden. Sogar wir haben etwas gefunden, obwohl wir sonst kaum Süßes essen. An den ersten Tagen war auch ein sensationeller Weichkäse (mehr als nur ein „ordinärer“ Brie) zu finden. Etwas verbesserungswürdig ist das Vorspeisenbuffet, auf dem immer nur die gleichen Salate sowie halbierte harte Eier mit einem Klecks Cocktailsauce zu finden war – hier mangelte es an Fantasie… Summa summarum kann man sich über das Essen nicht beschweren und man muss schon einen sehr verwöhnten Gaumen haben um nichts Adäquates zu finden.
Grundsätzlich ist das Service aufmerksam und gut. Der Kellner - selbst Maldiver, somit Moslem für den Alkohol Tabu ist - hat perfekt die Weinflaschen geöffnet, verkosten lassen und sogar eine Manschette mit Serviette "gebastelt". Manchmal sind die Kellner sowohl in Restaurant und Bar etwas langsam, was vor allem an mangelnder Koordination liegt (first come first serve trifft nicht immer zu, fehlende Priorisierung). Aber für die Kellner würde ich 5,5 Sonnen vergeben. Der Roomboy bekommt von mir sogar 6 volle Sonnen - zweimal am Tag gereinigt, alles blitzsauber, schöne Deckenfaltung. Das beste war aber, dass er wirklich immer exakt jene Zeit abpasste, als wir im Restaurant zum Frühstück bzw. Abendessen waren - bei der Arbeit selbst haben wir ihn nie gesehen! Die insgesamt schwache Bewertung resultiert aus der Reception/Reservierungsabteilung. Wir hatten drei Wochen vorher ein Mail nach Angaga geschickt mit der Bitte, uns einen Bungi auf der Riffseite zu geben. Wir haben uns nicht auf einen bestimmten kapriziert, sondern eine Range von mehr als 15 (!) angegeben. Eine Woche vor Beginn der Reise haben wir noch einmal an unseren Wunsch erinnert, um die Planung zu erleichtern. Berücksichtigt wurden die Wünsche nicht. Generell werden Gäste zunächst oft in unbeliebten Bungis untergebracht, was jeweils Umzug in einen neuen Bungi nach ein oder zwei Tagen bedeutet. Ebenso ist auf Angaga Überbuchung alles andere als ein Fremdwort, d.h. man kann auch auf einer ganz anderen Insel landen!
Top-Lage im Ari-Atoll mit strahlend weißem Sandstrand vor der Türe und nahem Hausriff auf der einen, sowie einer großen Lagune auf der anderen Seite. Das Hausriff lässt eigentlich keine Wünsche offen, außer die oft etwas trübe Sicht. Transfer ausschließlich mit dem Wasserflugzeug (ca. 30 Minuten ohne Wartezeit am Flughafen).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation gibt es auf Angaga wirklich überhaupt keine. Haben wir grundsätzlich auch so gewollt und nicht vermisst, daher auch die gute Bewertung. Allerdings wäre beispielsweise ein bisschen Freizeitangebot nicht verkehrt gewesen – ich denke da beispielsweise einmal täglich an ein Workout oder ein wenig Gymnastik. Auch der "Sportplatz" im Inselinneren ist wenig reizvoll. Pool gibt es nicht - außer den großen, der sich um die gesamte Insel zieht! Und das ist gut so.
- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang & Nadja |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |