Calimera Serra Palace

Das Hotel Serra Palace bietet alles, was man von einem Urlaubsresort am Strand erwarten kann: Sehr gepflegte Häuser und Gartenanlagen, eine gute Ausstattung, einen ansprechenden Eingangsbereich, gut ausgestattete und saubere Zimmer. Das Preis/Leistungsverhältnis geht für mich in Ordnung. Wer ausschliesslich auf Pool/Strand macht, ist in den Sommerferien richtig. Für grössere Aktivitäten ist es im Hochsommer zu heiss. Im Juli wird es nachts nicht unter 25°, tagsüber ist mit 35-43° zu rechnen, besonders abends nach Einschlafen des Seewindes wird es schwül. Mobilfunknetz hatten wir, aber nicht genutzt. Man kann Telefonkarten kaufen, um günstiger vom Hoteltelefon aus zu telefonieren, was wir aber nicht nutzten. Es gibt WLAN im Hotel, die Abdeckung im Lobbybereich war gut, im Zimmer aber nur zeitweise und nicht unterbruchsfrei.

Am Zimmer gab es wenig zu bemängeln. Einzig die Position der Klimaanlage (bläst aufs Bett) und das etwas klapprige Beistellbett fürs Kind sind suboptimal. Safe, Telefon, Minibar, TV mit deutschen Programmen (aber nicht die von mir bevorzugten wie Arte, 3sat, ARD/ZDF-Digitalkanäle) sind vorhanden. Kaffeemaschine wäre vielleicht nice-to-have, aber bei den Temperaturen nicht nötig. Die Zimmer wirkten frisch renoviert, sind ansprechend gestaltet und sauber, werden zumindest in der Hauptsaison täglich gereinigt.

Das gastronomische Angebot ist überwältigend. Von morgens 7 Uhr bis nachts um halb eins kann man im Prinzip permanent essen. Bei dem reichhaltigen Angebot sollte eigentlich jeder etwas nach seinem Gusto finden. Im Haupthaus selbst befindet sich das grosse Buffetrestaurant. Die Athmosphäre ist etwas speisesaalmäßig, aber insg. in Ordnung, zumal man sich auch auf der Terrasse niederlassen kann, wenn man rechtzeitig kommt. Die Tische können auch reserviert werden, worauf sie schön mit Blumen eingedeckt werden. Wie dies genau funktioniert, hat uns aber niemand erzählt. Vermutlich lautet das Zauberwort auch hier wieder "Bakschisch". Wir haben aber trotzdem immer einen freien und sauberen Platz gefunden. Kellner schwirren in Massen herum, manchmal neigen sie dazu, einem die Teller etwas voreilig unter der Nase wegzuziehen. Mit dem Getränkenachschub hakt es bisweilen dafür. Es gibt einige Chefkellner (zu erkennen an weissem Hemd) und eine grössere Anzahl an Hilfskellnern. Die Freundlichkeit reicht von eher nachlässig über nüchtern bis sehr zuvorkommend. Die Buffets selbst sind sehr ansprechend und kreativ gestaltet. Das Angebot an Speisen ist grossteils landestypisch, aber auch internationale Standards wie Pasta oder Pommes werden serviert, selbst eine kleine asiatische Ecke gibt es sowie ein Diät-Buffet und eine grosse Auswahl an Broten. Die Speisen beim Abendbuffet variieren täglich, so dass keine Langweile aufkommt. Es werden auch stets einige Schmankerl zelebriert, wie z.B. eine ganze Kalbskeule oder ein Lamm. Überwältigend ist die grosse Auswahl an "Meze" (Vorspeisen) sowie an Süßspeisen (für welche die Türkei berühmt ist, die aber häufig unseren Geschmack nicht treffen) Mittags kann auch an der Poolbar und am Strand gegessen werden. Einmal wöchentlich wird ein grosses Barbecue am Strand abgehalten, was sehr lecker war. Sehr zu empfehlen sind auch die Gözleme, die eine Frau in einer Laube von 12 bis 15 Uhr in der Nähe der Strandbar backt. Nachmittags gibt es einen Eiswagen in Poolnähe (das Eis hat uns aber nicht sehr überzeugt) sowie ein Kuchen/Snackbuffet. Sehr gefragt waren in Fett gebackene Küchle (den Namen weiss ich nicht mehr) sowie "Kumpir", mit Käse und Quark sowie Gemüse gefüllte Riesenkartoffeln. Ausserdem gibt es drei A-la-Carte-Restaurants. Jedes davon kann einmal die Woche inklusive zugebucht werden, eine Reservierung 2-3 Tage im Voraus ist aber nötig. Am besten gleich am ersten Tag reservieren. Das Fischrestaurant hat uns nicht sehr überzeugt, dafür aber das türkisch/osmanische. Man sitzt dort ruhig und gemütlich, wird aufmerksam bedient und bekommt landestypische Speisen. Desweiteren gibt es ein italienisches Restaurant, das wir aber nicht probiert haben. Für alle, die dann noch nicht pappsatt sind, wird noch ein Mitternachtsimbiss angeboten (meist Reste des Abendbuffets) Einziger Kritikpunkt, der für einen Stern Abzug sorgt, sind die Getränke. Kaffee beschränkt sich leider in der Türkei (wie in zahlreichen Mittelmeerländern ausgenommen Italien) auf Nescafé, der morgens angebotene Cay war eher so là là, anstelle von Säften werden klebrig süße, künstliche Sirupzubereitungen angeboten, aus denen leider auch die inclusive-Cocktails zusammen mit billigen türkischen Nachahmungen bekannter Spirituosen, gemixt werden. Wein wurde an der Poolbar viel zu warm serviert, selbst Rosé hatte nahezu Aussentemperatur (abends noch fast 30°) und war ohnehin nicht recht hochwertig. So blieb nur, sich an Cola, Limo, Efes und natürlich Wasser (in Unmengen, auch in Kühlschränken verfügbar) zu halten. Der Service an der Poolbar war abends bei dem grossen Andrang von osteuropäischen Gästen manchmal etwas ruppig.

Der Empfang an der Rezeption war am späten Abend schnell, freundlich und unkompliziert. Es steht eine deutsche Gästebetreuerin zur Verfügung, welche die ganze Zeit über da war und der man täglich begegnete, auch bei den Mahlzeiten oder sonst im Hotel. Sie war sehr engagiert, freundlich und setzte sich für die Belange der Gäste ein. So klappte aucn alles, wenn mal kein deutschsprechender Mensch an der Rezeption anwesend war. Die Zimmerreinigung erfolgte täglich und mit etwas "bakschisch" auch ordentlich, allerdings oft erst nachmittags. Zusätzliche Serviseleistungen mussten wir nicht in Anspruch nehmen. Eine Arztpraxis ist aber im Hotel vorhanden.

Für einen Bade-und Erholungsurlaub ist die Lage direkt am Strand und in ruhiger Umgebung ohne Durchgangsverkehr perfekt. Der etwas kiesige und nicht allzu breite, etwas steil abfallende Strand ist in 3-4 Minuten über die hoteleigene Palmenallee zu erreichen. Beim Zurücklaufen aufpassen, dass man nicht (wie ich am ersten Abend) im Nachbarhotel landet. ;-) Wer etwas mehr erleben will, den mag die Abgelegenheit etwas stören. Aber es gibt ja Transfer-Taxis oder als preisgünstige Alternative den Dolmus, der im 10 Fußminuten entfernten Weiler Kizilot alle Nase lang hält. So kommt man problemlos nach Side oder Manavgat (Fahrzeit 15-20 Minuten) sowie zu den touristischen Zielen der Umgebung. Ansonsten werden für den Pauschaltouristen ja genug Ausflungsfahrten angeboten, wo es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen. In Kizilöt selbst gibt es wohl Sonntags einen Bauernmarkt, der (im Gegensatz zu Side und Manavgat) sehr ursprünglich und wenig touristisch sein soll. Wir haben ihn leider verpasst. Ansonsten ist man in Sachen Versorgung und Entertainment an das hoteleigene Angebot gebunden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

An Freizeitangeboten ist kein Mangel. Eine Ausnahme bildet der Sonntag, an dem absolut tote Hose herrscht, da alle Animateure dann ihren freien Tag haben. Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken. Das Tagessportprogramm beginnt um 10 Uhr und für fast jeden ist etwas dabei. Die Animateure sind grossteils lustig, aktiv, aber nicht zu aufdringlich. Viel Spaß hatten wir mit Frohnatur Aziz (der nach eigener Aussage sogar noch im Schlaf lacht) und mit Sunnyboy Tequila. Auch die Kinderbetreuerinnen (davon 3 deutschsprachig) sind sehr nett, leider konnte unser Sohn dem Angebot nichts abgewinnen, was ich aber jetzt nicht den Mitarbeitern anlasten möchte. Der Kinderbereich ist sehr schön gestaltet in Form der kappadokischen "Feenkamine". Zudem ist noch ein kostenpflichtiges Wassersportangebot zu erwähnen. Einen "Daddelraum" mit Billard, Kicker und Automatenspielen gibt es auch noch. Daneben eine kleine "Shoppingmeile". Lediglich von dem erwähnten "Mini-Zoo" war nix zu sehen. Dort ist momentan Baustelle, allerdings hatten wir von dort keinen Lärm. Eine grosse Fußballwiese und Tennisplätze runden das Angebot ab. Bei Tischtennis und Minigolf hapert es dagegen am maroden Equipment. Die abendlichen Shows waren in Ordnung, sehr schön war die Fakirshow und besonders der Zauberer. Vergessen konnte man dagegen die Disco, die dreimal die Woche in der Strandbar ab 23 Uhr steigt. Der Musikstil war stets der gleiche und sprach wohl wenige Gäste an, denn Stimmung kam nicht auf. Es saß nur ein versprengtes Häufchen Wodkatrinker aus dem Osten herum und nur der Barkeeper schien Spaß zu haben. Dafür eine Sonne Abzug. Die Poolanlage hingegen ist sehr gepflegt und sauber. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, einen der vier Pools (drei im Hauptbereich und ein Entspannungspool) als Erfrischungspool mit niedrigerer Temperatur zu betreiben, denn 32° Wassertemperatur sind bei 42° Lufttemperatur nicht mehr allzu kühlend. In ein Becken führen Rutschen, die von unserem Sohn viel genutzt wurden. Daneben gibt es noch zwei grosse und schön gestaltete Baby/Kinderbecken. Liegestühle waren ausreichend vorhanden, die üblichen Handtuchmafiosi sind leider auch hier schon frühmorgens unterwegs. So mussten wir manchmal einzelne freie Liegen zusammenstupfen und die seit Stunden besetzten wurden dann eben in die Sonne geschoben...da hilft eben nur "Selbstjustiz". Neben den üblichen Liegeplätzchen gibt es auch noch schöne Ecken in der Parkanlage mit Hollywoodschaukeln und Hängematten, wo man es sich lauschig machen kann. Auch am Strand sind jede Menge überdachte Liegen vorhanden. Man bekommt jeden Tag frische Handtücher. Etwas mehr Duschen im Poolbereich wären schön. Erwähnen möchte ich noch den sehr netten Fotografen, der mit uns ein Super-Shooting gemacht hat. Es hat zwar seinen Preis, der aber bei der Leistung durchaus in Ordnung ist. Gut gefallen hat uns auch der türkische Abend. Nach dem besonders landestypisch ausgerichteten Buffet mit Spezialitäten wird ein Bazar rund um den Pool aufgebaut mit sehr netter Athmosphäre. Preise liegen auch nicht gross über denen des Manavgater Basars (der übrigens KEIN Geheimtipp mehr ist und entsprechend touristisch).